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82. Jahrgang Mittwoch dw 16. Februar 1916 abends Nr. 38 Mr di« Aufnahme ei, s Jnsero^ "" ^"«untee Stell» und am beftimmt-rn Lügen wird teln» Garantt« übernommen. Verantwo kicher Redaneur: Pam Zehne. - Druck und Verlag von Earl Jehns in Dippoldiswaltze. Di« ölNelbertti * Zerrung ^scheint täglicyrnit Aus- der Sonn- und wird am epätnach""-... ausge- «eben. Preis Vierteljahr- kick 1 M. KO Pf., zwei- monatlich 1 Mark, ein» monatlich 50 Pf. Ein- zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten,Post- Koten, sowie unsere Aus träger »»dnipn Beitel» Inserat« werden mit 15 Pf., solche aus unsere« Amtshauptmaunschaft mit 12 Pf. die Spaltzeile oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 35 bez. 30 Pf. — Tabellarische undkompliziertcIuserate mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, dis Spaltenzeile 30 Pf. Weitz mH-Mmig TUDltlU llB Wm fll HpMDMe, SljMekrg ll.u. Amtsblatt W di« K-m^."« Amtrhauptmannschaft, das Königlich« Amtsgericht and den Stadtrat zu Dipooldiswald» Zur vorübergehenden Erleichterung der Zufuhr von Klauenvleh nach Sachsen wird, soweit sie nicht nach öffentlichen Schlachtvieh- oder Schlachthöfen staltsindet (KWr I der Verordnung vom 7. Juni 1914 — G.V.Bl. S. 160 —), während der Geltungs dauer des §45 der Ausführungsverordnung vom 7. April 1912 (G.V.Bl. S. 56) unter Vorbehalt jederzeitigen Widerrufs folgendes bestimmt: 1. Die polizeiliche Beobach ung einoesührter Schweine wird unter der Voraussetzung, daß der Einführende jeweils ausschließlich Schweine in derselben Ortschaft unter Be obachtung stellt, auf 6 Tage abgekürzt. 2. Die lOtägige polizeiliche Beobachtung eingeführter Handelsrinder kann unter Teilung des Sammeltransportes ganz oder teilweise auch bei dem Abnehmer eines Teiltransportes stattfinden, vorausgesetzt, daß der Bezirkstierarzt solches mit Rücksicht auf abgesonderte Unterbringung und Wallung der Tiere für unbedenk- lich hält. Anträge hieraus sind beim Bezirkstierarzt zu stcl'en, der den eingeführten Gesamt- transport der R nder vor seiner Teilung und, ebenso wie die Teiltransporte, nach Ab lauf der 10tägiqen Beobachtung auf Kosten des Besitzers (Ziffer II der erwähnten Ver ordnung vom 7. Juni 1914) zu untersuchen hat. Im übrigen bewendet cs bei den Vorschriften der Verordnung vom 7. September 1915 (Sächsische Staatszeitung und Leipziger Zeitung Nr 210). Diese Verordnung tritt mit ihrer Verkündigung in Kraft. Dresden, den 10. Februar 19! 6. Ministerium des Innern. Hafer. Mit Rücksicht aus die Ende dieses Monats zu erwartende Häufung von - livFsi'uneiLsn einerseits und den bestehenden Wagenmangel andererseits empfiehlt es sich, dte Ablieferung von Hafer nicht bis auf die letzten Tage dieses Monats zu verschieben. Dippoldiswalde, am 15. Februar 1916. Nr. 1739 Mob. Königliche Hinterkorn. Laut Verordnung der Reichsgetreidestelle Berlin vom 10. Januar d. I. haben alle Landwirte sämtliches Hinterkorn zur Ablieferung zu bringen. Eine Freigabe kann nicht mehr erfolgen. Sammelstellen für Hinterkorn sind die Firmen: Standfuß L TzschöSel, Dippoldiswalde, " Böhme, Burkersdorf, Dresden, Zweigstelle Glashütte i. Sa. Diese Firmen werden das Hinterkorn nach Qualität bewerten und aufkaufen. Dippoldiswalde, den 15. Februar 1916. Nr. 1740 Mob. Kgl. Amtshauptmannschast. Bekanntmachung, Ablieferung von Kupfer-, Mesfing- und Reinnickel-Gegenständen vetr. Unter Hinweis aus die vom Kommunaloerband in Ni. 7 der „Wettzeritz-Zeitung" vom I I. Januar 1916 erlassene Bekanntmachung und auf die hinausgegebenen Ent eignungsanordnungen wird hiermit bestimmt, daß die Abliefernng der beschlagnahmten Gegenstände am Dienstag ven 7. März 19l6 von vormittags '/2S bis 12 Ahr und von 2 bis 6 Ahr nachmittags für Abliefcrungspslichtige aus den Gemeinden Ammelsdorf, Bärenburg, Bärenfels, Dönschten, Falkenhain, Hennersdorf, Kipsdorf, Naundorf, Riederpöbel, Ober- frauendorf, Sadisdorf, Schönfeld, Seyde und Schmieüsderg zu bewirken ist. Sammelstelle: Neues Gemeindegrundstück, gegenüber der Gastwirtschaft „zur Post" in Svkmiorledei'g. Soweit Gegenwände aus Kupfer, Messing und Reinnickel, einschließlich Altmaterial, nicht beschlagnahmt sind, kann deren freiwillige Ablieferung von den Besitzern aus oben bezeichneten Orten zu der festgesetzten Z?it erfolaen. am 15. Februar 1916 Der lSemeindevorstand, als beauftragte Aedernahmenstelle. Barthel. Drucksachen für Gemeindebehörden fertigt Buckdruckerei Carl Zehne -- ' -..n«.- -- 1 Ls!ales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Der frühere Besucher der Deutschen Müllerschule und Mitglied des A. H V des Vereins „Glück zu" Oberjäaer Friedrich Krüger, Mühlen bescher, Mussower Mühle, Kreis Laucnburg ^Pommern (1905/06) wrude mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. — Nach Heftchen Stürmen am gestrigen Dienstag ist heute Vormittag entsetzliches Schneetreiben eingetretcn, das den Aufenthalt im Freien falt unmöglich macht. — Auszug aus den Niederschriften über die 4. Sitzung des Stadtrais zu Dippoldiswalde am 14 Februar 1916. An wesend die Stadträte Liebel, stellvertretender Bürgermeister, Gietzolt, Süß,. Thorning. Dte Tagesordnung enthält 17 Be- rotungsgcgenstände mit insgesamt 26 Vorlagen. Nach Kenntnisnahme von den von der Landesoersicherungsan- Itolt aufgcstelltcn Tilgungsplänen zu den gewährten Dar- leben werden genehmigt zwei Hundesleuerermätzigungsge- suche, ein Gesuch um Gestundung von Jnstallulionskosten, ein Pachtgelderlaggesuch, ein Pachtzinsermäß'gungsgesüch, sowie ein Pachtübertragungseesuch. Ein Hundesteuer er- mäßigungsgesuch mutzte der Folgert wegen abgelehnt wer den. Wegen der von der König!. Kreishauptmannschast angeregten Sammlung von Weitzblechbüchsen soll eine Be kanntmachung erlassen werden. Die gesammelten Büchsen sollen durch städtische Arbeiter zur Abholung kommen. Ein Unterstützungsbetrag wird in Wegfall gestellt und mit dem Wortlaute eines neuen Gedenlblattrs für Vürgerjubi- lare Einverständnis erklärt. Zu der Anfrage d,s Kirchen- Vorstandes über die Anstellung-Verhältnisse des Totenbett- Meisters sind zunächst noch weitere Erörterungen anz«- stellen. Erledigung sanden noch zwei Sparkassenange» lrgenheiten. — Dem Kriegshilfsausschub wurden wiedrr über- wiesen: Von den kirchlichen Vereinen (Teileinnahme eines Familienabends) 9,50 M, von Herrn Fabrikbesitzer Reichel 12 M, von den Beamten des Brandoersicherungsamtes 20 M., von den städtischen Beamten und Angestellten 30 M., Teilkinnahme von dem Konzert des Freiberger Infanterie- Regiments Nr. 182 15 M, durch den Verein der Fest- besoldeten van den Zollbeamten 18 M., von der Geschäfts- stelle der „Weitzeritz-Zeitung" (für Sonderblätter) 15 M. — In der Sitzung der Zweiten Kammer am Mon- tag beantragte unser städtischer Abgeordneter, Herr Bürger- meister Wittig—Rabenau, die für Fortsetzung der schmal- spuri -en Nebenbahn Mügeln—Geismg nach Altenberg bei Titel 51 des auberordentlichen Staatshaushalt» als Er- gänzungsfordcrung eingestellten 800000 M. nach der Vor- läge de» Dekret» 14 zu bewilligen, was debattelos geschah Auch die Herstellung eines Industriegleise» im Pöbel- tal und dis Verlegung der Linie Hainsberg—Kipsdorf zwischen Obercarsdorf und Buschmühle wurde nach kurzer Debatte einstimmig bewilligt. — Ist Linoleum geeigneter Schuhsohlen-Ersatz? Aus Ersuchen de« Ministeriums des Innern um einen Beriet darüber, ob ein empfehlender Hinweis auf die Verwen- düng von Linoleum zu Schuhsohlen angezeigt sei, hat die Handelskammer Dresden sich dahin geäußert, daß die von ihr befragten Firmen meist keine eigene Erfahrung in der Verwendung von Linoleum für diesen Zweck haben. Immerhin glaubten diese Firmen, daß Linoleum- sohlen in b schränktem Matze einen brauchbaren Ersatz für Ledersohlen abgaben, und zwar für gröberes Schuhwerk. nicht aber auch für feinere Schuhe, bei denen Wert auf dauernd gutes Aussehen gelegt werde. Hier ständen un überwindliche technische Schwierigkeiten entgegen. Gegen einen empfehlenden Hinweis auf den Gebrauch von Lino leumsohlen unter Berücksichtigung der beschränken Ver wendungsmöglichkeit habe die Handelskammer daher keine Bedenken, gebe aber dem Ministerium anheim, zunächst die Gewerbekammer zu befragen, da es vor allem darauf ankommen dürfte, wie die Schuhmacher die Brauchbarkeit des Linoleums für diesen Zweck beurteilten. — Gegen die Aufforstung von Privaiwalb. Das Kgl. Sächs. Ministerium des Innern empfiehlt Gemeinden und Privaten, die Wald besitzen, im Hinblick auf die Volkser nährung in der Kriegsze't keine Grundstücke, die bislang zum Getreide- und Futterbau benutzt worden sind, in Waldbau überzuführen und die Aufforstung zunächst nur auf solche Flächen zu beschränken, die jetzt schon dem Wald bau gedient haben Attenberg. Der vorige Sonntag hatte sich eines autzerordentlich lebhosten Sportbesuchs aus dem Niedei- lande zu erfreuen, obgleich die Schneelage noch nicht all- zureichlich war. Aber da» schönste Wetter bei geringer Kälte hatte doch Hunderte von Sportgäslen herausgelockl. Bereits am Sonnabend abend waren die Gasthöfe und viele Privatquartiere voll besetzt, und die Züge am Sonn tag brachten zahlreiche Sportler. Zur Bewältigung der Rückfahrt am Sonntag abend mutzte sogar für den letzten Kug noch ein Vorzug ab Geising gestellt werden. Maren. Unter Teilnahme aller Ortsvereine und wohl aller Vereinsangehörigen beging am vergangenen Freitag der hiesige Landwirtschastltche Verein das Fest seines 25- jährigenBeslehens. Bei demselben übergab Herr Geheim- rat Andrä unter herzlichen Glückwünschen des Kreisoeretns Dresden dem Vereinsvorsltzenden Herrn Priv Schneider, der den Verein von seiner Gründung an leitet, die silberne Verdienstmedaille, und auch den noch lebenden 15 Grün dern wurden vom Verein gestiftete Ehrenzeichen übergeben. Gesang, Musik- und Gedichtoorträge fül ten den Abend aus. Glückwunschtelegramme und Kartengrütze gingen zahlreich ein und mehrere Ortsoereine ließ?« Geschenke überreichen. Dresden Der Kö^ig wird vom östlichen Kriegsschau plätze i morgen Donnerstag 7 Uhr 50 Min. früh nach Dresden zurückkehrcn. Dresden. Bekanntlich sind d^ Preise für Schuhwaren und Schuhausbcsierungen in der letzten Zeit außerordent- lich gestiegen. Um einer weiteren Steigerung entgegen zuwirken, hat der „Zentralverband deutscher Schuhwaren händler" eine Eingabe an die Reichsregierung gerichtet, in der die Forderung aufgestellt wird, keine Ausfuhr von Schuhwaren nach dem Auslände, auch nach dem befreun deten, zu bewilligen. Der Verband ist der Ansicht, daß die Schuhpreise in Deutschland noch weiter steigen müssen, wenn große Posten von in Deutschland hergestellten Schuh waren nach dem Ausland verkauft werden, weil dadurch unsre Ledervorräte eine Beeinträchtigung erfahren. Freiberg. Bon der Strafkammer de» Königlichen Landgerichts hier ist der Schulknabe Willy Erich Schreiber in Olbernhau wegen versuchten schweren Dieb stahls zu 2 Wochen Gefängnis verurteilt worden. — Die Schwurgerichtsperiode im ersten Kalenderviertel jahr 1916 begann am Dienstag vormittag unter Vorsitz des Herrn Landgerichtsdirektors Schlegel mit der Verhand lung gegen die Kistenbauerswitwe Hulda Frieda Walther geb. Stephan aus Schönfeld bei Frauenstein, die der Brand stiftung und des Versicherungsbetrugs angeklagt ist. Die am 11. Mai 1884 in Altenberg geborene Angeklagte ist beschuldigt, am 13. August 1915 in Schönfeld ihr Wohn haus Nr. 45 in Brand gesetzt und dabei etwa 80 Zentner Heu, das dem Wirtschaslsbesitzer Bruno Kempe gehörte, mit vernichtet zu haben. Dte Angeklagte war von 1908 bis September 1914 verheiratet, ihr Mann verstarb an einer im Krieg erlittenen Verwundung. Die Angeklagte iit geständig. Sie hat eine Kerze in das in der Scheune lagernde Reißig gesteckt, ohne sie zunächst anzuzünden. Am nämlichen Tage gmg sie, nachdem zwei bei ihr zur Sommerfrische weilende Kinder abgereist waren, mit ihrem 3 Jahre alten Pflegekind nach Altenberg zu ihren Eltern. Vorher, etwa um l i Uhr vormittags, steckte sie die Kerze an. Da» Haus brannte vollständig nieder. AI» e» die Angeklagte gegen Abend erfuhr, stellte sie sich ganz un glücklich. Sie führte als Grund ihrer Handlung an, nach