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Winterspende zu vnavstalten. Aus dem reichen Eltcägnißr wurden au« ongtkauster Wolle 28 Schneehauben, lowle all« Stoff 16 Brustschützrr unter Leitung von der Hand» arbeitrlehrerin Frau Kantor Schubert von Schulmädchen ongefertigt und an di« SammeWIle Dippoldiswalde ab. geliefert. Also auch für unseren Ort trifft der schöne Spruch zu: Di« Liebe höret nimmer auf. Dresden. Der erste Balkanzug, von Berlin über Dresden dürfte voraussichtlich am 15. Januar zum ersten Male verkehren. Lin Probezug verkehrte bereits am Mon- tag. Er erreichte, wie der „Pirnaer Anzeiger" schreibt, auf der Strecke von Dresden bis Pirna eine Durchschnitts- Geschwindigkeit von 100 Kilometern, die bis Rathen auf 90 Kilometer herabgemindert wurde. Von Rathen bis Letschen betrug die durchschnittliche Geschwindigkeit infolge der vielen Kurven noch 80 Kilometer. Der Zug bestand aus 5 Wagen und trug u. a. die Aufschrift in großen Goldlettern „Balkanzug". Er fuhr zur Probe bis Letschen in Böhmen. — Die kommandierenden Generale derbeiden sächsi schen Generalkommandos erlassen ein Verbot von Ausver käufen für Woll- und Wirkwaren. — Eine glückliche Stadt. Das Vermögen der Stadt Oschatz hat sich trotz des Krieges erheblich vermehrt, die Finanzoerhültnisse sind wieder in bester Ordnung. Es ist deshalb schon im Jahre 1916 eine erhebliche Herab setzung der städtischen Einkommensteuer möglich, ein Er- gebnis der neuen Finanzwirtschaft, daß selbst die größten Optimisten nicht erwartet hatten. Die Einnahmen der Gasanstalt, des Elektrizitätswerkes und der Sparkasse sind im Jahre 1915 außerordentlich gestiegen und versprechen für die Zukunst weitere Steuerermäßigung Für die Zeit nach dem Kriege sind Umbau der Gasanstalt, eine elek- Irische Feueralarmanlage, Errichtung einer selbständigen Handelsschule für beide Geschlechter, Neuordnung der Be- amtengehältcr geplant. Sayda. Der hiesige „Anzeiger" vollendete am 1. Januar seinen 50. Jahrgang. Leubnitz-Neuostra. Zum Diakonus der hiesigen Pa- rochis wurde am Dienstag vom Kirchenvolsiand einstim mig Pfarrer Fischer in Ruppendorf gewählt. Leipzig, 4. Januar. Die sechzigjährige Näherin Anna Elisabeth Jungkind in Leipzig hatte zwei Frauen dafür, daß sie ihnen einen „Blick in die Zukunft" vermittelte, 30 und 50 Pf. abgenommen. Das Wahrsagen ist aber durch «ine Ratsverordnung unter Strafe gestellt, und so wurde die Frau I. dann vom Schöffengerichte Leipzig zu einer Haststrafe von einer Woche verurteilt. In der Verband, lung bekundete ein Zeuge, daß das „Wartezimmer" der Zukunftsdeuterin immer bis auf den letzten Platz besetzt ge- wesen sei. Mühltroff. Um der Einwohnerschaft unserer Stadt und ihrer Umgegend etwas von der Kriegsbeute zu zeigen, hat sich der Stadtgemeinderat um ein Beutegeschütz be müht. Als solches ist ein schweres belgisches Festungs- geschütz aus Lüttich im Rachaushofe ausgestellt, wo cs von einem hiesigen Militär erläutert wird. Dir Besich tigung kann täglich g gen eine mäßige Gebühr erfolgen. Der Ueberschuß wird dem Kriegshilfsausschutz überwiesen werden. Hohenstiin-Ernsttal. Einem schlauen Einfall Hot «in Fleischermeister in unserer Umgebung es zu verdanken, daß ihm ein geriebener Dieb ins Garn ging. Aus der Räucherkammer wurde ost der Abgang von Speck und Wurst bemerkt, ohne daß man den Spitzbuben fassen konnte. Der Fleischermeister kam aus den Gedanken, einen Ko.b mit Sägespänen so auszuhängcn, daß sich sein Inhalt über Len Spitzbuben ergießen mußte, sobald er wieder Verlangen nach der jetzt so raren Ware zeigte. Und richtig! Dieser Tage sand sich eine Sägespänspur von der Räucherkammer nach der benachbarten Wohnung des Langsingers, dem Ler Fleischermeiiter nun die „Rechnung sür entnommene Waren" vorlegen konnte. Zwickau, Pfarre? Kehiwald im Vorort Auerbach hat die Orgel der dortigen Kirche auf eigens Kosten völlig erneuern lassen. Warmbad bei Wolkenstein. Nach 38jähriger Tätig keit scheidet Badedirektor Louis Uhlig aus seinem Amte und verlegt im Laufe des Monats Januar seinen Wohn sitz nach der ihm gehörigen Sommerfrische Lindengartcn im nahen Dorfe Gehringswolde bei Wolkenstein. Die Weitersührung der Direktocialgeschäste des Bades ist einem feiner Neffen, Richard Uhlig, übertragen. Glauchan. Tödlich verunglückt ist der aus dem be nachbarten Schlunzig stammende 17jährige Maschinen- arbeite: Mar Johannes Vogel in einer Papierfabrik in Grossen (Mulde). Er geriet bei der Arbeit in die Walzen «iner Maschine, wurde in das Getriebe gezogen und er litt dabei so schwere Verletzungen, daß sein Tod kurze Zeit daraus eintrat. Vermischter-. * Strafurlaub. Ich bin zum Nachmittagskaffee bei «inem mir befreundeten Staffelsührer. Gerade hat dieser die kurzen, klaren Meldungen seiner Leute lobend erwähnt, al» sich die Tür auflut und ein Landser eintritt, dessen militärisches Vorleben mit Strafen reich gesegnet ist. Wohl im Anklang an frühere Meldungen erstattet er folgende Meldung: „Achttägigen Heimat»-Urlaub ver büßt!" — Es muß dem Mann daheim wohl böse ergan- gen sein! Kirchen-Nachrichten. I. Sonntag nach Epiph., 9. Januar. Dippoldkwalde. Vorm.-Tert: Gal. 3, 23—29. Lied Nr. 312, Nachm.-Tert: Röm. 12, 1-8. Lied Nr. 14. Vormittags 8 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl in Vrr Sakristei: Sup. Hempel. — Vormittag» 9 Uhr Predigt- gottesdienst: Sup. Hempel Nach der Predigt Gedächtnis feier für den auf dem Felde der Ehre gefallenen Leutnant de« Infanterie-Regiments 192, Horst Schaarschmidt. — Nachmittags 6 Uhr Predigtgottrsdienst: Pastor Mosen. Kipsdorf. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst: Hilfsgeistlicher Blumentritt. — Vormittags 11 Uhr Kinder gottesdienst: derselbe. Kreischa. Vorm. 8 Uhr Beichte und Feier des heiligen Abendmahls. — Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst. — Vormittags 11 Uhr Missionskindergottesdienst. — Nach mittags 3 Uhr Taufgottcsdkenst. Posfendorf. Vormittags >/29 Uhr Beichte und Abend- mahlsfeier: Pastor Schneider. — Vormittag» 9UyrPredigt: Pfarrer Nadler. — Nachmittags 1/22 Uhr Missionsstunde: Pastor Schneider. V Reichstädt. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst. Sadisdorf. Vormittags >/29 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl. — Vormittags 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt. — Nachmittags 1 Uhr Kindergottesdienst. — Nachmittags 2 Uhr Taufgottesdienst. Schellerhau. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst. Schmiedeberg. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst: Pfarrer Birkner. — Vormittags 11 Uhr Unterredung mit der konfirmierten Jugend. Schönfeld. Vormittags 9 Uhr Pledlgtgottesdienst: Pfarrer Hentschel, Hermsdorf. Sparkasse zu Ssifersdorf. Nächster Lrpeditlonstag: Sonntag den 9. Januar nachmittags 3—6 Uhr. Letzte MONchlm. Englische Verluste an der Westfront. Rotterdam, 6. Januar. „Maasbode" erfährt aus London: Tennant teilte in Beantwoitung einer Anfrage im Unterhaus« mit: Die Gesawtverlusts au der Westfront zwischen dem 25. September und 6. Oktober waren: Offiziere 773 tot, 1288 verwundet, 317 vermißt,- Mann schaften 10 345 tot, 38 095 verwundet, 8845 vermißt In Ruhland 98 Generale kalt gestellt. Stockholm. Nach einer Zusammenstellung wurden seit Kriegsbeginn in der russischen Armes 98 leitende Generale, zumeist aus Gesundheitsgründen, ihrer Stellung enthoben. Die neue russische Offensive. Wien, 6. Januar. Die militärischen Berichterstatter nehmen an, daß die russischen Offensivstöße verfrühte Teile einer allgemeinen Aktion sind. Bisher sind sie sämtlich unter schwersten Opfern mißlungen und die beab sichtigte Wirkung auf Rumänien ist daher verfehlt. Die „Unterseebootpest" am Suezkanal. Genf, 6 Januar. Der Temps sagt in seiner mari timen Uebersichi: Die Tauchboote sind im Mittelmeer gefährlicher als in den englischen Gewässern, weil sie Wacht am Suezkanal hallen, wodurch Japan und Hol land offiziell ankündigten daß sie fortan den Suezkanol meiden. Dadurch geht dem Welthandrl die Großstadt Lesseps veilustig. Matin und Petit Parisien bejammern die fieberhafte Tätigkeit der Tauchboote, welche in den letzten Wochen «Nein 125 ObO Tonnen versenkten. Ein englisches U-Boot gesunken. Haag, 6. Januar. Amtlich wird gemeldet: Bei der Insel Jere! ist ein englisches Unterseeboot außerhalb der Territorialgewäsfer gesunken. Ein holländischer Kreuzer rettete die gesamte Bemannung, die in Holder an Land gebracht wurde. Das englische Wehrpflicht-Gesetz im Unterhause. London, 5. Januar. Im Unterhause brachte Premier- Minister bei vollbesetztem Hause die Bist über die Militär- dicnftpslicht rin. Er trat sür eine Erweiterung de» Planes von Lord Deiby ein. D:e Unverheirateten, die nicht be- fr it seien, sollten sich sofort melden, sie würden sonst fünf Wochen nach Inkrafttreten der Bill als angemcldet gelten. Die Bill gilt nicht für Irland. Das Gruppensystem soll wieder in Kraft treten. Die Leute könnten sich noch, be vor die Bill in Wirksamkeit trete, nach dem Gruppensystem meiden. Die Einheit der Alliierten noch nicht'hergestellt. London. Die „Times" melden aus Parts: Die mili tärischen Beziehungen zwischen England und den Alliierten sollen einer durchgreifenden Aenderung unterzogen werden, wodurch man die Einheit dec Bundesgenossen sehr zu för dern hofft. -? Verbotene Friedenspropaganda in Rom.: Vern. Nach et«er Meldung aus Mailand wurde in Rom der Anschlag und der Vertrieb pazifistischer, aus kle rikalen Kreisen stammender Manifeste verboten. Diese enthalten eine symbolische Friedcnsfigur und einige Zitate aus der letzten Konsistoriums-Allokution des Papstes. Des Generals Sarrails Antwort. Budapest, 6. Januar. „Az Est" meldet aus Saloniki: General Sarrail überreichte gestern dl« Antwort auf den Protest des Präfekten von Saloniki, betreffend die Ver haftung der Konsuln der deutschen Mächtegruppe in Saloniki. In der Antwort wird angeführt, daß die Ver- Haftung eine militärische Maßnahme darstelle, welche im Interesse der in Grtechtsch-Mazedonien befindlichen Vier- verbandrtruppen notwendig war. Scharfe rumänische Grenzwacht. Bukarest, 7. Januett. In dem vorgestern abgehalknen Minist«rrat wurden auch di« vom Bukowiner Kriegsschau platz eingelausenen Meldungen verlesen Die Komman danten der Grenzwachen hüben Anweisung erhallen, strengste Wacht zu halten und jede Grenzverletzung zu ver hüten. — Aus Tuldscha wird gemeldet, daß die Telefon- verbindung Odessa—Benda—Kisenew wieder eröffnet ist. Das serbische Kabinett. Budapest, 7. Januar. „Az Ejt" meldet aus Bukarest: Anstelle d«s früheren serbischen Kriegsministers Stefano witsch, der zurückgetreten ist, wurde General Tersky zum Kriegsminister ernannt. Die übrigen Minister behielten ihre Posten. Die Beschlagnahme der Saloniker Konsulatsgebäude. Bukarest, 7. Januar. Wie die englische Telegraphen- Agentur meldet, wurden die amtlichen Gebäude der in Saloniki verhafteten Konsuln zu Vierverbandskasernen ein gerichtet. Der Korrespondent der Telegraphen-Union er fährt hierzu von bestunterrichteter Seite, daß die griechische Regierung auch in dieser Angelegenheit Aufklärung von den Vierverbandsregierungen verlangte. Knebelung der Duma. Kopenhagen, 7. Januar. Nach einer Meldung des „Rußkoje Slowo" verlautet in russischen Regierungskrisen, daß die Veröffentlichung der künftigen Nedrn in der Duma der Zensur unterworfen sein wird, da die bisherigen Reden Panik und Verwirrung im Volle verursachten. Nur ganz wichtige Beschlußfassungen der Plenarsitzungen werden zur Veröffentlichung kommen. König Peters Truppenschau in Saloniki. Athen, 6. Januar. Aus Saloniki wird gemeldet: König Peter wird in den nächsten Tagen eine Truppcn- , schau abhalten über die miNels der Transportschiff« aus Albanien hierhergebrachten Urberreste der serbischen Armee. — Es verlautet, daß die griechische Gendarmerie in Saloniki den Befehl hat, sofort abzumaischieren, wenn die Angriffe auf Saloniki beginnen. Wettervorhersage. Meist trüb, zu warm, zeitweise Niederschläge. Zur englischen Wehrpflicht. London, 6 Januar. (Reutermelvung.) Die Arbeiier- s konferenz beschloß mit 1 710 000 Summen die Bekämpfung j der Weh'pslichlvorlape trotz der Drohung der drei Arbeiterminister, zurückzut eien, wenn ihnen nicht freie Hand gelassen werde. Die drei Arbiiterminister lind zurückgetreten. Zu Joffres Armeebefehl. Berlin. Der „Vorwärts" belästigt sich mit dem Armeebefehl Joffres und meint, er hätte besser getan, sich nicht in Ueberschmenglichkeiten zu ergehen, deren Hohlheit den französischen Truppen peinlich zum Bewußtsein kommen muß. Wenn der Krieg vom Vieiverband jo lange ge führt werden sollte, bis die Armeen der Mittelmächte zu- iammengeschmolzen seien, so könne er mehrere Jahrzehnte dauern und Frankreich in einen Ämazonenstaat verwan delt werden, denn von dec männlichen Bevölkerung würden dann nur Krüppel übriz sein.