Volltext Seite (XML)
SL6 lasst» kann." (Fortsetzung folgt.) »Eure Krankenwärterin, wie ich auch, mei^Merr," er- widrrte Susann« kurz. »Nimm nun Deinen Mantel um, Kind, lege Deine Haube ab, und geht Mch Hckns«. Du hei- ßest dann meta« Schwester hieher kommen, und kannst Dich bi- zum Abend niederlegen.'! ' Langsam erhob sich Gabriele, und gehorchte dem Befehle; al- sie aber an dem Bette vorüber ging, hob sie die Jmmor- tellenkron« auf, welche Susanne in dem Augenblicke bei Seite geworfen hatte, al- der Scheintodte wieder zum Leben gekom. wem war, und barg sie unter ihrem Kleide. Wie sie jedoch " unter die Thür« kam, mußte sie sich an der Einfassung hal te», denn fi« war nahe daran, umzusinten; sie konnte nim mer weiter, str war bloS noch im Stande, indem sie mit der einen Hand über die Stirn« fuhr, zu flüstern: „Meili Gott, Mit ist mir so, übel!" Die Alte sprang rasch auf sie zu, und fing sie leblos i» ihren Armen auf. „Jesus!" sagt« sie unruhig, „dq- Kind hat zu viel , Schrecken au-gestanden', das kann die nachtheiligsten Folgen für H-- Mädchen habt»; Mise Bouin, habt doch die Güte, stach einer Sänfte gy schicken, daß man'sie nach Hause tragen abschätzen, doch dürste schon die Bemerkung genügen, daß di« ^Entfer nung dir doppelt« der von Schwarzenberg nach Witilg-thal erreichen wird. — Insofern daher ganz besonder« auf billige Ausführung Rück sicht zu nehmeN ist, wird die Linie Schwarzenberg-Wittig-thal im ho hen Grade und entschieden den Vorzug verdiene« und behalten. Anuaberg mit nächsigelegen«« Ortschaften strengt sich an, eine direkte Echieneuverbinddng mit Chemnitz zu gewinnen und der Bau einer Ei senbahn von erstgenannter Stadt in der Richtung nach Anlerwiesenthal un» Presnitz in Böhmen, um von dort an die Tetzlitz-KärlSbader Bahn zu nelangen, hat wenigsten« Erwähnung gefunden. — -Sollte «ine Buhn von Ehemnitz nach Ännaberg zur Ausführung kommen, so wir» sie bei Annaberg so tief an dem Hochplateau, worauf die Stadt liegt, münden, daß ieln« Fortführung, ohne Unterbrechung der Bahnlinie, nicht möglich sein wird, nicht zu gevenken, daß eine Bahnlinie, welche die Schwierigkeiten zu Ueberüeignng de« Grenzqebirg«kamme« und da« rapide GebirgSgefälle bi« in da« Egerthal binab besiegt, nicht ermit telt werd«» wird, und daß namentlich schwere Verkehrsgüter, »»deren massenhaften Transport eine Eisenbahn für ihre Rentabilität ganz be sonders mit gewiesen ist, separate UmladungS- und SpedittonäkvsteU, verbii»den mit Achsenfracht, wenn auch nur auf kurze Strecke, Nicht vertragen. — Denkt man sich die Bahnlinie von Aue über Schönhat- derhammer nach Falkenau hergestellt, so fällt von selbst in die-Augen, daß, im Verhältnisse zur Bahnlänge in Sacksen, ein große«!, n,ue« Eisenbahngebiet, mit erheblichem Nutzen für eine »erhältnißmäßtg^größe Bevölkerung nicht geschaffen wird. (Durchschnittlich pro Meilt fik nur etwa N-^70u0 Köpfe, von Schönhaide aufwärts, durch ein« ziem lich menschenarme Gegend, für kaum 4ÜUÜ Köpfe pro Meile), A- führt die Zwickau-Schwarzenberger Bahn von Ane ab wärt« in einer 4 Meile» langen Strecke nach Zwickau in da« größte Kohlenbassin Sachsens und an einen größern Getreidemarkt, in einer über >t) MA- len langen Strecke nach Ehemnitz; aufwärts in einer 1/^ Meilen langen Strecke an den Bahnkopf zu Schwarzenberg. Di« KMnqu- Auer Bahn läßt sich mit einer andern, in die Mitte, das Herz van Sachs«n führenden — zumal eine Verbindung der Zwickau-Schwarzen berger mit einer Ehemnitz-Annaberger Bahn, au« den schon oben er wähnten Uebelständen, welche hier ebenfalls einschlagen, nicht möglich ist, ohne die lange Linie nach Ehemgitz über Zwickau, Glaucha» zu be nutzen, welche die erheblichsten Vonheile einer Eisenbahn sehr herab drückt — nicht in Verbindung bringen (Fortsetzung folgt.) AyS Schwarzenberg. 3m Obererzgebirge und im Voigtlande habe» sich in neuerer Zeit vielfache Bestrebungen zu einer Schienenverbindung mit Böhmen kund gegeben und sind dafür in verschiedenen Orten EomitoS zusammenge treten. — Unter den darauf gerichteten Projectcn find insbesondere die Linien von Plauen über Oelsm'h, Bad Elfter in die Gegend von Asch, zum Anschluß an die ptojeclirte Pilsen-Egerer Bahn, von Aue über Schönhaiderhammer, Klingenthal nach Falkenau, von Schwarzenberg scher WutigSthal bei Johanngeorgenstadt nach Karlsbad, zum Anschluß an eine Teplitz.Karlsbad-Eger^'Bahu, hervvrgehoben worden. — Nach vationalökonomischen Grundsätzen wird insbesondere darauf ein Gewicht zu legen fein, Sachsen mit einem möglich» umfänglichen Theile seiner Fläche, Bewohnerzahl und seine« Verkehr«, durch eine möglichst kurze Linie mit Böhmen zu verbinden und diesen Zweck mit einem möglichst genügen Anlagekapital«, wodurch demselben eine angemessene Rente um so sicherer in Aussicht gestellt wird, zu erreichen. — Daß die Bahn vom Bahnhofe Schwarzewerg bis un die böhmische Grenze bei Jo- channgcorgenstadt ohne große Schwierigkeiten mit ,imm Anlagekapital« vo» ungefähr Sill,Nist Thaler»! fprtgesührt werden kann, ist bereits vor beinahe drei Zähren ermfttels worden. Nach dem bloßen Augenscheine ungleich schwieriger!,, erschien die Fortführung einer Bahn von der -sächsisch-böhmischen Gßeilze bei Jchanngev gensladt übet den Kamm de« Erzgebirge«, in Vits'WMjal hinab. — In neuester Zeit hat Hr. Markscheiders Kteichelt in Schwarzenberg die technischen Erörterungen in dieser Beziehung übernommen und diese zugleich, um für den Ueber- gangspunkt.änf böhmisches Gebiet ein sicheres Anhalten zu gewinnen, -auf den Ttzact vot? Schwarzenberg bis an die böhmische Grenze mit erstreckt. — Nach diesen in einem Gutachten mit zusammengefaßten, ich Drucke erschienenen Erörterungen, ist die Ausführbarkeit der ganzen Linie Schwarzenberg-Karlsbad ohne erhebliche Schwierigkeiten darge- than Moppen. Die Bahnlinie im Schwarzwafferihale enliang, von Schwarzesiberg bis an die'böhmische Gren,e bei WittigSthal, beträgt 3I,SÜÜ Ellen — 2,, Meilen von der letztgedachien Grenze über Bä- ringen nach Salmthal, VoigtSgtün, Unterneudeck, Nev-Rohlau uno Fischern an her Eger unweit Karlsbad 67,000 Ellen — ä Meilen. — Di« Linie von der Zwickau-Schwarzenberger Bahn bei Aue abzweigend, nach Schönhaiderhammer, Klingenthal und Falkenau (in den Thälern der Mulde, des Wolfs - und ZwotabacheS), ist durch Herrn Forstin- spector Noch zu Kultsnhaide in einem Schriftchen wann bevorwortet wordey und gibt dieser Lim« vor allen anderen bekannten de» Vorzug. Technische Erörterungen disße-Mtzgsteu Projektes habe» jedenfalls noch nicht^siatigefundiu. Die EvtkMungen betragen, nach guten Charten beürth'M, vom (Bahnhof) Alle bi« Schönhaiderhammer 2-?», von Aue bi« an die böhmische Grenze bei'Klingenthal 7^ und von der Grenz« bi« Falkenau 3^ Meilen. — Die Entfernung von Aue über Gchön- . haiderhanimer bis au, die .Wmische Grenze ist sonach die dreifache und tzfeibt .selbst von Schönhaiderhammer aus die doppelte der von Schwar- - z,nb«rss,Äivstzach Wililgsthal, Di« Gntf-rnung von Plauen über ' OelSqW^kmd' Elsterbi«' awM böhntische Grenze läßt sich, da man di^Li<Wik^s1hoÄ-^tilvhü«»ii«üi RillMng und namentlich den Ueber- Mg«pMt M MÄttMMtdtztE kennt, nicht sehr approrlmaji» i <SN«W«»-v Tagesgeschichte^. Der Artikel „Ostindien" macht seit zwei Monate» lei der! einen stehenden Artikel in unseren Zeitungen aus, und wie sich die Angelegenheiten in jenem fernen Lande nach und nach gestaltet haben, so werden sich die deutschen ZeitungSblät- .ter noch lange mit Ostindien zu beschäftigen haben. Jede neue Nachricht aus Ostindien ist für.England eine Hiobspost und durch das ganze britische Jnselreich herrscht Trauer. Al lein hat uns je die Nation der Engländer hohe Achtung ab- genöthigt, so ist dies jetzt in diesen Tagen der Fall, wenn wir erwägen, mit welch' einer wahrhaft männlichen Ruhe und mit welcher erhabenen Würde sie nicht nur die Trauer- und Schreckensposten aus Ostindien hinnrmmt, sondern mit welcher Einmüthigkeit sie zur Regierung steht, derselben Muth ein- flößt und sich zu allen, auch den schwersten, Opfern bereit er- klärt. Solch ein Benehmen in etnei für eine Negierung wahrlich höchst schweren Zett macht eine Nation als solche doppelt achtenswerth. Ob aber, selbst bet allen schweren Opfern, die das Volk bereitwilligst auf dem Altäre des Vaterlandes niederlegen will und wird, die Revolution in Ostindien dem englischen Vöjke schließlich doch nicht über da- Haupt wachsen wird, ist eine andere Frage. Wir Haben schon früher in unserem Blatte die Ansicht ausgesprochen, baß England, wie alle früheren Weltreiche, auf dem Gipfelpunkt« seiner politischen Macht au gekommen zu sein scheint und daß nun sein ailmäligcrVer fall beginnt, und wir werden durch die neuern und neuesten Nachrichten ans Ostindien immer mehr in unserer Meinung bestärkt. Die Revolution gewinnt immer mehr an ilmsang, die Aufständischen werden durch ihre Erfolge immer kühner,