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1857 38 Tonnabend, den JA Mat i" rs i.'-' . '. , :..rj .u -l.' -' '- - A »na Muf rn 1 Von manchem Hahr, Pa- nun folgt«, weiß ich nur ein zelne Züge zu erzMn. Meine- Herr« Schritte »erfolgt Pit Weltgeschichte^ Wei« ,pigye- Leben «ar -km an Begebenheiten, obgleich der Uebergayg au- dem KindeS-lter zum Ernst der Jüuglingsj-Hre ,>ueiu Innere« verwandelte. Längst schon h-tte der lsggär mir scsiz« Huld wicpergesche'nkt; Cätharina, die schöne kluge Krau, nahm die Stelle ein, die ehemals Anna Musen bestimmt war; aber mit rachsüchtigem Zorn und reizbarem Mißtrauen dachte Peter noch immer an die Unglückliche. Eine leisz, Erinnerung., durch Zufall oder Umstände Herbeigeführt^ und oft nur von mir verstanden, weil fie auch nwiu Herz berührte, konnte seine Wuth neu «ntflam. men, zuweilen traf selbst mich sein Verdacht, bet Anna- Flucht thätiz gewesen zu sein, wenigsten« jetzt ihren Aufent halt zu missen. Er suchte mich in solchen bösen Stunden halb durch Güte, bald durch schreckende Drohungen auSzn- forschen; ich konnte nicht« sagen, und mein unverstellter Schmerz, wenn ich an die Verlorene erinnert wurde, war der beste Zeuge meiner Unschuld. Die Offenheit meine« Charqk. ter«, die er wohl kannte, die gänzliche Unfähigkeit, ein Gc- ficht zu erkünsteln, überzeugte ihn immer von Neuem, und ute war er gnädiger gegen mich, al- wenn harte Vorwürfe -her Anna » Undank, oder bittrer Argwohn mein Herz ge- kränkt hatten. Ich durste dann noch kühner für meine Schütz linge bitten, denn noch immer befand ich mich im Besitz die se« Vorrecht-, da- ich jetzt nur mit der Czaarin theilte. Diese hohe Frau, weit erhaben über ihre Zeitgenossen und den Stand, au- welchen sie hervorging, wußte ihre schwere Stellung mit seltener Würde zu behaupten, und den Stür men im Gemüth ihres Gemahls zu begegnen, wie ein erfah rener Schiffer ein Fahrzeug über da« bewegte Meer führt, ohnmächtig gegen die Kraft der Welten, aber ihnen überlegen, durch kluge Vorsicht. Seit mein Herz sein Liebste- verloren hatte, besaß ich nur noch Jertslaw« Freundschaft und sie ersetzte mir den Beruft immer vollkommener, je mehr sich der. Unterschied der Jahre zwischen un- ausglich. Wo wir beisammen sein dürft ten, waren wir unzertrennlich; sein alter Vater glaubte zwei Söhne zu besitzen, und ich hatte wieder einen Vater. Aber auch von dieser Seite sollte mir Kummer drohen; ich wär bestimmt,, mehr den Emst de- Leben«, al- seine Lichtseite zu sehen, his meine Richtung entschieden, ruhiger Betrachtung und stillem häuslichen Glück zugewandt blieb. Jeri-law hatte in der Schlacht von Pultawa mit rdh- rend,er Treue seines Herrn Lebey gerettet; schon verwundet «ad unfähig ihn zu vertheidigen, warf er sich den Feinden entgegen, und fing die Wunden aus, di« Jenem drohten. Lange schwebt« er zwischen Leben und Lod, ich eilte zu ihm, «r kannte mich nicht, ich mar trostlo-, selbst der Czaar weinte bei seinem Anblick. Endlich siegte dte Kunst der Aerzte und seine Jugend; er ward dem Leben erhalten, doch «in jahre- lange- Stchthum hatten ihm seine tiefen Wunden bereitet. Xi« vergesse ich dtn Augenblick, wo der alt« Jeri-law in Mnlir ,<n,4,kznL »1 »,6, yn''.'» i:„1 M2 imr-i-ze) 4,-1 .v/lr-hml? .-«na Petersburg seinen krank««' Soh»i«n-,mich ««»fing, nie ptM geff« ick dit Rübruu, de« Kai-»-,und. seinen Gemahlin, «iß - sie ,ibn selbst aus »einem Krankenlager 1 besuchten- , Mr »Mg erlaubt,.ihm alle mehlt Zeitigu-widmen.MErließ ihn also nicht, und lebte glücklicheStUnde« -i« dec^besch^u-ten düsttrn Stube, indem ich meinem Freund« jedoSrleichtesung: gab, die i« meiner Macht Dar. .. /üuni. So ganz an diese stille Leben-weise gefesselt, und fast von der Wett geschieden, wußsk-'iWUAtstm, ob ich Freud« oder Trauer bei dem Befehl empf-nd, mich zur,-Begleitung de- Czaar- zu rüsten', der mit' seibereGtMafiliü ^ne große Reis« durch Europa antrat. Weich ei» ! Gedatlke fst, ajueyMißbe- gierigen Jüngling, die Lände« »zu sehen, die bisher nur im Helltunkel der Einbildungskraft vor ihmMwrbtzyj h-^. h^h vaterländische: Deutschland, da- rttcht« chetriehsam« 'Holland, da- aufgeklärte, kunstvolle Frankreich.; Asier- welcher TchMM, mich von. dem heißgeliebte« Freund«, M trennen, »ow htM Greise, der schon mehr «iner and«»»»,WM, rMWfgetz anzugebören schien. Doch, hier galt «S kein« Wahl» ; HhMt-» taw- bleiche Wange rötyetr fick, ass .«r zuerst hörte, .Mäst- Mir bcvorstand, er prie- mich glücklich,,ja «r beneidete mich, L«d ich trauerte, ihm nicht alle meine Genüsse opfern^« können. Mich hält ja Krankheit in eiserne« Banden, sogt« er, abM mein Geist wird mit Dir gehe«.-, E» war iMMttMtin Wunsch, Dich hinaus st, dir Welt .zu senhen, «Nd lgngt schon dachte ich daran, den Czaar dazu geneigt zu MachM» Ry» ist eS um so besser. Wen« DuParil7ffedst,dtyke ay mich, dort weilt meine Seel«. Ich werd«, Dir einSchniben ver trauen, begib Dich heimlich in di» Sjraß« D^ Hqyor-«, in da« auf dem Briese verzeichnete Hay-, dört wirst .Du P«ö' cal, unsern alten Freund finden. Ach Paul, haß, ich dann bei Dir wäre! Der glückliche Pascal, sagte ich unmuthig, wie beneide ich ihn! Constantin, der Franzose ist vjel feiaex uqh klüger al« ich, aber er kann Dich-,nimmermehr s-liMn. Constantin lächelte und umarmt« mich schw^tgeyh. Wenn Du Dich auch nicht nach seinem Wiederfthe« sehnst, Musen, sagte er, thue dennoch, was ich Dich; bstM. 7 .jlyd halt« meine Botschaft geheim; Niemand vorher Rejftgesellsch^ daß Du Pascal zu finden wußtest; Jch glaube, Dukayost nicht lüge», doch hier bedarf es ja,, «ur dt- Schweigen-. , ) Wir trinnten Un«, Jeri-law- Pater segnete war so schwach, daß «r seine» Lehnstuhl nicht mehr -st.M ließ, aber seine jugendlich« Lebhaftigkeit ließ ihn thetl an unftrer Reise nehmen ; mir empfahl «s Dr«D<.,M meinen Herrn, wt« sein Sohn ß« geübt Haft«,, in Hsth siNd Tod; sein Auge blickt« stolz, und sein« zitteryh« lst«-^str«Hr sich nach Constantin au«. al-er diese Worte sprach» Traurig retst« ich ad- traurig blieb ich die -erste«, TggtHstw ht- l-st- ter niegesthtne Gegenstände «ein« AusmerksamsM «nzoaen, und di« Freude immer mehr Macht, über Mhtn junge- -Herz » gewann. Ueber Danzig. Stettin und HUMhyrg gingen wir i nach Pyrmont, wo uu« der Frühliag , «MPß«g, kehrte« dann N nach Schwerin zurück, und war«« mittryim Sommeriilst^ I '»»»Hage«. 3» Oktober langten wir Holland qy» .rs« s Land, so ganz verschieden von allen anderst, «in dem Ete^ 1^4—E)' -Ä.« ..s>«rüz nnl,c>U eis Sril-k mü4. S»N<MrO'«MMMchst»akMd«Fi!ü-L -,'nu .11-,Ä , - 7- und verleg, von E M. Gärmer in , -- ---- -