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Stelle eingezogenen Erkundigungen festgestellt werden, daß Seine Majestät lediglich an einem ganz harmlosen Furunkel leidet. Seine Majestät ist nicht an das Bett ge fesselt, nur das unbeständige Wetter läßt es für Seine Majestät ratsam erscheinen, noch einige Tage das Zimmer zu hüten. Die Arbeit seiner Majestät hat keinerlei Störung Erfahren. Der Kaiser nimmt die täglichen Vorträge in der gewohnten Weise entgegen." -st Landtags-Ersatzwahl. Bei der Ersatzwahl zum preußischen Abgeordnetenhaus im Wahlkreise Wiesbaden 11 (Frankfurt a. M.-Stadt) wurde am 30. Dezember der Rechts anwalt Or. jur. Ludwig Heilbrunn-Frankfurt a. M (Fort- schrittliche Volkspartei) mit 81b von 818 abgegebenen Stimmen gewählt. ! -j- Vie Einberufung der Provinziallandtage wird in der Nummer des „Rri.^anzeigers" vom 30. Dezember, abends, bekanntgegeben. für Ostpreußen zum 7. März nach Königsberg, für Westpreußen zum 28. März nach Danzig, für Brandenburg zum 27. Februar nach Berlin, für Pommern zum 1S. März nach Stettin, für Sachsen zum S. März nach Merseburg, sür Schleswig-Holstein jum 19. März nach Kiel, sür Hannover zum 1. März nach Hannover, für Westfalen zum 19. März nach Münster, für die Rheinprovinz zum 30. Januar nach Düsseldorf, Ur den Kommunallandira ^es Regierungsbezirks Kassel um 28. Februar nach Kassel, den Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden zum 1. Mai nach Wies- >aden und für den Kommunallandtag der Hohenzollern» chen Lande zum 26. März nach Sigmaringen. Ausland. -f- vom französischen Sozialislenkongreh. -- Der in Paris tagende Nationalkongreß der französi schen sozialistischen Partei schloß am 30. Dezember mit der Annahme eines Beschlußantrages, in dem festgestellt !vird, daß die sozialistische Partei solange im Kriege ver- ' darren werde, bis das Gebiet des Landes befreit und die öedingungen eines dauerhaften Friedens sichergestellt "eien. Unter den Bedingungen eines dauerhaften Friedens rerstehe die Partei, daß die kleinen „Märtyrernationen" j Lelgien und Serbien, welche aus ihren Trümmern yneder j srstehen müßten, in ihrer wirtschaftlichen und politischen Unabhängigkeit wiederhergestellt würden. Auch das Band ! »wischen Frankreich und Elsaß-Lothringen müsse wieder- sergestellt werden; Frankreich werde sich dabei voraus chauend und gerecht zu erweisen verstehen, indem es klsaß-Lothringen ausforüere, selbst von neuem feierlich "einen Willen, der französischen Gemeinschaft anzugehören, s lundzutun. Die Partei lehnt die „politische und wirtschaftliche Ver richtung Deutschlands" ab (wie gnädig I I D. Red.), hält rber die des preußischen Militarismus für notwendig, ,der für die Sicherheit der Welt und für Deutschland elbst gefährlich ist". Die Wiederaufnahme der Beziehungen mit den deut schen Sozialdemokraten werde erst dann ins Auge gefaßt »erden können, wenn diese den Grundsätzen der Inter- rationale wieder Kraft und Leben gegeben haben werde. -st John Bulls Dienstpflichts-Röte. Eine Klärung der durch die Fragender allgemeinen Pehrpflicht in England herrschenden innerpolitischen Lage st immer noch nicht eingetreten, und immer kann man loch nicht sagen, ob das Kabinett Asquith diese Krise über- tehen wird. Ob die kommende Debatte im Unterhause o harmlos verlaufen wird, hängt natürlich nicht von denen ib, die beschwichtigende Meldungen in Umlauf setzen, andern in erster Linie von den englischen Gewerkschaften. ! Ziese treten nun, wie der „Rotterd. Cour." aus London . neidet, am 30. Dezember zu einer Konferenz zusammen, lm den Bericht ihres Führers, des derzeitigen Ministers ',e»>>»>-son, über die Rekrutierunassraae entgegenzunehmen. Amsterdam, 31. Dezember. Ein hiesiges Blatt meldet >us London: Wie verlautet, besteht die Absicht, die Un- i verheirateten, welche unter das neue Dienstpflichtgesetz kommen, nach dem Derbyschen System zu rekrutieren und hnen eine gewisse Frist zu geben, ehe sie aufgerufen werden. Gleichzeitig mit den vier Gruppen von Derbys liekruten, welche für den 20. Januar einberufen würden, verden die Unverheirateten derselben Altersklasse,'die sich üsher nicht gemeldet hatten, gezwungen werden, dies vor siesem Datum zu tun. Der neue Plan gestattete bis zum letzten Augenblick die freiwillige Anmeldung. y -s- Eino italienische Stimme über die Aussichten des Heiligen Krieges. V ern, 31. Dezember. Die römische „Tribuna" behan- >elt in einem Leitartikel die Aussichten des Heiliges , Krieges, die heute bedeutend gewachsen seien. Die Mög- ichkeit großer Aufstände sei nicht ausgeschlossen. In inem großen Teil der islamitische» Bevölkerung glaube ' 'aan nicht mehr, daß die Türkei ein abgestorbener Körper find England der unbestreitbare Beherrscher der islamiti- l «chen .Welt sei. Es wäre ein gefährlicher Irrtum, Irenn man leugnen wollte, daß die Moham medaner an vielen Orten unsicher und zweifelnd ,eworden' seien. Der Vierverbanv müsse dagegen rbeiten, damit diese vereinzelten Bewegungen, besonders n Hinblicke aus einen deutsch - türkischen Versuch gegen ilegypten, nicht an Kraft zunähmen. Es liege klar zutage, laß ein feindlicher Erfolg am Suez-Kanal die unliebsamsten ffolgen für alle Alliierten, besonders aber für Italien, saben würde. Zum Nachteile des Vieroerbandss lebe fidoch unter allen Muselmanen die Erinnerung an die Widersprechenden Interessen und an die Politik erbitterter Nebenbuhlerschaft zwischen England, Frankreich, Rußland, ,nd Italien fort. Der Artikel verlangt zum Schluß die -olitische und militärische Zusammenarbeit des Vcerver- 'andes in feiner Politik gegenüber dem Islam. Kleine polnische Nachrichten. - st In Chiasso (Südschwelz) sind am 30. Dezember der östek- Kchhch-ungarische Konsul in Durazzo mit dem Personal der dor- 'gen Gesandtschaft und des dortigen Konsulats sowie die österrcichisch- Ingärische Kolonie, zusammen 43 Personen, angekommen. Den Schutz der österreichisch-ungarischen Interessen «n Albanten hat provisorisch der griechische Geschäftsträger in surazzo übernommen. Gleichzeitig ist auch der bulgarische Ge- tzgststrgüer Georgiew ans Durazzo einaetroiien. , -l- wie Pariser „toure z - roie" will wissen, vay Gustave Hero«, der Leiter bei Ieimng „Guerre Sociale", aus der sozialistischen Partei ausgeschlossen worden sei. - t- Aus London kommt eine amtliche Meldung, derzusolge der englische König von Sundringham nach der britischen Haupt stadt zurückgekehrt ist. - st Nach einer Meldung der Petersburger „Birschewija Wije- domosti" wird in einem Ukas des Zaren vom 24. Dezember die Hinausschiebung d e r E t n b e r ufu n g des finnlän dischen Landtages bis nach Friedensschluß verfügt, da Finn land Kriegsgebiet sei. - j- Wie das Londoner Reuter-Bureau erfährt, hat die Tokioter Nippon-Bushen-Kaisha-Linie infolge der Perscnknng ihres Dampfers „Pafaka Maru" beschlossen, ihre Schiffe künftig um dasKap ! fahren zu lassen. - I- Der zurzeit in Kalkutta tagende Indische National- ko ngreß sprach die Erwartung aus, daß die Amtsdauer des Vizekönigs Lord Hardinge verlängert werden möge, und daß Indier Ofsizierspatente im Heere und in der Flotte erhalten. Begreiflicher weise will man also in Indien nichts vom Lord Kitchener wissen. Slus Groh-Verlin. Leichtsinniges Spiele» der Sinder mit Fenerwerks- körpocn. In der Nähe der Fuldastraße in Neukölln spiel ten kürzlich abends Schüler mit Feuerwerkskürpern. Ein solcher fiel auf die Pelzstola der Frau des Gerichtsassessors Bartels, die mit ihrem einjährigen Kinde vorbeikam, und setzte das Kleid und das Haar der Frau in Brand. Vor übergehende konnten das Feuer zwar sofort löschen und die Frau vor weiterem Schaden bewahren, aber der Vor fall lehrt doch erneut, zu welchen ernsten Vorkommnissen das Spielen der Kinder mit Feuerwerkskörpern führen kann. Man sollte daher mit allen Mitteln dagegen ein schreiten. Was Berlin an Sriegsunterstiihungen zahlt. An Unterstützungen für Kriegerfamilien sind seitens der Stadt gemeinde Berlin im Dezember 10 268 035 Mark aufge wendet worden gegenüber 8 826 000 Mark im Monat No vember. Auch die Mietbeihilfen an Kriegerfamilien haben im Dezember eine erhebliche Steigerung erfahren. Während sie in den letzten Monaten im Durchschnitt sich auf 1670 000 Mark beliefen, betrugen sie im Dezember 1903 000 Mark. Insgesamt wurden bisher an Unterstützungen sür Krieger familien 88 700 235 Mark aufgewendet. Aus dem Reiche. Hochwasser im Ruhrgebiet. Uebetschwemmungen im Gebiet der Ruhr verursachten Verkehrsstörungen. In Nuhrorter Häfen stehen mehrere Lagerplätze unter Wasser. Zur Sicherung der Innenstadt gegen Hochwasser sind Schleusenschiffe eingefahren und der Schiffsverkehr für den Duisburger Innenhafen einstweilen gesperrt. Die abgelehnte Katzenskeuer. Der Gubener Magi strat hatte zur Mehrung der städtischen Einkünfte die Hauskatze als Steuerobjekt ausersehen und eine Katzen steuer den Stadtverordneten vorgeschlagen. In den Ver- handlungen wurde von gegnerischer Seite der Gesichts punkt heroorgehoben, daß womöglich statt der Katzen plage eine Mäuse- und Rattenplage zum Leidwesen der Bürgerschaft eintreten würde. Mit drei Stimmen Mehrheit wurde denn auch die Steuer abgelehnt. Falsche Zweimarkstücke mit dem Bildnis Kaiser Wilhelms II. und der Jahreszahl 1912 befinden sich im Umlauf; sie tragen das Münzzeichen H., sind gut geprägt, aber leicht erkennbar an einem fettigen Glanz; außerdem wiegen sie 2 Gramm weniger als die echten Münzen. Hohe Auszeichnung. Der Deutsche Kaiser hat, der „Lägl. Rdsch." zufolge, den Generaloberarzt der bayerischen Armee, Prinzen Or. Ludwig Ferdinand von Bayern, in Würdigung und Anerkennung der von dem Prinzen um die Pflege verwundeter und erkrankter Krieger erworbenen Verdienste die Rote-Kreuz-Medaille erster Klasse verliehen. - s- Dee Kricgsausschutz für warme Unterkleidung (Berlin, Reichstag), beabsichtigt, einen Zug zur Hinden burg-Armee am 10. Januar 1916 abzusenden. Insbe sondere sind Lungen- und Brustschützer in großer Anzahl erwünscht. Es wird gebeten, derartige Liebesgaben an die Abnahmestellen der freiwilligen Krankenpflege oder an das Depot des Kriegsausschusses, Berlin, Neichstagsufer 6, baldigst zu senden. Geldspenden werden an das Bank haus Mendelssohn 8c Co., Berlin, Postscheckkonto 1812, erbeten. Schöne Weihnachtsgabe unserer Feldgrauen. Die Sägersfrau Kreszenz Saibold in Christdobl bei Passau, deren Mann auf dem Felde der Ehre gefallen war, wurde, den „Münch. N. Nachr." zufolge, von den Offizieren und Kameraden des Gefallenen fortlaufend unterstützt; am Vorabend des Christfestes aber traf die frohe Nachricht ein, daß den sämtlichen acht Kindern je eine Unterstützung non 100 vom bayerischen Reservekorps an der Spar kasse in Passau angelegt wurden. — Auch die Häuslers witwe Eiler in Schönbrunnerhäuser (Bayer. Wald), deren Mann den Heldentod erlitten hatte, erhielt vom I.-baye rischen Reservekorps für jedes ihrer fünf kleinen Kinder ein Sparkassenbuch im Betrage von 100 <^. — Aus an deren Orten werden ähnliche Christbescherungen durch unsere braven Helden berichtet. - s Der erste valkanzug Berlin—Konstantinopel, der am 1. Januar abgelassen werden sollte, verkehrt an diesem Tage noch nicht. Der Zeitpunkt, an dem, die Züge in Verkehr gesetzt werden, wird jedoch binnen kurzem bekannt gegeben. - st Postverkehr mit deutschen Gefangenen. Nach einer Mitteilung der englischen Negierung gelten für den Postverkehr im Gefangenenlager Liverpool, New South- Wales, Australien, folgende Bestimmungen: Es ist jedem Gefangenen gestattet, wöchentlich einen Brief, der aber nicht mehr als 150 Worte enthalten darf, und eine Karte in deutscher Sprache abzusenden. Englisch geschriebene Briese haben bei der Zensur den Vorrang. Aus aller Wett. -st Errichtung einer vlämischen Universität in Gent. Von zuständiger Seite erhielt „W. T.-B." die Bestätigung der Nachricht, daß die Frage der Errichtung einer vlämi schen Hochschule, die sich nach den in der belgischen Kammer gestellten Anträgen auf die Forderung der Umwandlung der Universität Gent in eine vlämiicbe verdichtet hatten. nunmehr dank der Initiative des Herrn weneraigouver- neurs einen entscheidenden Schritt vorgerückt ist. Der Generalgouverneur hat nämlich angeordnet, daß in den ' Etat des Jahres 1916 die Summen eingestellt werden, die zunächst erforderlich sind, um die Umwandlung der Uni versität Gent in die Wege zu leiten. Weiter sollen die für die Neugestaltung des Unterrichts notwendiAen orga nisatorischen Maßnahmen von sachkundiger Seite vor bereitet und in Angriff genommen werden. Damit geht einer der wesentlichsten Wünsche der vlämischen Be wegung seiner Erfüllung entgegen; ein Wunsch, der je , länger, je mehr auch von den Wallonen als berechtigt anerkannt worden ist. Gerade vor 75 Jahren, im Jahre 1840, wurde der erste Antrag auf Errichtung eines höhe ren Unterrichts in vlämischer Sprache in den Kammern eingebracht, im Jahre 1912 der letzte, derjenige der Ab geordneten Frank, Cauwelaert und Huysmans. Möchten nunmehr alle beteiligten Kreise in ruhigen Erwägungen die Maßnahmen vorbereiten helfen, die zu der Lösung führen, der hundertjährigen alm» mater die wissenschaft liche Bedeutung und innere Tüchtigkeit zu erhalten, die ihren Ruhm bilden, sie zugleich aber auch und i» höherem Maße als bisher befähigen, eine Trägerin der spateren vlämischen Kultur, eine Förderung des Wissens und des Könnens in vlämischen Landen zu werden. , - st Agikation sür Ausstände in amerikanischen Munitionsfabriken. Francis Monnett, Iacob Taylor und David Lamar, die beschuldigt sind, sür Ausstände in Munitionsfabriken agitiert zu haben, stellten sich dem Richter freiwillig und wurden gegen eine Bürgschaft von 20 000 auf freiem Fuße belassen. Man erwartet, daß ! baldigst Haftbefehle gegen weitere vier Personen, di« zum Labor National Peace Council Beziehungen unterhielten, erlassen werden sollen. " - st Vie Arbeiterfrage in England. Der Mitarbeiter für Arbeiterfragen des „Daily Telegraph" schreibt in einem Rückblick über das Jahr 1915, die Durchschnittslöhne seien heute allgemein höher und der Prozentsatz der Arbeits-^ losigkeit geringer als in irgendeiner früheren Periode.' Dies sei hauptsächlich zwei Ursachen zuzuschreiben: erstens der großen Zahl von Arbeitern, die sich anwerben ließen, und zweitens dem riesigen Bedarf an Munition, Kanonen, Gewehren, Geschossen usw. Die Löhne seien schätzungs- ^weise um 24 Millionen Mark wöchentlich gestiegen. Es gebe Arbeit für jeden, der arbeiten wolle, und für die Un gelernten Gelegenheit, sich ausbilden zu lassen. - st Zum Untergang des Transportdampfers «RS Umberto". Eine Korrespondenz der Turiner „Stampa" aus Neapel enthält die Schilderung eines soeben zurück gekehrten überlebenden Offiziers über den Untergang des italienischen Truppentransportdampfers „Umberto". Das Schiff sei kurz nach 10 Uhr nachts auf eine Mine gestoßen, wobei eine entsetzliche Explosion erfolgt sei. Der Torpedo jäger „Jntrcpido" habe zu Hilfe kommen wollen, sei aber ebenfalls auf eine Mine gelaufen. Aus den Aussagen des Offiziers geht hervor, daß ein ganzes Regiment ags dein „Uniberto" eingefchifft war. - st Das „meerbeherrschende" Albion. Anfang De zember wurde der Dampfer „Godafoß" auf der Fahrt nach Kopenhagen südlich von Irland angehalten und erhielt eine englische Prisenmannschast an Bord. Der Führer der Prisenmannschaft forderte die Offiziere der „Godafoß" auf, ihre Anwesenheit an Bord zu verheim lichen, falls der Dampfer einem deutschen O-Boot be gegnen sollte. Welche Absichten er mit dieser Aufforderung verfolgte sagte er nicht, er hat sich aber wohl mit seiner Mannschaft verstecken wollen, ähnlich, wie es im Sommer dieses Jahres die englische Prisenmannschast auf dem amerikanischen Vollschisf „Paß of Balmaha" getan hatte. Die „Paß of.Balmaha" wurde bekanntlich von einem deutschen H-Boot aufgebracht, als sie bereits eine englische Prisenmannschast, bestehend aus einem Offizier und vier Mann, an Bord hatte. Das Schiff wurde dann durch einen einzigen Unteroffizier des V-Bootes mitsamt der fünfköpfigen Prisenbesatzung in mehrtägiger Reise nach Cuxhaven gebracht, wo die englische Besatzung endlich aus ihrem sicheren Versteck herausgeholt wurde. Brotkarten sür Angarn. Aus Budapest wird ge meldet: Das Amtsblatt bringt folgende Veröffentlichung: Ab 10. Januar darf in Ungarn niemand mehr als 240 Gramm Weizen- und Roggenmehl konsumieren, Schwer arbeitende 300 Gramm, Ackerbaubeschäftigte 400 Gramm. Bei der Brotverarbeitung werden 5 Gramm Mehl als 7 Gramm Brot berechnet. Vom gleichen Tage ab darf Brot, hergestellt aus Edelmehl, nur gegen Brotkarten in den Verkehr gebracht werden. Deutsche und franzöflsche?SchützvngrSben. Unsere Schützengräben, so heißt es in der „Action" vom 14. De zember, sind schmutzig, voll von Abfällen und Unrat, die des Feindes sind sauber gehalten. Jeder Soldat, der dort einen Bissen Brot oder Fleisch wegwirft, wird streng be straft. Daher suchten die Ratten die französischen Gräben mit Vorliebe auf. Mit Strafen werde man allerdings bei den französischen Soldaten nichts ausrichten, aber man solle sie belehren, und sie werden ebenso reinlich wie die Deutschen sein. Auf diese Weise werde man der Ratten plage ein Ende machen und einer noch größeren Gefahr, nämlich der Pest, vorbeugen. — Anscheinend können also Lie französischen „Kultur"menschen noch mancherlei von den „Boches" lernen. - st Rachrichten über die von den Serben festge- hailenen österreichisch-ungarischen Kriegsgefangenen. Dem Fürsorgekomitee des Roten Kreuzes sür Kriegs gefangene in Wien ist von verschiedenen zuverlässigen griechischen Stellen telegraphisch gemeldet worden, daß die früher in Serbien festgehaltenen österreichisch-ungarischen Kriegsgefangenen nunmehr in Albanien zwischen Durazzo und Valona nahe der Küste sich befinden. Wegen einer etwaigen Ueberführung dieser Kriegsgefangenen nach Griechenland schweben noch Verhandlungen. - st Verlegung deutscher Gefangenenlager l« Frank reich. Einer dem „W. T.-B." zugegangenen Mitteilung zufolge sind die beiden französischen Gefangenenlager Ville-' franche de Lonfeleut und Fort Richelieu bei Cytte ge räumt worden. Die im letzteren befindlichen Offiziere sind nach Notre Dame de Mougeres bei Caux im Departement Hörault versetzt worden.