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410 (Fortsetzung folgt.) Luther! ^mgl eingestndeten und angemeldeten Beiträge be» Weide, di« fich in Hangendes Zweige'hüllte und dem Wind« ibr lange- Haar zum Spitl^ bingab. Der dickt« Häidenranch, meint« der Jäger, müßt« ihr früher so seltsame Gestalt gegebrn haben. ' (Fortsetzung folgt.) Die «rsttn Zeilen unser,r Tage^eschichte Helten zunächst dem fernen AuSlande. England, da« stolz«, mächtige Jnselreick, seit Monaten, wie der Volk-freund wiederholt gemeldet, zu einem Riesen» kämpfe mit dem Riesenreicke China beschäftigt, ist seit wenig Lagen von einer Hiobspost im großartigsten Maßstabe mächtig aufgerüttelt worden, und ein allgemeiner Schrecken durchzuckt augenblicklich ganz England. England, oder vielmehr ein großer Theil der hohen Aristokratie England-, weltbekannt unter dem Namen „die ostindische Compagnie» besitzt bekanntlich ungeheuer große Länderstrecken in Alien und zwar in Ostindien. Da- britische Vorderindien umfaßt 52 000 Qu.-Meilen mit 126 Millionen Einwohner und das britische Hinterindien enthält 4673 Qu.-Meilen mit ! 1,280,000 Einwohner. Von diesen gewaltigen Ländergebieten find aber zur Zeit noch nicht alle den Engländern ganz voll ständig unterworfen, sondern über viele Tausende von Quadrat weilen üben sie nur erst «ine Art Oberhoheit au«; doch 26,000 Qu.-Meilen mit 85 Millionen Einwohnern (also weit mehr, WlS unser ganze« schöne- Deutschland doppelt genommen) gehört den Engländern ganz vollständig und un eingeschränkt. In diesen englisch-indischen Ländereien ist nun eine Empörung, und zwar zunächst von den indischen Truppen, die im Solde der Engländer stehen, an-gebrochen, die nicht- Geringere- zu bezwecken scheint, al- die Macht der Engländer > in Indien zu brechen und sich von der Oberherrschaft der Engländer völlig frei zu machen. Ganze Regimenter und Städte haben den Engländern den Gehorsam aufgesagt, und obwohl hie und da durch da« augenblickliche männlich, entschiedene Eingreifen der engländi- schen Streitmacht die Empörer zu Boden geworfen find, so mögen sie doch an mehren wichtigen Punkten auch ganz ent schieden im Portheil« sein. Ueberhaupt find bi- zur Stunde die Nachrichten au« Indien nock gar nickt so genau und aus führlich, als daß sich schon mit völliger Bestimmtheit angeben ließe, in wie weit hie au-gebrochene Empörung von tiefcin- schneidenden Folgen für England sein könne. Den Worten nach legt die englische Regierung nicht sonderlich viel Gewicht auf dir Hiobspost au« Judien; allein den Ungeheuern Rü stungen nach, die mit einer wahren wilden Hast in allen englischen Häfen Statt finden, scheint die Angelegenheit denn doch weit schlimmer.zu stehen, als die „Worte" der Regie rung eingcstehen. England, das Handel treibende England, kann aber, wie die Sachen jetzt liegen, ohne seine ostindischen Be- Atzungen kaum bestehen, und so ist die in Ostindien au-ge- brochene offene Empörung allerdings ein Ereigniß von unge heurer Bedeutung für England, und wir dürfen uns nicht wundern, wenn die ganze englische Nation in eine fieberhafte Aufregung versetzt worden ist durch die neuesten Nachrichten au- Indien. England muß Alle» daran setzen, die Empö- rüng zn dämpfen; allein der Kampf mit China will auch M-gefochten sein, und so kann fich das britische Reich piötz- ltch in zwei Kriege verflochten sehen, die seine — allerdtng- riefigen Kräfte — bis auf das Höchste ansvannen, und die leicht seinen allmältgen Verfall herbeiführen können. trägt »'IM 46 tr. — AuS dem Großherzogthum Ql- denbu rg, Eud« JuniuS, Der Oberkirchenrath ig Oldenburg» die höchste kirchliche Behörde des Landt-, welche mit Hilf« unserer neuen demokratischen Kirchenverfassunz, der fi« ihr Dasein verdankt, und im Dienst einer von einflußreicher Seite angegebenen kirchlichen Ricktnng ihren Willen ziemlich entschie den gellend macht, hat kürzlich den Krri«synoden aufgrgeben, über die Wiedereinführung der „Hausvisitation" zu derathen, welche, längst abgekommen, nach einer landesherrlich festgestell« ten „Kirchenordnung" von 1722 in „einer sorgfältigen Nach frage und Erkundigung um eines jeden Hausgenossen Zustand» bestand, „in allen und jeden Häusern zu dem Ende angestelltt, daß ein Seelsorger seine Zuhörer in- und auswendig kennen lern«, und wissen möge, wie weit ein jeder in seinem Christen- thum gekommen, sowohl in Erkenntniß der nöthigsten Glau- dcnsarltkeln, als in der Hebung der wahren Gottseligkeit u. s. w." Niemand, er sei jung oder alt, vornehmen oder ge ringen Standes, soll Macht haben, fich dieser HanSvifitation zu entziehen.... Der Prediger, so die HaiiSvlfitation ver richtet, muß allemal bei der Hand haben: das Communiean« tenregister, um zu forschen, wer zum Tisch deS Herrn fick ein« finde oder nicht; ein schwarz Register, darin die ärgerlich«» Sünder, nach Ordnung der heiligen zehn Gebote, verzeichnet, damit er dieselben zur Besserung antreibet.... DaS Examen an sich bei der Visitation wird von dem Prediger so vorg«- nommen, daß er erforsche, wie weit sie gekommen in der Ep- kenntntß der nothwendigen Glaubenslehren und LcbenSpfltch- ten u. s. w. Dänemark. Kopenhagen, 2. Juli. Man glaubt hier in der That, daß namentlich Frankreich im Streite z«i- schen Oesterreich, Preußen und Dänemark intervenirend, und zwar zu Gunsten des letztgenannten Staate-, austreten werde, und mit einem ordentlichen Heißbunger werden die französi schen Korrespondenzen der „JnkLp. belge" au- Pari-, di« immer darauf hinauslaufen, hier in der Uebersetzung wieder- gegeben; ja, ein hiesiges Blatt geht sogar schon so weit, zu behaupten, daß der hiesigen Regierung die Zusickerung zu Theil wurde, daß Frankreich Ha>G in Hand mit Dänemark in die sem Streite gehen werde — und sonach also von deutscher Seite nicht- zu befürchten wäre. Inwieweit solche Angaben aus Glaubwürdigkeit Anspruch zu macken haben, werden Sie l icht ermessen; — genug aber an Dem, daß sie zur Beru higung oder vielmehr zur Aufreckthaltung de« dänischen Na« tianalstoljes mächtig beitragen! klebrigen« tritt seil einigen Tagen die gesammte hiesige Presse hier wieder stä ker und entschiedener auf — in irgend einer Art nicht Deutschland nachzugkbcn! — Die Nachrichten au- den Provinzen weg«n der anhaltenden Hitze und der dadurch hervorgtrufenen gro ßen Dürre lauten wahrlich höchst betrübend. Allerorts tritt bereits auf dem Lande Wassermangel ein. Bäche und Qüellen beginnen zu verstechen und die versengenden Sönnenstrahltn brennen ganze Felder und Wiesen aus. An vielen Orten muß man das Aleh schlachten, weil man ihm keine Nahrung mehr zu geben im Stande ist. Wir haben auch seit zwei Monaten nun gar hin«« Regen gehabt! — AuS eine» un- vorliegenden Priv-tbnef au« Christiani» vom 25. Juni Jedenfalls «erden wir unsrer nächsten Nummer noch ein mal ausführlich von diesem Kapitel sprech»», V - . / Deutfcblgnd. Wien, 2. Juli. Nach einer «ben hier rtng«laug1«n Mittheilung wird der Köotg von Preußin am 8. d. M. hier eiutreffen. Se. Majestät wird sich nur zwei Tag« hier a'ufbatten, und sich dann nach Teplitz begeb«», um dhMönigin abzuholtn und klach Berlin zurückzukehren.— W »r m' 1. Juli. Die Summe sämmtlicker bis heckte zum