Volltext Seite (XML)
Gott, goetke. ihnen nach DaS Denkmal der Mövcu von Utah. Der Fremde, der die Mormonenstadt Salt Lake City besucht, wird fortan mit einiger Verwunderung ein eigenartiges Denkmal be« Denksprnch. kr iirrl unr nicht nieycrlchiLgen, wenn sich unr ckie bemerstung rutäläugi, äas gisste lei vergänglich: vielmehr, wenn wir linäen, clrr bergsngen. l«i grob gewelen, mub er um rulmuntern, leibst rtwsr von Leäculung ru leilten, ich danke dir!" rief er mit bebender Stimme. Auch Frau Martin hatte das Signal gehört. Un geduldig pochte sie an die Kellertür. Hermann riß sie auf. Jauchzend umarmte er seine Großmutter. Auf der Dorfstraße wimmelte es von deutschen Soldaten. Jubel und Freude war mit ihnen eingekehrt. Und Frau Martin sorgte dafür, daß bald das ganze Dorf von dem heldenmütigen Kampf ihres Enkel sohnes mit dem Kosaken erfuhr. Aber Hermann wies alles Lob bescheiden zurück. Gott hat uns zur rechten Zeit Hilfe gesandt. Ich wäre zuletzt doch erlegen. Und Ivie dankbar waren alle im Dorf für diese Hilfe. Sie konnten den Rettern nicht genug Gutes und Liebes erweisen. 'Sie wußten und fühlten auch, daß sie für alle Zeit unter dem'treuen Schutze deutscher Soldaten standen. Auch ein Held. Nach einer wahren Begebenheit erzählt von Martha Henzler. (Schluß.) (Nachvr. vervoten.) „Großmutter, ich will den Soldaten Essen und Trinken geben. Geh du einstweilen in die Kammer, für dich ist das nichts." Auf der Diele hallten Tritte. Frau Martin blieb stehen. „Warum soll ich nicht dabei sein? Ich hab' die Soldaten ganz gern, sie sollen nur hereinkommen." Krachend flog die Tür auf. Mit einem Ruck nahm Hermann die kleine, ge brechliche Gestalt Hoch, trug sie in die Kammer und schloß ab. Dann trat er entschlossen dem Kosaken entgegen. In fremden Lauten und heftigen Gebärden wurde ihm etwas zugerufen. Hinter dem Kosaken drängten sich noch mehrere rasch nacheinander in die Stube. Nach und nach begriff Martin, daß sie hungrig und durstig waren. Er gab ihnen zu verstehen, daß er alles herbeiholen wolle. Zufrieden nickten sie. Eilig trug er auf, was er finden konnte. Als er beim dritten Male zurückkam, fand er drei bis vier Kosaken am Boden kniend vor der offenen Truhe. Sie wühlten alles durcheinander und warfen, was ihnen nicht gefiel, verächtlich beiseite. Die andern fielen gierig über das Essen her. Es war ihnen augenscheinlich nicht genug, suchend sahen sie um sich. Dann ging einer in die Küche, währenddem lief ein Huhn schreiend und gackernd über den Hof, von einem anderen Kosaken verfolgt. Johlend stürzten sie hinaus. Hermann hörte das klagende Meckern der Ziegen, das Kreischen der Hühner, es tat ihm nun doch sehr weh. Mit wieviel Mühe und Sorgfalt hatte die Groß mutter sie herangezogen. Aber jetzt durfte er daran nicht denken. — Plötzlich stand wieder einer der bärtigen Gesellen vor ihm und zeigte ihm ein paar schmutzige Münzen. Mit drohender Miene gab ihm der Kosak zu verstehen, daß er auch Geld wollte. .Hermann verneinte achselzuckend. 'Wütend stampfte der Soldat auf, deutete nach der Kammeriür, ging blitzschnell darauf zu und rüttelte mit eisernen Fäusten, bis sie berstend aufflog. Triumphierend lachte er auf und wollte hinein. Berzweifelt warf sich Hermann ihm entgegen. Weinend und zitternd rang Frau Martin die Hände. Sie hatte ja alles gehört und längst begriffen, was da draußen vorging. Hermann winkte ihr ermutigend zu. Es war ihm ein rettender Gedanke gekommen, deshalb ließ er jetzt ruhig den Kosaken Bett und Schrank durchwühlen. Leise flüsterte er seiner Großmutter zu: „Komm schnell! Ich führe dich in den Keller, den finden sie nicht so rasch. Und — bis — dahin " Er konnte nicht vollenden. Enttäuscht und zornig trat der Kosak dicht an ihn heran und bedeutete ihm, daß er wieder nichts gefunden habe. Mit eineni wuchtigen Stoß warf Hermann ihn zurück. Ter Kosak taummclte stolpernd über die her umliegenden Gegenstände; noch einmal holte Hermann aus — und schwer fiel der Kosak zu Boden. Doch ehe er sich wieder aufrichten konnte, war Hermann mit seiner leichten Last verschwunden. „Großmutter, ich kämpfe um dicht" stieß er hastig hervor, als er Fran Martin in dem kleinen dunklen Raum untergebracht hatte, denn schon hörte er die drohenden Stimmen der Kosaken, die nach ihm suchten. Aber Hermann hatte sich eine Waffe in den Keller mitgenommen. Hoch aufgerichtet, den schweren Spaten Wilde Angst trieb sie hinaus. Jeder von war auf seine eigene Sicherheit bedacht, und wenigen Minuten war das Haus leer. Hermann fiel auf die Knie nieder: „Lieber in den erhobenen Händen, stand er wie ein junger Riese, in Erwartung des Feindes. „Ha! Ich werde meine erste Kraft an ihnen er proben," sagte er halblaut vor sich hin. Da tauchten auch schon ein paar Gestalten in dem matten Dämmer des schmalen Ganges auf. Mit einem wiehernden Gelächter stürzten sie auf Hermann los. Wuchtig sauste der Spaten nieder. Aufheulend wälzte sich einer am Boden. Einen Augenblick darauf der zweite. Die andern sprangen zurück und kamen gleich darauf mit einem halben Dutzend Kameraden wieder. Gewehr läufe blitzten auf. Zwei Schüsse krachten. Hermann hieb zu. Nach rechts, nach links. Bald duckte er sich, bald reckte er sich höher und höher. Er schien zu wachsen, und immer kühner blitzten seine Augen. Mit der Gefahr erwachte sein Mut und sein Glauben an Gottes Hilfe. Immer härter umdrängten sie ihn, immer heftiger schlug er um sich. Da griff einer nach seinen Füßen und versuchte, ihn niederzureißen. Es gelang ihm nicht, er rief den andern etwas zu. Weitere Hände packten zu. — — „Vater im Himmel, hilf!" betete Hermann in heißer Angst. Was nützte ihn alle Kraft, aller Mut, gegen solche Hinterlist! ' Da ein Fanfarenstoß! Jubelnd und schmetternd drang er durch die Dorfstraße und in den dunklen Gang unter die ringenden Menschen, die jäh von ihrem Opfer abließen.