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Vas aufs«d«kle «Gfche Spieb L». ihrer Nummer vom 23. Ipnuar. wendet sich dl» h sibamtlich« „Morddeutsch» Allgemeine. Zeitung" mit. län,- gbren Ausführungen gegen die frech«. Lützff. des russisch,»« Mvisters für Auswärtiges, Ssasonow, der wiederholt er klärt hchte, die europäischen Mtioiren müßten sich gegen ^hßs Barbarentum Deutschlands zusammenschließen, weil' dieses dauernd den europäischen Frieden gefährde-. Dein» gegenüber wird nun erinnert an die Dienste, die Kaiser Wilhelm dem Zaren geleistet hat, als es sich für Rußland darum handelte- mit Ehren aus dem Mandschurei-Aben- ttuer herauszukommen. Weiter wird dann ausgeführtz daß aber Rußland, anstatt in die dargsbotene Freundes« !hand einzuschlügen, den Ring mit habe verstärken helfen, den König Eduard vil. von England um Deutschland zu schmieden versuchte. Aus Angst vor den revolutionären ^'Bestrebungen habe die russische Regierung dann den i deutschfeindlichen russischen Nationalismus unterstützt und f gleichzeitig- um Deutschland auch bei den russischen Libe» f roten verhaßt zu machen, die Lüg» verbreitet, Kaiser ! Wilhelm habe nach der Revolution von 1905 alles getan, um die Reaktion in Rußland zu fördern. Die „Nordd. Allg. Ztg." weist dann nach- daß gerade,^ das Gegenteil richtig ist. Danach ist es in Wirttichkeitige- k raüe unser Kaiser gewesen, der den Zaren auf die Ge- »sichren, die seiner Dynastie drohten, hingewiesen bat- wenn -rkUv sich dauernd den Wünschen seines Bölkes nach Einfüh» rung einer parlamentarischen Vertretung, widersetze. Dann wird das Verhalten Rußlands während der, Marokko» und der bosnischen Krise klargelegt. Hier nun erkennen ! wir auch, daß der eigentliche Kriegstreiber letzten Endes wieder England war, das wiederholt in Petersburg zu / verstehen gegeben hatte, es würde bei einem Kriege mit ' den Zentraimächten auf die Seite Rußlands treten. Mit sl dem Schüren des Panslawismus in Rußland ging gleich- ; zeitig eine Ermunterung des sranzösischen Chauvinismus, so daß es unbedingt zur Katastrophe kommen mußte, falls nicht der Zar im letzten Augenblicke einlenkte. Aber dieser schlug alle Warnungen von deutscher Seite in. den Wind, so daß die auf die Tradition eines Jahrhunderts gegründete deutsch-russische Freundschaft zusaunnenbrechen mußte. —. Von den Kriegsschauplätzen. -st Erfolgreiche Lusnampse im roezren. Großes Hauptquartier, den 24. Januar 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Rege Artillerie- und Fliegertätigkeit auf beiden Seiten. Ein feindliches Geschwader bewarf Motz mit »Bomben, von denen je eine auf das bischöfliche Wohn- -^ebäude und in einen Lazaretthof fiel. 2 Zivilpersonen wurden getötet, 8 verwundet. Ein Flugzeug des Ge schwaders wurde im Luftkampf abgeschossen; die In sassen sind gefangen. Unsere Flieger bewarfen Bahnhöfe und milikä- rische Anlagen hinter der. feindlichen Front: sie behielten dgbei in einer Reihe von Lustkcimpfen sie Oberhand. Oestlicher Kriegsschauplatz. Nördlich von Dünaburg wurde von unserer Artillerie ein russischer Eisenbahnzug in Brand geschossen. Balkan-Kriegsschauplatz. Ein von griechischem Boden aufgestiegenes feindliches Flugzeuggeschwader belegte Bitoij(Monastlr) mit Bomben; mehrere Einwohner wurden getötet oder verletzt. Oberste Heeresleitung (W. T.-B.) -s- Besetzung der montenegrinischen Adria-Häsen " Antivari und Dulcigno. Aus dem Wiener amtlichen Berichte vom 23. Ja nuar seien solgende bemerkenswerte Ereignisse hervor gehoben : Russischer Kriegsschauplatz: „Auf der Höhe Doizok, nördlich von Bojan, am Pruth, sprengten wir vorgestern abend einen russischen Graben durch i Minen in die Lust. Von der 300 Mann starken Be- satzung konnten nur einige Leute lebend geborgen werden. Nordwestlich von Ascieczko ist eine von uns eingerichtete vrückenschanze seit längerer Zeit das Kampfziel zahl reicher russischer Angriffe. Die braven Verteidiger ^halten asten Anstürmen stand. Südlich von Dubno griff ^der Feind heute früh nach starker Artillerievorbereitung unsere Stellungen an. Er wurde mit schweren Verlusten zurückgeschlagen. ! Vom italienischen Kriegsschauplätze lagen wichtigere Meldungen nicht vor. SüdöstlicherKriegsschauplatz: Vie Waffen- strecknng der Montenegriner nimmt ihren Fortgang; an zahlreichen Punkren des Landes wurden die Waffen niedergelegt. — An der Rordostsront von Montenegro er gaben sich in den letzten Tagen über 1500 Serben. Die Adria-Häfen Antivari und Dulcigno wurden von unseren Truppen besetzt. -st Skutari, Niksic, Danilovgrad und Podgoritza von den k. u. t. Truppen besetzt. Wien, 24. Fanuar. Amtlich wird verlautbart; Russischer Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Italienischer Kriegsschauplatz. Annäherungsversuche des Feindes im Abschnitte von Lasraun und ein neuerlicher Angriff einer italienischen Abteilung am Rombonhange wurden abgewiesen. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Gestern abend haben wir Skutari besetzt. Einige Tausend Serben, die die Besatzung des Platzes gebildet hatten, zogen sich, ohne es auf einen Kampf an» ^kommen zu lassen, gegen Süden zurück. Ueberdies sind unsere Truppe» im Laufe des gestrigen Tages in Ritsic, Danilowgrad und Podgoritza eingerückt. — Die Entwaffnung des Landes vollzog sich bis zur Stunde ohne Reibungen. An einzelnen Punkten haben die montenegrinischen Abteilungen das Erscheinen unserer Streitkräfte erst gar nicht abgewartet, sondern die Waffen schon vorher niedergelegt, um heimkehren zu können. Anderenorts zog der weitaus größte Teil der Ent waffneten die Kriegsgefangenschaft der ihnen freige- steNten Heimkehr vor. Die Bevölkerung empfing unsere »--Truppen überall freundlich, nicht selten mit Feierlich keit. Ausschreitunaen. wie sie beispielsweise in Podaoritza voegeeomme«, waren, youe»,aus- sov»v> Me erste oster» retchifch-untzarische, Abteilung erschien- -st We türkischen amtlichen Heeresberichte. Kbnstanttnopeh 28. Januar: Aesternhat eines- unserer Wasserflugzeuge Tenedos überflogen und mit Erfolg, vsmtben-anf de» Nugzeugschuppen und w«< Lager des Feiude» geworfen. Gestern morgen hat ein feindliche» Kriegsschiff ein«, Weile, die-Umgebung von, Sedb - ul- Ba hr, beschossen. — 23. Januar. Au der Kaukasus, Franti im Zentrum Artilleriefeuer ohne Bedeutung. Am rechten Flügel Reitergefechte. -st versenkt! London 22. Januar. „Lloyds" melden: Der englisch«- Dampfer „Trematou" wurde zum Sinken gebracht; die Mannschaft wurde gerettet. Saloniki, 28. Januar. (Meldung der Agence Havas.) Ein deutsches Unterseeboot hat heute vormittag einen englischen Frachtdampfer torpediert, welcher daraus stran- dete; die- Besatzung ist gerettet. — Mailand, 24. Januar. „Corriere. della Sera" erfährt noch folgende Einzelheiten: Die Torpedierung des Transportschiffes, das von England kam, erfolgte gestern früh 7 Uhr außerhalb des Salonikier, Hafens nahe bei Gran Capo. Das Schiff hatte 100, Sol daten und 150 Mann Besatzung an Bord sowie 200 Maul esel und Munition. -s- von Deutlwen vesttzie serbische Bezirke gehen an ' Bulgarien über. Sofia, 23. Januar. In einer Unterredung mit dem Vertreter des Blattes „Utro" teilte der Unterrichtsminister Peschew mit, die Deutschen hätten die bulgarische Regie rung aufgefordert, die Städte und Bezirke Prizren, Dja- kowa, Pristina, Krusewatz, Kuprija, Pozarewatz und Pro- kuplje, welche bisher von den Deutschen besetzt waren, zu okkupieren. Sie wurden von den bulgarischen Verwaltungs behörden übernommen. Rom, 24. Januar. „Tribuna" meldet, der König Nikita habe seine Soldaten „mit größtem Kummer" ver lassen. Er habe sich zur Abreise erst entschlossen, als ihn seine Söffne und seine Minister lebhaft ermahnt hätten, über das Adriatische Meer zu fahren. Die Reise von Skutari nach San Giovanni di Medua habe der König unter großen Mühseligkeiten zurückgelegt, teils zu Pferde, teils auf einem kleinen unbequemen Wagen und teils zu Fuß. Bei der Ueberfahrt von San Giovanni nach Brindisi auf einem kleinen italienischen Fahrzeug habe es nicht an feindlichen Nachstellungen gefvhlt- Lyon, 23. Januar. (Meldung der Agence Havas). Der montenegrinische General Govosdenostke und Leutnant Radoonitsch erklärten Journalisten, der Verlust des Lvwt- fchen sei ausschließlich dem Mangel an Lebensmitteln und Munition Zuzuschreiben. Ankerhandlungen wegen eines Waffenstillstandes hätten zwar statkgesunden, aber nur damit dec König Nikita mit seinen beiden Söhnen bis zum letzten Augenblick unter seinen Truppen verweilen und den letzten Widerstand organisieren könne. Einer Parlier Blättermeldung zufolge ist der Sitz der montenegrinischen Regierung nach Lyon verlegt worden; die Königin von Montenegro sei mit den Prinzessinnen dort eingetrosfen. Also gleich seinem Schwiegersohn Peter flieht der edle Nikita, und nachdem er in Sicherheit ist, läßt er durch seine sogenannte Regierung den Ruhm seines Treubruches der Welt verkünden. Der montenegrinische Ministerpräsi dent Muschkomic schickte nämlich, wie die römische „Agenzia Stefani" jetzt meldet, eine Depesche an das Generalkonsu lat in Rom, in der er namens seines Königs erklärt, daß „die Schritte wegen eines Waffenstillstandes einzig und allein dahin" gezielt hätten, „Zeit zu gewinnen, um dem Rückzug und die Fortschaffung der Armee auf Podgoritza und Skutari zu sichern." Es „sei sicher, daß auf diese Weife die österreichischen Truppen in ihrem Vormarsch um min destens eine Woche aufgehalten wurden". Wirklich, sie sind einander würdig, „Held" Nikita und sein wortbrüchi ger Schwiegersohn König Viktor Emanuel von Italiens! Nun gibt's wenigstens ganze Arbeit auch im Lande der Schwarzen Berge! -p- Der türkische Vormarsch in Persien. Konstantinopel, 23. Januar. Nach Meldungen von der persischen Grenze haben Abteilungen türkischer Truppen und eingeborener Krieger ani 16. Januar die Stadt Ken- gawer zwischen Kermanschah und Hamadan besetzt und aus den Händen der Russen befreit. Die türkische» Truppe» und die eingeborenen Krieger setzen ihren Vor marsch fort. Sie habe» die Städte Assadabad, Lhoj und Parkam wieder in Besitz genommen und ein russi sches Reiterregiment, welches von Maraga aus einen An griff in der Richtung auf Miandoab unternahm, zurück geschlagen ; es verlor hierbei etwa 100 Tote. Ein an deres russisches Regiment ist südlich von Urmia geschlagen worden. -i- Englische Meldungen aus Kamerun. London, 23. Januar. (Reuter-Meldung. Amtlich.) Noch der Besetzung von Iaunde in Kamerun am 1. Ja nuar wurden nach verschiedenen Richtungen Kolonnen aüsgeschickt, um den Feind nach der Küste zu drängen und ihm den Rückzug nach spanischem Gebiet abzu» schneiden. Eine dieser Kolonnen befreite 17 Engländer und 7 bürgerliche französische Gefangene sowie 3 franzö sische Offiziere und Unteroffiziere. Bis zum 18. Januar liefen Berichte ein, daß die Deutschen Ebylowa und Ako» nolinga geräumt hätten. Der deutsche Gouverneur Eber- meyer und der deutsche Kommandaut Oberst Zimmer mann erreichten das spanische Gebiet. Weiter südlich an der spanischen Grenze wird gekämpft. Dort trachten zwei kleine französische Kolonnen von der Küste und dem Französischen Kongo her den Feind zu verhin dern, nach spanischem Gebiet auszuweichen. — Falls tat sächlich der Gouverneur und der Kommandeur der Schutz» truppen spanisches Gebiet erreicht haben, so ist voraus sichtlich in allernächster Zeit eine amtliche deutsche oder spanische Meldung über den Gang der Ereignisse seit dem Fall von Iaunde z» erwarten. Bis dahin erscheint der ziemlich unklare» Reuter-Meldung gegenüber Mißtrauen geboten. Nach dem Inhalte der englischen Meldung ist jedenfalls anzunehmen, daß der Versuch, die deutschen Streitkräfte in der Richtung auf die Küste abzudrängen und ihren Uebertritt auf spanisches Gebiet zu verhindern, bisher nicht gelungen ist. AlrMnö», -s- Fesilasiung theer g«f«»gona» VwrbuvdsiKans»»» » Nach etner Reiter-Meldung berichtet der Washing toner Korrespondent der „AsspciateL Preß", daß dank- der Daz-visch*"knnst de»Wastzfngtoner Regierung der deutsche, österreichisch-ungarisch»,, tüxkifche und bulgarische Konsul, die in Saloniki gefangen genommen worden waren und sich an Bord eines französischen Kriegsschiffes befanden, freit-elassen werden solle»- -i- Zpr Lage in China. Tokio, 23. Januar. Der japanische Gesandte in Peking osi der japanischen Regierung telegraphisch mitgeteilt laben, daß die chinesische Regierung amtlich eine» Auf schub her Errichtung der Monarchie bekannt mache, da )ie inneren Unruhen eine Aenderung des ursprünglichen Planes, di« Monarchie zu Anfang Februar zu prokla- niieren, notwendig machten. Der Aufschub sei von unbe stimmter Dauer» Kleines politische Nachrichten. - st Der deutsch« Postpaketverkehr nztt Griechen land ist bis. aus weiteres eingestellt worden. - st Der deutsche. Gesandte am rumänische Hose, Frhr. von dem Bussche traf am 23. d M. wieder in Bukarest ein. - s- In einem Leitartikel bezeichnet der „Manchester Guardian" die jüngst von dem Regierungsvertreter im englischen Unstr- hause abgegebenen Erklärungen über die Ln stkä m p se an der Westsront für unbefriedigend; Deutschland habe im Bau von Flugzeugen England überflügelt; ferner benützten die Deutschen verschiedene Typs für verschiedene Zwecke und hätten in den letzten sechs Monaten zwei neue Aeroplane eingesührt, darunter de» Fvkkertyp, niit dem sie eine neue Tqklit entwickelten, während di» ! Engländer dem nichts an die Seite zp stellen hatten. ! -4- Wie man aq» England erfährt, hat der Lopd Derby den Lordmqyor von iWnchester ausaefordert, ein», neue Werhe» ko mpa g n e zy; eröffnen; dieselbe Aufforderung sei an alle Lovst- i behörden im Königreich ergangen. - p- Dem Pariser „Journal" wird aus Rom gemeldet, daß die italienische Regierung alle Entscheidungen über Albanien dem Kricgsrat des Bierverbandes in London ühere tragen habe. Signor Katzelmacher also für sein „ureigenste» Interessengebietl' tallgestellt I: - p. Aus Paris kämmt dje Kunde, der zurzeit dort weilende Sandergesandte des Präsidenten Wilson, OHerst House habe Berichterstatter» mitgeleilt, daß seine Sendung sich in keiner Weise aus eine mögliche Friedensvermittlung beziehe. - f- Im Washingtoner Senat beantragte der Republikaner Cummings, daß die Regierung di« H s rst,e.hlu mg q l l.e r Kriegsm uniibon seiber übernehme, und den Verdienst, der. Privatunternehmern zufließe, aus diese Weist ausschfllte, da dse Möglichkeit solchen Privatgewinns Einfluß aus den Krieg habe. Ueber die privaten Munitionsunternehmer sagte Cummings u. a.: „Selt der Krieg begann, haben sich 174 neue Korporationen in diesem Lande zur Herstellung von Munition gebildet. Der Wert der in vierzehn Monaten ausgesührten Waffen und Munition be» lies sich aus 161864000 Dollar. (Fast 700 Millionen Mark. D. Red.) - t- Das Staatsdepartement der Vereinigten Staaten hat nach einer Meldung der Reuyorker „Associated Preß" die Versetzung des amerikanischen Konsuls Higgins in Stuttgart nach einem anderen Lande ins Auge gefaßt. Higgins werde weder abgesetzt werden noch Urlaub erhallen. — Wieder einer t Aus Groh-Verlin. - st Anserligungsverbot von Siegeln und Stempeln der Militärbehörde. Der Oberbefehlshaber in den Marken, Generaloberst von Kessel, erläßt folgende amtliche Bekannt machung: Da mit Siegeln und Stempeln von Militärbehörden Mißbrauch getrieben worden ist, namentlich um Urlaubs- päsje und Militärfahrscheine unter Benutzung von Vor drucken zu fälschen, bestimme ich hiermit für das Gebiet der Stadt Berlin und der Provinz Brandenburg auf Grund des § 9b des Gesetzes über den Belagerungszustand vom 4. Juni 1851: Es ist verboten, ohne schriftlichen mit Siegel- oder Stempelabdruck versehenen und ordnungsgemäß unter schriebenen Auftrag einer Militärbehörde: 1. Siegel oder Stempel mit auf Militärbehörden be züglichen Inschriften, 2. Vordrucke zu Militärurlaubsscheinen, 3. Vordrucke zu Militärfahrscheiuen anzufertigen oder bereits angefertigte Gegenstände dieser Art oder Abdrucke der zu 1 genannten Siegel ober Stempel außerhalb der dienstlichen Zuständigkeit an einen anderen als die Behörde entgeltlich oder unentgeltlich zu oerabfolgen. Zuwiderhandlungen werden, sofern nicht nach den allgemeinen Strafgesetzen eine höhere Strafe verwirkt ist, gemäß 8 9b des Gesetzes über den Belagerungszustand bestraft. Diese Verordnung tritt sofort in Kraft. (W. T.-B.) Zur Tragödie in der Lo»»Lstratze. Im Laufe des Sonnabends konnte auch die Persönlichkeit des zweiten Opfers festgestellt werden. Es handelt sich um die 23 Jahre alte Näherin Ida Nost, die in der Steglitzer Straße 3 bei den Schlosser Linkeschen Eheleuten ein leeres Zimmer ab gemietet und mit eigenen Sache» ausgestattet hatte. Aus dem Reiche. -st- Zahlungen an die Gefangenen in Feindesland. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" meldet: Nachdem die Deutsche Bank seit ungefähr Jahresfrist den Zahlungs dienst an deutsche und österreichisch-ungarische Kriegs» und Zioilgefangene ini europäischen und asiatischen Rußland vermittelt, hat sie sich jetzt aufVeranlassung der maßgebenden Behörden bereit erklärt, auch den Zahlungsdienst an die Gefangenen in den anderen feindlichen Ländern zu über nehmen. Die diesbezüglichen Verhandlungen sind nunmehr zum Abschluß gelangt. In England wird die Londoner Filiale der Deut schen Bank mit spezieller Erlaubnis der dortigen Regie rung den Zahlungsdienst verinitteln und auch in Italien hat sich eine große und angesehene Bank zur Ausführung der Zahlungen an österreichisch-ungarische Gefangene be reit erklärt.