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Schneefall verbundenes Gewitter. Blitz und Donner in der Schn«landschast boten ein ungewöhnliches Schauspiel. Vermischtes. " Neunhundertjähriges Jubiläum des Doms von Worm». Im lausenden Jahre sind 900 Jahre verslossen, daß der Dom zu Worm» eingeweiht wurde. Die Absicht, diesen Gedenktag feierlich zu begehen, wird dadurch gestört, daß es infolge des Kriegszustandes nicht möglich war, die im Gang befindlichen Erneuerungsarbeiten an dem Bauwerk rechtzeitig zu Ende zu bringen. Kirchen-Nachrichten. Sonnabend den 15. Januar 1916. Possendorf. Vormittags 10 Uhr Wochenamt: Pfarrer Nadler. 2. Sonntag n. Epiph., 16. Januar 1916. Bärenburg. P212 Uhr Predigtgottesdienst mit an- schliehender Beichte und Abendmahlsseier. Dippoldiswalde. Borm.-Tert: 1. Tim. 6, 11 — 16, Lied Nr 418. Nachm.-Tert: Röm. 12, 9—17a, Lied Nr. 691. Vormittags 8 Uhr Beichte und h- ligcs Abendmahl in der Sakristei: Pastor Mosen. — Vormittags 9 Uhr Predigtgotlesdienst: Pastor Mosen. — Vormittags I I Uhr Kindergottesdienst: Pastor Mosen. — Vormittags 11 Uhr Gottesdienst im Weitinstift: Sup. Hempel. — Nachmittags 6 Uhr Predigtgottesdienst: Sup Hempel. Hennersdorf. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst: Pfarrer Trinks. Kipsdorf. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst: Hilfsgeistlicher Blumentritt. Vormittags 11 Uhr kirchliche Unterredung mit der konfirmierten Jugend und den dies jährigen Konfirmanden: derselbe. Abends 8 Uhr Jüng- lingsoerein Schmiedeberg. Derselbe. Kreischa. Vormittags 8 Uhr Beichte und Feier des heiligen Abendmahls. Vormittags 9 Uhr Predtgtgotter- dienst. Nachmittags 2 Uhr kirchliche Unterredung mit den Jünglingen oller dazu verpflichteten Jahrgänge. Nach mittags 3 Uhr Taufgottesdiensi. Oelsa. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst, 1/211 Uhr Kindergottesdienst. Possendorf. Vormittags 1/29 Uhr Beichte und Abend mahlsfeier: Pfarrer Nadler. 9 Uhr Predigt: Pastor Schneider. Vormittags 2/411 Uhr Kindergottesdienst: Pastor Schneider. Reichstädt. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst. Vormittags 2/411 Uhr Kindergottesdienst. Reinhardtsgrimma. Vormittags 9 Uhr Predigtgottes- dienst, 1/22 Uhr Unterredung mit den Jünglingen: Pfarrer Ludwig. Sadisdorf. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst. Schellerhau. Vormittags >/2 9 Uhr Beichte, 9 Uhr Predigtgottesdienst mit anschließender Abendmahlsseier. Schmiedeberg. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst: Pfarrer Birkner. Nachmittags 5 Uhr Abendmahlsseier: derselbe. Abends 8 Uhr Jünglingsverein in Schmiedeberg. Schönfeld, achmittags P22 Uhr Predigtgottesdienst Pfarrer Hentschel. Im Anschluß an den Gottesdienst Kirchenoorstandsergänzungswahlen in der Sakristei. Seifersdorf. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst, l/211 Uhr Kindergottesdienst. Für den Kriegshit^ : R. N. (Dank für die Extrablätter) ... 15,— Weitere Gaden nimmt gern entgegen die Geschäftsstelle der Weißeritz - Zeitung. Letzte Nachrichten. Verluste unserer Gegner. Genf, 13. Januar. Die Schweizer Pre ss veröffentlicht nachstehende Drahtung aus Paris: Die Verluste der fran zösischen Armee auf Gallipoli werden in der Kammer mit 2/5 der gelandeten Truppen angegeben. Wien, 13. Januar. Der „Abend" veröffentlicht eine Drahtung aus Genf, die besagt: Die Verluste des italienischen Heeres an der österreichischen Front betrugen b-s zum I. Dezember 600 000 Mann an Toten, Verwundeten und Vermißten! Das ist also ein Drittel der gesamten Mann schaften. Austritt Liebknechts aus der sozialdemokratischen Fraktion. Berlin, 13. Januar. Wie der „Lokal-Anzeiger" aus Stuttgart meldet, hat die sozialdemokratische Fraktion des Reichstages in einer Sitzung von gestern abend mit 60 gegen 25 Stimmen eine Erklärung angenommen, nach welcher der Abgeordnete Liebknecht wegen fortgesetzter gröb lichster Vers!öße gegen seine Pflichten als graktionsmtt- glied die aus der Fraktionszugehörigkeit sich ergebenden Rechte verwirkt. Damit ist Liebknecht aus der Fraktion ausgeschlossen. Wie mir dazu im Reichstage erfahren, ist die Meldung in dieser Form unrichtig. Liebknecht ist nicht ausgeschlossen worden, sondern hat selbst seinen Austritt erklärt, wodurch er sich zweifellos ein großes Verdienst um seine Fraktion erworben hat „King Edward VII." von einem V-Boot versenkt? Rotterdam, 11. Januar. Wann und wo das eng lische Schlachtschiff „King EdwardVII." unterging, verschweigt die Presse hartnäckig. Es verlautet aber, daß die sehr schwierige Rettung der Mannschaft darauf schließen lasse, daß die Versenkung die Folge eines O-Bootangrifse» war. „Edward Vll" war das Flaggschiff des Vizeadmirals Bradford, und di« „Timer" meinen, durch diesen Verlust sei die Homogenität der große» Schlacht-Flotte gestört worden. Der Angriff auf Saloniki bevorstehend. Wie der „Frankfurter Zeitung" aus Genf gemeldet wird, erwartet man laut dem Lyoner „Progrer", den An griff der deutschen und bulgarischen Truppen gegen Saloniki Alles weist darauf hin, daß die Stunde der Offensive nahe sei. Die Bulgaren empfangen augenblicklich bedeutende Ver proviantierungen, Munition und Verstärkung der Artillerie aller Kaliber. Die feindlichen Konzentrationen seien be endet. Dis deutschen und österreichischen Truppen seien bei Monastir gruppiert, die bulgarischen zwischen Gewgheli und Doiran. Wettervorhersage. Meist trüb, kälter, zeitweise Niederschlag. Zur griechischen Frage. Athen. In Korfu wird die Ankunft serbischer Flücht linge erwartet. Die Besetzung des Jrallions auf Kreta durch Engländer und Franzosen gilt als wahrscheinlich. Trotz neuer Zwangsmaßnahmen hasst die griechische Ne gierung, daß der Bierverband die Sache nicht auf die Spitze treiben wird. Der neueste Bestimmungsort des serbischen Königs bleibt der griechische Hasen Aedipsos. Lugano. Die Athener Zeitung „Hespia" meldet, ans Heriklia (Kreta), daß ein englischer Kreuzer eingetroffen ist, dessen Offiziere L kundungen einzogen. Sofia. Dir Engländer und Franzosen beabsichtigen, auch die Höhen bei Wodena zu besetzen. Sie verfolgen damit dsn Zweck, Griechenland gegen Florina und Mo- nosur vom Amlande abzuschneiden. Paris. Agence Havas. In Saloniki eingetroffens Bewohner von Serres berichten, daß sich französische und englische Offiziere am 11. Januar nach Serres begaben, um das Gelände zu studienen. Die Einwohner glauben, daß die Verbündeten sich dmt einrichten wollen, um die Straße nach Demir Hissar zu überwachen. Lugano. Die Verbündeten haben gestern bei Demir Hissar die Eilenbahnbrücke über die Struma gesprengt, um die Eisenbahnverbindung zwischen der Türkei und Bulgarien abzuschneiden. Der „Corrierc della Sera" fügt hinzu, daß dadurch auch die griechischen Truppen in Serra, Dirana und Kavalla von Saloniki abgeschnitten sind. Eine Verschwörung entdeckle die Mailänder Polizei Es wurde eine Menge Dynamit gefunden, mit welchem die nach Turin führende Eisenbahn und die militärischen Gebäude in Piemont in s die Lust gesprengt wurden sollten Nach einer anderen ! Meldung ist diese Verschwörung deshalb von besondere Bedeutung, weil zahlreiche zur Diplomatie gehörende Personen darin verwickelt sind. Bereits erfolgten Ver haftungen. Der Belagerungszustand über Athen soll laut Beschluß der Regierung am Tage der Kammer-Llöfsnung verhängt werden. Eine neue Frechheit. Budapest. „Az Est" me-det, daß die Engländer und Franzosen die Stellung aus dem rechten User des Vardar bei Jonadze ausbautcn. Vortrupp?» drangen westlich bis zur Straße nach Wodena vor und betraten damit Gebiet, das ihnen von Griechenland jür ihre Operationen nicht s^eigegcben ist. Die Eroberung des Lowtschen wirkte hier überraschend gegenüber den ruisenfrrundlichcn Blättern, welche natürlich die österreichischen Erfolg« ver kleinern versuchten. Die Zeitung „Seara" sagt: Wir können versichert sein, daß die Überraschungen noch nicht zu Ende sind. Auf welcher Front die Zeniralmächte auch operieren, der Sieg ist ihnen. Die Revolte in China. London. (Reuter.) Die Behörde von Lanlon meldet, daß die Rebellen geschlagen wurden und schwere Verluste hatten. Tin weiteres Telegramm besagt: In Tamu sind Verstärkungen eingetrofsen, die die Rebellen vngrisfen. Bei Potnig wurde den ganzen Tag gekämpft. Von den Auf ständischen wurde ein Offizier erschossen und ihr Unsichrer gesangen genommen. Eine Anzahl Inder wurde getöt i. Die Rebellen wurden nach anderen Gegenden verschickt. Türkischer Erfolg. Konstantiuopel. Agentur Milli meldet: Türkische Truppen sind in Kermandscha eingezogen, von der Be völkerung freudig begrüßt. Sturmflut. Hamburg. Die gestrige Sturmflut erreichte am Abend die außerordeniliche Höhe von 18 Fuß 3 Zoll. Großrr Schaden wurde angertchtet. Große Erbitterung soll in Griechenland über das Auftreten der Entente wieder einmal herrschen. Man würde die Mittelmächte als Befreier begrüßen. Die Lage sei unhaltbar. Eine Entscheidung müsse kommen. Mut aus Furcht. Paris. Der „Temps" meldet aus Serres: Der Prä fekt teilte dem Minister des Innern mit. daß ein franzö sischer Offizier um die Erlaubnis^nachgesucht habe, einen Landungsplatz wählen und die Stadt überfliegen zu dürfen, wa» er untersagt habe, da er befürchte, di« Stadt könne dann deutschen Fliegern ausgesetzt sein. Der Vorwärts veröffentlicht einen scharfen Beschluß der sozialdemokratischen Fraktion gegen Liebknecht. Aus Mesopotamien London. Der Kriegsberichterstatter meldet aus Basrah vom 10. Januar: Das Vorgehen des Generals Aylmer aufwärts des Tigris, um sich mit General Townschend bet Kut el Amara zu vereinigen, stieß aus heftigen Wider- stand. Am 7. und 8. Januar fanden schwere Gefechte bei Skeikasaad statt. Die Armee de« Generals Aylmer rückte am 4. Januar auf beiden Ufern de» Tigris vor. Unsere Infanterie griff am 6. Januar die Türken an. Am folgenden Morgen fielen ihr über 550 Araber und Türken und 2 Gebirgsgeschütze in die Hand. Unsere Infanterie hat schwere Verluste. Die Reste der Armee Aylmer kam 7. Januar ins Gefecht und kam »in schweres Gewehr- und Maschinengewehrfeuer. Eine Umgehung durch feindliche Reiterei wurde vereitelt. Die feindliche Infanterie war zu stark, als daß sie geworfen werden konnte. Wir oerschanzten uns. Oesterreichischer Erfolg. Wien, 14. Januar. (Amtlich.) Die Haupt stadt Montenegros ist in unserer Hand. Den ge schlagenen Feind verfolgend sind unsere Truppen gestern nachmittag in Cetinje, der Residenz des montenegrinischen Königs, eingerückt. Die Stadt ist unversehrt, die Bevölkerung ruhig. Großes Hauptquartier, 14. Januar vorm Westlicher Kriegsschauplatz. Bei Sturm und Regen blieb die Gesechts- tätigkeit aus vereinzelte Artillerie-, Handgranaten- und Minenkümpse beschränkt. Oestlicher und Balkan - K rieg 2 schaupla tz. Keine Ereignisse von Bedeutung. Oberste Heeresleitung. Aus dein Reiche. i Einen ungewöhnlich scharfen Erlaß gegen die Jugendlichen vom 14. bis zum vollendeten 18. Lebens-^ jabr hat dem „B. T." zufolge der kommandierende General des stellvertretenden Generalkommandos des 11. Armeekorps, General der Infanterie v. Haugwitz, in Kassel mit dem 12. Januar in Kraft treten lassen. Da nach wird bestimmt, daß Jugendliche keine Lichtspieltheater besuchen dürfen. Außerdem wird ihnen das ziellose Auf- und Abgehen an Orten, die noch von den Ortspolizei behörden zu bestimmen sind, verboten. Ferner werden die Polizeibehörden angehalten, strengstens darauf zu achten, ob Jugendliche Zigaretten kaufen und diese rauchen. Der Verkauf von Zigarreiten und alkoholischen Getränken an Jugendliche ist verboten, ferner der Aufenthalt in Restaurants und Kaffeehäusern. Um zu verhindern, daß Jugendliche Zigaretten bekommen, dürfen Automaten mit Tabak und Zigaretten nicht aufgestellt werden. Alle Zu- Widerhandlungen werden mit Gefängnis bis zu einem Jahr und bei Annahme mildernder Umstände mit Haft ^oder Geldstrafen bis zu 1500 Mark bestraft. Die gleichen! Strafen treffen denjenigen, der durch eigene Schuld ver absäumt, die ihm unterstellten Jugendlichen zur Befolgung der Verordnung anzuhalten. In Telegrammen öeutliche Sprache führen! Unter der Spitzmarke „In Telegrammen deutliche Sprache führen!" wird der „Königsb. Allg. Ztg." folgendes Er lebnis geschildert: So kam ein Geschäftsreisender in dem benachbarten Mehlsack durch ein unklar gefaßtes Telegramm kürzlich um sein Mittagbrot. Er saß gerade an der Tafel des Gasthauses, in dem er wohnte, als er plötzlich „auf militärischen Befehl" abberufen wurde. Es war ein Tele gramm aus Berlin angekommen, welches lediglich aus den Worten bestand: „Enfernt Nr. (hier folgten drei größere Zahlen) Velvet". Ein solches Telegramm mußte selbst verständlich verdächtig erscheinen. Im Verhör klärte sich die Harmlosigkeit sehr schnell unter den freundlichsten Formen auf. Das Telegramm war von einer Berliner Samtfirma aufgegeben und sollte lediglich besagen, der Reisende sollte drei bestimmte Nummern aus seinem Musterkoffer (wahrscheinlich, weil die betreffende Ware ausgcgaugen war) entfernen. „Velvet" war nicht der Name der Firma, sondern nur ihre Telegrammadresse. Mit Hilse der vorgelegten Korrespondenz sowie des oor- gelegtcn Musterkoffers konnten sehr schnell die Angaben des Reisenden bewiese» werden. Loch aber nahm alles so viel Zeit in Anfprnch, daß inzwischen die Mittagstafel vorbei war. VttihenveMandelbäume im Januar. Eine Frühlings kunde kommt von der Bergstraße. In einigen Höhenlagen haben innige der zeitigen milden Witterung die Mandel- bäume angesangen zu blühen. Nun ist die Bergstraße allerdings ein klimatisch sehr bevorzugter Landstrich, er hat wohl die höchste Durchschnittstemperatur von ganz Deutschland. Aber daß die Mandelbäume schon im Januar anfangen zu blühen, dessen können sich die bekannten ältesten Leute nicht erinnern. In früheren Jahren hat »ran höchstens im Monat Februar die Mandeln blühen sehen. Nach den Erfahrungen der Gärtner hofft man, daß die Blüten auch Früchte ansetzen werden, falls nicht ein besonders starker Frost die vorzeitigen Blütenträume verwelken läßt.