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weckt wurde, ist völlig verschwunden, und maßgrbend« russisch« Kreise fragen sich nur noch, wa, Großbritannien denn zu gewinnen hofft. Di« englisch« Wochenschrift be- Nagt sich auch darüber, daß „Rußkt Wjedomostt" und „Nowoje Wremja" England Sft«rs in b!tt«rer, frührr un gekannter Weise kritisieren. Italien will seine Truppen aus Albanien zurückziehen. Haag, 20. Januar. In hiesigen diplomatischen Kreisen verlautet aus England, daß Italien Vorbereitungen trifft, seine Truppen aus Albanien wieder zurückzuziehen. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Bom städtischen Elektrizitätswerke- Ausschuß werden wir um Aufnahme folgender Mitteilung «rsucht: Es scheinen bei einzelnen Hausbesitzern noch Be denken zu bestehen, die jetzt auf Grund der von den städti schen Kollegien neu aufgestellten Ordnung über die Ab- gab« von elektrischem Strom aus dem städtischen Elektri zitätswerke Dippoldiswalde ausgegebenen Anmeldebogen für Strombezug zu unterschreiben, weil sie besürchten, durch ihre Unterschuß Verpflichtungen einzugehen, die ihnen für jetzt und später irgendwelche Schäden verursachen könnten Bei Aufstellung genannter Ordnung ist als selbstverständ lich angenommen worden, daß da» städtische Elektrizitäts werk für Schäden, welche die Gebäude oder Grunditücke infolge etwa sich nötig machender Arbeiten und Einrich tungen bei der Führung der elektrischen Leitungen erleiden könnten, aufzukommen und sie auf seine Kosten zu besei tigen hat, da dasselbe ohne weiteres verpslichtet ist, die Herstellung und Instandhaltung der Einrichtungen und aller dazu gehörigen Teile ohne Kosten für andere zu übernehmen mit Ausnahme der Innen-Jnstallations- arbeiten. Es haben die Hausbesitzer nichts als ihre Ein verständnis zur Vornahme etwaiger Arbeiten zu erklären und dürften die Bedenken hiergegen wohl sallen gelassen werden können. — Auszug aus den Niederschriften über die 2. Sitzung desStadtrats zu Dippoldiswalde am 19.Januar 1916. An wesend die Stadträte Liebel, stellvertretender Bürgermeister, Gieholt, Süß, Thorning. Die Tagesordnung enthält 9 Be ratungsgegenstände mit insgesamt 23 Vorlagen (darunter eine Anzahl nicht zur Veröffentlichung geeignete). Nach Kenntnisnahme von der Niederschrift über die letzte Stadt- verordneleniitzung wird Beschluß gefaßt zu 5 Gestundungs- gesuchm und einem Erlaßgesuche. Die Entschließung auf «in Konzessionsgesuch wird ausgesetzt. Die Zinsen der Bürgermeisler-Boigt-Stiftung werden der Fortbildungs- und Gewerbeschule überwiesen. Bon dem Gutachten in einer Bausache wurde Kenntnis genommen, ebenso von einer Verordnung der König!. Kreishauptmannschaft über die gezogenen Erinnerungen zur Gemeindesteuerordnung. Den vorgeschlagenen Abänderungen wurde zugestimmt. Altenberg. .,Lr hat Heuer gar keine Art!" seufzt so mancher, wenn er von dem Winter spricht, dessen sport liche „Hochsaison" jetzt eigentlich sein sollte. Schon wieder war am Mittwoch Tauwetter einqetretcn, das dem Schnee ' bei ganz milder Luft derb zusstzte. Die folgende Nacht hat es aber wieder gefroren. Hoffentlich tritt nun recht bald ausgiebiger Schneefall ein. Geiling. Am Sonntag nachmittag hatte eine Dresdner Sportlerin hier das Unglück, mit ihrem Rodelschlitten der maßen anzufahren, daß sie einen doppelten Bruch eines Unterschenkels davontrug. Börnchen. Die für Sonntag den 30. Januar ge plante KindevAusfsührung soll wiederum zum Besten der Ortskriegbhilse gegeben werden. Die Bortragsfolge weist Chorgesänge, Lieder für Sopran, Gedichte und ein Gesamt spiel „Kriegswcihnacht" auf. Dresden. Die 57. Gesamtsitzung des Landeskulturraies hat beschlossen, der Stiftung „Heimatdank" einen Betrag von 10 000 M. zu überweisen. Chemnitz, 19 Januar. Srit gestern gehen hier Eisen bahnzüge mit gefangenen Serben durch, di« aus Braunau i. B. kommend noch dem Lechfelde bei Augsburg überführt werden. Die Gefangenen, deren Uniformen abgerissen sind und die besonders im Schuhwerk den kläglichsten Eindruck machen, freuen sich offensichtlich, in deutsche geordnete Ver hältnisse zu kommen. Im ganzen sollen 25 000 Mann überführt werden. Limbach i. Sa. Ein I8jähriger Kriegsfreiwilliger, der zurzeit als Gefreiter bei einem Ersatztruppenteil in Dresden stand und von dort sich entfernt hatte, wurde am Mon tag abend hier sestgenommen. Er halte sich eine Unter offizier-Uniform mit dem Bande des Eisernen Kreuzes zu verschaffen gewußt und trug am rechten Arm einen dicken Verbau'', um so das Mitleid mildtätiger Leute zu erwecken, was ihm in zahlreichen Fällen auch wirklich gelang. Zwickau. Der Kohlenfeldturngau, der sich auf die Amtshauptmannschast Zwickau erstreckt, hat mit Rücksicht darauf, daß die Hälfte seiner Mitglieder im Felde steht, beschlossen, auch in diesem Jahre die Wahlen zum Gau- turnrat und Gauturntag ausfallen zu lassen. — Ein Teil der cn der Mulde gelegenen Reinsdorfer Straße hier hat sich infolge des Kohlenabbaues so gesenkt, daß er bei Hochwalser der Mulde meist überflutet wird. Er soll deshalb in diesem Jahre höher gelegt werden, was etwa 74 500 M. Kosten verursachen wird. — Die Zwickauer Straßenbahn soll in diesem Jahre mit 180000 M. Aufwand erweitert, zum Teil auch er neuert werden. — In Leubnitz trank versehentlich der 7 Jahre alte Sohn des Güterbodenarbeiters Sünderhauf aus einer Kassekanne, in die soeben erst kochende» Wasser gegossen worden war und zog sich dadurch so schwere inner« Brand- wunden zu, daß er am selben Tag« unter furchtbaren Schm«rz«n starb. Reichenbach i. V. Nachdem am Montag abend um 9 Uhr die 85jährige Frau Winkler grb. Dieter verstorben war, folgte ihr di« mit Ihr zusammrnwohn«nde 80jährige Schwester Frau Dietrich geb. Dieter am Dienstag nach mittag 4 Uhr in die Ewigkeit nach. Crimmitschau. Die hiesige Stadt plant die Errichtung eine» städtischen Kriegemuseums Zittau. Stadträtliche Verbote für jugendliche Person«n sind jetzt in Kraft getreten. Männlichen Personen unter 17 Jahren ist jeder Aufenthalt in Gast- und Schankwirt- schäften, Kaffeehäusern usw. und jede» Verweilen in Straßen und auf Plätzen ohne Begleitung erwachsener Angehöriger nach 10 Uhr abends untersagt. Allen jugendlichen Per sonen, die da» 17. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, ist das Rauchen an öffentlichen Orten verboten. Die Strafen für Zuwiderhandlungen, die auch Schankwirten angedroht werden, betragen bis zu 150 M. Geldstrafe oder 14 Tagen Hast. Vermischtes. * Ein unlösbares Rechcnexempel. Da? folgende für die französische Heeresversorgung bezeichnende Rechenexempel entnhmen wir einer französischen Schützengrabenzeitung: „Die Intendanz bestimmt für jeden Mann täglich drei Streichhölzer. Da unter 10 französischen (Regie-)Streich- hölzchen nur eins anbrennt, fragt es sich, wieviel Pfeifen ein Soldat in einer Woche anzünden kann, wenn man die Wirkung des Windes und der Feuchtigkeit erwägt, die dem Tabak 45 Prozent seiner Beennsähigkeit nimmt. * Kassel. Obsterlös der Gemeinden in Knrhessen. Einen ungewöhnlich reichen Ertrag haben im abgelausenen Jahre die Gemcindekasscn im Regierungsbezirk Kassel durch den Verkauf des den Gemeinden gehörigen Obstes gehabt, im ganzen in den 22 Kreisen den hohrn Betrag von 372 639 M., eine Summe, wie sie noch in keinem der früheren Jahre erzielt wurde. Obenan steht der Kreis Hofgeismar mit 45 609 M. Kirchen-Nachrichten. 3 Sonntag nach Epiph , den 23. Januar 1915 Dippoldiswalde. Vorm-Text: 2. Mosrs 34, 4 — 10, Lied Nr 371. Nachm-Tert: Röm. 12, I7K-2I, Lied Nr. 199. Vormittags 8 Uhr Beichte und he iiges Abendmahl in der Sakristei: Sup. Hempel. Vormittags 9 Uh; Predigt gottesdienst: Sup. Hempel. Nachmittags 6 Uhr Predigt- gottesdiensl: Pastor Mosen. Kipsdorf. Vormittags 9 Uhr Bledigtlelegottesdientt. Nachmittags 5 Uhr Abendmahlsgottesdienst: Hilsrgeistlicher Blumentritt. Hennersdorf. Vormittags 9 Uhr Lesegottesdienst: Pfarrer Blumentritt. Kreischa. Vorm. 8 Uhr Beichte und Feier des heiligen Abendmahls Vormittags 9 Uhr Prediggottesdien t. Nach mittags 2 Uhr kirchliche Unterredung mit den Jungfrauen aller dazu verpflichteten Jahrgänge. Nachmittags 3 Uhr Tausgottesdiensl. Possendsrf. Vormittags >/29 Uhr Beichte und Abend- mahlsferer: Pastor Schneider; 9 Uhr Predigt: Pfarrer Nadler. Nachmittags >/22 Uhr kirchliche Unterredung mit der konfirmierten Jugend aus allen Ortschaften der Parochie: Pfarrer Nadler. Reinhardtsgrimma. Vormittags 9 Uhr Predigt- gottesdisnsl Nachmittags >/22 Uhr Unterredung mit der konfirmierten weiblichen Jugend der Kirchsahrt. Schellerhau, Vormittags >/29 Uhr Beichte und Abendmahl, 9 Uhr Predigtgottcsdtenst, >/2l l Uhr Kinder- gotlesdienst. - Reichstädt. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdlenst. Sadisdorf. Vormittags 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt, l/2l l Uhr Beichte und heiliges Abendmahl. Schönfeld. Vormittags 9 Uhr Lesegotterdienst. Schmiedrberg Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst: Pfarrer Birkner. — Vormittags 11 Uhr Kindergotter- diensi: Derselbe. Seifersdorf. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst. Sparkasse zu Seifersdorf. Nächster Lrpedttionstag: Sonntag den 2Z. Januar nachmittags 3—6 Uhr. , Letzte Nachrichten. Neue Anleihe für die englische Wehrpflicht. Genf, 20. Januar. Nach Londoner Telegrammen Hot sich das englische Kabinett über die Auflegung einer neuen Kriegsanleihe schlüssig gemacht, die zur Deckung der Kosten für die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht bestimmt^ ist und 10 Milliarden Schilling einbringen soll. Kanada trägt seine Kriegskosten selbst. Ottawa, 20. Januar. (Reuter.) Der Finanzmmister teilte im Unterhaus? mit, daß Kanada die Kosten für sein Hilfsheer selbst tragen wird. König Ferdinand von Bulgarien auch österreichisch-ungarlscher Feldmarschall. Wien, 20. Januar. Der Kaiser hat dem König der Bulgaren die Würde eines österreichisch-ungarischen Feld- marschall« verliehen. Das kaiserliche Handschreiben hier über wurde dem König Ferdinand am 17. Januar vom Gardekapitän Grasen Lonyay übergeben. Englische Freude über das holländische Unglück. Amsterdam, 19. Januar. Die Londoner „Daily Mail" findet für die furchtbare Ueberschwemmungsnoi Hollands nur folgende Worte: „«stärker als alle Maßregeln der holländischen Regierung und der Zollbeamten wird sich dl« Ueber- schwemmung erweisen. Dl« Vernichtung tausender Stück Rinder und Schafe und großer Schaden an Ländereien wird drr Schmuggelau»fuhr von Fleisch und Lebenrmtttelnnach Deutschland vorläufig ein Ende setzen." Lin Teil der holländischen Press« hat von diesen menschenfreundlichen Worten des Londoner Blatte» bereits Notiz genommen. Italien in London wieder nicht vertreten. Lugano. Der „Secolo" fragt besorgt, warum in London wieder nur Briand mit den Engländern berate und wieder kein Vertreter Italiens zugegen sei. Da^ Blatt fragt schließlich, ob man denn immer noch nicht von der Notwendigkeit der gemeinsam«^ Aktion über zeugt sei. Neue Truppen in griechischen Lagern. London, 20. Januar. Der Korrespondent der „Times" meldet aus Athen, daß serbische Soldaten im französischen Lager von Saloniki angekommen seien. Nach einer offi ziellen Meldung landete auf Mytilene ein französisches Detachement. Wie die „allgemeine" Dienstpflicht in England durchgeführt wird. Genf, 20. Januar Aus Rotterdam wird gemeldet: Lloyd Leorges teilte der Trade Union (Gewerkschaften) eine Erklärung des Ministeriums mit, daß das Wehrpflicht- gesetz auf die Industriearbeiter und Bergleute vorläufig keine Anwendung finden soll « Daher der Name „allgemeine" Dienstpflicht! Im übrigen war diese Taktik der englischen Regierung voraus- zusehen, die bei der Masse der Wehrpflichtigen schwerlich Entzücken Hervorrufen wird. Griechenland bleibt fest. Aus Konstant nopcl weiß die „B. Z." zu melden: Wie in Konstantinopel veiluukt, hat Griechenland das letzte Ultimatum des Viervcrbandes abgelehnt. Weitere Nach richten fehlen. Wettervorhersage. Zeitweise heiter, zu warm, meist trocken. Fromme Wünsche der italienischen Presse. Lugano, 2t. Januar. Die italienischen Blätter bringen die Nachricht von dem Abbruch der montenegrinischen Friedensoerhandlungen aus Paris und aus Rom. Sie versehen die Meldung mit einem Frage reichen. Die Be handlung der Angelegenheit verrät die vollständige Zer fahrenheit und mangelhafte Orientierung der gesamten italienischen Presse. Podbielski f. Berlin. Der Staatrministcr und frühere preußische Minister für Landwirtschaft Viktor o Podbielski ist heute nach«, Die der Vertreter dir Telegraphen-Union erfährt, im 72. Lebensjahre hier plötzlich einem Herzschläge er legen. Landungen auf Mytilene. London, 21. Januar. Reuter meldet aus Paris: Aus Athen wird berichtet, daß Vie Truppen der Verbündeten aus Mytilene gelandet sind. Zur Landung auf Korfu. Paris, 21. Januar. Im „Temps" erzählt ein Alpen jäger, der an der Besetzung Korfu» teilnahm, daß die französischen Landungstruppen sich noch in der Nacht des Achtlleions bemächtigten und das dort verbliebene Personal aus den Betten heraus an Bord eines sranzösischen Kriegs schiffes brochlen Der Zweck der Piräus-Landung. Mailand, 20 Januar. Dem „Corriere della Sera" wird aus Rom gedrahtet: Amtliche Kreise erklären, daß die Landung englischer Truppen im Piiäus bezwecke, die griechische Küste aufzuklären, um die Schlupfwinkel der feindlichen Unterseeboote ausfindig zu machen. Truppenverstärkungen bei Armentltzres. Amsterdam, 20. Januar. Die „Tijs" meldet aus Dünkirchen, daß große Verstärkungen für die Reserven an der Front bei Armemiers eingetrofsen sind. Die Londoner Kriegskonserenz. London, 21. Januar. Agence Havas meldet: Der König empfing die zur Teilnahme au der Kriegskonferenz erschienenen sranzösischen Minister und Generalstabsosfiziere. Die Regierung böt den Gästen ein Festessen an, an dem die Mitglieder des Kriegsrats sowie di« Botschafter und Minister drr verbündeten Mächte tetlnahmeu. Oesterreich-Ungarn dehnt dieDitnst- pflicht aus. Wien, 20. Januar. Morgen wird in beiden Staaten der Monarchie eine gesetzliche Bestimmung veröffentlicht, wodurch die persönliche Kriegsleislungspslicht bi» zum 55. Lebensjahre erstreckt wird. Die im Alter von über 50 Jahren Hcrangezogeren dürfen nur in außerhalb der Kriegsgebiete liegenden Gebieten und ununterbrochen nur höchstens 6 Wochen in Anspruch genommen werden Eine neuerliche Heranziehung derselben Personen kann erst nach einer zweimonatigen Unterbrechung Ihrer Dienst leistung erfolgen. Das Gesetz hat nur für die Dauer des gegenwärtigen Kriege» Wirksamkeit. Montenegro. Berlin. Zu den bereits laut gewordenen B-richien über Einzelheiten der Friedensverhandlnngen mit Monte negro erfährt die „Kreuz-Zeitung" au» Wien, daß die Verhandlungen noch gar nicht begonnen haben. Die Wassenstreckung erfolgt ruhig und ohne Zwischenfälle. Wien. Nach der „Wiener Neichspresse" hatte König