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Anna Musi«. ! .'77!k-«ts«tzMIg.). Ü, . Meine Stellung Mar schwer, ich erschwerte sie noch durch den Wunsche »eit ich lebhaft verfolgte, den Cjatr Mi«her süt Eudottech seine früher« Gemahlin, zu gewinnen. Oft reizte ich dadurch seintn Unwillen, aber ich lernte auch meine Macht tennem «bd benutzte sie immer sorgloser. Das menschliche Herz ist ein unerforschltches Land! Mich reizten die Schwie rigkeiten bei de« Großen Gedanken, der wir vorschwebte; ihm wurde da« niedrig«, unbedeutende Mädchen immer werther, je mehr es ihn adstteß. Daneben beschäftigte mich der Plan, «tu Kloster zu wählen, um weine eignen Sorgen, und Con- stantinr grausame Lag« zu «nd«n; weil ich indtff«» zu schwach war, ihm dtN Entschluß zu verschweig«», blieb «r immer un- an»g«führt, bis uns die Kunde: Peter wolle mich auf seinen Thron heben, wie ein Donnerschlag traf. Schon «tnige Tag« zuvor, ehe sein Abgesandter mich mit seiner Absicht bekannt machte, Tracht« mir JertSlaw in nächtlicher Stunde die schreck» licht Botschaft; ihm hatte sich der Czaar entdeckt. Wir »er- abredtten nun m«ine Flucht, Paseal sollte mich tu sein Bater» latid beglrtten, nnd nnter den Schutz seiner Eltern bringen, er wußte nun Alles, war zu Allem bereit, kühn, furchtlos und klug. Was ich von unserm kleinen Etgenthum beweglich mach«» konnte, lieferte ich in Jettslaw- Hände; nur ob ich Dich mit mir nähme, darüber blieben wir lange uneinig. Et rieth mir, Dein Glück nicht zu stören, er stellte mir vor, wie ich Dich einem ruhigen Hafen entrisse, Um Dich auf- weit« Meer zu fuhren; er fürchtete nicht- für Dich, wider legte meine Angst durch des Czaaren Anhänglichkeit an Dich, und versprach, Dich mit seinem Blute zu beschützen. Aber all diese Elründ« wogen nicht genug gegen den Schmerz, von Dir zu scheiden. Jert-iaw gab also nach, nnd ich fordert« Deine Gegenwart bei der Wallfahrt, die mich befreien sollte. Das Schicksal wollte Dich indessen von mir trennen: Du weißte wie deS Czaaren Gesandtschaft un« überraschte, wie ich da- VaterhaU« verlassen mußte. Betäubt, ohne ei ne» klaret, Gevahken, aber fest bestimmt mich zu befreien, und imMer trotziger in der Ueberzeugung befestigt: der Mensch dürfe sich nicht zwingen lassen^-sah ich die Bojaren vor mir nitderkNieen, und duldete ihr« Huldigungen. Da gaben et- ntge Worte Constantin« mir die Ahnung, er hoff« noch, ««inv Flucht zu sichern. Al« er mich mit dem Mantel be- kleidete-' al« «v mir seineii Arm lieh, den Schlitten zu bestei gt», -sagte eb ruir mehr: „Ich solle mich -egen Mitternacht fertig halten, und äüf ihn vertrauen, Alles sei vorbereitet. Ruhig ging ich jetzt meinem Schicksal entgegen, doch wie der Czaar vor mir stand, so edel und vertrauend, so groß in seinem Entschluß für mein Glück, da kam mir unser Vorha ben wie eine gemeint Hinterlist vor, ts schmerzte mich tief, ihn zu betrügens mein mnthiges Herz, Mei» offener Sin» gaben mir den Wunsch ein, durch sein« Einwilligung frei zu «erden. Von diesem Ängentlick an, weißt Dil Alle-, auch, wie ich vergib«»« bat, Dich bei mir zu behalten, und endlich von Dir schied, mit der Gewißheit langer, ja ewiger Tren nung. Hier hätte ich glücklich sein können, wäre mein Herz IMäl« «j Frau; ich faNd vielfache RUM»-. M ,mm mich gaNz meinen tiebltüg-NrtgUUgi^ U wehmüthige Sehnsucht trüg mich iE, lebensvollen Süden in da« kaltt'nordisch! Lieb« wohnt. Und JettSlaw sah meinen Kümutrt, ri«f ich all».' M tröstete Mich Nicht, sagte mir Niemals, Mo Du lebtest, erste«« mein Herz nicht mit der kleinsten Stachricht! Er glaubt« Dich am fichetften der «üschuldi-en Ukmlsptt« Helt zu überlassen, erwiderte sie; die Sorge, hie Du »in Mich zeigtest, nützte Dir bei dein Czaar, Du hättest sie Nicht er« heucheln können, und Dich vielleicht in div Dir gefegte» Schlingen gefangen, Dir und ihm -um Verderben. Zellt aber galt keine Verheimlichung mehr; Gott selbst führte ein Paar liebende Geschwister wieder Lusammeu. Wir werde» un« nun öfter sehen, aber Du muht Dich ihren furchtsamen Anstalten fügen. Nur in dunkler Nacht, und nur von Pa«, eal geführt, sollst Du zu mir tomMeil. Sie fürchten, daß Du ohne Vorsicht verfahren könntest, daß man Dir nachspürt«, und mich entdeckte. — Die Erzählung meiner Schwesttr, die ich im kurzen Aus« zuge mitgetheilh Habe, wär noch nicht lange zu Ende, ich hatte sie nur noch mit jventgen Nachrichten von mir und Je- is-law vergölten, als Pa-cal üntrat, mich zu benachrichtige», Mitternacht nahe Hera», ' Hch müßte sört, wir schnitten ge» waltsam den Fädku '^^ ^t sich chM leicht die ganze Nacht hingesponnen hälte. .^Taumelnd,' MemGlück kaum begreifend, langte ich durch Pqscar^ wor dem Hotel Lesdtguitre« an, und «rwarte't« dtn''CM Schlafzimmer. Da saß ich, vor mich htttblickrM" im süßen Nachgenuß der ver gangenen Stunden, dankte Gott für bi« unvermuthete Er füllung meines höchsten MMfchts, dächte an Jetislaw, und quälte mich, da» DünstlMMrchdM dä« über dem Schick^ sal der Liebenden lass. PaH^ dem Heimwege Jettslaw» Bothaben entdeckt, nach h<m Tode stiite« Bater» Rußland zu verlassenen tu einem stemden Lande, wahrscheinlich in eine« ander» Deltthetle anzusitdeln. Der Zeitpunkt könnte nicht tNehr stru stlit, da« matte Ltbens- flämmchen des Grifstss braun« nur Uvch schwach, obgleich Constantin« rührende Kkliö^sitebe hssstnaer zu erhalten strebte. — W»S würde denn «US mir? Mit ich allein zurückbltibt», sollte ich auch Jettslaw, Mit stüber die Schwestrt, ver» lteren? — — Da» Rollen der Wagea kÜNdiate de- C-aateii RÜcksthr an. und setzte meine» GevaM)k et» Akel. Ich ' Äußstttich fassen, so schlecht ich auch vststanb, irgend Seele zu verschlei«fn^"'M Mck als ich, außerordentlich heiter, »bll LetUM lebten Lag. Er hatte da« i tersucht, mit bin alteii Sowats» gtlpr^m I genannt', Ma» hatte ch« dtf'Mü^e W 8 UeberraschünA sein Blldntß Ünyr Ver Pstss, ü ländliche Fest, da« daN» sdM, bi« schS I da- freie, einnehmende Wese» de, Wirth« und der Gäste -