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Mtrkwmdige und verdächtia« A«uhe,ung getan hatte, er 1 hab« soeben gesehen, wle einer seine Frau erstochen habe, konnte ermittelt und frstgenommen werden. Lommatzsch. Der Gutsbesitzer Schönert in Ziegen hain, der in diesen Tagen zum Heere eingrzogen werden sollte, verletzte sich kürzlich beim Häckselichnriden an einem Finger. Es trat Wundstarrkrampf ein, der den Tod zur Eolge hatte. Leipzig. Ein Verband der deutschen Teppichfabrikanten ist mit dem Sitz in Leipzig gegründet worden. Zweck de« Verbandes, dem sich der weitaus glüht« Teil der deutschen Teppichfabrikanten angeschlossen hat, ist die Wah rung und Förderung der gemeinsamen Interessen. Leipzig. § Im Hinblick aus die vor einigen Tagen in folge Ausbleibens auch hier eingetretene Kartoffelknappheit teilt der Rat mit, dah jetzt auf da» Eingehen vyn täglich 3000 Zentnern gerechnet werden kann, di« vollkommen zur Deckung des Bedarfes bei einer Entnahme von 5 bis 10 Pfund für die Familie htnreichen. Es hat sich aber herausgestellt, dah durch die Angehörigen einzelner Fami lien ein Mehrfaches an Kartoffeln geholt wurde, wodurch «ine Knappheit verursacht worden ist. Es ist deshalb bereits erwogen worden, Karlosselkarten einzüsühren, um diesen unvernünftigen Hamstern Einhalt zu tun. Chemnitz. Das Gefangenenlager zu Ebersdorf, das bereits eine Bühne für Theaterausführungen und eine eigene Musikkapelle hat, wird in allernächster Zett noch «in Kino bekommen, da die Gefangenen die Erlaubnis er halten haben, auf ihre Kosten ein solches elnzurichten. Die Vorarbeiten dazu sind bereits im Gange. Annaberg. Die erzgebirgische Posamentenindustrie hat einen wichtigen Fortschritt zu verzeichnen. In einer Versammlung einer großen Anzahl erzgebirgische: Posa- mentenmater'alfabrlken. in der die größeren und wichtig sten vertreten waren, hat sich ein schon lange für diese Industrie erforderlicher, jetzt aber unentbehrlich gewordener Verband gebildet unter dem Namen: „Vereinigung Erzge- blrgischer Posamentenmaterialfabrikanten." Annaberg. Fabrtkdircklor Schäfer schenkte der Stadt- gemeindr rin 13,25 Hektar großes Grundstück zur Errich tung eines Kinderheims. Die Annaberger Steingutfabrik spendete 3056 M. zu den Baukosten. Zwickau. Von morgen Sonntag ad wird der bis herige Zahlkastenbetrieb bei der städtischen Straßenbahn abgeschasft und dafür auf sämtlichen Linien Schaffnerinnen- betrieb eingeführt. Crimmitschau. Das Ehepaar Stadtrat Köfsel hier hat seiner aus Anlaß des Krieges errichteten Oskar und Ida Zösfel-Stiftung von 50000 M. für Wohltätigkeit»- zwecke abermals 50000 M. zugesagt. Meerane. Die zweite Getreideerhebung in der Amts- hauptmannlchaft Glauchau hat gegenüber der ersten Er hebung 74 000 Z ntner mehr Getreide ergeben. Neustadt i. Sa. Der Stadtrat hat die Höchstpreise für frisches Schweinefleisch und Fett um 5 Pf. erhöht und auf 1,45 und 1,85 M. festgesetzt. BerMHtes. " Beschlagnahmte „Jagdbeute". Eine Frankfurter Jagdgesellschaft kaufte in verschiedenen Oiten ihres Jagd- deznks bei Aschaffenburg Rauchfleisch, Würste, Eier und Butter auf und wollte sie nach der Jagd mit nach Frank furt nehmen. Am Aschaffenburger Bahnhof aber beschlag nahmte die Polizei die Waren, die dann auf dem Wochen- markt verkauft wurden. * Köniueberg i. Pr., 9. Februar. Die älteste Frau Ost- uno Westpreußens, die Altsttzerin Dunacki in Dellen bei Lautenbuig, ist im 104. Lebensjahrs gestorben. ' Erfurt. Gegen das Schmuggler-Unwesen geht jetzt die Polizei in verschärftem Maße vor. So z. B. halten sich Polizeibeamte vor dem am Slcigerwolde, 6 Kilometer von Erfurt entfernten „Waldschlößchen" postiert und hielten die auf den Arnstädler- und Stadtilmer-Chausseen eintref- fendcn Landleute an. Die Wagen und Körbe wurden genau durchsucht und zahlreiche Sahne und Mehl beschtagnahmt. Die Ware war für Besteller in Erfurt besiimmt, die evenfalls zur Bestrafung herangezogen werden. ' Die preußische Generalordenskommission Der Etat de: preußischen Generalordenskommission beläuft sich auf rund 600 000 M. Es gibt sogar Einnahmen auf diesem Gebieie, denn für zurückgegebene alte Ordensinsignicn wer den 17 800 M. eingenommen. Zur Anschaffung und Unterhaltung der Ocdenezeichcn werden im ganzen 450000 M. verbraucht. Der Präsident und die Mitglieder der Generaioidenskommission beziehen kein Gehalt. Der Bureauvoriteher mit acht Expedienten und Registratoren, «in Kanzleivorsteher mit acht Kanzleisekretären, drei Kanzleidiener und ein Psörtner erhalten jährlich insgesamt 115 000 Mark Gehalt. Dazu treten an lausenden Geschästsausgängen und Reisekosten 25 000 M. jährlich. Dresden. Großhandelspreise für Stroh und Heu am IN. Februar 19>b (mitgeteilt vom städt. Statist. Amte) Preise ab Bahnhof: Roggenstroh. Flcgeldrusch und Breitdrusch. Kein Anaeknt. — Nieder!. Heu in Bündeln 50 kg 7,40 bis 7,60 M. — Ober!. Heu in Bündeln 5N kss 8,40 bis 8,70 M. — Nieder! Heu, lose, 50 k^ 7,— bis 7,20 M. — Oberl. Heu, lose, 50 kg 8,00 bi, 8,30 M. — Letzte Nachrichten. Kurssturz der französischen Kriegsanleihe. Die Sirgesanleihe notiert in Paris bereit» 2 volle Prozente unter dem Ausgabepreise; sie wird nämlich zu 87>/z gehandelt. Dieser Preis begreift einen Zin,schein von l>/4 Franks, der am 15. d. M. abzutrennen ist, in sich, so daß der eigentliche Prei» sich aus 86 stellt, wär gegenüber dem Aurgabepreis von 88 einen 2prozentig«n Verlust ergibt. Ein französisches Linienschiff versenkt. Berlin. (Amtlich. WTB.) Ein deutsches Unterseeboot hat am 8. Februar an der syrischen Küste südlich von Beirut das französische Linien schiff „Sussren" versenkt. Das Schiss sank inner halb zwei Minuten. Der Ches des Admiralstabes der Marine. Das Schiff war 1899 auf Stapel gelegt worden und hatte 12730 Tonnen Wasserverdrängung bei einer Schnellig keit von 18 Seemeilen. Der „Sufsren" hat in Friedenr- zetten eine Besatzung von ungefähr 660 Mann. Wird die amerikanische Regierung ihre Bürger warnen? Washington, I I. Februar. (Reuter.) Man erwartet, daß die Regierung infolge der deutsche^ Note über be waffnete Handelsschiffe die amerikanischen Bürger davor warnen wird, auf solchen Schiffen zu reisen, und damit ihre srüher« Haltung ausgeben wkrd. Französischer Rückzug an der oberelsässischen Grenze. Basel, I I. Februar. Bon der franzöfifchen Grenze melden die Zeitungen: Die Franzosen haben die Ortschaften an der Froütmauer der Sundgauischen Grenze dieser Tage geräumt, nämlich Sept und Psettershausen. Ueberschwemmungen im unteren Donaugebiet. Bukarest, 12. Februar. Aus Tuldocha wird gemeldet: Die untere Donau überschwemmte große Gebiete in der Dodrudscha und Bessarabien. In Bessarabien liehen 50 Quadratkilometer unter Wasser. Die rumänische Regierung traf die Anordnung, daß die in der Nähe der Donau Wohnenden sich tn das Innere des Landes begeben. Flüchtlingsstreik in Saloniki. Vern, I I . Februar. In Saloniki streiken, wie das „Journal" meldet, die von oer englischen Armee zur Wieder herstellung der Straßen verwendeten Flüchtlinge, also ver mutlich Serben. Natürlich sucht man Spuren deut cher Anstiftung hinter dieser Bewegung, die, wie sich der Be richterstatter vorsichtig ausdrückt, Anlaß zu einem kleinen Lärm gegeben hat. — Das gleiche Blatt läßt sich aus Athen melden: Wahrscheinlich werde General Sarrail, ver- stärkt durch Serben und Hilfetruppen aus Aegypten, da während der warmen Jahreszeit kein Angriff möglich sei, zum Frühjahr die Initiative ergreifen. Gedrückte Stimmung in Italien. W ien, 11. Februar. Die „Zeit" berichtet aus Lugano; Zuverlässige Privatnachrichten aus Mailand besagen, daß die Stimmung in Italien sehr gedrückt sei. In ver schiedenen Orten, namentlich in der Romagna, haben Kund gebungen gegen die Rückkehr der Beurlaubten zur Fron! staitgefunden, so daß Polizei und Militär einschreiten mußte. Auf dem Mailänder Bahnhöfe gibt es vielfach bei der Ankunft der Verwundeten und der Abfahrt der Soldaten aufreizende Auftritte, ohne daß die Polizei ein- zuschreilen wagt. Selbst die ärgsten Kriegshetzer denken jetzt sehnsüchtig an ein baldiges Ende dcs Krieges. Kauf leute, welche in Sen letzten Tagen in Handeisangelegen- henheiten in Bern weilten, schildern die Loge im Innern des Landes als eine infolge dcs Krieges sehr trübe. Italien, so sei die Ansicht der Bevölkerung, würde am besten daran tun, schleunigst mit Oesterreich-Ungarn Frieden zu schließen. Die Deutsch-Kameruner. Madrid, 12. Februar. Die Zahl der in Spanisch- Guinea internierten deutschen Soldaten aus Kamerun ist größer, als anfänglich angenommen wurde. Sie wird auf 2600 und einschließlich der Familien auf4000 Personen geschätzt. Die Deutschen werden nach den Kanarischen Inseln, den Balearen und Spanien gebracht. Der Trans port wird aus Mangel an Schiffen zwei Monate dauern. 500 Tonnen Lebensmittel sind von Cadiz nach Gumea «begangen, wo die Schwarzen, die mitkämpften, interniert werden. Wettervorhersage. Meist heiter, kälter, trocken. Eine Ueberraschung?W Budapest, I I. Februar. Wie der Pester Lloyd aus Jassy erfährt, ist die russische Zugsverbindung mit Rumä nien infolge Truppenbewegungen rn Beßarabien neuerdings unterbrochen. Der schneidige Offensivgeift unserer blauenj Jungen. Berlin. Die Blätter nehmen anläßlich des erfolg reichen Vorstoßes einer deutschen Torpedobootsfloirlle in der Richtung auf die englische Ostküste Veranlassung, daran zu erinnern, daß bei dem Streiszuge, den ein deutsches Geschwader vor einigen Wochen durch die Nord see unternahm, von der gewaltigen Flotte des Jnselreichs nirgends eine Spur entdeckt wurde. Diesmal trafen «>s, so schreibt der „Lokal-Anzeiger", unsere flinken Torpedoboote besser. Mehrere englische Kreuzer kamen ihnen auf der Doggerbank in den Weg, hielten es aber für das beste, vor dem Feinde, den sie an- geblich immer so sehnsüchtig erwarten, die Flucht zu ergreifen. Daß sie trotzdem so empfindliche Etnvuße er litten, haben wir dem schneidigen Ofsensiogelste unserer blauen Jungen zu verdanken. Der König non Bulgarien traf gestern mit Radoslawvw und dem Generalisstmur Schekow im Standort de» k. u. k. Oberkommando» ein und wurde vom Erzherzog Friedrich empfangen, von der Be völkerung aufsherzlichfte begrübt. Ach so! London. (Reuter) Die Admiralität stellt mit Bezug auf die amtliche deutsche Meldung über da« Gefecht an der Doggerbank fest, daß die dort erwähnten Kreuzer viir Minensucher waren, von denen drei wohlbehalten zurückgekehrt sind. Griechenland. London, 11. Februar. „Daily News" erfährt aus Athen vom 10. Februar: Die ministerielle Erklärung, die heute abend in der Kammer abgegeben wurde, wird ver mutlich die Beziehungen zwischen Griechenland und der Entente nicht verbessern. Der Ministerpräsident sprach von dem Druck nach außerhalb und von der zunehmenden Ge fahr für Griechenland. Der Minister des Innern oer- teidigte unter dröhnendem Beifall die Politik der Regie rung und erklärte rund heran«, daß Griechenland sein Heer nicht demobilisieren werde. Beunruhigung in Frankreich. Von der Schweizer Grenze, 12. Februar. In der französischen Presse macht sich einige Beunruhigung be merkbar über die verschiedenen deutschen Angriffe an der Westfront. Der '.Temps" ist der Meinung, baßeste deut schen Angriffe im Westen von Vimy bereits zum Still stand gekommen seien, aber die Kämpfe im Süden der Somme größere Bedeutung beanspruchen dürften. Das „Echo de Paris ' bemüht sich — um die französischen Mißerfolge zu verkleinern — den Kämpfen eine rein lokale Bedeutung beizuleaen. Im „Priit Parisien" weist dagegen Oberstleutnant Rousset darauf hin, daß die er folgreiche Minenarbeit der Deuischen, wenn sie sich ver- vollitändigen sollte, gefährlich werden könnte. Der mili tärische Mitarbeiter des „Petit Journal", General Ber- leaur, hält es für möglich, daß die Deutschen zu einer allgemeinen Offensive übergehen könnten, um die Kriegs entscheidung herbei (»führen. Zum Glück be weise die Tätig keit der französischen Artillerie in den letzten ^Kämpfen, daß sich die französische Armee bereit halte. Ferkelmarkt zu Dippoldiswalde vom 12 Februar. Von den 7 aufaetriebenen Ferkeln wurden 7 verkauft zum Preise van 92—102 M. oro Vaar. Deutsches Reich. Hof und Gesellschaft. Die Vermählung des Prinzen Joachim von Preußen mit der Prin zessin Marie Auguste von Anhalt findet am 11. März in Potsdam statt. Admiral Erzherzog Karl Stephan von Oesterreich ist am 10. Februar abends vom Berliner Anhalter Bahnhof wieder nach Wien abgereist. - j- Zur Monarchenbegegnung im Großen Haupt quartier schreibt die halbamtliche „Nordd. Allg. Ztg." an leitender Stelle ihrer Ersten Ausgabe vom 11. Fe bruar u. a.: Die Begegnung der beiden Monarchen läßt noch einmal weit hin sichtbar hervortreten, welch wichtiger Abschnitt im Weltkrieg durch die kraftvolle Durchführung des serbischen Feldzuges erreicht worden ist. Keine Anstrengungen unserer Feinde können die Ergebnisse dieses Feldzuges rückgängig machen. Sie sind end gültig und daher schon heute geschichtlich geworden. Aus dem Abgeordnetenhause. Die seit einigen Tagen in erster Lesung beratenen Vorlagen über die Schätzungsämter und die Stadtschaften gingen am 20. Fe bruar abends an eine Kommission von 28 Mitgliedern- Die nächste Sitzung findet am 1S. Februar statt. Kleine politische Nachrichten. Die Hamburger Bürgerschaft genehmigte den Senats- antrag, wonach die Wahlzeit sür sämtliche setzt der Bürgerschaft angehörenden Mitglieder bis 1918 verlängert wird. Bei dem Erzbischof von Köln, Kardinal Hartmann, sind sieben deutsche Bischöse zu einer Konferenz ange kommen. - I- Die Staatsschulden-Kontrollkommission des österreichischen Reichsrates hielt in Anwesenheit des Finanzministers Ritter v. Lech eine Sitzung ab, in der nach eingehenden Beratungen die Gegen zeichnung einer Anleihe beschlossen wurde, die von einem deutschen Konsortium in Aussicht gestellt war und zu nächst Im Bettage von 127,2 Millionen Mark flüssig gemacht wurde. vcach Verhandlungen mit verschiedenen Reichstagsparteien Hot die d ä n i s ch e Regierung beschlossen, eine Gesetzvorlage ein zubringen, wonach die Neuwah len, die nach der neuen Ver fassung vor dem diesjährigen Juni stattfinden sollten, vorläufig ausgejchoben worden sollen. - s- Gegen eine Bewegung, die daraus ausgeht, Lord Fisher wieder in den Dienst «Inzustellen oder ihn gar zum Ersten Seelord zu machen, enthielt die Londoner „Morning Post" dieser Tage einen erbitterten Artikel, den ersten einer Reihe, die eine Ucbersicht über Lord Fishers Laufbahn gibt. Lord Fisher wird sür unsäbia erklärt, eine leitende Stelluna einzunebmen. -i- Einer t-onooner Reuler-Meidung zufolge will bas britisch« Handelsamt feststellen, wieviel Schisse nicht sür militärische Zweck« nötig sind, und dann den „A l l i i e r t e n" S ch l f s e zute 1 len, welche Kohlen, Erz, Holz und Pferde zu den von der Admiralität gezahlten Preisen befördern werden. -s- Der Rotterdamer „Maasbode" erfährt aus London, der „Daily Telegraph" weise in einein Artikel daraus hin, daß die nötig gewordene Einschränkung des britischen Han dels die Kolonien schwer tresfen werde, besonders aber Australien und Kanada. -s- Meldungen der Kopenhagener „Berlingske Ttdende" au» Petersburg zusolge ist nunmehr das Arbeitsprogramm der Duma festgesetzt worden. Danach sollen die Verhandlungen über das Budget am siebenten Verhandlungstage beginnen, di« vorhergehenden Tage sollen aus Ersuchen des Ministerrates einer Red« Ssasonows über die Auslandspolitik und einer Programm erklärung Stürmers vorbehalten sein. -I- Einen neuen Vorschlag über die Kriegsgewinn- brkteurruna bat der rulliiche Finanzminister dem Ministerrat«