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82. Jahrgang Montag den 3. Januar 1916 abends «48 Nr. 1 Mob. Drucksachen für Gemeindebehörden fertigt Buchdruckerei Lari Zehne Der Kommunal.Verband, v. d. Planitz. Die Ortrbehörden haben die Angaben der einzelnen Besitzer zu prüfen, die Oris- liste auszurechnen und deren Nichtigkeit und Vollständigkeit auf der vierten Seite amtlich zu bestätigen. Die Oltsliste ist sodann nach Entnahme einer Abschrift für die Gemeindeakten bis spätestens zum 8. Januar 1916 hier einzureichen. Dippoldiswalde, am l. Januar 1916. Weißeritz-Mung TUHeitiU M Archer flr HMmM, SMckrjj i ll. Nr. 1 Haferanssaat. Zur Feststellung des Bedarfs an Zaathafer sind zufolge Anordnung des König lichen Ministeriums des Innern die Haferanbaufläche» des kommenden Frühjahrs zu ermitteln. Den Orlsbehörden gehen zu diesem Zwecke Ortslisten zu, in denen jene Anbau flächen im Gemeinde- einschließlich Gutsbezirke möglichst genau anzugeben sind und zwar nach Hektar und Ar und getrennt nach Höhenlagen unter sowie über 350 m 1 Hektar — 1^/5 Acker oder 3,6 Ccheifel) Amtsblatt sür die Höm^ Amtshauptmannschast- das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu DipvoldiswaldL Mit Illustrierten Llnterhaltungsblatt^ und täglicher UnterhaltungsbMage- Für die Aufnahme ei, s Inserat r.»nr^mter Stelle und «r bestimmten Tagen wir- leine Garantie übernommen. Verantwo kicher Nedaneur: Paur Zehne- — Druck und Verlag von Carl Zehne in Dippoldiswalde. Inserate werden mit 15 Pf., solche aus unserer Amtshaupdnannschaft mit 12 Pf. die Spaltzetl« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeue 35 bez. 30 Pf. — Tabellarische undkomplizicrtcJaserate mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, dis Spaltenzetle 30 Pf. Dl« Zeitung- Mscheint täglich mit Aus« der Sonn- Und wird am öpätnachm>^-„ ausge oeben. Preis viqrteljähr- kch 1 M. 50 Pf-, zwei- monatlich 1 Mark, ein- r .onatlich 50 Pf. Ein- zelne Nummern 10 Pf. AllePostanstall.cn,Post boten, sowie unsere Aus träger "»ünien Bestol» Großes Hauptquartier, 31. Dezember, vorm. Westlicher Kriegsschauplatz Nach erfolgreicher Sprengung wurde den Eng ländern nordwestlich von Hulluch ein vorgescho bener Graben, entrissen. 2 Maschinengewehre und einige Gefangene sielen in unsere Hände. Ein feindlicher Fliegerangriff aus Ostende richtete in der Stadt erheblichen Gebäudeschaden an. Besonders hat das Kloster vom Heiligen HerM gelitten. 10 belgische Einwohner sind ver letzt, einer getötet. Militärischer Schaden ist nicht entstanden. Oestlicher Kriegsschauplatz und Balkan-Kriegsschauplatz. Keine Ereignisse von besonderer Bedeutung. Oberste Heeresleitung. Großes Hauptquartier, 1. Januar vorm. Westlicher Kriegsschauplatz. Keine wesentlichen Ereignisse. Oestlicher Kriegsschauplatz Bei Friedrichstadt scheiterte ein über das Eis der Düna geführter russischer Angriff in unserem Feuer. Feindliche Iagdkommandos und Patrouillen wurden an mehreren Stellen der Front abgewiesen. Nördlich von Czartorysk stießen stärkere deutsche und österreichisch-ungarische Erkundungsabteilungen vor. Sie nahmen etwa 50 Russen gefangen und kehrten in ihre Stellung zurück. Oesterreichisch-unoarische Batterien der Armee des Generals Grasen v. Bothmer beteiligten sich wirkungsvoll flankierend an der Abwehr russischer Angriffe südlich von Burkanow. Balkan-Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Oberste Heeresleitung. Großes Hauptquartier, 2. Januar 1916, vorm. Westlicher Kriegsschauplatz. In der Nacht zum 1. Januar wurden Ver suche stärkerer englischer Abteilungen, in unsere Stellung bei Frelinghem (nordöstlich von Armen tieres) einzudringen, vereitelt. Nordwestlich von Hulluch besetzten unsere Trugen nach erfolgreicher Sprengung den Trichter. Bei der Eroberung eines feindlichen Grabens südlich des Hartmannsweiler Kopses sielen über 200 Franzosen in unsere Hände. Oestlicher Kriegsschauplatz. An verschiedenen Stellen der Front wurden vor gehende schwächere russische Abteilungen abgewiesen. Nördlich des Driswiaty-Sees war es einer von ihnen gelungen, vorübergehend bis in unsre Stellung vorzudringen. Balkan-Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Oberste Heeresleitung. Ein englischer Dampfer torpediert. MTB ) London, I. Januar. (Reutermeldung.) Der Posldampser ..Persia" der Peninsufar and Oriental-Linie wurde am 30. Dezember bei Kreta torpediert. Die Mehr zahl der Passagiers und der beträchtlichen Besatzung ist umgekommen. Nur vier Boote vermochten den Dampfer zu verlassen, deren Insassen nach Alexandria gebracht wurden. Unter den 230 Passagieren sind drei Ame rikaner. i Anmerkung: Die „Persia" umfatzte 7951 Tonnen. Kaiserlicher Erlaß an Heer und Flotte. Berlin, 1. Januar. Se. Maj. der Kaiser hat aus Anlaß des Jahreswechsels folgenden Erlaß gegeben: An das deutsche Heer, die Marine und die Schutztruppen. Kameraden! Ein Jahr schweren Ringens ist abge- laufen. Wo immer die Ueberzahl der Feinde gegen unsre Linien anstürmte, ist sie an Eurer Treue und Tapferkeit zerschellt. Ueberall, wo ich Euch zum Schlagen ansetzte, habt Ihr den Sieg glorreich errungen. Dankbar erinnern wir uns heute vor allem der Brü der, die ihr Blut freudig dahingaben, um Sicherheit für unsere Lieben in der Heimat und unvergänglichen Ruhm für das Vaterland zu erstreiten. Was sie begonnen, wer den wir mit Gottes gnädiger Hilfe vollenden. Noch strecken die Feinde von West und Ost, von Nord und Süd in ohnmächtiger Wut ihre Hände nach allem aus, was uns das Leben lebenswert macht. Die Hofsnung, uns im ehrlichen Kampse überwinden zu können, haben sie längst begraben müssen. Nur aus das Gewicht ihrer Masse, auf die Aushungerung unseres ganzen Volkes und auf die Wirkungen ihres ebenso frevelhaften wie beimtücktschen Verläumdungsfeldzuges auf die Welt glauben sie noch bauen zu dürfen. Ihre Pläne werden nicht gelingen. An dem Geilte und dem Willen, der Heer und Heimat unerschütterlich eint, werden sie elend zuschanden werden: dem Geiste der Pslichtersüllung sür das Vaterland bis zum letzten Atem zuge und dem Willen zum Siege. So schreiten wir in das neue Jahr. Vorwärts mit Gott zum Schutze der Heimat und sür Deutschlands Größe. Großes Hauplquvrtter, 3l. Dezember 1915. Wilhelm. Lokales imv Sächsisches. Dippoldiswalde, 3. Januar. Am gestrigen Tage waren 25 Jahre verflossen, daß Herr ^Stadtrat Liebel, z. Z stellvertretender Bürgermeister, den städtischen Kollegien, einige Jahre als Stadtverordneter und eine lange Reihe von Jahren als Eladtrat, angehörte. Aus diesem Anlaß begaben sich gestern mittag die Mitglieder des Rates und die beiden Vorsteher de» Stadtverordneten-Kollegiums in die Wohnung des Jubilars, um diesem die Glückwünsche der städtischen Kollegien und der ganzen Bürgerschaft zu überbringen. Diese Beglückwünschung geschah durch Herrn Stadtrat Süß in sinnigen und beredten Worten, in denen ganz besonders hervorgehoben wurde die unermüdliche Tätigkeit des Jubilars als jetziger Ratsvorstand und was derselbe als Vorsitzender des Bau- und Wasserwerks-Aus schusses sür das Wohl und die Verschönerung der Stadt mit Fleiß und ganz besonderem Geschick die Jahre daher geschaffen habe. Zum Schluß dieser Ansprache gab der Redner dem Jubilar bekannt, daß die städtischen Kollegien in Anerkennung seiner Verdienste um die Stadt eine „Stadtrat-LIebel-St stung" mit einem Grund stock von 1000 M. errichtet hätten, und überreichte ihm die Urkunde dazu. Die Zinsen dieser Stiftung sollen zn mildtätigen und wohltätigen Zwecken verwendet werden. Darauf ergriff Herr Stadtverordneten-Vorsteher Jäckel da» Wort und überreichte dem Jubilar im Namen beider städtischen Kollegien ein Geschenk als sichtbares Zeichen dankbarer Anerkennung und zum Andenken an diesen Tag. Sichtlich überrascht und tief ergriffen dankte der Gefeiert« den Erschienenen für die ihm erwiestnen Ehrungen und für die jederzeit treu« Mitarbeit und Unterstützung, die ! ihm in seinen Aemtern von seilen der Mitglieder der ! beiden städtischen Kollegien zuteil geworden sei. Kurz darauf erschien eine Abordnung der städtischen Beamten. Herr Stadtkassierer Schubert überbrachte dem Jubilar die herzlichsten Glückwünsche zu seinem Amtsjubiläum im Namen derselben, dabei den Dank aussprechend sür da« Wohlwollen, was der Jubilar stets und jederzeit der städtischen Beamtenschaft gegenüber gezeigt habe, und schloß seine Ansprache mit der Bitte um ferneres Wohl wollen und mit der U-berreichung eines sinnigen Ge schenkes. Herzlich dankend nahm der Jubilar auch diese Glückwünsche und das sichtbare Zeichen der Ehrung ent gegen. Ein längeres Beisammensein in der Wohnung " des Herrn Stadtrat Liebel schloß sich der Beglückwün- schungrfeier an. — In der am 29. Dezember 1915 unter dem, Vor sitze des Herrn Amtshauptmonn v. d. Planitz abgehaltenea , 22. .diesjährigen öffentlichen Sitzung de» Bezirksaus schusses der König!. Amtshauptmannschaft umfaßte die Tagesordnung 101 Punkte. Vor Eintritt in die Tages ordnung begrüß!« Herr Amtshauptmann v. d. Planitz die Mitglieder, von denen außer den zum Heeresdienst eing«- zogenen Herren Bürgermeister Jahn und Forstrat Eckerdt , Herr v Perglas insolge Krankheit abermals am Erscheinen behindert war und berichtete hierauf über die erneute An- ! forderung von Stroh durch die Militärbehörde und die dagegen an höherer Stelle erhobenen Vorstellungen, über die Lieferung von Krastfuttrrmitteln, über einige Abände rungen der bestehenden Backoorschriften (Kuchen, Semmeln) i und über zwei Gesuche wegen Erhöhung der Wurstpreise in besonderen Fällen. Genehmigt, bez. befürwortet wur den die Neufestsetzung des Gehalts des Gemeindevorstand» zu Kleinbobritzsch, der 4. Nachtrag zum Ortsstatut süc Altenberg (t-esingungsweise), die Aufnahme von we teren Darlehen für den Bezirk in Höhe von 130600 M. unk» die Ausnahme eines Darlehns von 5000 M. durch die Stadlgsmeinde Glashütte au« dem gewerblichen Genossen» schaftsfonds zur Weitergabe an Kleingewerbetreibende. Den Haushaltplänen sür das Bezirksvermögen und derL Weltinstists auf das Jahr 19 l 6 wurde zugestimmt« und deren Genehmigung der Bezirk-Versammlung em-« pfohlen. Während bei dem ordentlichen Etat trotz des» Sinkens des steuerpflichtigen Einkommens im letzten Jahre mit der bisherigen Bezirkrsteuer in Höhe von 4,2 Prozent auszukommen snn wird, erfordert der durch die Kriegslage : geschaffene außerordentliche Etat zur Verzinsung der für s die Kricgsfamilienunterstützungen aufgenommenen und noch i künftig erforderlichen Darlehen eine weitere Bezirkssteuer H von 15,2 Prozent. Es soll deni Bezirkstag vorgejchlagen zl werden, hiervon zunächst nur die Hälste mit 7,6 Proz, ins» H gesamt vorläusig 4,2-s-7,6—11,8 Proz. zu erheben und»H abzuwarten, ob sich auch die Nacherhebung der rcstlichenD 7,6 Proz. in ker zweiten Hälfte des Jahres notwendig machen werbe. Von dem Berichte über das Ergebnis deM Revision der Bezirkskasse durch die Herren BürgermelsterH Opitz-Glashütte und Gemeindevorstand Kubenke-Kreischa? am 27. Dezember 1915 nahm der Bezirksausschuß mit Befriedigung Kenntnis, äußerte sich weiter gutachtlich zu der Frage wegen etwaiger Festsetzung von Höchst preisen sür den Kleinverkauf von Stroh und Häcksel, nahm die Ersatzwahl eines Schätzers in Viehseuchensällen für Malter auf das Jahr 1916 vor und beriet sodann die Satzung über die Beseitigung umgestandener und getöteter Tiere sür den amtshauptmannschaftlichen Bezirk. Weiter nahm der Bezirksausschuß von der oberbehördlichen Verord nung über die Möglichkeit der Annahme weiblicher Per sonen als freiwillige Arbeiter zum Schneeauswersen auf Staatsstraßen im lausenden Winter Kenntnis und faßte auf mehrere das Bezlrksoermögen und da» Wtttinstlft be- treffende Angelegenheiten und auf einige Gesuche um Unterstützungen aus Mitteln des Hauptausschusjes sür Kriegrhtlfe im Bezirke D'ppoldiswalde.Land und au» !