Volltext Seite (XML)
Me Abendstunde cch (Nachdruck oerbm»«^ ne m ch en M >r- bst ne ils b; m ld, ar ne ^giiclie (!nteptia!lungs-kellcige E weiKenilL-Zeiliing Amtsblatt) zu en es ne de lch - L 3 LZ ° 2. § K 8Z. ^ZffßZEZMßL der was war das? Der alte Herr mit dem schönen Silberbart stand da wie rin Steinbild und starrte Vollmer mit weit aufgerissenen Augen an. „Stehen die Toten aus?* Unbewußt hatte er die ausgescheuchten Gedanken in Worte geformt, gegen seinen Willen. Minuten waren oergangen, noch immer studierte der Blick des stattlichen alten Herrn sede Linie in dem Gesicht des Fremden. Er besaß nicht die Gewandtheit eines Weltmannes, der im Dienst ergraute Forstmeister. Mit seinem Walde und den vierfüßigen Bewohnern des selben, den Gründen und Höhen war er vertraut, mochte der Fuchs seine Fährte noch so verschlagen decken, der Forstherr erspähte sie doch und überlistete den Räuber. Aber den Menschen gegenüber, wenigstens wo es sich um die Gewandtheit im Berkehr handelte, war er kein Meister. Endlich streckte Edith, welche nicht wußte, was sie von seinem Verhalten denken sollte, ihm die Hand entgegen. „Das ist Herr Bollmer, ein Leutsch-Amerikaner, der sich besuchsweise hier aufhält, Herr Hübner, an wen werden Sie durch ihn so lebhaft erinnert, daß Sie ihn anschauen wie sine Geistererscheinung?* Sie rüttelte sogar den Arm des alten Herrn, ihres väterlichen Freundes. „Herr Vollmer ist so begeistert von dem Baumbestand, der ganzen, herzerfreuenden Schönheit Ihres Forstes, daß er den Schöpfer all der wohlgepflegten herrlichen Anlagen und Höhen kennen zu lernen wünschte.* Edith nahm es bei dieser Bemerkung mit der Wahr heit nicht so genau, aber Vollmer verstand sofort, wie sie es meinte, und pflichtete ihr bei. Er hatte den Hut abgenommen, Sonnenstrahlen flimmerten auf seinem vollen, dunkelblonden Haar, sein hübsches, stolzes Gesicht war rot vor Freude und Befangenheit. „Der junge Herr Baron," flüsterte der Forstmeister,, „Baron Wolfgang, ich kann mich nicht täuschen." „Herr von Hübner, Sie träumen,* sagte Edith, welcher die Situation peinlich zu werden begann, „Wolfgang von Hochfeld, das war mein Onkel, dec längst gestorben oder wenigstens verschollen ist." Erschreckt, tief betroffen verstummte sie, eine Ge dankenverbindung kreuzte auch ihr Hirn; jetzt trafen sich auch ihre und des alten Weidmannes Blicke in schweigendem Verstehen, sie sah von einem zum anderen. „Sieht Herr Vollmer meinem unglücklichen Oheim« -x io zum Verwechseln ähnlich, daß Sie den Toren aor sich zu sehen meinen, Herr Forstmeister?* „Ja!" nickte dieser, die Erstarrung abschüttelnd und die Baronesse sowie Bollmer jetzt mit kräftigem Händedruck begrüßend, „verzeihen die Herrschaften nein Verhalten, das Ihnen ja seltsam genug erscheinen »uß, aber eine so überraschende, frappante Aehnlichke i ist mir noch nicht oorgekommen. „Wie aus den A'gen geschnitten", das Wort findet hier Anwendung ... lind wer weiß denn, ob Wolfgang von Hochbera tot ist? Kein Mensch, Fräulein Edith, dergleichen ann niemand behaupten. Wenn jemand ins Ausland ge gangen ist und eine Reihe von Jahren nichts van sich hat hören lassen, wird er für tot erklärt. Daseine Form, weiter nichts. Deswegen kann der Totg--!agte ebensogut unter den Lebenden weilen, sein Kreuz weiter schleppen oder sich's wohl sein lassen, je nachdem. Mit einer einladenden Bewegung hatte r? seine Gäste zum Hause hingeführt, das stattlich a . s der grünen Dämmerung verschiedener Holzarten yervor- ragte; hier blieb Edith stehen. „Wir wollen in den Garten, Herr von Hübner, ja ? In der Laube sitzt es sich um diese Zeit, wo die Sonne noch so heiß brennt, am besten." „Ganz recht, gnädiges Fräulein, und Sre finden den Tisch bereits gedeckt. Soeben habe ich den Kaffee» kuchen aus dein Ofen geholt. Er P prachtrwll geraten. Ich hoffe, die verehrten Herrschaften werden ihm die verdiente Ehre antgn." Fräulein Minna Heinrichs, die alte Wirtschafterin des Forstmeisters, war, einen gehäuften Teller voll ihres zu einer gewissen Berühmtheit gelangten, delikat duftenden Gebäcks tragend, aus dsrn Hause getreten und nach freundschaftlicher Begrüßung den anderen voran in den Garten gegangen, dessen Pforte weit ge öffnet war. Edith lief hinter ihr her, und als das Fräulein der Kuchenschale einen Platz auf dem schimmernden Damast gegeben, wurde sie stürmisch umarmt und auf beide Wangen geküßt, die immer rot vom ^Widerschein des Herdfeuers waren. „O, Fräulein Minna, wie schönest es'hier, und wie lieb habe ich Sie und unseren^ verehrten Forst meister." „Und Sie sind unser Sonnenschein,"Laronesse, Las spricht unser alter Herr täglich aus!" oersutzte das Fväu- lein mit blanken Augen. Der Duft der verschiedenen Blumen, wie sie auf dem Lande in keinem Garten, fehlen.« erfüllte die Lust. Ker cag äer Abrechnung Roman von R. o. Tr? ste -1. (1L. Fortsetzung.)