Volltext Seite (XML)
Mittwoch, den 41. November. Redigirt und verlegt, von L M. Gärtnet in Schneeberg ütid Kchtdayenher^ / n?// E HM, ! »»ULl^WWlch .' !li -,«»«' >«7,-7»'. '.'UItU e-lj .>^k MsstE Tagesgerichte. Die politischen Zustände Europa» und Deutschland» sängen an, wieder allgemeineres Interesse zu «ripecken. Grund ba^u find vorzugsweise'dir D onaufürstenthümer- frag« und der wichtige Umstand, daß Preußen und Oester« reich Vereinigt (wie wir bereit« in Rümmer 84 unser«« Blat te« gemeldet haben) die langschwebende Streitfrage mttDäne- mart wegen Holstein- Schleswig an den Bund gebracht haben. ' " Faßt man dazu noch die -roße amerikanische Geld not h und Geldverlegenheit in das Auge, dir täglich ihr» sa- taten Rückwirkungen auf den europäischen Geldmarkt und daS europäische GeschäftSlebtn fühlbarer «erden läßt, so können wir eS nur natürlich finden, wenn die allgemeine Aufmerksam- kett sich mehr und mehr den Ereignisse« her, jüngsten Tage zuwendet, um so mehr, da die neusten Nachrichten au« Ame rika noch fortwährend höchst trostlos lauten. Die Mit dem 8 letzten Dampfer in London «ingegangenen Nachrichten aus Amerika (New-Hork) tetchen bi- zum 24. October. In der GeldkrtstS war, dieser neusten Nachricht zufolge, eine Besse- rung noch nicht eingetreten. E-findSOO, sage: «eunhun- dert Bankerotte mit einer Pasfivmaffe von etwa SO Mill. DollatS besannt geworden!! — Wie großartig muß also seit Jahren der Schwindel in Amerika gewesen sein! ? — Mit diesen amerikanischen Geldwtrren in engem Zusam menhänge steht, daß die Bank von England in den jüngsten Tagen den Diskonto aus neun Procent erhöbt hat und daß die Bank von Frankreich jedenfalls in diesem Augendlicke schon den Diskonto gleichfalls auf 8H Procent festgesetzt hat. Daß über kurz oder lang auch die Geldzustande Deutsch land« bedeutend zur Mttletdenheit gezogen werden, ist wohl kaum zu bezweifeln! Von manchen Seiten werden dieser Umstände halber be reit» die Befürchtungen laut, daß der bevorstehende Winter mancherlei erhebliche Geschäft«stockungen mit sich bringen dürste. Wir wollen diese Befürchtungen nicht ganz in Abrede stellt«; doch ist e» eine allbekannte Sache, daß dergleichen Geldkrisen häufig eben so rasch verschwinden, al« sie heretnbrechen, und so steht zu hoffen, daß Deutschland und namentlich unser Sachsen in seinen eigentlichen gewerblichen Kreisen weit we- ni-er von der überseeischen Geldkrifi» berührt werden, wird, al« man von manchen Setten fürchtet, daß also erheblich« ÄefchästSstockungen von unserem engeren Baterlande ferne bleiben werden. Deutschland. Oesterreich. In Folgt de» neuen Stempelgesetzes wird fortan da« Ex«mplar einer jede« öster reichischen Zeitung, die da« Weichbild, der Stadt, i« M fit erscheint,, verläßt, in die Staatskasse den enormen Betrag von S bi« 10 fl. zu zahlen haben, hiervon 4 fl. an PostMarken, und ö fi.,' beztchung-wetse 6 fl.,- für den Stempel. Aüßer- . dem bezahlen die größern österreichischen Blätter schonjetzt mindestens 2000 bi« sooo fl, ttnige sogar 8Mo'bi-1<),h00 fl. jährlich an Jnseratenfieuer, welche durch da- neue Gesetz noch um fast die Hälfte erhöht wird. — Pteußen. Btt-^ ltn, 7. Nov. Die preußische Bank hat den Beschluß g^faM vön HtUte H ihren Disroytosatz vo« 6^ äuf 7L ^rSttijt M «Höhen. — Unser Geldmarkt fängt an, sich ein wenig zu h«-^ ruhigen, indem Man annimmt, daß der tnglisch-thdischt M« zwar langwierig werden, «her «inen reMMäßigen^^ träft« Englands und Europas nicht über Gtbührbeanspru, chend«« Verlauf nehmen wird; indem map. MM up«tmmt, dass die ameritantsch« Arifis mit der SuSpenston her Baust- zahlungen nicht nur ihren Höhepunkt erreicht hat, souderch dadurch bereit« da- erst« Symptom der Bisserupg zeigt, Diese SuSpenston hat keine aydere Bedeutung, al» die «in«» allgemeinen Moratorium-, während d«ffen Dauer jeder Gläu biger jedem Schuldner sein« Forderung stundet. Aber wenn da- Wette? vorüber ist, dann wird man erst den angerichte te« Schaden übersehen, der diesmal größer ist, als nach irgend etn«r früheren Krists. Die ältesten Geschäftsleute wolle« kein« ähnliche von solcher orkanartiger Kraft erlebt Haben, welche' -die ältesten solidesten Firmen niederwarf. . Da- Vertrau«« zu., Nordamerika hat in Norddeutschland, dessen feuerfeste Schränke enorme Beträge von UnionS-Effecten bergen, «in«« Stoß er»., litten, den man npch jahrelang verspüren wird- K«r^ Hessen, Kassel. Der Kurfürst hat dteStände in Gnade« entlassen. — Die erste Kammer hat aus den Antrag thred, ÄersassungSau-schufftS beschlossen: aus die von her Regierugg, eingelegte Verwahrung über dje Behandlung, he« Budget«, ib- rerseit« Verwahrung dagegen «inzulegen, daß man die «er,, fassung-mäßigen Rechte der Stände überschritten hab«, Hit den; Ersuchen an di« Staat-reg1erung, gleichzeitig mit dex Kr-^ klärung der Stände über di« Verfassung auch diese B^chah-/ rung der deutschen BundeSversammiung tzoWftegW,MMh selbe dse Anfichke« der Stände'-her da» VerwillMugtzttcht: erfahre. In der zweite« Kammer wurde ebeyfaM mnpHer- wahrüng gegen die Verwahrung beschlossen.. M 6 Uhi^ e^ schien der Minister de- Innern, StaatSrath Scheffer, und er ¬ klärte kraft allerhöchster Vollmacht unter Versicherung der lan desherrlichen Gnade de« Landtag für geschloffen. — Frank- furt a. M., 7. November. Die Bundesversammlung hat in ihrer gestrigen Sitzung den Ausschuß corMtuirl, welcher die holstetn-laueyburgische Angelegenheit zu ürathen und den.h»,^ treffenden Vortrag zu erstatten hat. - E» wurde« indeu-Hu«, schuß gewählt, die Gesandten Oesterreichs, Preußens rBay,,,., ern-, Sachse««, Hannover«, Würtemberg« und Kurhessev», -^,„ G«ra, 4. Nov. So ehe« gelangt di« betrübende Ku»dt)stH,^ Schleiz von einem Unfall hierher, von. welchem gefternAbe««!,, gegey 7 Uhr unser. Durchlauchtigster Fürst nebst demMb-., Prinzen betroffen worden ist. Durch ungebührlWe» Piijschöfi». knalle« seitens «ine» Fuhrmannes find, wie man erzählt, die Pferde vor dem fürstlichen Wagen scheu -eworde», «yh haben, denselben umgeworfen, Dsk Fürst hat da« Schlüsselbein ge brochen, während d«r Erbprinz an einer, Fiechsendehnung am. Schenkel leidet. Man erwartet, hier in jedem Augenblick big., Au-gabe eines Bulletins, und hofft,-dqß hje MMtchkeit «M» schltmmer sein möge,.ai» dir e.rste Nachricht »»ldet. .Die Vtthttyuflg«»^ welch« chft ffeM; schwemmungen in Ardüchr-Department angertchtkt habt«, stad