Volltext Seite (XML)
Die Weißeritz. Zeitung» «scheint täglich mit Aus- ^-me der Sonn- und wird am Lpätnachnt».^,. ausge rieben. Preis vierteljähr lich 1 M. 50 Pf., zwei- monatlich 1 Mark, ein monatlich 50 Pf. Ein zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten,Post boten, sowie unsere Aus- irägcr Beitel- Meißerih-Mung TWtsztiiüüg uh Wgtt siir SWt-tlitrg u. ll. Inserate werden mit 15 Pf., solche aus unser« AmtshmuUmmmschast mit 12Pf. die Spaltzeile oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 85 bez. 30 Pf. — Tabellarische undkomplizierte2userate mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, dis Spaltenzeile 30 Pf. AmtsAiM M Ne Kömr,' Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht «nd den Stadtrat zu Dippoldiswalde Mit a^ser». E Illustrierten UnterhattungsSlatt^ und täglicher UnterhaltungsbeUage- Aür di« Aufnahme sli s Inserat »,-^i«.mter Stells mrL sn Seftimmten Lagen wird keine Garantie Übernommen. Berantroo kicher Redaneur: Pau? Zehne, — Druck und Vertag von Carl Jehns in Dippoldiswalde. Nr- L0 FMüg dm 14. Januar 1916 abends 82. Jahrgang <A^Brot- und Bntter-Marken-Ansgave Sonnabend den 15. d. M. vormittags von 10 bis I Uhr, nachmittags von 3 bis 5 Uhr im Rathaussaale. Die jenigen Personen und Betriebe, Sie Butter außerhalb des Königrsichr Sachsen beziehen, sowie die Erzeuger von Butter haben bei Ausgabe der Butterkarten hiervon Meldung zn machen. Dippoldiswalde, am >4. Januar 1916. Der Stadtrat. SM" Weitere amtliche« Bekanntmachungen stehen heute in -er Beilage. "MG Deutschland und Italien. Aus Lugano wird gemeldet: „Popolo d'Jtalia" fordert dis Negierung aufs neue und sehr energisch auf, d:r Nation mirzuteilen, welches die wahren Brrhältniiss Italiens zu Deuischland sind, und warum Italien Deutschland noch nicht den Krieg erklärt hab?. Das verschwundene 5. Norfolk-Batalllon. Haag. Aus Norfolk wird Londoner Blättern gemeldet, daß große Unruhe unter der dortigen Bevölkerung herrscht, da aus dem Hamilton-Bericht hervvraeht, daß von den 260 Mann des 5. Norfolk-Bataillons, die sich am 12. August an einem Bajonett-Angriff auf Anaforta beteiligten, kein Mensch weiter etwas gehört hat; dabei waren die Pächter und Jäger des königlichen andsitzes Sandringham. Das letzte, was man weiß, ist, daß sie in einen Wald hineindrangen; aber da keiner wrederkchrte, fürchtet man, daß sie alle gefallen sind. König Georg hat wiederholt Untersuchungen auch durch die amerikanische Botschaft einaeleitet, ob das Bataillon vielleicht kriegsgefangen sei. Aber außer einem unbestätigten Gerücht, daß 2 Offiziere und 12 Mann verwundet als Kriegsgefangene nach Konstantinopel gebracht wurden, ist nichts bekannt geworden. Die englischen Gewaltakte gehen weiter! W-e das „Neue Wiener Journal" aus Lugano berichtet, wurden die auf den Inseln Melos, Ilaria und Chios wohnhaften Staatsangehörigen des Vierbundes von den Behörden des Bierverbandes ausgewiesen. Der „Kölnischen Zeitung" zufolge begründet die fran zösische Presse die neuen Verhaftungen aus Myltilene mit der Beschuldigung, daß die Verhafteten Spionage betrieben und feindlichen O-Booten Hilfsdienste leisteten. Die fran zösischen Blätter bekennen offen, daß weder dos Völker- recht noch die Souveränität Griechenlands für Frankreich und die Verbündeten irgendwelche Geltung und Bedeutung haben, wenn für sie irgenreine Maßregel in Betracht kommt, welche sie für ihre militärischen Operationen als zweckmäßig erachten. Das Unbehagen der Berbandstruppen in Saloniki. Aus London erfährt die „Vossische Zeitung": Die herr schende Unlust zur Fortsetzung der Operationen in Salo- niki überträgt sich nach eingegangenen Berichten auch auf die Truppen, die wegen der erzwungenen Untätigkeit und der Unsicherheit der Lage mutlos werden. Mehrere Re gimenter Engländer haben um Uebersührung nach Aegypten ersucht. Ein englischer Offizier schreibt in einem Bries: «Kein Mensch kann uns sagen, worauf wir hier noch warten. Wir haben die Franzosen gefragt, aber die wissen ebenfalls nicht, was sie hier sollen. Unsere Feinds warten ab, wir warten ab, Griechenland wartet auch. Wir wären alle froh, wenn wir hier weg wären." Lord Lansdowne über den Frieden. Amsterdam. Auf der Jahresversammlung der land wirtschaftlichen Vereinigung in Rutland hielt Lord Lans downe eine Rede, in der er die Ansicht ausspricht, daß es nicht notwendig sein dürste, die für August angesetzte Aus stellung abzulagen, denn er sei fest überzeugt, daß der Krieg im August zu Ende sein werde. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Der Sturm, der nun schon längere Zeit anhält, tobte auch am gestrigen Donnerstag und die vergangene Nacht in unverminderter Heftigkeit fort und ging in den letzten Nachtstunden in Schneesturm über, so daß die Frühaufsteher durch teilweise umsängliche Schnee wehen stampfen mußten. Zu allem Unglück versagte auch wenige Minuten nach V« 7 Uhr die elektrische Beleuchtung, M Ehrentafel M SMe tusnknt M Arr? oer BerkuMfie Nr. 245 der König!. Sachs. Armee. Landwehr-Jnsanterie-Regiment Nr. 1V3. 5. Kompanie. Zscheile, Mar, aus Obercunnersdorf s. 12. JnfcrmeLi«-Reglment Nr. 177. 1. Kompanie. Berndt, Arthur, Neubau-Hartmannsdorf, leicht verw, b. d. Truppe. Infanterie-Regiment Nr. 41. (Preußen.) 6. Kompanie. Runge, Rudolf, aus Bärenburg, bisher vermißt, war i. Laz., z. Truppe zurück. doch setzte dieselbe nach fast genau einer Stunde glücklicher weise wieder ein, so daß größere Störungen vermieden wurden. — Gefreiter Gustav Donath, Sohn des hiesigen Fuhrwerksbeßtzers, ehemals Briefträger hier, zurzeit beim Scharfschützenkommando des Landwehr-Grenadier-Regiment Nr. 100, erhielt für vorzügliche Leistungen im Aufklärungs- dienste das Eiserne Kreuz 2. Klasse. — Die Beschälstation Dippoldiswalde wird vom 1. Fe bruar bis mit 19. Juli mit den vier Hengsten Flandern, Erbonkel, Carolus und Eber besetzt werden. — Mittlere Niederschlagsmengen (mm oder 1 auf den qm) und deren Abweichungen von den Normalwerten in den uns benachbarten Flußgebieten, 1. Dekade Januar 1916: Vereinigte Weißeritz: beob. 39, norm. 11, Äbwchg. -s-28; Wilde Weißeritz: beob. 53, norm. 17, Abwchg. -j-^6; Rote Weißeritz: beob. 57, norm. 15, Abwchg. -s-42; Muglitz: beob. 58, norm. 15, Abwchg. -s-43. — Der Landesausschuß der Vereine vom Roten Kreuz fordert erneut die Allgemeinheit dringend aus, ihn in der Fürsorgetätigkeit für bedürftige Kriegsgefangene zu unier- siützen. Jeder, der einen ihm Nahestehenden in Kriegs gefangenschaft weiß und nicht in der Lage ist, dessen Ge suche um Unterstützung selbst zu erfüllen, gebe ungesäumt seiner Gemeindebehörde davon Kenntnis. Erforderlich ist die genaue Mitteilung des Familien- und Rufnamens, Truppenteils, Dienstgrades und Gefangenenlagers des Ge fangenen und Angabe der Adresse des Antragstellers. Die Gemeindebehörden werden die an sie gelangenden Unter- stützungsanträge zur Ausführung der Unterstützung dem Landesausschutz übe,senden. Ebenso ergeht an alle Ge- meindebehördcn die Bitte, auch ihrerseits in jeder geeignet scheinenden Weise nachzuforschen, ob unter ihren Gemeinde- yritgliedern sich Gefangene in Feindesland befinden, deren Angehörige nicht in der Lage sind, ihnen aus eigenen Mitteln zu helfen, und diese auf den ihnen ausge händigten Formularen dem Landcsausschufte der Vereine vom Roten Kreuz in Dresden, Zinzendorssiraße 17, an zuzeigen. — Sachsens Turner und der Krieg. Im ver gangenen Jahre ist die Zahl der aus Sachsen zu den Fahnen einderusenen Turner von rund 55 000 auf 80000 gestiegen. 3865 erhielten das Eiserne Kreuz 2. Klasse und andere Kriegsauszeichnungen für ihre heldenmütige Tapfer keit, und als Krönung sind noch 21 zu nennen, zumeist aus den einfachsten Berufsständen, denen für ganz außer ordentliche Heldentaten das Eiserne Kreuz I. Klasse ver liehen worden ist. Schmiedeberg. Nach längerer Pause soll nächsten Sonntag, den 16. d. M, veranstaltet vom Männergesang- verein Schmiedeberg und Mannergesangverein Eisenwerk, hier wieder ein öffentlicher Kriegsabend stattsinden. Hierzu hat in liebenswürdiger Weise Herr Königl. Beztrksschul- inspcktor Kuhne aus Dippoldiswalde einen Vortrag über das Thema „Berlin—Bagdad" zug-'sagt. Es ist mit ganz besonderer Freude zu begrüßen, daß sich dadurch wieder eine Gelegenheit bietet, etwas Hervorragendes und Be lehrendes zu hören. Stehen doch die ausgezeichneten Aus führungen des Herrn Redners vom Vorjahre her hier noch in be'ter Erinnerung. Zur weiteren Unterhaltung wäh rend des Abends werden die obengenannten Gesangvereine, die seit einiger Zeit ihre regelmäßigen Singstunden ge meinsam abhalten, die Anwesenden mit einigen Chören erfreuen. Da der etwaige Reinertrag der örtlichen Kriegs hilfe bez. dem Roten Kreuz zugedacht ist, so erhofft man einen recht zahlreichen Besuch. — Der Dieb, der bei Herrn Spediteur Lotze hier 1100 Mark entwendete, ist auf dem Dresdner Hauptbahnhofe in der Person des Kutschers des Spediteurs ermittelt und festgenommen worden. Rei dem unredlichen Knechte, der schon vorbestraft ist, wurden noch etwa 1000 Mark vor gefunden. Dresden. Das bisher Kaiserlich Deutsche Zigoretten- omt fürRussisch-Polcn inPosen ist nachDresden verleghworden. Ls führt die Bezeichnung kaiserliches Zigarettenamt für das Generalgouvernement Warschau und ist im Gebäude des Königlich Sächsischen Hauptzollamtes ll, Dresden, Devrientstraße 4, untergebracht. Pirna. Die Elbuferstraße von Schandau nach Schmilka soll bis nach Tetschen fortgeführt werden. Jetzt wird auch die Weiterführung der Straße von Schandau nach Pirna angestrebt, entweder auf dem rechten Eibufer über Wen- dischsähre, Prossen, Halbestadt, Rathen, Wehlen und Posta, oder auf dem linken Elbuser über Bahnhof Schandau, Königstein, Niederrathen, Pötzscha und Vogelgesang. Die Stadt Pi:na wünscht den Straßenbau auf dem linken Elb- Ufer, weil dadurch dis unterhalb des Sonnenstsins gelegene Schiffervorstadt erschloßen und nne direkte Verbindung nach dem geplanten Hafen in Wendischfähre hcrgestellt würde. Leipzig. Am 23. November 1915 hatte der Bier vertreter Hermann Otto Brömme in Leipzig nach der Rückkehr von der Jagd in angetrunkenem Zustande einen Straßenbahnwagen bestiegen. Während der Fahrt hat er den Wagenführer und die den Wagen bedienende Schaffnerin, mit der er in Meinungsverschiedenheiten über die Fahrkarte geriet, aufs gröblichste beleidigt und der Frau schließlich beim Verlassen des Wagens noch einen so heftigen Fußtritt gegen den Unterleib versetzt, daß sie nach ihrer Ankunft im Straßenbahnhof ohnmächtig wurde und durch einen Sanitäter nach ihrer Wohnung gebracht werden mußte. Der wegen Körperverletzung, Hausfriedens bruchs und Widerstandes bereits vorbestrafte Rohling wurde vom Leipziger Schöffengericht nunmehr zu 7 Wochen Ge fängnis verurteilt. Zwickau. Die Stadt beabsichtigt, auf dem Hauptsried hof für die daselbst in einem besonderen Teile beerdigten deutschen Krieger sowie Kriegsgefangenen einen Ehren- friedhos Herstellen zu lassen, auch im Zwickauer Waldpark einen Ehrenhain zu errichten, in dem für jeden gefallenen Zwickauer Kämpfer eine Eiche gepflanzt wird. Reichenbach i. V. Am 18. d. M., dem Reichsgrün- dungs-Gedenktag werden aus der städtischen Invaliden- Stiftung für bedürftige Kriegsteilnehmer 1870/71 wieder 2170 M. verteilt. Markneukirchen. Alle männlichen Einwohner vom 17. Lebensjahre ab werden vom Stadtrat aufgefordert, sich behufs Eintragung in dir Listen der zum Feuer- Wehrdienste verpslichteten Mannschaften bi» 15. Februar zu melden. Bautzen, 13. Januar. Gestern abend '/2l l Uhr explodierte im Pulvcrwerke von Krantz das Stampfwerk Nr. 22, wodurch auch das daneben stehende Häuschen 23 zerstört wurde. Verletzt wurde niemand. — Dienstag abend zog über die Stadl ein mit heftigem Regen und