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Sie gben-ttiin-e Ker LW üer Meckl-Mz. (Nachdruck verboten.) um Wellnitz für das Unrecht, der unsrigen zugefügt, reich Vater schien es, als sähe sie ,Du weißt noch nicht, Papa, SZgliclie (Inlei'liMligs-Beilage E weH)enit2-öelsiing (Kmkblstt) kein Hindernis entgegen, welches ihm von einem zu entschädigen." Edith seufzte. Dem blaß und leidend aus. Roman von A. v. Trystedt. (tS. Fortsetzung.) ch kenne doch das Steckenpferd meines alten Hübner, er wird von einem ge fabelt haben, der längst nicht mehr unter den Lebenden weilt —" Edith machte große Augen. „Du kannst aber raten, Papa! Es ist schon so; er erzählte von deinem ver ¬ schollenen Bruder, dem Oheim Wolfgang, welcher in die Welt hinausging und nichts wieder von sich hören ließ." „Ich kann mir's denken. Dichtete er ihm nicht auch das Leben an? Der alte Wunderhold ist nämlich nicht davon zu überzeugen, daß mein unglücklicher Bruder schon seit langer, langer Zeit in fremder Erde modert." „Und du, Papa?" Edith war, zutraulicher als sonst, dicht zu ihrem Vater herangetreten, „bist du fest davon überzeugt, das Onkel Wolfgang nicht mehr unter den Lebenden weilt?" Vor dem tiefen, klaren Blick seines Kindes mußte Botbo unwillkürlich die Augen senken. Er nahm Bücher, Neuerscheinungen auf dem Gebiet des Maschinen wesens für Bergbau, die Fritz ihm zur Durchsicht hin gelegt, gedankenlos von ihrem Platz und legte sie mit einer ungeduldigen Bewegung wieder weg. „Du könntest dir die Frage selbst beantworten, Edith. Warum hätte mein Bruder nichts wieder von sich hören lassen sollen, wenn er noch am Leben wäre? Ich wüßte keinen stichhaltigen Grund für sein Fern bleiben." „Aber", stammelte Edith, „wie kannst du so sprechen, Papa! Er hat doch den Tod eines Menschen, " von Friedrichs Vater, auf dem Gewissen! Das kannst du doch nicht vergessen haben. . . ! Und", fuhr sie zögernd, gleichsam tastend fort, „ich denke mir, daß du, um des Oheims Unrecht gutzumacken, Friedrich in unsere Familie ausgenommen hast; oyne die alte Ge schichte von Irren und Pflichtvergessenheit wäre Wellnitz wohl nie dein Schwiegersohn geworden." Der Baron verfärbte sich, es schien, als wolle er aufsayren, doch das lag nicht in seinem Charakter. „Es ist, wie du sagst, Edith. Ich sah, daß ihr euch gut wart, du und der Fritz, und setzte dieser Liebe was den Forstmeister veranlaßte, über die alten Ge- schichten zu sprechen —" „Doch! Er hat es mir bereits mitgeteilt; ein Tourist, der sich kurze Zeit hier aufhält, soll eine frap pante Aehnlichkeit mit Wolfgang haben. Ich bin dem jungen Menschen soeben begegnet. ... Du lieber Himmel, er ist blond, wie mein Bruder es war, eine auffallende Aehnlichkeit mit jenem bemerkte ich nicht. Das bildet sich der gute Hübner ein, wie so manches andere außerdem." „Also du hast Herrn Vollmer gesehen?" fragte Edith freudig überrascht, „ihn vielleicht sogar ge sprochen ?" Der Vater maß seine Tochter mit einem seltsamen Blick. „Du kennst sogar den Namen des Fremden? Wie kommst du dazu?" Edith wurde rot und spielte mit dem Brillantring am kleinen Finger ihrer Linken. — „Gott, Papa, wie das so kommt, wir trafen uns im Walde, er fand unsern Forst so wunderbar schön und wußte doch nirgend Bescheid, da Habs ich ihm die schönsten Punkte genannt und beschrieben, er war mir so dankbar da für. Als du mich neulich mit der Vestellung zum Forstmeister schicktest, schloß Herr Vollmer sich mir an, und wir tranken dann den Kaffee zusammen in der Försterlaube. Da kam dann auch die alte Geschichte zur Sprache." „Das war eine große Taktlosigkeit von Hübner, davon anzufangen, fühlst du das nicht selbst? Aber was frage ich denn, meine einzige Tochter, welche Braut ist, erweist einem gänzlich Unbekannten Fremdenführer dienste, ohne sich der Ungehörigkeit eines solchen Ver haltens bewußt zu werden ? Wie recht hat Mama, daß sie jedesinal schilt, wenn du allein in den Wald hinaus läufst, ich verbiete es dir von heute ab gleichfalls. Was soll Wellnitz denken, wenn er dergleichen unschickliche Vorkommnisse erfährt I" Edith war blaß und rot unter der harten Zurecht weisung geworden. Freilich mußte sie zugeben, daß ihr Vater nicht so ganz unrecht hatte, aber er über trieb doch stark. Wenn er gewußt hätte, wie vertrau lich sie sich verschiedentlich mit.Vollmer unterhalten, daß sie sogar mit ihm zusammen in der Wald schenke gewesen, hätte er ihr wohl noch heftigere Vor würfe gemacht. Sie empfand plötzlich ein unbesiegbares Unbehagen in der Nähe des Vaters, wagte es nicht, ihn weiter zu fragen, trotzdem sie gerne noch einiges aus der Jugend Onkel Wolfgangs erfahren hätte.