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Dl« Melberltz - Zettung" Mscheint täglich mit Aus- der Sonn- und wird am kpätnachm^.^ ausge geben. Preis vierteljähr lich 1 M. 6V Pf., zwei- monatlich 1 Mark, ein monatlich 80 Pf. Ein zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten,Post boten, sowie unsere Aus- Käger Beitel- W ei ß eritz-Zeitung TUsOU lind Anzeiger siil MDMiDllüe, Sljmieiiekrg n. ll. Anserat« werden mV 18 Pf., solche aus unser« Amtshauptmannschaft mit 12Pf. die Spaltzeil« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zelle 38 bez. 30 Pf. — Tabellarische undkompllziertcJuserate mit entsprechendem Aus schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, di« Spaltenzeile 30 Pf. Amtsblatt fiir die Amtshauptmannschast, das Königliche Amisgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit setd. Lm Illustrierten Unterhattungsblatt" und tSgNchev Unterhaltungsbsilagr. Mr dis Aufnahme eit s Inserat k»»^r^mter Stells und sm bestimmten Lagen wird keine Garantie übernommen. Verantwo kicher Nedaneur: Pam Jehne, — Druck und Verlag von Carl Jehns in Dippoldiswalde. Nr. 7 Dienstag den 11. Januar 1916 abends 82. Jahrgang > ' " '' 27 Enteignung vo« Kupfer-, Messing- und Reinnickel-GtgeustänStn. Durch Bekannimachung des stellvertretenden Kgl Generalkommandos XII vom 9. Dezember 1915 (Nr. 287 der Sächsischen Staatszeitung) ist die Enteignung, Ab lieferung und Einziehung der durch die Verordnungen vom 30. Juli und 24. September 1915 beschlagnahmten Gegenstände — in der Hauptsache Wiktschaftrgerät« jeder Art für Küchen und Backstuben — aus Kupfer, Messing und Reinniüel soweit sie nicht bis zum 16. Oktober 1915 freiwillig abgeliesert worden sind, angeordnet worden. Mit der weiteren Durchführung dieser Vorschriften werden für den hiesigen Bezirk einschließlich der Stadt Dippoldiswalde die bei der Beschlagnahme und freiwilligen Ab lieferung obiger Gegenstände tätig gewesenen bekannten Melde- und Annahmestellen (oergl. Ziffer 4 der Ausf.-Best. vom 17/8 1915 — Nr. 190 der „Weißsritz. Zeitung") beauftragt worden, denen nähere Anweisung hierüber nebst den erforderlichen Vordrucken demnächst zugeht Jeder Eigentümer beschlagnahmter und bei den Meldestellen angcmeldeter Gegen stände erhält noch eine besondere schriftliche Enteignungsanordnung des unterzeichneten Kommunalverbandes und ist gehalten, jene Gegenstände zu der in dieser Verfügung festgesetzten Zeit an die betreffende Uebernahmestelle abzuliefern. Der llebernahmepreiv wird von der Kasse der letztere» bar ausgezahlt. Wenn die Ablieferung innerhalb der festgesetzten Zeit nicht möglich sein sollte, so würde dies vor deren Ablauf der Ueber nahmestelle anzuzcigen sein. Warmwasserjchiffe, -behäter, -blasen, -schlangen, Druckkessel, Warmwasserbereiter (Boiler) werden nur dann von der Enteignung betrosfen, wenn sie in Kochmaschinen und Herden eingebaut sind und nicht zum Betriebe von Badeeinrichtungen oder Zentral- heizungsanlagen dienen. Soweit Gegenstände aus Kupfer, Messing und Reinnickel einschließlich Altmaterial nicht beschlagnahmt sind, ist deren freiwilligr Ablieferung bei der Uebernahmestelle zu den in § 10 der angezogenen Bekanntmachung angeführten Preisen bis zum 31. März 1916 gestattet. . Handlungen, Laden- und Jnftallationsgefchafte, Fabriken und Privat personen, die beschlagnahmte Gegenstände erzeugen und verkaufen oder solche Gegen stände, die zum Verkauf bestimmt sind, im Besitz oder Gewahrsam haben, erhalten wegen ihrer Vorräte besondere Verfügung. Dippoldiswalde, am 7. Januar 1916. Der Kommunal-Verband Nr. 6952 Mob./15. v. d. Planitz, Amtshauptmann. Znckerfntter. Bestellungen aus Nvlsssv und kodruvkvr sind sokort an die Verteilungsstellen zu richten und von diesen an die Firma Standfuß L Tzschöckel weiter zu geben. Dippoldiswalde, am 10. Januar 1916. Nr. i72alAob. Königliche Amtshauptmannschast.- Der Plan über die Errichtung einer oberirdischen Telegraphenlinie in Reinberg liegt beim Postamt« Dippoldiswalde vom 13. ab 4 Wochen aus. Dresden.A., am 8. Januar 1916. Kaiserliche Ober-Postdirektion. Abtransport von Senegalnegern aus Saloniki. Die Athener „Hespera" meldet: Sarrail muß die Se negalesen aus Saloniki nach Mykene abtransportieren, da sie die Kälte nicht aushalten. Einschränkung des Postoerkehrs. Aus London meldet man der „Frankfurter Zeitung": Die englische General-Postverwaltung teilt mit, daß sie aus Sparsamleitsrücksichten den Postdienst an den Sonn tagen für die Provinz und für die Vorstädte Londons aufgeben wird. 2n Meriko keine Ruhe. Eine neue revolutionäre Bewegung, die sich gegen Carranza richtet, ist in Mexiko tm Entstehen begriffen. Der ehrgeizige Felix Diaz hat den Kampf um die Herr schaft in Mexiko wieder aufgenommen und ist mit 2000 Mann bei Oaroca gelandet. Nach Mitteilungen amerika nischer Blätter haben sich ihm die Anhänger Huertas an- grschlojsen. Der Wert der besetzten Gebiete in Frankreich. Wie der „Basler Anzeiger" erfährt, wird der wirt schaftliche Wert des von den Deutschen besetzten französi schen Bodens von dzn französischen Kammerobgeordneten, obwohl er nur ein Zwanzigstel des gesamten französischen Bodens ausmacht, auf ein Viertel des Nationalvermögens von ganz Frankreich angegeben. Das entspricht bet An nahme des französischen Gesamtvermögens mit 360 Milli arden einem Wert von 90 Milliarden. Zur allgemeinen Wehrpflicht in England. Die „Times" meldet: Der englische Gesetzentwurf über die allgemeine Wehrpflicht legt den 15. August 1915 als das Datum dafür fest, wer als verheiratet und unverhei ratet angesehen werden soll. — Da haben die vielen Angst heiraten also ihren Zweck verfehlt. Die gewaltige amerikanische Waffenausfuhr. Ein Bericht der schweizerischen Gesandtschaft in Washington gibt wieder einmal Aufschluß übe: den ge waltigen Umfang der amerikanischen Waffenausfuhr, die vor allem unsern Feinden zugute kommt. Der Bericht stellt fest, daß der Wert der in einer einzigen Woche, endend am 20. November, allein aus dem Hasen von Neuyork ausgesührten Ware sich auf rund 65 Millionen Dollar beläuft gegen 20 Millionen Dollar im Jahre 1913. Darunter befand sich Kriegsmaterial im Verschiffung-wert von 2 Millionen Dollar für jeden Tag. Davon sind je 1 Million Hochexplostostosfe. Unter dem übrigen Kriegsmaterial befinden sich auch für 22 000 Dollar Motorräder und für 195000 Dollar Flugzeuge in einer Woche. Die afghanische Gefahr. Lugano, 9. Januar. „Lorriere d'Jtalla" bringt einen aufsehenerregenden Artikel über die afghanische Gefahr. s Falls Afghanistan sich zum Kriege entschließe, so könne cs leicht 150 000, ja mit Hilfe der Grenzstämme gar doppelt soviel Mann ausbringen. - Der Werbefeldzug von der Kanzel. Aus Montreal wird durch das Reutersche Bureau ge meldet: Alle römisch-katholischen Pfarrer der Diözese Quebec haben von der Klrchenbehörde den Auftrag er halten, von der Kanzel für den Eintritt in das Heer zu werben. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Am vergangenen Sonntage hielt die hiesige Schmiede-Innung in .Stadt Dresden" ihr Frühjahrsquartal ab bei einem Besuche von l 7 Meistern. Nach Erössnung und Begrüßung bat der Obermeister, Herr Mende, um die Photographien der gegenwärtigen Innungs- Mitglieder für das von ihm der Innung anläßlich des 370 jährigen Bestehens gestiftete, mit entsprechender Wid mung versehene Album. Diese sinnige Gabe erregte all gemeine Freude, und die Dankesworte des stellvertretenden Vorsitzenden kamen von Herzen. An die einstimmige Wiederwahl der statutengemäß ausschetdenden Herren Obermeister Julius Mende und Landbeigeordneter Hering in Reichstädt schloß sich die Neuaufnahme des Schmiede meisters Herrn Max Löhser in Hirschbach. Zur Lehr lingsaufnahme waren Anmeldungen nicht eingegangen. Der Gewerbeschule verwilligte man auch auf das neue Schuljahr einen Beitrag von 40 Mark. Die Gewerbe kammer Dresden wies die Innung darauf hin, daß sie auch jür die Kriegszeit für einen ordnungsgemäß zusammen gesetzten Lehrlingsprüsungsausschuß besorgt zu sein habe. Für die Zeit der Abwesenheit des zur Fahne gerufenen stellvertretenden Vorsitzenden dieses Ausschusses, Herrn Schmiedemeister Becke, übernimmt der Obermeister dieses Amt, während als Gesellenbeisitzer mangels Gesellen !m vorgeschriebenen Alter die Herren Schmiedemeister Löhser in Hilschbach und Richter in Wendischcarsdorf ebenfalls für die Krtegsdauer gewählt wurden. Auf eine Anregung zu früherem Beginn des Quartals ergibt die Aussprache, daß vor 2 Uhr mit den Verhandlungen nicht begonnen werden kann. Wie wir bereits früher milteilten, zahlen Sachsens Schmiedemeister auf Beschluß der sächsischen Schmiedevereinigungen einen kleinen Prozentsatz des Er trages der Heererlieserungen (Hufeisen) in eine gemeinsame Kasse zur Unterstützung durch den Krieg besonders be dürftig gewordener Berufskollegen. Jetzt erhielt erstmalig die hiesige Schmiedeinnung 60 Mark überwiesen für die Familien zweier Mitmeister, die ihre Werkstatt infolge Einberufung schließen mußten. Die Ehefrau erhielt 12, jedes Kind 6 Mark. Schließlich gedachte man noch der dem Batcrlande dienenden Kollegen, die abermals durch eine Liebesgabe erfreut werden sollen. Die Kosten will man ausbringen durch eine auf das laufende Jahr von den zu Haus« gebliebenen Meistern zu zahlende Kriegs- steuer von 3 Mark. Für solche Liebesgaben, sowie sür die oslpreußischen Berussgenossen hat die Innung bisher bereits 160 Mark verausgabt. — Das war für Dippoldiswalde wieder einmal ein schöner, lebhafter Tag. als gestern Montag nachmittag« 5 Uhr die 2 Kompank vom Ersatzbataillon des Schützen- Regiments 108 in unserer Stadt einrückte, nachdem es von Dresden aus über Tharandt, Grillenburg und Klingen berg marschiert und verschiedene Felddienstübungen unter nommen hatte Nach dem Einmarsch spielte die Militär kapelle einige Stücke auf dem Markte, während die Mann schaft in der Reichskrone ihr Mittagessen einnahm. Um 8 Uhr füllte sich der Saal der Reichskrone mit den Schützen, ihren Quartierwirtsleuten und anderen Gästen zu einem Konzert, das die Kapelle zum Dank sür freund liche Verquart'eruug der sämtlichen Offiziere und Mann schaften eintrittsfrei darbot. Die Musikfolge brachte außer Märschen, Solonstücken und Potpourris vaterländischer Lieder auch eine Anzahl klassischer Kompositionen, und di« Konzertbesucher aus der Stadt bestätigten mit lautem Bravo die Dankesworte, die Herr Stadlrat Gietzolt für den schönen musikalischen Genuß, sowie für freundliche Ueberlassung von 25 Mark au» dem Erlös sür Programme zugunsten des hiesigen Kriegshltssausschusses aursprach. Heute Morgen 8 Uhr marschierte die Kompanie wieder nach Dresden zurück und führte unterwegs ebenfalls ^ver schiedene Uebungen aus. — Heute abend hält der Kriegshilfs-Ausschuß eine Sitzung ab. — Die erste diesjährige Kriegsbetsiunde findet am morgenden Mittwoch abends 7 Uhr statt. — Die von uns neulich gebrachte Notiz über die Größe der sür das „Goldene Buch" des Militärvereins bestimmten Photographien ist dahin richtig zu stellen, daß sowohl solche in Kabinett-, als auch solche in Msit-Format eingesteckt werden können. — Soll man während der Kriegszeit inserieren? Die Frage, ob die Geschäftsanzeigen in der Tagespreise auch während des Krieges dem Kaufmann ein entsprechendes Erträgnis bringen, bejaht eine bekannte Schuhwarenfirma nachdrücklichst. Sie schreibt: Nach unseren Erfahrungen bedeutet die Presse für den Kaufmann ebensoviel wi? Geld und Munition für den Generalstab des Feldheeres. Wir stützen unser Urteil auf statistisch festgelegte Tat sachen über unsere Erfahrungen im ganzen deutschen < Reichsgebiet. Wer mit der Masse arbeitet und den An zeigenmarkt jetzt fluchtartig verläßt, weil er glaubt, Geld sparen zu können, gibt nicht die Presse, sondern sich selbst auf. Die nachteiligen Folgen solcher Kurzsichtigkeit sind unausbleiblich. — Seitens der stellvertretenden Generalkommando« beider fächischer Armeekorps wird die Versteigerung von Eichenrinde, Fichtenrinde und Gerberlohe bis auf weiterer verboten. — Am 9. d. Mts. fand in Dresden eine Versammlung der Orts- und Landkrankenkassen aus dem Bezirke de« Kgl Obervrrsicherungsamtes Dresden statt, die von I8Z Personen besui t war. Das vom Kgl Oberversicherungs amte ausgestellte Statut für die hau,gewerbliche Kranken versicherung, deren Wiedereinführung verschiedentlich ge-