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Mittwoch den 16. Februar 1916 abends 82. Jahrgang Nr. 38 360 chl. Lin> >!4 g- t ihre r IK UNg. mds- Bor- läge, e Wiener g des iva. Ein- sen n ce iand Sank« -t, dal» nnme» inte e Ein- chaden, chtung! ächtete!» ste an!' YI5 chr. Insen e, fran» . Dichte» hneckew emberg, 54. Fr. ld. der r t h e e, luste «- lscher ,Vill- -Dit !N del 0 Ge» Pruth linker- einge blichen d vier heimab regeln rechtfertigt!" Ich sah es den beiden Frauen an, daß sie unschuldig waren, nicht feige Angst, sondern Empörung über ,die falsche Verdächtigung sprühte aus ihren Mienen. „Für Re Dainen stehe ich ein", sagte ich kurz ent schlossen, „ich habe kürzlich bei denselben in Quartier ge legen und kann nur das Beste von ihnen sagen. Keine von beiden wäre eines verächtlichen Angriffs aus dem f Hinterhalt fähig!" Die Kameraden gaben sich ohne weiteres mit meiner , Erklärung zufrieden, die zwar nicht der Wahrheit ent sprach, den beiden weiblichen Wesen aber doch zugute 1 kam, da sie nun von unseren Feldgrauen nicht weiter be helligt wurden. Mutter und Lochter, noch vor Erregung zitternd, be- dankten sich aufs herzlichste für meine Menschenfreundlich keit, und die Mutter schenkte mir einen herrlichen alten Ring, der reich mit Edelsteinen besetzt war und wohl seine tausend Mark wert sein mochte. Ich wollte das Kleinod nicht annehmen, aber es wurde mir aufgedrängt. Die Tochter gab mir zum Andenken ihr Bild." , , Fritz schwieg ein paar Sekunden und drehte nach denklich die Spitzen seines gewaltigen Schnurrbarts, dann fuhr er fort: „Wenige Tage später hatte ich das Pech, auf einem Patrouiltengang in der Nähe jenes Ortes mit zweien meiner Kameraden in sranzösische Gefangenschaft zu geraten. , Man behandelte uns schlecht, durchwühlte meine Taschen , und fand den kostbaren Ning. „Aha, die Barbaren morden und plündern nicht nur, sie stehlen auch wie die Elstern", riefen unsere Henker. Vergeblich beteuerte ich, den Ring geschenkt bekommen zu haben. Man glaubte mir nicht, verhöhnte mich und verurteilte mich meiner „Schandtat" wegen zum Tode.' Inzwischen war es einem der Kameraden gelungen, zu entkommen. Er mar Zeuge des Vorganges im Hauss der schutzlosen Französinnen gewesen. Er eilte zu ihnen und teilte mit, daß ich in Lebensgefahr sei. Das Fräulein kam ohne Besinnen gelaufen und er klärte unter ihrem Eide, daß ihre Mutter dem Prussien den Ning geschenkt habe, weil er ihr einen großen Dienst Ms aller welk. -s- Oie Stockholmer Konferenz des Fürsorge- Komitees des „Noten Kreuzes». In der am 10. Fe- bruar in Anwesenheit des Erzherzogs Franz Salvator in Wien abgehaltenen Sitzung des Fllrsorgekomitees des Noten Kreuzes für Kriegsgefangene teilte der Präsident Baron Slatin mit, daß bei der Stockholmer Konferenz die russischen Delegierten ihrer Instruktion gemäß über die Frage der aus Galizien, der Bukowina und O st- preußen verschleppten Zivilbevölkerung nicht verhandeln dnrften. Die Delegierten Oesterreich-Un garns und des Deulschen Reiches konnten diese Angelegen heit daher nicht zur Sprache bringen. Deshalb hat Prinz Karl von Schweden, auf den die Berichte über das Elend Kriegsopfer tiefen Eindruck aus übten, sich an die Regierungen Oesterreich - Ungarns, Deutschlands und Nnßlcmds mit der Bitte um Frei laiiuna vernicht wehrfähigen Verschlepp Frau Liese zögerte noch. Sie wandte ihres Mannes feldgrauen, van der Reise bestaubten Nock hin und her, um ihn zu reinigen. Fritzens Sachen hatte sie auch in Friedenszeiten schön in Ordnung gehalten, freilich mehr in einer etwas arg listigen Absicht, als von hausfraulicher Tugend geleitet. Denn sie benutzte gern jede Gelegenheit, um Fritzens Taschen einer gründlichen Revision zu unterziehen. Gottlob, sie hatte in ihrer zweijährigen Ehe nicht den geringsten Beweis dafür gefunden, daß er außerhalb des Hauses der holden Weiblichkeit huldigte. Trotzdem blieb Liese wachsam. Man konnte nicht wissen, wozu es gut war. Jetzt schämte sie sich doch ein wenig ihrer kleinlichen Verdächtigung. Bor einigen Stunden mar ihr Mann vom Kampfplatz zu kurzem Urlaub heimgekehrt. Der erste Freudenrausch war einer stillen Glückseligkeit gewichen. Und doch spionierte sie schon wieder. Sie harte Fritz so lange zugeredet, sich ein wenig umzulegen, bis er ihrem liebevollen Drängen nachgegcben Auch das Kleine, Karlchen der Einjährige schlief. Da war denn gleich die Versuchung über sie gekommen cs wie früher zu machen. Aber freilich, in diesem furchtbaren Krieg, wo die Kräfte des einzelne» aufs äußerste angespannt werden, kommen die wackeren Landwehrmänner wohl wirklich nicht dazu, Liebesabenteuern nachzugehen. Es mar ja auch Unsinn, daß sie an so etwas dachte, andererseits wirklich nichts dabei, wenn sie ein bißchen zwischen Fritzens Sachen herumstöberte. Schon hielt sie Vie Brieftasche in der Hand und öffnete sie. Zwischen losen Tagebuchblättern lag die Photographie eines bildhübschen Mädchens mit großen dunklen Augen und dem kapriziösen Gesichtchen der welschen Rasse. Frau Liese rang nach Atem. Wenn ihre Blicke Gift pfeile gewesen wären, so hätte sie das Bild durchbohrt. So ein sündhaft schönes Geschöpf! Das mußte ein Mann ja lieben, mochte er wollen oder nicht. War Fritz nicht eigentlich recht kühl gewesen ? . . . Sie mußte darüber noch nachdenicn. Jetzt nur schnell mit der Brieftasche an ihren Platz zurück, damit Fritz nichts merkte. Gewiß, sie gönnte ihm ein kleines Vergnüge» oo» Herze» gern, aber freilich — weh lat so etwas doch, sehr weh sogar. Fritzens Helle Stimme entriß sie allen Grübeleien/ auch der Junge krähte in seinem Bettchen und verlangte nach ihr. F. . , Nach dem Kaffee, als Fritz gemächlich seine Zigarre rauchte, sagte er: „Einmal war mein Todesurteil schon besiegelt. Nur der Hochherzigkeit einer juge» Französin haben wir es zu danken, daß wir hier gemütlich belsammensitzen und Wiedersehen feiern." In Lieses Kehle würgte etwas, das ihr Has Atmen erschwerte. „Willst du erzählen?" fragte sie stockend. „Gewiß, Frauchen. Aber gib mir erst mal meine Brieftasche herüber. Ich will dir etwas sehr Hübsches zeigen." Liese fühlte, daß sie puterrot wurde. Mit spitzen Fingern griff sie nach der Brieftasche. Er nahm die Photographie heraus und sah wehmütig in das junge, schöne Mädchengesicht. „Schade", sagte er bedauernd, „schade um sie." Als er jedoch das befremdete Gesicht seinerFrau gewahrte, zog er sie an sich und küßte sie auf den Mund. Eifer süchtig, Weibchen? Du hast keine Ursache. Das arme Kind hat ihren Mut, für mich einzutreten, mit dem Leben gebüßt. Einer von uns beiden mußte sterben. Sie zog es vor, sich zu opfern." Die junge Frau lauschte atemlos, mit klopfenden Pulsen. Frig berichtete: „Wir marschierten durch ein Dorf, wo wir durch Franktireurs stark belästigt wurden. Ein paar Kameraden fielen sogar den aus dem Hinterhalt hervor- jausendcn Kugeln zum Opfer. Als die Unserigen das Blut der eigenen Kameraden fließen sahen, packte sie eine furchtbare Wut. Es wurde Hans für Haus durchsucht und über das Gelichter, das man vorfand, strenges Gericht gehalten. Ich kam dazu, als man aus einer Villa eine alte Dame und deren Tochter gewaltsam entfernen wollte. Schon von weitem vernahm ich die verzweifelten Rufe des jungen Mädchens: „Bei Gott dem Allmächtigen, wir sind unschuldig, wir haben uns an dem Haß der an deren nicht beteiligt, um die Kriegsfurie nicht bekümmert. Wir haben in unserem Hause Freunde und Feinde ohne Unterschied gelabt. Lassen Sie meine arme Mutter lös, Messieurs, hier ist nichts geschehen, was Ihre Gewaltmaß ten gewenvet. Die österreichisch-ungarische uno sie deutsche Regierung gaben sofort ihre Zustimmung, von der russischen Regierung fehlt noch die Antwort. -P Der Sultan der Tmte, hat am Sonnabend die vom General der Infanterie o. Haag geführte bayerische Mission, die ihm den bayerischen Militär-Max-Iosef-Orden überreichte, empfangen. Abends fand im Jildiz-Palast ein Diner zu Ehren der sächsischen Mission statt, an dem außer dem Sultan und den Mitgliedern der Mission, mit dem Grafen v. Rex an der Spitze, die Minister des Aeußeren, des Inneren und der öffentlichen Arbeitest, die Präsidenten des Senats und der Kammer, die Generäle Liman-Pascha und Mertens-Pascha, sowie der deutsche Botschafter Graf Wolff-Metternich mit mehreren Herren der Botschaft teilnahmen. -s- 3»m Brand der Sprengskoffabrlk Tengio. „Berner Tagwacht" enthält die Mitteilung, daß dem „Secolo" zufolge bei der Explosion der Sprengstoffabrik in Cengio der Schaden die Summe von vier Millionen . Lire übersteige. 5000 Soldaten arbeiten an der Bergung der gewaltigen Vorräte und der Sprengstoffe. -s- Zum Besuch des Königs der Bulgaren im österreichisch - ungarischen Hauptquartier. Aus dem Wiener Kriegspressequartier wird noch folgendes gemeldet: Nach der Ankunft im Schlosse nahm der K ö n i g der Vulgaren die Vorstellung des Gefolges entgegen. Erzherzog Friedrich stattete dann dem Feld- marschall einen Besuch ab. Bald daraus fuhr der König in der Uniform eines österreichisch-ungarischen Marschalls zum Gebäude des Armeeoberkommandos. Beim Portale vom Generalstabschef von Conrad empfangen, begab sich der Monarch in die Operationsabteilung, zog alle Herren dieses Dienstes ins Gespräch und verweilte dann dreioiertel Stunden im Arbeitszimmer des Chefs des Generalstabs. In das Schloß zurückgekehrt, empfing der König den Ge neralstabschef von Conrad in längerer Audienz. Im wei teren Verlaufe des Nachmittags wohnten der König und Erzherzog Friedrich der Vorführung von Kriegsfilms im Kinotheater der Stadt bei. Um 8 Uhr abends fand im Schlosse Abendtafel statt, wozu außer dem Gefolge des Königs und des Großherzogs Generalstabschef von Conrad, der Vertreter des Ministeriums des Aeußern beim Armee oberkommando, die Herren der deutschen Militärmission sowie die Generale und Abteilungschefs des Oberkom mandos zugegen waren. Im Laufe des Mahles wechselten der Erzherzog und sein hoher Gast herzliche Trinksprüche, die im wesentlichen dieselben Gedankengänge enthielten wie kürzlich die Trinksprüche im Kaiserlich deutschen Haupt quartier. Der König der Bulgaren verlieh dem Feld marschall Erzherzog Friedrich den bulgarischen Tapferkeits orden erster Klasse. Den gleichen Orden erhielt General stabschef von Conrad. — Am Montag begab sich der König nach Wien zu kurzem Besuche des Kaisers Franz Joseph. Die Wiener Presse widmete ihm aus diesem Anlaß herzliche Begrüßungsartilel. -s- Aliegerleulnant Oraham White schwer verletzt. In Hazebrouck wurde der Fliegerleutnant Graham White schwer verwundet. Im Laufe einer Uebung platzte eine Granate in den Händen des englischen Offiziers, wodurch fünf Personen getötet und 24 verwundet wurden. Auf Urlaub. Skizze von Leo Jakob. (Nachdruck verboten.) Vorsprung vor England als ausgesprochenem Industrie staat und vor Rußland als überwiegenden Landwirtschafts- staat, und zwar insofern, als Deutschland vermöge seiner Landwirtschaft und Industrie die Fähigkeit zur Selbster haltung, zur Selbstgenügsamkeit, zur Unabhängigkeit non der Zufuhr aus den, Auslande für die Kriegsdauer hat. Die Landwirtschaft ernährt unser Volk, und die Industrie liefert den Kriegsbedarf für Heer und Marine. Diese volkswirt schaftlichen Selbsterhaltungskräfte hat keine der feindlichen Mächte; weder England, das seine Lebensmittel zum größten Teile vom Auslände beziehen muß, »och Rußland, das sich durch eigene Arbeit Waffen und Munition nicht in genügender Menge schaffen kann. Wäre Deutschland nicht in reichem Maße Industrie staat geworden, so hätte es heute auch nicht die finanzielle Kriegsstärke zum Durchhalten. Die Finnnzkräfte, die wir jetzt für die Kriegsführung einstellen, danken wir den glänzenden Erfolgen der Arbeit, dis Industrie, Handel und Verkehr, namentlich nach durch die rege Teilnahme an der Weltwirtschaft, verrichtet habe». Zur kriegswirt schaftlichen Rüstung gehört vor allem Geld, und das hatten wir schon vor und bei Kriegsbeginn in ausreichen der Menge zur Verfügung, und unsre große» Finanz einrichtungen, unsre Neichsbank und die andern Banken, erfüllen vollauf auch im Kriege ihre Hauptaufgabe, den Geldumlauf zu regeln und das volkswirtschaftliche Leben in gedeihlichem Gange zu halten. Rußland ist ein Vauernstaat und erzeugt einen Ge- treidettberschuß, so daß ks Europas Hauptkornkammer ge nannt werden konnte. Dennoch droht jetzt dort Hungersnot, während bei uns davon nicht für im mindestenRedeseinkann, obwohl wir keinen Ueberfluß an Getreide, wie Rußland, haben. Wie ist das zu erklären? Aus der Unzulänglich keit des Verkehrswesens, der Wirtschaftsführung und Ver waltung Rußlands. Im Süden des europäischen Ruß lands liegen gewaltige Kornvorräte aufgestapelt. Trotzdem leiden die russische» Städte auf das empfindlichste unter Getreidemangel. Die russischen Eisenbahnen versagen, während bei uns die Eisenbahnen den höchsten Kriegsbe dürfnissen in bewunderungswürdiger Weise gewachsen sind und den Verkehr so vollständig und ohne Stockung bewältigen, daß die Volkswirtschaft ungestört fast wie im Frieden weiterarbeiten kann. Die träge, zum Teil untüchtige und bestechliche Beamtenschaft Rußlands vermag den hochgespannten Kriegsanforderungen nicht zu entsprechen; sie versteht nicht, so haushälterisch, einteilend und verteilend, so einheitlich und übersichtlich die Wirt schaftstätigkeit zu leiten und dem Kriege anzupassen, wie das bei uns geschieht. Kein Güterwagen, beißt es in einem zuverlässigen Berichte über Rußlands Wirtschasts- nöte im Kriege, läuft heute im russische» Reiche, ohne daß die Bahnbeamten bestochen würden. Vor einigen Mo naten mußte der Leiter der Heeresversorgung seine Zu flucht zum „Trinkgeld" nehmen, um die Proviant- und Munitionszüge befördern zu können. Im Moskauer Stadtrat wurde ernsthaft darüber verhandelt, ob man in Rücksicht auf die „besonderen Bedingungen des russischen Dienstes" dem Magistrat nicht einen Vorschuß zur Be stechung der Eisenbahner aussetzen solle. Welch gvttgcfcgnetcr volkswirtschaftlicher Stärke er freuen wir uns dagegen! geleistet. Es dankte dem Mädchen kein einziger, freundlicher Blick. Die Todesstrafe wurde mir erlassen, aber die Mienen der Franzosen kündeten mir trotzdem nichts Gutes. Meine Retterin entfernte sich, ich aber benutzte die Unentschlossenheit der Feinde, entriß dem Nächststehenden das Gewehr und rannte davon, so schnell ich konnte. Kugeln flogen mir nach, eine derselben traf die Französin. Ohne einen Laut brach sie tot zusammen. Ich entkam, denn die Kerls können ja nicht ordentlich schießen. Bald stieß ich auf Kameraden, die sich zu meiner Befreiung auf gemacht hatten. Wer weiß, ob die alte Danie den Tod ihrer Tochter überlebte. Frau Liese schmiegte sich weinend an die Brust ihres Mannes, der ahnen mochte, was in ihr oocging, denn mit gutmütiger Ironie fuhr er fort, indem er das Blondhaar seines Weibchens streichelte: „Sieste, Lotteken, das sind so die Liebesabenteuer der Landwehrmänner im Kriege. Mit einem Fuße steht man da immer im Grabe." „Ich will nie wieder eifersüchtig und mißtrauisch sein", schluchzte Liese. „Sollte mich freuen, wenn du Wort hältst!" Aber besonders zuversichtlich klang seine Stimme dabei doch nicht. Ansre Volkswirtschaftliche Stärke. Nächst unserer militärischen geben unsre Volkswirtschaft- Nche Beschaffenheit und Leistungsfähigkeit in diesem Kriege den Ausschlag. Unsere volkswirtschaftliche Ueberlegenheit beruht zuerst darauf, daß wir weder reiner Landwirt- ° AEA schaftsstaat noch nur Industriestaat sind, sondern beides zugleich in gesunder Mischung und Ergänzung, so daß ' E * die zwei Hauptzweige unsrer nationalen Gütererzeugung sich wechselseitig erhalten und fördern. Wir sind nicht nur ein Stadtvolk; ein ausreichender Teil ist Landvolk geblieben, tzvtach der letzten Volkszählung waren in Deutsch land von oer Gesanitbevölkerung 28,5 vom Hundert iih. der Landwirtschaft, 42,5 in der Industrie und 13,3 im Handel und Verkehr erwerbstätig. Lediglich nach diesen Zahlen bewertet, konnte es zwar scheinen, das Deutsche Reich sei weit mehr, um das Doppelte mehr Industrie- als Landwirtschaftsstaat. Aber es kommt vor allem dies in Betracht, daß unsere Landwirtschaft mit unserem un vergleichlichen industriellen Aufschwünge gleichen Schritt gehalten hat. Unsere landwirtschaftliche Bevölkerung ist von einer Berusstüchtigkeit, Regsamkeit und Strebsamkeit, wie keine andere der Erde, und sie hat durch unablässig fortschreitende Verbesserung des Betriebsverfahrens, ohne durch Bodenbeschaffenheit und klimatische Verhältnisse, son derlich begünstigt zu sein, den Arbeitsvertrag auf eine Höhe gebracht, die sonst nirgends erreicht worden ist. Daß Deutschland beides ist, Landwirtschafts- und Industriestaat, bedeutet für den Krieg einen erheblichen