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Pulsnitz. Infolge der Beschränkung de» Butterver« brauch» durch dir Ausgabe von Butterlarten blieb «in er heblicher Teil der auf den Markt gebrachten Buller ur» verkauft, so daß di« Butterftauen ihr« Borrät« teilweise wieder mit noch Hause nehmen mutzten. Oberwiesenthal. Als im nahen Grenzdürschrn Stol zenhain ein« Frau mit ihrem Töchterchen vor der Haus tür stand, kam der aus dem Dache liegende Schnee ins Rutschen, stürzte, obwohl ein neuer Schneesang angebracht war, herunter und verschüttete Mutter und Kind. Nachbarn schauselten beide sosort aus. Besinnungslos wurden sie geborgen und liegen schwerkrank darnieder. IMa». Sonnabend nachmittag wurde ein auf Urlaub weilender Soldat aus Neu-Eibau in Neugersdorf auf der, Georg-walder Strotze verhaftet, weil er versucht hatte, ohne Urlaubspatz und Erlaubnisschein die österreichische Grenze zu überschreiten. Auf dem Traneport nach dem Wacht- lokal in der Wachtschenke versuchte der Arrestant in der Nähe der Rolenstrahe auf österreichisches Gebiet zu flüchten. Obwohler von dein Wachtposten darauf aufmerksam gemacht worden war, dah jeder Fluchtversuch durch den Gebrauch der scharf geladenen Waffe vereitelt werden würde. Als der Arrestant auf wiederholten Anruf nicht stehen blieb, wurde von dem Transporteur nach ihm geschossen. Der Schutz traf den Soldaten so unglücklich, datz der Tod so fort «intrat. Vermischtes. * Gewissenhaft. Ein Knirps im Laden: „Ich mechte zehn Murmeln. Kosten?" — „Zehn Pfennige!" — „Js det der amtliche Heechstpreis?" " Wie aus Hof i. B. berichtet wird, erschien in einem Nachbarort bei einer Familie ein „Soldat" und schwin delte den Mitglieder vor, ihr Sohn könne vom Ausmarsch in» Feld verschont bleiben, wenn sie ihm 5000 Mark „Kaution" geben. Die Leute, die zu denen gehören, die nicht alle werden, gaben ihm das Geld, und der Dauner verschwand, konnte aber bald darauf in Hof seltgenommen werden Kirchen-Nachrichten. Mittwoch den 24. Januar 1016. vi/poidiswalde. Abends 8 Uhr kirchliche Feier des Geburtstages des Kaisers: Sup. Hempel. Zur Ausführung gelangen Chor-, Einzel- und Kinderchorgesänge. Oelsa Jungmännerabend. Sadisdorf. Abends 8 Uhr Jungsrauenverein. Donnerstag den 27. Januar 1016. (Geburtstag Sr. Maj. des Kaisers). Henner»dors. Nachmittags 1/24 Uhr Festgottesdienst: Pfarrer Trink". Kreischa. Abends 8 Uhr Festgottesdienst mit Predigt. Kirchenmusik: 1. Bor der Predigt: Kaiserlied für Kinder chor mit Orgelbegleitung von Marschner. 2. Nach der Predigt: Kniserhymnus für Kinderchor mit Orgelbegleitung von Schotte Oelsa. Abends 7 Uhr Festgottesdienst. — Kriegrbet- stunde fällt diese Woche aus. Possendorf. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde, verbunden mit der Feier von Kaisers Geburtstag: Pfarrer Nadler. Reichstädt. Abends 1/2 8 Uhr: Kriegsbetstunde, verbunden mit Kaiser Geburtstagsseier. — Chorgcsang: Schlachtgebct für 2 Stimmen mit Orgelbegleitung von Lazarus. Sadisdorf. Vormittags 8 Uhr Predigt-Gottesdienst unter Mitfeier von Kaisers Geburtstag. Schmiedeberg. Abends 7 Uhr kirchliche Feier von Kaisers Geburtstag (Kollekte.) Pfarrer Birkner. Schellerhau. Nachm. 2 Uhr Festgottesdienst. Seifersdorf. Abends 7 Uhr Gottesdienst. Freitag den 28. Januar 1016. Riichskädt. Abends 8 Uhr Jungmädchenabend im niederen Gasthofe. Probe zum Familienabend. Sadisdorf. Nachmittags 1/24 Uhr Kriegsbetstunde. Abends 8 Uhr Frauenverein. Letzte Nachrichten. England spürts am eigenen Leibe. Nach Angaben des „Daily Chronicle" ist in England seit Januar 1015 bei den Lebensmittelpreisen eine weitere Steigerung von 12 bis 42 Prozent, bei den Löhnen in der Prioatindustrie eine solche von 5 bis 18 Prozent, bei den Hausmieten von 3 bis 10 Prozent, bei den See frachten von 8 bis 30 Prozent ringet: ete», während sich die täglichen Kriegsausgaben Englands um 45 Prozent erhöht haben. Amerikanische Lieferungen an den Vierverband. Laut Schweizer Zeitungen schätzt das „Neuyorker Handelsjournal" in einer Handelsübersicht die 1015 von den Ententemächten mit amerikanischen Gesellschaften ab geschlossenen Lieferungsverträge auf acht Milliarden Mark. Die Einkreisung Griechenlands. Konstantinopel, 24. Januar. Auch heute liegen keinerlei Nachrichten aus Athen vor. Das lätzt auf eine endgültige Unterbrechung der Verbindungen mit Griechenland schlichen. Die hiesige griechische Gesandtschaft ist gleichfalls von ihrer Regierung abgeschnitten. Italien soll geschmiert werden. Lugano, 24. Januar. Es wird nunmehr bestätigt, datz Briand nach Rom kommt, um das in London erzielte Ab kommen über eine einheitliche Aktion der Verbündeten zu «rgänzen. Italien soll für seine Balkanhilft wirtschaftliche Bor teile bekommen. Wettervorhersage. Zeitweise heiter, zu warm, trocken. Stürmische Friedenskundgebungen in Mailand: Budapest. Wie der „Pestt Hjrlap ' au» Lugano er fährt, fanden am Sonnabend in Mailand stürmische Kund» gedungen für einen Friedensschkutz statt. Sie wurden hervorgerufen durch ein Gerücht, das wissen wollte, die Verhandlungen Montenegros fänden die Zustimmung der königlichen Familie. Die Meng« war sehr erregt und stich wiederholt drohende Rufe gegen die Königin He lena aus. . Forderungen deutscher Firmen an Italien. Lugano, 25. Januar. Die rtaltenischv Zeitung „Gtor- nale Labori Public!" meldet aus Rom: Hier verlautet, datz deutsche Firmen Kredite in Höhe von 640 Millionen, die birher Italien gewährt worden waren, ein forderten. Die Tätigkeit der „Erlöser" in Südtirol. Aus Trient wird gemeldet: Der „Risveglio" meldet, datz die Italiener in Judikarisn die Dörfer Daone und Prezzo durch Brand zersiörlen und überdies alle Heuvor räte im Daonetal angezündet haben. Englisches Werben um Portugals Hilfe. Amsterdam, 24. Januar. Aus London wird gemeldet, datz die engliiche Regierung in Portugal neue Versuche unternimmt, das Land in den Krieg htneinzuziehen. Eng land will die portugiesischen Kriegsschiffe ankaufen und deren Besatzung in die englische Marine übernehmen. Die portugiesische Regierung hat noch keine endgültige Antwort erteilt. Rußlands Vertretung in Cetinje. Stockholm, 25. Januar. Der neuernannte russische Ge sandte in Cetinje, Jrlawis, erhielt telegraphisch die Auf forderung, in Italien zurückzubleiden. Der bisherige Ver- treter Ruhlands verweilt nach den letzten Nachrichten noch am monlenegiinischen Hose. Neubildung des griechischen Kabinetts. Budapest, 25. Januar. „A Btllag" meldet aus Sofia: Athener Berichten zufolge soll sofort nach Eröffnung der Kammer eine Neubildung des Kabinett» erfolgen. Die überwiegende Mehrheit schart sich um Gunaris, der auf dem Standpunlt steht, datz die Regierung nun endlich aus ihrer Untätigkeit heraustreten müsse, während Skuludis der Ansicht ist, man solle jede Aktion oegen den Vieroerband vermeiden. Diese Anschauung Skuludis wird von dem Finanzminister geteilt, der denn auch nach Eröffnung der Kammer aus dem Kabinett auszuscheiden gedenkt. Die Schuldlosen! Turin, 24. Januar. Die „Stampa" iäht sich aus Paris bestätigen, daß Italien durchaus nicht Schuld trägt am Schicksal Serbiens oder Montenegros und druckt mit breitem Behagen in durchschossenen Zeilen dieses Zeugnis ab. Die Herzen Frankreichs werden immer mit dem italienischen Brudervolke sein dar sich nicht zum Genossen der Brutalität und der Vergewaltigung des Rechts (das ist Deutschland!) gemacht hat. Die Verhaftung des englischen Vizekonsuls Hurst. Von der holländischen Grenze, 25. Januar. Aus Bukarest wird der „Times" unterm 21. Januar berichtet: Wie die Blätter melden, wurde die Verhaftung des Vize- konsuls Hurst, der zur Aufsicht über die Archive des britischen Konsulats in Sofia zurückgeblieben war, als Gegenmuhnahme für die Verhaftung des bulgarischen Generalkonsuls in Saloniki vorgenommen. Kurz nach der Verhaftung in Saloniki versuchten fünf Gendarme, zwei Deutsche und drei bulgarische, die Gemächer des Herrn Einstein, des amerikanischen Vertreters am bulgarischen Hofe in Sofia, zu betreten, in denen Hurst Zutritt gesucht hatte. Infolge des nachdrücklichen Widerspruchs Einsteins sahen sie jedoch davon ab. Hurst wurde später veran- Iaht, andere Räume zu beziehen und diese Gelegenheit benutzten die Behörden zur Festnahme Hursts. Die russische Anleihe. Petersburg. Nach dem „Rjetsch" sind auf die neue Anleihe 322 Millionen Rudel gezeichnet worden, 80 Milli onen übernehmen die Sparkassen, sodah die Privatbanken 600 Millionen zur Plazierung üb-rnehmen müssen. Zur Besetzung von Skutari. Berlin. Hierzu schreibt im „Lokal-Anzeiger" ein alter preuhischer Offizier: Da« Lügengewebe der Vieroerbands- presse, die König Nikitas und der montenegrinischen Regierung Abreise zur Veranlassung nahm, zu erklären, dah Montenegro den Krieg fortsetze, ist schnell durch unsere Verbündeten zerstört worden. Diese gingen mit bemerkens werter Schnelligkeit an die Aufgabe der Entwaffnung. Der Armee muhte es darauf ankommen, die volle Widerstands fähigkeit Montenegros aus alle Fälle zu brechen. Das Vor- gehen dir österreichisch-ungarischen Truppen fand seine Krönung in der Besetzung Skutaris. Im „Tageblatt" heiht es: Der Einzug der österreichisch- ungarischen Truppen in Skutari, der kampflose Abmarsch der serbischen Besatzung und die ohne Reibung vor sich gehende 'Entwaffnung machen der Legende von dem Widerstand der Montenegriner ein rasches Ende. Das ganze Land des König» Nikita ist in österreichischen Händen. Dem Könige sind nun auch die Vorteile verloren, die ihm «ine ehrliche Erfüllung seiner gegebenen Zusicherung olelfticht hätte bdt»g§» körmin. Die Lnttäuschong wird ganz, besonders in Natten empfunden! werden. Di« Fest setzung OeskirreiMlnUsnsriN! Skutari leitet den Schiff- bruch. der gpnzen itattentschdn Adria-Politik ein. Dir „Poft" sagt: Die Besetzung Skutari» bringt den Krieg in ein neue» Stadium. In Baton» wird es sich zeigen, wieweit Italien» Herrschaft an der Adria gewesen ist und später noch sein wird. - Zur Hundertjahrfeier der Tyroler . Kaiserjäger telegraphierte der deutsche Kronprinz an General Dank!: „Spreche Emer Erz,Il«nz zur Hundertjahr feirr der Tyroler Kaiserjäger meinen herzlichsten Glückwunsch au». Mögen der wundervollen Truppe auch fernerhin wie bisher ruhm volle Erfolge-beschied«n sein. H«rzlichrn Gruß!" — Dankls Antwort fchloh: Mit Ungeduld harren die Kaiserjäger des Augenblick», in dem er ihnen vergönnt sein wird, aus den verhohlen Erbfeind zu stürzen, ihn niederzuzwingen, dies- mal für immer. Schutz des Islam. Konstantinopel. „Jtdam" erfährt aus zuverlässiger Quelle, dah mehrere Häuptlinge persischer Stämme sich in der Ueberzeugung, dah die Verfügungen der letzten Woche der persischen Regierung üble Folgen für die islamitische Welt nach sich ziehen könnten, sich erhoben haben und den Schutz der Rechte de» Islam fordern. Ihre Krieger in Stärke von 4000 Mann haben die Russen bei Sare angegriffen und geschlagen. Sie machten Gefangene und erbeuteten Maschinengewehre, Geschoss« und Lebens mittel. Das englische Unterhaus nahm das Dienstpslichtgesetz in dritter Lesung mit 338 gegen 36 Stimmen an. Die Eröffnung der griechischen Kammer. Athen. Agence Havas. Die Eröffnung der Kammer fand mit der üblichen Feierlichkeit sta t. Der Minister präsident verlas die königliche Verordnung, durch die die Kammer eröffnet wurde, wobei die Abgeordneten in den Rus: „Es lebe der König!' ausbrochen. Ls folgte die Eidesleistung. Der Tag der nächsten Sitzung ist noch nicht bestimmt. Die Abgeordneten des nördlichen Epirus nahmen an der Kammereiösfnung teil und leisteten den Eid. Der König von Montenegro mit dem K rnprinzen, Prinz Peter, Prinzessin Militza und Gefolge sind in Lyon angekommen. Um Valona zu verteidigen, sagt der „Temps", braucht Italien nicht seine gesamten Truppen dahin zu schassen Ls müsse in der Balkan- Politik mit den Alliierten Zusammenarbeiten. Saloniki sei die Grundlage. Italiens Balkanpoiitik sei am Wendepunkt. Im schwedischen Reichstage sagte in Beantwortung der Rede des Ministerpräsidenten der Abgeordnete Brantnig noch, die Regierung habe sich über die möglichen Folgen ihrer neutralen Politik nicht klar genug ausgesprochen. Es sei die Frage, ob die Nation etwa wegen der genauen Auslegung des Völkerrechts, auf die sich die schwedische Friedenspolitik stütze, größeren Gefahren ausgesetzt werden müsse. Es wäre notwendig, ein vernünftiges Uebercinkommen zu treffen, um eine Entspannung der Lage zu erzielen, nicht aber sich durch angeblich unüberbrückbare Gegensätze zum äuherften bringen zu lassen. Der Ministerpräsident wieder holte, dah die Negierung die Erhaltung des Fliedens wärmstens wünsche, dah aber damit gerechnet werden müsse, dah dies trotz allen Anstrengungen unmöglich werde. Die Erklärung wurde mit grobem Be'sall ausgenommen. Nach dem türkischen Haup/quartierbericht wurden die zum Entsatz von Kut-el-Amara anrückenden Engländer blutig geschlagen. Sie hatten 3000 Tote. Ein Tag Waffenstillstand zu deren Beerdigung wurde den Engländern zugebilligt. Aus Montenegro. Wien, 25. Januar. Der Generalstabsbericht vom 24. Januar erwähnt am Schlüsse der Mitteilung über Montenegro, dah in Podgoritza Ausschreitungen vorgc- kommen seien, die beim Erscheinen der ersten österreichisch- ungarischen Truppen aushörten. Montenegriner und dort wohnende Albaner schlugen sich die Köpft blutig. Der König von Bulgarien nahm die Feldmarschallwürde seiner Armee an. In Holland sollen Maßnahmen in Aussicht stehen, dah niederländische Schiffe nur nach niederländischen Häsen befrachtet werden dürfen. Der deutsche Dampfer „Kresmann" geriet bei Utländan auf Grund und wurde leck. Die Mann schaft ging an Land. Alt«rt«msmuseum. Geöffnet: Sonntag» von 11—12 Uhr Im Rathause. Volk»-Bibliothek in Dippoldiswalde. Bürgerschule (altes Gebäude, parterre links). Jeden ersten Wochen tag abend« 7—8 Uhr geöffnet ^»«rkassr zu Lippoldiiwalv«. repedUlonr-Stunden: Sonntag«: nur am letzten Sonnes« Monat von >/>2 bl» 0-4 Uhr, an allen Wochentagen -rn 8', bt, 12 Uhr und 2 b!« >/,5 Uhr, Sonnabend« unu tobroche» von 0 bl, 2 Uhr.