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Da es ihm unmöglich ist, Deutschland niederzuringen, und da es etwas braucht, um die Blicke von all seinen Mißerfolgen abzulenken, so versucht es, seinen eigenen Untertanen und der Welt vorzureden, daß jetzt der entscheidende Schlag kommt. Allerdings will man ihn, da solches doch zu ge fährlich ist, nicht auf dem Schlachtfelde unternehmen. Man will die Blockade Deutschlands noch enger gestalten, da mit überhaupt keine fremde Ware mehr dorthin kommen könne. Der Plan, die Blockade gegen chns zu verschärfen, ist das Eingeständnis unserer bisherigen Erfolge im Felde. In ihr glaubt nämlich der Durchschnittsengländer das letzte Mittel zu haben, um uns auf die Knie zu zwingen. Es war schon oft genug in der englischen Oeffentlichkeit ausgesprochen worden, daß das Drohen mit dem wirt schaftlichen Ruin die einzige Möglichkeit sei, Deutschland zum Nachgeben zu bewegen. So hat sich denn in dieser Beziehung in England eine gewisse „Daumschrauben"- Theorie entwickelt, nach der der englische Erfolg propor tional dem ausgeübten wirtschaftlichen Druck auf Deutsch land sein muß. Eine andere Frage ist aber die, was England mit dieser strengeren Maßnahme erreichen wird. Um es vor wegzunehmen : auch diese wird ebenso ein Schlag ins Wasser sein, wie alle anderen. Es mag England vielleicht gelingen, noch hie und da etwas ausfindig zu machen, was es uns abschneidcn kann, doch werden es keineswegs lebenswichtige Mittel sein, so daß wir den kommenden Dingen mit Ruhe entgegensehen können. Gerade der englische Aushungerungsplan hat uns ja gezwungen, uns in fast allen Dingen auf uns selbst zu besinnen und Mittel im eigenen Lande ausfindig zu machen. Wir haben bis her nicht schlecht dabei abgeschnitten und werden es auch in Zukunft nicht tun. Wie jedes Ding, so hat auch diese angedrohte Blockade zwei Seiten. Die wirklich einsichtigen Engländer sind sicher überzeugt, daß sie ihren eigentlichen Zweck nicht erreicht. Aber sie wird für England, so denkt man im Innern, doch nicht so ganz vergeblich sein. Wenn sie auch ihren Kriegszmeck nicht erfüllt, dann hilft sie doch ein Werk mit vollenden, das die ganze Blockade für England verrichtet, nämlich eine Knebelung des neutralen Handels, der da durch noch weiter unter englische Vormundschaft gerät. Das beginnt man denn auch in neutralen Ländern, nament lich in den Vereinigten Staaten, einzusehen. Letztere haben ja in dieser Beziehung auch schon eine Note nach England gerichtet — so wird wenigstens gemeldet. Man muß aber avwarten, ob hier Amerika England gegenüber endlich einmal sich aufrasfen wird. Wir sehen also, daß es sich hier um eine Angelegenheit handelt, die zwar dem Worte »ach gegen uns gerichtet ist, die sich aber letzten Endes gegen die Neutralen kehrt. Deshalb können wir ruhig zusehen, was diese unternehmen werden. Deren Aufgabe ist es, sich dagegen zu wehren, da, wie schon ausgesührt, uns auch diese sogenannte verschärfte Blockade kühl bis ans Herz hinan lassen kann. —. * , * * Es liegen zurzeit folgende Nachrichten aus dem neu tralen Auslande vor: Zu der Verschärfung der englischen Blockade weist die „Berner Tagwacht" vom 26. Januar auf das hin, was sie als „schwedifche Kriegsdrohung" bezeichnet, und sagt nach Wiedergabe dänischer Blätterstimmen: In der Tat würde ein solches Vorgehen den Engländern, wie überhaupt dem Vieroerbande in seinem militärischen Kampse wenig nützen, seinem Ansehen in den neutralen Ländern aber ganz enorm schaden. Sie betont, daß die Rede des schwedischen Minister präsidenten klar zeige, daß andere neutrale Völker in den Krieg verwickelt werden könnten, und schließt: Dem sollte der Viervcrband, bzw. England Rechnung tragen, umsomehr, als seine militärische Lage heute keineswegs derart ist, daß es ihm gleichgültig sein kann, ob die Zeutralmächte aus der Reihe der bisher neutralen Länder weiteren kriegerischen Beistand erhalte». Nach einer Meldung der Kopenhagener „Berlingske Tidende" aus Kristiania vom 26. d. M. herrscht dort all gemein und besonders in den Kreisen der Industrie- und Geschäftswelt große Erbitterung gegen die englische Han delskontrolle, weil dieselbe recht willkürlich ausgeübt werde und in der Tat keinerlei nennenswerter Durchgangs verkehr nach Deutschland vor sich gehe. Unter diesen Umstanden verstimme es um so mehr, daß Eng land Nahrungsmittel, die von Amerika kommen, und besonders Rohstoffe für die Herstellung von Margarine beschlagnahmt, trotzdem Norwegen ein Ausfuhrverbot hierfür erlassen habe. Durch die Beschlagnahme von Kupserdraht werden übrigens auch die elektrischen Anlagen in den Städten mit völligem Stillstand bedroht. Amserlage in Belgrad und an der Donau. Belgrad, 20. Januar 1916. -s- Wie lustig geschwenkte, leuchtende Tücher winken die weißen Häuser Belgrads über die umliegenden weitgedehn ten Wasserflächen. Lebenslust, Lachen und Uebermut glitzern über der Stadt. So scheint es aus der Ferne, Sobald man sich nähert, erstarren die heiter schwingenden Linien. Seitdem in den ersten Oktobertagen des vorigen Jahres schwerstes Geschütz und die Panik die Häuser und Gassen wie im Wirbelwind ausfegte, ist nur die äußere Hülle der Stadt übrig geblieben, in der Gewandung wenig beschädigt, aber im Innern blutleer, seelenlos. Zwar kehrt unter der schanungsvoll fürsorglichen Pflege langsam wieder Leben in di« remoien Glieder zurück, aber diele neumodisch aufge putzte Stadt sist ohne die lebhaften Bewohner, me viele Straßen und buntscheckigen Häuser mit Lärm, Farben, Lei denschaft und Phantastereien füllten, ein alltägliches Gefäß. Die einstigen Beherrscher dieser Residenz, die Militärs, die Intellektuellen, die Machtspinner in den Hörsälen, Kontor räumen und in den Kaffees weilen am Aegäischen, Mittel ländischen Meer, oder an der Adria, wohin sie von je der Drang ihres großserbischen Herzens zog. Die zurückgekehr ten schleppten schweres Leid nach Hause. Serbiens Zukunft ist ihnen die geringste Sorge, aber da ist keine Familie, die nicht den Gatten, Bruder, Vater oder Großvater ver loren hat oder in dem Fegfeuer der albanischen Berge wähnt, und in de» Kisten, die die serbische Regierung »ach Frankreich schaffen läßt, schwimmen die Arbeits ersparnisse, soweit nicht schon volle Gewißheit besteht, daß aller Erwerb verloren ist. Serbisches Geld ist um die Hälfte entwertet, in manchen Gegenden ist es gar nicht mehr anzubringen. In der zusammenbrechenden Glut des serbischen Vulkans, der den geschäftigen Heizern Gold ströme zuschütten sollte, schmolz das münzbare Hab und Gut des Volkes zu minderwertigen Klumpen zusammen. Nirgends tritt uns das serbische Schicksal so unverhüllt und beklemmend entgegen wie in Belgrad. In den an deren Städten und Dörfern ist das gewohnte Alltags treiben zurückgekehrt. Schaute nicht da oder dort ein ver trautes Soldatengesicht aus dem Fenster, man vergäße die Umwandlung, die sich mit dem Lande vollzogen hat. In Belgrad geht das öffentliche Leben noch gedämpft da hin. Diese Geburtsstätte des Krieges ist leerer und still in sich zurückgezogen. Wer sie aber aus den Tagen der Oktoberkämpse kennt, ist erstaunt, was hier an ordnender Arbeit und organisatorischer Heilung geleistet worden ist. Der Kaiserbesuch sollte dieser besiegten Stadt keine Festlichkeit zumuten. Der Kaiser kam nur als Soldat. Die Heimfahrt von der Fürstenbegegnung in Nisch führte ihn an dieser Stätte denkwürdiger Waffenerfolge vorbei. Der Aufenthalt in Belgrad galt nur dem Zweck, dieses Kampfgelände der verbündeten Truppen in Augenschein zu nehmen. Morgens gegen 9 Uhr fuhr der Hofzug in den stattlichen völlig unversehrten Belgrader Bahnhof ein. Unter Führung des Festungskommandanten wurde zunächst die mit Fahnen und Tannenreis geschmückte Eisenbahnbrücke besichtigt, dieses bedeutsame Eisenband zwischen Mitteleuropa und dem Balkan, das einen ge regelten Bahnverkehr mit den neuen Verbündeten ermög licht. Die Inbetriebnahme, die sonst Jahre erfordert hätte, wurde von deutschen und österreichisch-ungarischen Eisen bahntruppen in Wochen erzwungen. Der Kaiser schritt die hochragende, weitgespannte Brücke bis zum andern Ufer ab und ließ sich über die Schwierigkeiten mathema tischer und technischer Art eingehend berichten. Geschütz donner dröhnte huldigend oon den Höhen herab. Die Wimpel der Schiffe zitterten im frischen Morgenwind und das Geläute der Hämmer und Werkzeuge drang aus dem geschäftigen Hafen herüber. Die Fahrt zum Kalimegdan führte durch die Haupt straßen der Stadt. In dem Lazarettviertel hatten sich die Leichtverwundeten, die Aerzte und Pflegerinnen auf der Straße eingefunden, ein freudiges Winken begleitete den hohen Gast. Der Weg ging am Konak vorbei, an den Hotels und Kaffees, in denen einst die Königsmorde aus gebrütet worden waren. Die Promenadestraßen waren stark belebt; wie ein Lauffeuer hatte sich die Kunde von dem Kaiserbesuch über die Stadt verbreitet. Auf dem Kalimegdan wurde zunächst das grotesk sinnfällige Denk mal besichtigt, das die serbische Residenz den Siegern der letzten Balkankriege errichtet hatte, und das nun von den Schrapnells des Weltkrieges durchlöchert wurde. Dann fuhren die Automobile über Brücken, durch Mauern und Kasematten in die Zitadelle, oon deren Gebäuden nur noch Trümmerhaufen übrig sind. k Auf einem vorgeschobenen Felsenpfeiler, der einen weiten Rundblick gewährt, erhielt der Kaiser nunmehr den Vortrag eines Generalstabsoffiziers, der an der Leitung der Savekümpfe mitgewirkt hatte. Vor dem hochragenden Rednerpult, den die Natur hier geschaffen, lag im klaren leuchtenden Sonnenschein die Karte des Kampfgeländes ausgebreitet. Die weiten. Wasser und schillernden Sumpf decken, die Schutzlosigkeit des flachen Tieflandes veran schaulichten wirkungsvoller, als es Worte vermochten, die Schwierigkeiten heimlicher Vorbereitung, unerkannter Annäherung und fügten der schlichten Darstellung aus den Farben der zu Füßen liegenden Bilder eine un gefähre Vorstellung darüber hinzu, was hier geleistet worden ist. Nach dem Vortrag ließ sich der Kaiser von dem Festungskommandanten, dem General Kuchinka, das Gelände zeigen, wo im August 1717 Prinz Eugen die Donau überschritt und Belgrad bezwang. Um die Mittagszeit verließ der Kaiser die Zitadelle und fahr durch die Stadt zurück zu der Schiffsbrücke, die über die Save führt. 3V- Kilometer lang erstreckt sich diese holz- gesügte Kriegsschöpfung über die Save und ihre Seiten gewässer zum Bahnhof von Semlin auf dem ungarischen Ufer, erst in der starken Strömung oon mächtigen Last- kähnen getragen, dann mit unzähligen Pfosten in die sumpfigen Untiefen gerammt. Noch einmal breitete sich das leuchtend farbige Gemälde der Stadt aus, deutsche und österreichisch-ungarische Fahnen flatterten auf den Höhen der zerbröckelten trutzigen Festung, die zu ihren reichen Erinnerungen eine neue gefügt hatte. Vom Kampfgelände führte die Fahrt nun zu den Kämpfern selbst. Nachdem der Kaiser soeben den Schau platz ihrer schweren Oktobertage und ihrer unvergäng lichen Erfolge besichtigt hatte, wollte er ihnen persönlich für sthre Treue und Tapferkeit seinen Dank aussprechen. Durch weite Gebiete fuhr er zu den Quartieren, wo die Truppen in Ruhe liegen. Der fürsorgliche Heimatdiens? hat sie mit neuen Kleidern und dem sonstigen Rüstzeug' des Feldes ausgestattet. Sie hatten nach dem Ueber- o«NL über die Save Woche» hindurch mit dem Feinde täglich tn erbitterten Gefechten gestanoen und trotz ver Schwierigkeit der Rachfuhr, der Knappheit der täglichen Rationen ihn in einem anhaltenden Siegeszuge aus den Landesgrenzen vertrieben. Frisch und erholt stan den sie nun vor dem obersten Kriegsherrn in Parade, in dem guten Bewußtsein, sich seiner Anerkennung würdig erwiesen zu haben. In einem offenen Viereck war auf den Paradeplätzen der jeweiligen Quartiere die feldgraue Mauer mit den glitzernden Bajonetten aus gestellt. Heimatliche Marschklänge begrüßten den hohen Gast. Der Kaiser schritt zunächst die Front ab und schüttelte Offizieren, deren Name ihm besonders vertraut ist, die Hand. Dann trat er in die Mitte seiner Soldaten und hielt eine Ansprache. Der Kaiser überreichte nunmehr den für die Aus zeichnung Vorgeschlagenen persönlich die Eisernen Kreuze mit Worten des Lobes und persönlicher Anteilnahme. Dann zogen die Truppen, die an dem Sieg über das ser bische Land so großen Anteil hatten, im Parademarsch, diesem Symbol deutscher militärischer Zucht, an dem Kaiser vorüber. Nachdem der Kaiser den Stabsoffizieren in der nachfolgenden Kritik nochmals seine Freude über die Ruhmestaten des Korps und dessen vorzügliches Aus sehen ausgesprochen hatte, kehrten die festlich bewegten Truppen in ihre Quartiere zurück. Kaisers Geburtstag. Der Geburtstag des Kaisers ist in diesem Jahre nach ven aus allen Teilen des Reiches und aus dem befreun deten Auslande vorliegenden Nachrichten überall in ernster Weise gefeiert wordemj Die öffentlichen Schulen aller Grade hatten Festakte veranstaltet, in denen die Schulen auf die Bedeutung des Tages hingewiesen wurden. In vielen Gotteshäusern fanden Festgottesdienste statt, wie z. B. in besonders feierlicher Weise im Dom zu Berlin. Auch die staatlichen und städtischen Behörden standen nicht zurück. Selbstverständlich ist es, daß auch die Armee des Geburtstages ihres Obersten Kriegsherrn in festlicher Weise gedachte. Aus dem Auslande liegen Meldungen vor über Geburtstagsfeiern aus Wien, Budapest, Sofia, Konstantinopel, Stockholm und Bukarest. Kaiser Franz Joseph feierte den Geburtstag seines hohen Bundesge nossen durch eine Allerhöchste Festtafel, während derer er einen Trinkspruch auf den Deutschen Kaiser ausbrachte. In dem befreundeten und verbündeten Auslande bewies man auch leine Anteilnahme an dem Fest der Deutschen durch reiche Beflaggung der Häuser. In Brüssel fand aus Auslaß oon Kaisers Geburtstag vor dem König lichen Schlosse große Paroleausgabe in Gegenwart des Offizlerkorps, der Beamten des Generalgouvernements, der Mitglieder der deutschen Kolonie und der Zöglinge der deutschen Schule statt. Der Generalgouverneur hielt eine kurze Ansprache und brachte das Kaiserhoch aus. Vor der Paroleausgabe fand Festgottesdienst für die drei Kon fessionen statt. — Auch im Standorte des K. und K. Haupt quartiers veranstaltete man nach einer Meldung des Wiener Kriegspressequartiers eine Kaisergeburtstagsfeier mit Fest- gottesdienst, dem derArmee-Oberkommandant Feldmarschail Erzherzog Friedrich mit Gefolge, die beim Armee-Oberkom mando angestellten deutschen Offiziere, ferner der Ches des Generalstabes Freihr. Conrad v. Hötzendorff mit allen dienst freien Offizieren und Beamten des Armee-Oberkommandos sowie Vertreter der staatlichen und lokalen Behörden an-, wohnten. Mittags fand eine Festtafel im Schlosse bei dem Erzherzog Friedrich statt, zu der die Herren der deutschen Militärmission, sowie der Chef des Gener-al- stabes Freiherr Conrad oon Hötzendorff mit den Generälen und Abteilungsvorständen des Armee-Oberkommandos geladen waren. Beim Mahle hielt Feldmarschall Erz herzog Friedrich eine mit Begeisterung aufgenommene Ansprache. Erwähnt sei noch, daß anläßlich des Geburtstages des Kaisers zwischen den Königen oon Bayern und Sachsen und dem Kaiser ein sehr herzlicher Depeschenwechsel statt fand. Ler König von Württemberg erließ einen Gnaden erlaß, der denen des Kaisers und des Königs von Bayern, die bereits mitgeteilt wurden, entspricht. Die zahlreichen, noch vorliegenden Festartikel der Presse anzuführen, ist ganz unmöglich. Zu einem unerfreulichen Vorgang gab Kaisers Ge burtstag leider in dem ganz französisch gesinnten Schweizer Ort Lausanne Veranlassung. Eine Anzahl von Schü lern, Studenten und Arbeitern sammelte sich unter dem Fenster des Konsulats, auf dem die deutsche Flagge ge hißt war, auf der Straße an. Es wurden Rufe laut, wie: „Nehmen Sie dieses Banner weg, hissen Sie die Schweizerflagge!" Trotz der Anstrengungen mehrerer Polizisten, die inzwischen herbeigeeilt waren, gelang es einem Manifestanten, die Fahne hermtterzureißen. Die Polizei konnte sich der Fahne bemächtigen, die in das Negierungsgebäude gebracht wurde. Die Schweizer Regierung macht über dis Angelegenheit die folgende Mitteilung: In einer heute nachmittag avgehalienen Extrasitzung hat der Bundesrat Kenntnis genommen von der sehr bedauerlichen Vor kommnissen, die sich heute zwischen 12 und 12'/e Uhr vor dem deutschen Konsulat in Lausanne ereigneten und in deren Verlauf die Fahne heruntergerijsen und das Kon- sulatsschild beschädigt wurde. Der Bundesrat hat be schlossen, den Chef des politischen Departements zu beauf tragen, den deutschen,Gesandten achzusucheii, um ihm das leb hafte st e Bedauern über diesen Zwischenfall aus zusprechen. Zu gleicher Zeit wurde der schweizerische Ge sandte in Berlin telegraphisch beauftragt, auf dem Kaiser lichen Auswärtigen Amt vorzuspreche» und dein tiefen Bedauern der Schweizer Regierung Ausdruck zu geben. Die Bundesbehürden haben Maßnahmen ergriffen zur Einleitung einer Strafuntersuchung gegen die Schuldiaen. Betreffs der Knniulutssahne wurde ver-