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Kirche zu Löcknitz bis zur Wegkreuzung nach Lungkwitz, in Kreischa gelegen, gegründet worden. Das Miniiterlum des Innern ha! dem Verband einen jährlichen Wegebau- beiira» von 4725 Mark — zunächst auf fünf Jahre — bewilligt. — Die zweite Deputation der ersten Kammer stellt den Antrag: I. die Kammer wolle in Uebereinstimmung mit der Zweiten Kammer beschließen: die für Fortsetzung der schmalspurigen Nebenbahn Mügeln—Geising-Altenberg nach Altenberg bei Titel 5l des außerordentlichen Siaatshaus- Halts-Ltats für 1916/17 als Ergänzungsforderung ringe, stellten 80 000 M., deren Anforderung im Königlichen Dekret Nr. 14 unter ^4 näher begründet ist, nach der Vor lage zu bewilligen,- 2. die Kammer wolle weiter beschlie ßen: a) die Königliche Staatsregierung um Ausführung des Baues in der Finanzperlode l 016/17 selbst für den Fall zu ersuchen, daß die Kosten den Anschlag um 10 v.H. oder mehr überschreiten sollten, b) die Zweite Kammer zum Beitritt zum Beschlusse unter a aufzufordern. Grimma. Um einen übermäßigen Verbrauch von Speisekartossein in Gast- und Schankwirtjchaften, in Kan tinen, Vereins- und Erfrischungsräumen zu verhüten, hat die Kgl. Amtshauptmannschaft Grimm:, angeordnet, daß gekochte Kartoffeln nur in der Schale verabreicht werden dürfen. Ls ist auch verboten, gekochte und gebratene Kar- . toffeln zu den Speisen als Beilage unentgeltlich abzu- geben. Solche Kartoffeln dürfen nur für sich und gegen besondere Bezahlung verabfolgt werden. Dabei darf einer Person für eine Mahlzeit nicht weniger als 5 Pf. berechnet werden. Ehemnktz. Das 1000. Eiserne Kreuz bei einem Re giment. Das Chemnitzer „Kronprinz". Regiment (5. Kgl. Sächs. Infanterie-Regiment „Kronprinz" Nr. 104) erhielt dieser Tage als erstes Regiment des Armeekorps das 1000. Eiserne Kreuz 2. Klasse Zwickau. Bei der hiesigen Sektion Vll der Knapp- schasisberufsgenossenschast, die den sächsischen Bergbau umfaßt, wurden im vorigen Jahre 3824 Unfälle angezeigt, von denen 204, einschließlich 49 tödliche, zu entschädigen waren. Bon den letzteren kommen 36 auf den Stelnkohlen- und 13 auf den Braunkohlenbergbau. Zwickau. Der hiesige Rat hat abermals 200 Zentner ausländisches Gefrier-Schweinefleisch angekanst. Meerane. Der Stadtrat hat ein Verbot erlassen, nach dem es allen Personen beiderlei Geschlechts unter 16 Jahren und allen Fortbiwungsschülern, auch soweit sie über 16 Jahre alt sind, bis auf weiteres untersagt ist, Schankwirischaften und Kaffeehäuser zu besuchen. Meerane, 25. Februar. Ein auswärtiger Schokoladen- fabrikant hatte sich gestern mit drei seiner Arbeitsmädchen nach hier begeben und in den verschiedenen Ladengeschäften der Stadt Io viel Kakao gekauft, wie nur zu bekommen war, in erster Linie den von dem Bezirksverband gelieferten Kakao, der mit 2,60 M. das Pfund verkauft wird. Da der Tagespreis für Kakao zurzeit 3,50 M. beträgt, so hat der Käufer ein gutes Geschäft gemacht. Die Angelegenheit ist zur Kenntnis des Stadtrates und der Amtshauptmann- schaft gebracht worden. Plauen i. D. Lin ausfälliger Rückgang an Geburten wurde auch hier in der jüngsten Sitzung der vereinigten Kirchenvorjtände sestgestellt. Er betrug in der Stadt gemeinde im Jahre 1915 gegen das Jahr zuvor etwa 1000. Johanngeorgenstadt. Das Stadtgründungsfest wurde zn diesen Tagen infolge des Ernstes der Zeit in schlichter Weise gefeiert. Größere Festlichkeiten waren abgesagt worden, dagegen fand ein gemeinsamer Kirchgang des Bürgeioereins und eine Festversammlung am Abend statt Die städtischen Gebäude und zahlreiche Privathäuser trugen Fahnenschmuck. Sebnitz. Herr Mar Hartenstein, der als einer der großen Gläubiger der Neuyorker Importfirma u.. Thal heim gilt, ist laut Meldung der Fachzeitung „Die Modistin" von den amerikanischen Behörden nach Neuyork berufen worden und bereits dorthin abgereist. Die Firma C. Tal' heim wird beschuldigt, den amerikanischen Staat durch falsche Zollüeklarationen tm Laufe der Jahre um sehr große Beträge geschädigt zu haben. Man spricht von über eine Million Mark. Die Unterschleife sollen dadurch bewirkt worden sein, daß die Firma L. Thalheim, die auch in Dresden eine Niederlassung hatte, die von dort aus versandte Ware weit unter Wert deklariert hat. Die Reise des Herrn Hartenstein erfolgt ausschließlich auf Kosten der amerikanischen Behörden mit einem von den französischen und englischen Behörden anerkannten Geleitbrief. Koburg. Um einer eventuellen Bicrknappheit vorzu beugen, haben die hiesigen und Sonneberger Gastwirts- vereine gemeinsam Beratungen über Maßnahmen zwecks Einschränkung des Biergenusies seitens des Publikums ge pflogen. Wie das hiesige Tageblatt berichtet, soll, um bierlose Tage zu vermeiden, möglichst zu gewissen Tages- und Nachtzeiten der Bierausschank eingestellt, andere Ge- tränke dagegen zu tunlichst angemessenen Preisen geführt werden. Auch dem Flaschcnbierhandel als Nebenerwerb will man möglichst steuern, um zur Erislenzmöglichkeit der Wirtschaften etwas mehr Bier zu bekommen. ÄuS Feldpostbriefen. (kk.) Den 6. 1. 16. An den K. S. Militärverein Dippoldiswalde. Gestern, also am 5., erhirlt ich Ihr liebe» Weihnachts geschenk, sür das ich Ihnen herzlich danke. So geht es einem, wenn man mit seinem Truppenteil abkommandiert und nicht bet der Division ist. Dann kann man auf die Weihnachtspakete warten so lange wie voriges Jahr in Polen. Aber schön ist es doch, daß die schwere Artillerie sehr oft wo anders eingesetzt wird, denn so kenne ich auch die französische Front von Reims bis Lille. Nur hier scheinen sie uns vergessen zu haben. Ende August mit der Division eingesetzt, erlitt diese ja in den Septembertagen schwere Verluste, sodaß sie abgelöst wurde. Wir aber mußten bleiben und stehen nun den fünften Monat an diesem einen Brennpunkt der französischen Front. Mein ehemaliger Schulkamerad Kretzschmar wird Ihnen wohl erzählt haben, wie cs hier zugeht. Ein anderer geborener Dippser ist leider hier gefallen, Baumeister Frohberg, der später auch in Malter war. Gestern gab cs wieder hier ein aufregendes Schauspiel, das nur wenige Minuten dauerte, aber herrlich war. Wer es nicht erlebt, kann sich ja gar nicht vorstellen, was der Bericht des Großen Hauptquartiers meldet mit den kurzen Worten: „Boehlke holte sein 7. Flugzeug herunter". Das muß man gesehen haben, wie der englische Doppeldecker zu entweichen suchte, die deutsche Taube hinterher. Links und rechts im Zickzack, mal senkrecht herab, dann wieder höher. Aber Böhlke ließ nicht los und landete sogar mit, damit die beiden Engländer ja nicht entkamen. Aus Aerger über den Verlust schickten die Franzosen nachmittags ein Geschwader von 12 Flugzeugen, von denen aber »roch drei abgeschossen wurden. So reiht sich ein Erfolg an den andern, bis wir, hosfentltch bald, den großen Schlußerfolg erringen. Bis dahin auf Wiedersehen. Mit herzlichsten Grüßen Ihr I. Jehne, Leutnant und Kolonnenführer. Letzte Nachrichten. Leere Ausflüchte. Lissabon. Der Ministerpräsident erklärte auf eine An frage, daß die Beschlagnahme dcr deutschen Schiffe infolge der wirtschaftlichen Lage des Landes notwendig gewesen sei. Es seien gleichzeitig alle Schisse beschlagnahmt wor- den, um Zerstörungen vorzubeugen, von denen schwere Fälle an Bord von sieben Schissen festgestellt worden seien. (Diele Sorge des portugiesiichen Ministerpräsidenten wegen der Zerstörung deutschen Schiffsraums ist — ganz englisch! D. Red) Die deutschen Sieger. Paris. Gustave Heroe schreibt in seiner „Victoire": Die Wahrheit ist, daß im Augenblick die Deutschen die Sieger sind,- klipp und klar die Sieger. Sie besitzen Belgien, Serbien und Polen und ganz oder zum Teil 7 unserer Departements, und bisher hat die englische Seesprrrr sie noch nickt daran gehindert, auch Sieger zu bleiben. Ihre Flotte ist unversehrt. Was verschlägts, dag in einem oer- lorenen Winkel Kameruns eine französisch-englische Ab teilung von 300 bis 400 Weißen und 2000 bis 3000 Schwarzen eine ihrer Abteilungen geschlagen hat, die nur aus 50 Weißen und 500 Schwarzen bestand? Solch «in Vorfall, gilt er wirklich in den Augen der Welt neben all den Siegen, die den Deutschen ganze Länder Europas in die Hände gespielt haben? Aber Herr Herve! Was werden da dir Verbündeten, insbesondere die Engländer, sagen?! Sarrails Höflichkeitsbesuch. Mailand. Der Sonderberichterstatter des Blattes „Corriere della Sera" in Athen hatte mit General Sarrail eine Unterredung, in welcher dieser erklärte, daß seine Rnse nach Athen nur einen schuldigen Höflichkeitsbr uch darstelle und keinerlei Ergebnisse gezeitigt hab?. General Sarrail stellt aufs entschiedenste in Abrede, daß seine Reise einen politischen Charakter gehabt habe. Drei fleischlose Tage in Rußland! Die Krakauer „Nowa Reforma" meldet aus Petersburg: Der Petersburger Lebensmilteloersorgungsausschuß hat sich für die Einführung von wöchentlich 3 fleischlosen Togen in ganz Rußland entschieden. Dieser Beschluß rief, der „Rjetsch" zufolge, einen sehr schlechten Eindruck hervor, da die Regierung noch vor einigen Tagen den Fleischmangel leugnete. Wie die „Nowoje Wremja" milteilt, soll über eine Million Stück Vieh auf dem langwierigen Transport infolge Hungers und Krankheit zugrunde gegangen sein. Schwierige Lage der Engländer in Aden. Köln. Nach einem Bericht der „Kölnischen Volksztg." aus Kairo vom 30. Dezember vorigen Jahre» sind dort sehr beunruhigende Nachrichten aus Aden eingetrosfen, nach denen sich die Engländer dort in einer hart bedrängten und gekährdeten Lage befinden. Die englischen Oßiziere, die in den heftigen Kämpfen um Aden verwundet wurden, bestätigen die schlimme Lage der Engländer. Infolgedessen sei in Suez schlrunigst eine Brigade aus australischen und indischen Truppen zusammengestellt worden, um unverzüg lich nach Aden abzugehen. Aden wird gegenwärtig von der Landseite her von zahlreichen gut ausg rüsteten Araber stämmen belagert. Die Engländer werden auch überall in Aden selbst von der Bevölkerung bedrängt. Bisher sind 1200 Spione und Ansässige durch die Engländer er schossen worden. Französische Verstärkungen.. Budapest. Nach italienischen Piivatmeldung:n sind aus Südsrankrelch ungeheure Truppcnmassen an die Nord- ostfront abtransporliert worden. Australische Begriffe vom Markenschutz. Nach einer Meldung aus Melbourne hat die austra- lische Regierung die Schutzmarken von 450 Gegenständen feindlicher Erzeugung aufgehoben. Bor Verdun. Berlin. Die „Berliner Zeitung am Mittag" schreibt: Da« Fort Douaumont liegt 8 Kilometer vor der Stadt Verdun und besitzt eine überhöhende Lage, die das Vor gelände weithin beherrscht. Er ist mit allen Mitteln der Kunst und Technik ausgebaut. Seine Eroberung ist des- halb von so entscheidender Bedeutung, weil damit die erste Bresche in den Ring der permanenten Befestigungen von Verdun gelegt ist. Die Finanzlage des Vatikans. Die „Neue Freie Presse" erfährt: Infolge des Krieges, der den Peterspsennig sehr beschränkt hatte, und infolge der Tatsache, daß der Papst sich weiger', aus den von der Not der Zeit schwer betroffenen Ländern Belgien und Frankreich Geldspenden anzunehmen, ist die Finanzlage des Vatikans eine sehr drückende geworden. Der Haushalt schließt mit einem Defizit von 6 Millionen Lire. Der Aufstand in China. Petersburg, 27. Februar. Laut „Nowoje Wremja" gab die Strasexpedition die Belagerung von Suisu auf und trat den Rückzug an. Die Ausständigen nahmen wichtige Punkte zwischen Jtschang und Chungking, sowie Städte in der Provinz Hupeh ein. Die Besetzung der Provinzen Jünnan, Kuetchov und Szetchuan durch die Ausständigen bedeutet sür die Regierung einen Verlust von 15 Millionen Dollar. Radoslawow über das unbesiegbare Deutschland. Bukarest, 28. Februar. Der Korrespondent der Tele graphen Union erfährt aus Sofia: Radoslawow erklärte in einer Versammlung von Abgeordneten: Der Sieg der Zentralmächte und ihrer Verbündeten ist sicher. Wenn Deutschland von der ganzen Welt angegrisfen wird, kann es im Bunde mit Oesterreich-Ungarn, Bulgarien und der Türkei nicht besiegt werden. Deutschland verdankt seine unerschöpsliche Kraft iriver riesigen Organisation. Unsere Verbündeten haben unsere Dienste gewürdigt und sind ge sonnen, unsere Wünsche zu berücksichtigen, damit Bulgarien so stark werde, als es sein muß. Wir wollen an der Er ringung des endgüiligen Sieges mit aller Kraft retlnehmen. Wettervorhersage. Meist trüb, wärmer, zeitweise Niederschlag. Zwei englische Dampfer auf Minen gelaufen. London, 28. Februar. Das englische Paketboot „Ma loja" (12800 Toonm) ist auf der Höhe von Dover unter gegangen. Es soll auf eine Mine gelaufen sein. Einzel heiten über das Schicksal d.-r Passagiere lind noch nicht bekannt, jedoch scheinen nur wenige Verluste an Menschen leben zu beklagen sein. Der Dampfer hatte 57 Passagiere an Bord und befand sich auf der Fahrt nach Bombay. Die Unglücksstelle befand sich zwei Meilen von Dover. Die heftige Explosion ließ die Häuier in der Stadt er zittern. Ein anderer Dampfer, der den Schiffbrüchigen zu Hilse eilte, lies ebenfalls auf ri' e Mine und verschwand. Das Schweigen der italienischen Presse. Lugano, 28. Fedruar. Die gesamte italienische Presse verschweigt bisher die deutschen Erfolge von Verdun, wie si« vorher planmäßig aus den deutschen Heeresberichten alles positiv Günstige gestrichen hatte. Die italienische Presse veröffentlicht über die Schlacht von Verdun aus schließlich Pariser und Londoner Telegramme. Nur das „Giornale d'Jtalia" bringt eine sachliche belanglose Wür digung von dem früheren Obersten Barone. Durazzo. Lugano. Die italienischen Kräfte in Durazzo betrugen 2 Brigaden, während zu einem erfolgreichen Widerstand nach dem „L. d. S." mindestens 80000 Mann erforderlich gewesen wären. Dies anzuwenden, hätte der Mühe nicht gelohnt. Die beiden Brigaden scheinen nach Valova ab zugehen, daß nach amilichen Versicherungen gehalten werden soll und zwar nicht wie Saloniki, al» Tor zum Balkan, sondern als Fens er auf das Adriatische Meer. Uedrigens bildete A'banien gegenwärtig die größte Sorge der italienischen Regierung und der Minislenatssitzungen, die gestern und vorgestern slattfanden. Auch Essad Pascha hatte einen lebhaften Meinungsaustausch mit Sonnino und dem früheren Gesandten in Durazzo. Rom. Die Kommentare der hiesigen Blätter verraten Verlegenheit hinsichtlich der Räumung von Durazzo, welche natürlich im gegenwärtigen Augenblick der Regierung und noch mehr den Kriegshetzern höchst unbequem ist. Am Vorabend der Kammereröffnung sage di« Presse überein stimmend — anscheinend einem Winke der Regierung fol gend —, daß Italien die Räumung Durazzos längst vor bereitet habe Die Ankunft Essad Paschas in Brindisi sei schon ein sicheres äußeres Zeichen der Ausgabe von Du razzo gewesen, nachdem da» italienische Heer seine Mission, die serbischen, mo Kenegrivischen und albanischen Truppen nach Valona zu sührev, glänzend gelöst hätte. — Diese Echönsärderrl ist wohl verständlich; der Umschwung kam eben zu plötzlich, denn bisher wäre es keinem Italiener eingefallen, daran zu glauben, daß Italien freiwillig Du razzo räumen könnte. Den Äogel schießt „Secolo" ab mit der Behauptung, Italien >ei von größter Befriedigung erfüllt über d«n glücklichen Ausgang der schwierigen alba nischen Expedition. r Der Dampfer „Mecklenburg" lst nach einer Meldung au« Vlisstngen aus eine Mine ge-