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Ne von neuem gehisst uno mtt aller notwenvigen vorgfalt beschützt werde. ttur Grotz-BerNn. A«r veschlagnahme von Nußbaumholz. Zu ! ß« «m» 18. Januar 1916 veröffentlichten Beknuntmochuug ^betreffend Beschlagnahme und Bestandserhebung von sNußbaumholz wird die Meldefrist in 8 5 für Besiuuös- Meldungen bis zum 15. Februar 1916 verlängert. Der Oberbefehlshaber in den Marken. i ! von Kessel, Generaloberst. (W. T.-B.) Anter dem verdacht des Gistmordversuchs ver hafte» wurde das bei dem Maschinenmeister Kutter in Berlin-Martendorf, Ringstraße 28, angestellte Dienstmädchen j Elisabeth Belling. Die Vorgeschichte der Verhaftung ist folgende: Am 24. Januar aß die Familie des Maschinen- Meisters eine Haferschleimsuppe, die eine rötliche Färbung zeigte. Der Genuß der Suppe rief bei Frau Kutter krampfartige Erscheinungen hervor. Das Mädchen legte schließlich der Dienstherrschaft gegenüber das Geständnis ab, daß es Phosphorhölzer gekocht und diese Flüssigkeit in die Suppe getan habe. Auf Grund dieses Geständ- ^nisses erfolgte nunmehr die Verhaftung des Mädchens. ^Der Beweggrund für die Tat ist unerklärlich. Die Fest genommene beteuerte nach wie vor, daß sie mit ihrer Stellung znfrieden gewesen sei und über nichts zu klagen gehabt habe. Abschiedsvortefung Adolf Wagners. Nach 45jäh- Ager Lehrtätigkeit an der Berliner Universität hielt um ' Mittwoch im Auditorium 45 unter starkem Andrang der i berühmte Nationalökonom Geheimrat Prof. Dr. Adolf Wagner seine Abschiedsvorlesung. Nachdem der greise Gelehrte nicht ohne Unterstützung den Lehrstuhl bestiegen, « sprach er in 1>« stündiger glänzender Rede, die bewies, ! daß wohl die Körperkräste nachgelassen haben, aber der Geist noch frisch ist, über »Sozialismus und Staats- sozialismus". Nachdem Wagner geendet, richtete aus be wegtem Herzen einer seiner Schüler, Dr. Franz Oppen heimer, Dankes- und Abschiedsworte an den verehrten s Lehrer. Rührend war es, wie der Jünger dem Meister er klärte, wie er von seinen Schülern geliebt werde, und wie alle hosten, was auch der Vortrag wieder gezeigt habe, daß, wer noch so vieles zu sagen habe, noch nicht sein letztes Wort gesprochen haben könne. Aus dem Reiche. -s- Zur Preisregelung in dec karloffelsrage. Die vom Reichskanzler vor einigen Tagen der Heeres- und Marinevermaltung, der Reichskartostelstelle und bestimmten Kommunalverbänden erteilte Ermächtigung zur Ueber- schreitung der bisherigen Kartoffelhöchstpreise hat am 27. d. M. auch die Zustimmung des Bundesrats ge funden. Eine dementsprechende Verordnung wird im Reichsgesetzblatt erscheinen. (W. T.-B.) Ein falscher Schulrat. In Kunzendorf, Kreis Bolken- hain, erschien vor einigen Tagen ein Mann, der sich als Schulrat ausgab. Der Fremde trat, wie man dem „B. T." berichtet, so sicher auf, daß er nicht nur den Lehrer, sondern auch den Ortsgeistlichen täuschte. Er veranstaltete eine Wohltätigkeitssammlung, zu der jedes Kind den Betrag von 15 Pfennig mitbringen mußte. Auch größere Spenden fielen dem Betrüger in die Hände. Er übernachtete zwei mal in Kunzendorf und benutzte dann einen Wagen zur Fahrt nach Bolkenhain, wo er angeblich die Haushaltungs schule und die Volksschule einer Revision unterziehen wollte. Seitdem ist der „Schulrat" verschwunden. Fünf Falschmünzer verhaslet. In Hamborn wurde, dem „B. T." zufolge, eine aus fünf Personen bestehende Falschmünzerbande verhaftet, die das Industriegebiet niit großen Mengen falscher Zehnmarkscheine überschwemmt hatte. RaubüberfaN auf einen kassenbeamlen. Ein Raub überfall und Totschlagsvcrsuch ist Mittwoch nachmittag gegen 5 Uhr in dem Gcschäftslokal der Könitzer Orts krankenkasse verübt worden. Als nachmittags der Rendant der Ortskrankenkasse Boeck auf kurze Zeit den Kassenraum verließ, drang eine Person in Fruuenkleidung, vermutlich ein Mann, in das Geschästslokal und versuchte den Geiü- schrank zu erbrechen. Als Rendant Boeck schon nach einigen Minuten zurückkehrte, stürzte sich der Einbrecher auf den fast 70 Jahre alten Mann und versetzte ihm mit einem Brecheisen einen wuchtigen Schlag auf den Kopf, so daß dieser fast bewußtlos zu Boden stürzte. Er konnte aber noch laut um Hilse rufen. Die herbeieilenden Leute sahen noch, wie der Einbrecher aus dem Hause stürzte und davonlisf. Leider gelang es den Behörden noch nicht, den Later zu ermitteln. Die Wirtschaftslage 'der Zeitungen. Eine nach Berlin einberufene, von mehr als 300 Mitgliedern aus allen Teilen Deutschlands besuchte außerordentliche Haupt versammlung des Vereins Deutscher Zeitungs verleger beschäftigte sich am 23. d. Mts. eingehend mit der ernsten Lage der deutschen Zeitungen. Im Vorder grund der Erörterungen stand die Papierfrage. Es wurden der „Berl. Morgenp." zufolge folgende Entschließungen gefaßt: „Um die Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Zeitungsdruckpapier nicht zu einer Pupiernot ausarten zu lassen, beauftragt die außerordentlicheHauptvcrsammlung des Vereins Deutscher Zeitungsvcrleger den Vorstand, unverzüg lich mit der Reichsregierung in Verbindung zu treten, um sie zu veranlassen, im Einvernehmen mit dem Vorstands des Vereins Deutscher Zeitungsoerleger auf dem Berord- nungswege eine zweckentsprechende Einschränkung des Verbrauchs von Zeitungsdruckpapier während der Kriegs dauer herbeizusühren. „Die Versammlung beauftragt den Vorstand, den Reichskanzler zu bitten, gemeinsame Verhandlungen zwi schen den deutschen Zeitungsdruckpapiersabrikanten und den deutschen Zeitungsoerlegern unter Leitung der zu ständigen Regierungsstelle zu veranlassen, um für die Zu kunft Verkaufspreise für Zeitungsdruckpapier festzusetzen, die ein ungestörtes Forterscheinen der deutschen Zeitungen ermöglichen. Von den Kriegsschauplätzen. -s- Alessi» und San Giovanni di Medua von oen k. u. t. Truppen besetz». — Die veule in Monlenegro. Wien, 29. Januar. Amtlich wird verlautbart: Russischer Kriegsschauplatz. Die Vrückenschanze nordwestlich von Ascieszko am Dnjestr wurde heute früh heftig angegriffen. Die tapfere Besatzung schlug den Feind zurück; das Vorfeld ist mit russischen Leichen besät. Ueber der Strqpa-Aron» erschien gestern ein feindliches Flugzeuggeschwader. Von den 11 russischen Flugzeuge» wurden 2 durch Artillerie- Volltreffer vernichtet, 3 zur Notlandung hinter den feind lichen Linien gezwungen. Bei verestiann am Stnr schlugen unsere Feldwachen Vorstöße stärkerer russischer Austlärungsabteilungen zurück. Italienischer Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Unsere Truppen haben Alessio und den Adria-Hafen San Giovanni di liledua beseht. Es wurden viele Vor räte erbeutet. In Montenegro ist die Lage unverändert ruhig. Aus verschiedenen Orten des Landes kommt die Meldung, daß die Lcoöllerung unseren einrückenden Truppen einen,, feierlichen Empfang bereite» hat. An Waffen wurden bis fetzt, die Loocen-Beute mit eingerechnet, bet den Hauptsammelstellen eingebracht: 314 Geschütze, über 50 000 Gewehre und 50 Maschinengewehre. Die Zäh lung ist noch nicht abgeschlossen. -s- Erfolge türkischer Flieger bei den Dardanellen. Konstantinopel, 28. Januar. Amtlicher Bericht: An der Irak-Front keine Veränderung. — An der Kaukasus-Fron» griff das Zentrum des Feindes unsere Vorpostenstellungen an, wurde aber mit Erfolg zurück- geschlagen und ließ eimge Gefangene in unserer Hand. — An der Dardanellen-Fron» trafen drei von unseren Flugzeugen am 27. Januar auf einen Monitor geworfene Bomben, der erfolglos in Richtung aus A k b a ch e feuerte, die Hintere Brücke des Schiffes und riefen eine Feuers brunst hervor. Der i» Flammen stehende Monitor konnte sich mit Mühe in die Bai von Ke p Halos auf der Insel Imbros flüchten. Unsere Flugzeuge verfolgten ein feindliches Kriegsschiff und drei feindliche Torpedoboots- zerstörer, die dein Monitor zu Hilfe gekommen waren. Sie trafen dabei einmal einen TorpeSoboatszerstürer. Eins unserer Flugzeuge warf mehrere Bombe» aus einen großen feindlichen Lransport in der Bai von Kephalos. -p Zur tage in Albanien. In einer römischen Korrespondenz der Mailänder „Italia" vom 28. Januar wird gejagt, die Verteidigung von Durazzv sei nicht ungezeigt. Man tue besser, sich auf die Verteidigung von Valona zu beschränken. Die Zen tralmöchte wollten offenbar vor dein Angriff aus Saloniki Albanien säubern Man üürfe aunehmen, dap> alle Ver bandsmächte für Albuinen eintreten würden. Diese An schauung wird von der ganzen italienischen Presse ver treten, nur „Corriere dello Sera" deutel die Möglichkeit einer Preisgabe Balonus an. -p Oie Serben an der Küste. Der Pariser Korrespondent bei Londoner „Daily Mail" berichtet unterm 28. Januar, als er Montag Korfu ver lassen habe, seien die Serben aus der Insel Vivo gegen über von Korfu an Lund gebracht worden. Die für die Unterbringung der Truppen getroffenen Maßregeln seien noch primitiv gewesen. Täglich stürben Leute, weil sie nach dem langen Hungern die Nahrungsaufnahme nicht mehr vertrügen. Auf der Insel Korfu besänden sich keine Truppen, sondern nur die serbische Regierung, die sich im Hotel d'Angleterre niedergelassen habe. P Landung von Vierverbanüstruppen aus der Halbinsel Kaca-Vurnu. Saloniki, 29. Januar. Marinesoldaten von britischen, französischen, italienischen und russischen Kriegsschiffen, die im Hafen liegen, landeten auf der Halbinsel Kara-Vurnn, wo sich ein griechisches Fort befindet. Die Besatzung leistete keinen Widerstand. -ß Roch eine Insel bei Lastellarizo von den Fran zosen besetz». D-e Pariser Agence Hanas meldet unterm 28. Ja nuar: Eine Abteilung Marine-Infanterie von einem un serer in der Nähe von Castellarizo stationierten Kriegs schiffe wurde am Donnerstag aus einer benachbarten Insel gelandet. Freiwillige aus Castellorizo hatten sich den Marinesoldaten angeschlossen, deren Unternehmen von zwei bewaffneten Fischerfahrzeugen unterstützt wurde, welche die Garnison in Schach hielten. Ein Kapitän und 25 Mann bemächtigten sich zahlreicher «Schriftstücke. Das Unternehmen erlaubte zahlreichen griechischen Familien, die vorher die Insel bewohnt hatten und hatten flüchten müssen, an ihren Herd zurückzukehren. -s- Russische Falschmeldungen aus dem Kaukasus. Konstantinopel, 29. Januar. Die Agentur Milli meldet: Die russischen Berichte vom 26. Januar und die vor diesem Datum veröffentlichten, die von der Kaukasusfront stam men, sind falsch und tendenziös entstellt. Die Tapferkeit und die Aufopferung, die unsere Soldaten vom 27. De zember ab gegenüber überlegenen Kräften in den Kämpfen Mann gegen Mann, die acht Tage dauerten, in den Stellungen zwischen den Flüssen Arasse und Ide gezeigt haben, die Tatsache, daß der Feind große Verluste erlitten hat, ohne daß wir von den Flügeln her infolge des Schnees und des sehr heftiges Frostes Unterstützung empfangen konnten, und daß Schlachten auf vier hinter einander folgenden Linien geliefert worden sind, in Uebereinstimmung mit den gegebenen Befehlen, und auch der Rückzug gegen Erzerum, der sich so regel mäßig vollzog, das sind in Wirklichkeit Taten eines Heldentums, würdig, eingereiht zu werden in die Ehrenblätter der Kriegsgeschichte. Die Nieder lagen, welche die Russen gegenwärtig erlitten haben, ebenso wie der Widerstand, den sie gegenwärtig vor unseren Stellungen östlich von Erzerum finden, müssen ihre ersten aufgebauschte» Meldungen dementieren, die entgegen der Wirklichkeit der Tatsachen den regelrechten Rückzug unserer Truppen, eine einfache Folge unserer Stellung, als eine regellose Flucht darstellen wollten. Wir haben die scste Ueberzeugung, daß die moralische Ueber- leaenheit, von der unsere Truppen zu allen Zeiten den Leweis gebracht haben, Uber die rein numerische Ueber- legenheit, die übrigens nur vorübergehend ist, den Sieg davontragen wird, und daß die erste sicher die zweite ergebnislos lassen wird. Das Zentrum unseres Heeres befindet sich jetzt 15 Kilometer östlich von Erzerum, während wir in den anderen Teilen unsere erste Stellung behaupten. 4- Russische Wühlorbei» in Persien. Die Russen bemühen sich, wie der Berichterstatter der Konstantinopeler Agentur „Milli" in Aserbeidschan vom 27. Januar meldet, in allen in ihre Hände gefallenen Gebietsteilen Persiens eine Bewegung zugunsten des ent thronten Schahs Mehmed Ali zu schaffen und säen auf diese Weise Zwietracht unter das seit Jahren von ihnen gemarterte persische Volk. Mudschahids und Perser wer den binnen kurzem auf diese neue russische Verrälerei in würdiger Weise zu antworten wissen. Deutsches Reich. "s- Hos und Gesellschaft. Das braunschweigische Herzvgspaar ist zu einem eintägigen Besuch am bayerischen Hof am 28. Januar in München eingetrosfen und nahm in der Residenz Wohnung l tags darauf erfolgte die Weitersahrt nach Gmunden. Zur Kcicgvgewinn-Besteuerung. Der Bundesrat hat in der Sitzung vom 27. Januar dem Entwurf von Aussührungsbestimmungen zum Gesetz über vorbereitende Maßnahmen zur Besteuerung der Kriegsgewinne vom 24. Dezember 1915 die Zustimmung erteilt. Die Aus führungsbestimmungen werden alsbald im „Zentralblatt für das Deutsche Reich" veröffentlicht werden. Der Bun desrat hat davon abgesehen, die Vorschriften des Siche- rüngsgesetzes allgemein auf andere Arten von juristischen Personen aus Grund des 8 10 Abs. 1 des Gesetzes aus zudehnen, er wird vielmehr im einzelnen bestimmen, ob und in welchem Umfange er sonstige juristische Personen des hürgerlichen Rechts, die eine auf Erwerb gerichtete i T..lic,:R: ausüben, den Vorschriften des Gesetzes unter- > stellen will. (8 1). Die pflichtigen Gesellschaften haben die Geschäftsberichte und Jahresabschlüsse nebst den Gewinn- und Verlust rechnungen der Friedensgeschäftsjahre und der Kriegs geschäftsjahre sowie die darauf bezüglichen Beschlüsse der Generalversammlungen der von der obersten Landes finanzbehörde bestimmten Behörde zu einem von ihr festzusetzenden Zeitpunkt einzureichen und dabei die Bildung der gesetzlichen Sonderrücklage, soweit sie nicht ohne weiteres aus den eingereichten Bilanzen und Jahresab schlüssen ersichtlich ist, unter Beifügung einer Berechnung des Mehrgewinnes nachzuweisen. Für Gesellschaften mit beschränkter Haftung und ein getragene Genossenschaften, die ausschließlich der gemein schaftlichen Verwertung von Erzeugnissen der Gesell schafter oder Genossen oder dem gemeinschaftlichen Ein kauf von Waren für die Gesellschafter oder Genossen die nen, ist bestimmt, daß als Geschäftsgewinn im Sinne des Gesetzes nicht derjenige Teil des Reingewinns angerechnet wird, der als Entgelt für die von den Gesellschaftern oder Genossen eingelieferten Erzeugnisse, oder als Rückver gütung auf den Kaufpreis der von den Gesellschaftern oder Genossen bezogenen Waren anzusehen ist. Ebenso soll bei Versicherungsgesellschaften für die Fest- , stellung des Geschäftsgewinnes derjenige Teil des Rein gewinns ausscheiden, der auf die den Versicherten selbst als sogenannte Dividende zurückzugewährenden Prämien- überschüsse entfällt. 8 9 enthält sodann noch ergänzende Bestimmungen über die Feststellung des durchschnittlichen Friedensgewin- nes für den Fall der Umwandlung einer pflichtigen Ge- j sellschaft in eine andere Gesellschaftsform, sowie für die Fälle der Fusionen. Weiter ist der Reichskanzler ermäch tigt, vorbehaltlich der späteren Beschlußfassung des Bundes rats eine anderweite Feststellung des durchschnittlichen früheren Geschäftsgeivinns auf Antrag der pflichtigen Ge sellschaft vorläufig zu genehmigen, wenn die Anwendung der Vorschriften des 8 5 des Gesetzes in einem einzelnen Falle zu einer besonderen Härte sühren würde. (W. T.-B) -s- Ablicserungüpflicht von Düngec- und Autter- mitteln. Der Bundesrat hat kürzlich eine Verordnung be schlossen, durch die eine Ablieferungspflicht für eine Reihe von Dünger- und Futtermitteln, die aus dem Ausland eingeführt werden, angeordnet wird. Der Reichskanzler wird die näheren Bestimmungen treffen, u. a. auch an ordnen, an welche Stelle abzuliefern ist. (W. T.-B.) -p Reise des Reichsschatzsekcetärs nach Wien. Wien, 29. Januar. Den Blättern zufolge wird Reichs schatzsekretär Helfferich am 31. d. Mts. in Wien eintreffen und mit den österreichischen und ungarischen Ministern wirtschaftliche und staatsfinanzielle Fragen besprechen. Die „Neue Freie Presse" sieht in dem Besuch Helfferichs „ein neues Zeichen der beiderseitigen Ueberzeugung von der engsten Zusammengehörigkeit Oesterreich-Ungarns und Deutschlands. Gemeinsam überstandene Gefahren und ge meinsame Ziele", sagt das Blatt, „haben ein unzerreißbares Band zwischen den beiden Reichen geschmiedet. Dem Schatzsekretär des Deutschen Reiches wird die gesamte Bevölkerung die wärmsten und aufrichtigsten Sympathien enlgegeubriugen." Kleine poliMUie Rnctmchten. Wie die „Köln. Ztg." aus Dortmund meldet, ist Kommerzien rat Or. inß. Springorum, der Generalsekretär des Eisen- und Stahlwerks „Hoesch" und Vorsitzender des Vereins Deutscher Eisen- HUttenleute, in dal- Herrenhaus berufen worden. An den Folgen einer Gallcnsteinoperation starb in der Nacht zum 29. Januar der Schriftsteller und langjährige Leitartikler der „Leipz. N. N.", D r. Paul Liman, im Alter von S« Jahren. Seine zweifellos sehr bedeutenden journalistischen Fähigkeiten hatte er in den Dienst der alldeutschen Sache gestellt. -s- Am 28. Januar nachmittags erlag zu Wien der General der Infanterie Frhr. v. Schönaich, 72 Jahre alt, plötzlich einem Schlaganfalle. Er war vom Oktober >906 bis September 1911 Reichskriegsinlnister der österreichisch-ungarischen Monarchie, nachdem er vorher zweimal den Posten des österreichischen Landes- verteldignngsministers bekleidet hatte. Sein besonderes Verdienst lag in der Dnrchsührnng einer Anzahl administrativer und organi satorischer Reformen. Die bulgarische Regierung verständigte die rumänischen Hasen behörden, daß Bulgarien für die Lauer des Krieges den südbul- aarischen Hafen Buraus für fremde Schilfe aesperrt hat.