vorenthalten wurde, und vielen unserer Arbeiter fällt es nicht leicht, sich von musi kalischen Analphabeten (wie es Hanns Eisler einmal formulierte) zu lebendigen und aktiven Musikhörern zu entwickeln. Aber die Massen wollen lernen, sie besuchen Vorträge der Volkshochschule und des Kulturbundes, sie besuchen die Einführungs vorträge zu den philharmonischen Konzerten, die in Dresden erst seit einem Jahre bestehen, aber aus dem Musikleben unserer Stadt gar nicht mehr hinwegzudenken sind. Wer einmal solche Einführungsabende erlebt hat, das Aufgeschlossensein der Hörer, das Mitgehen und die Begeisterung, der wird feststellen können: Das ist der richtige Weg der Erziehung! Wenn jeder einzelne Künstler, wenn jedes Orchester sich tatkräftig für diese neuen und vielfältigen Aufgaben der Musikerziehung einsetzt, wird es von Jahr zu Jahr immer mehr gelingen, nicht nur ein passives, genießendes Publikum zu erziehen, sondern eine aufgeschlossene, lebendige, aktiv mitgehende Hörergemeinschaft. Gottfried Schmiedel Dozent an der Hochschule für Musik Dresden Sonntag, 2. November 1952, 19.30 Uhr, Deutsches Hygiene-Museum AUSSERORDENTLICHES KONZERT der D resdner Philharmonie Dirigent: Solist: Generalmusikdirektor Prof. Heinz Bongartz, Nationalpreisträger Saschko Gawriloff, Berlin ( Violine) D. Schostakowitsch: Symphonie Nr. 9, op. 70 Allegro Moderato Presto Largo Allegretto V. Stojanoff: Konzert für Violine und Orchester (Deutsche Erstaufführung) Allegro ma non troppo Andante Vivo Pause W. Kalinnikow: Symphonie Nr. 1 g-Moll (Deutsche Erstaufführung) Allegro moderato Andante commodamento Scherzo Allegro non troppo Finale Allegro moderato