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von M <2 8 em-— m 8 Oesern unc! Ueuie. sich befindet. Die Folge ist, bah Lust und Gefäß ihre Eigenwärme verlieren und sich abkühlen. Dieses physikalische Gesetz wendet mau mm tu der Küche an, indem man di« kühl zu lagernden Speisen in einem irdenen Topf unterbringt und den Topf mit einem feuchte» Leinentuch einwickelt. Das im Tuch aufgespeichert« Wasser veckunstet, entzieht also dem Topf seine Wärme und damit den in ihm befindlichen Speisen. Butter wirb auf diesem Wege steinhart, Bier- und Selterflaschen überziehen sich mit dem charakteristische« Nickerschlag abgekühlteu Wasserdampfes. Natürlich muß da für Sorg« getragen werden, daß sich die umgebende Lust nicht allzusehr mit Wasser sättigt, weil sie sonst keine weitere Feuchtigkeit aufzunehmen vermag. Frischer Luftzug ist also nötig, damit die gesättigte Lust durch trockene ersetzt Wick. Ist das Wasser genügend verdampft, das Tuch trocken ge- worden, so muß dieses neu befeuchtet werden. Mau kau» auch durch eine entsprechende Vorrichtung den Wassergehalt des Tuches beständig durch einige Tropfen ergänzen, so daß das Tuch nie ganz trocken Wick. Dasselbe Prinzip läßt sich auch auf die Abkühlung ganzer Räume anwenden. Zimmer, in denen nasse Leinentücher aufgespannt wecken, sind nach kurzer Zeit abgekühü. Die Wirkung Wick noch verstärkt, wenn das nasse Tuch wie eine Peitsche ruckweise bewegt Wick. Dann werden die iu dem Tuch gelagerten Wasserteil chen herausgeschleudert und einem schnellen Verdunstungs prozeß ausgesetzt, der eine rasche Abkühlung der Luft zur Folge hat. die planmäßig, wie Diebstahl, Mock, begangen werden. Ferner typisch ist eS, daß die Mehrzahl der Mkoholverbrecher, nämlich zwei Drittel, ledig waren, also weder an ein Heim noch an eine Familie gefesselt waren. Ein noch anderes Bild entsteht, das noch trostloser ist und erst klar den Zusammen- Hang zwischen Alkohol und Verbrechen zur Wahrnehmung bringt, Wenn Man, wie Dr. jur Hans v. Heutig in der »Münchener Medizinischen Wochenschrift" es unternimmt, unter sucht, wieviel der einzelnen Delittkategorien überhaupt dem Al- koholgenuß in Rechnung zu setzen sind Dann zeigt sich, daß eS von je 100 gefährlichen Körperverletzungen 30 sind, von Sachbeschädigungen S3, von Widerstand gegen die Staats- gcwatt 45, von Vergehen gegen die Religion 48, und von schweren und tödlichen Körperverletzungen 66, alles Zahlen, die zu laut sprechen, als daß sie eines Kommentars noch bedürften. Alkohol und Verbrechen. Daß sehr enge Beziehungen Kruschen MkoholiSmus und Verbrechen bestehen, kann heut zutage kein Einsichtiger mehr leugnen. Nur ziffernmäßige Belege zu erhalten, um Schlüsse daraus zu ziehen, ist — wenigstens in Deutschland — schwierig. Nur Bayern macht darin seit einigen Jahren in seiner Kriminalstatisdik eine Ausnahme, indem diese die Verbrechen aufführt, die laut Urteil des Gerichtes unter dem Einflüsse von übermäßigem Alkoholgenuß begangen worden sind. Zunächst ist zu kon statieren, daß die Zahl der Wkoholdelikte zugenommen zu haben scheint. Aber es ist dies unwichtig oder vielmehr unver- Mietbar, da wahrscheinlich die Gerichte jetzt häufiger als früher ihr Augenmerk auf den MkoholiSmus als für das Delikt mitbedingeud lenken. Jedenfalls kamen im Jahre 1912 in Bayern 8448 Verurteilungen wegen Verbrechen und Vergehen zustande, bei deren Wollführung der Alkohol seine Kolle gespielt hatte. Dazu gesellen sich noch 184 Ver urteilungen wegen Trunksucht. In 42,5 Prozent der Fäll« wurde auf Geldstrafe, in 56,9 auf kurzfristige Gefängnisstrafe erkannt. Wenn die Strafe in der Absicht erteilt Wick, zu bessern, so muß nach der Ansicht der Praktiker die kurzfristige Gefängnisstrafe als gänzlich verfehlt angesehen werden. Denn erfahrungsgemäß werden Trinker kaum in einem Zeitrairm von unter zwei Jahren so erzogen, daß sie als geheilt gelten können. Mlerdings ist das heutige Gefängnis auch nicht der richtige Ort für derartige Heilpädagogik. Die Verbrechen waren die typischen Mkoholverbrechen. Die gefährliche Körperverletzung in 43,2 Prozent, die einfache in 10,1 Prozi, die Beleidigung in 11,6 Prozent; auch der Hausfriedensbruch war reichlich vertreten. Man sieht, es sind alles Vergehen, die im Affekt ausgeführt zu iverden pflegen, nicht aber solche, Konsultation. „Sagte Ihnen der Doktor, was Sie hätten?" „Nein, er nahm, was ich hatte, ohne es zu sagen. Humor. Nicht sein Stil. Der Vater, ein Emporkömmling, fragt den Freier hochmütig: „Junger Mann, wecken Sie auch meiner Tochter ein Leben in dem Stil bieten können, den sie gewohnt ist?" „Ich könnte wohl," antwortet der andere, ,/rber ich würde mich genieren." Wie der alte Wrangel einen englischen Kriegs- korrespondenten kurierte. Ein gewisses Interesse in jetziger Zeit darf eine kleine Episode aus dem Preußisch-Dänischen Feldzüge beanspruchen, die von Freistau Adda von Lilien- cron, geborenen Freit» von Wrangel, einer Großnichte des Fcldmarschalls, in ihren vor einigen Jahren veröffentlichten Erinnerungen erzählt worden ist. Wrangel führte damals den Oberbefehl der gegen die Däne:: kämpfenden preußischen Truppen. Ein Londoner Zeitungskorrespondent hatte seinem Blatte wickerholt aus dem Hauptquartier des Prinzen Fried rich Karl ungünstige Berichte über die preußische Krieg führung zugehen lassen. Der Prinz sollte deshalb den Korre spondenten ausweisen lassen, der Kriegsminister von Roo« verwendete sich jedoch für ihn und bat Wrangels Adjutanten, den Grafe» Kalneiu, die Aufnahme des Engländers ins Ober kommando szu veranlassen. Als Graf Kalneiu Wrangel tue Sache vortrug, erwiderte der Feldmarschall: »Sag' ihn», er soll heute bei uns essen!" Nachdem sich dann der Stab im Eßzimmer versammelt hatte n»d auch der Korrespondent erschienen war, trat Wrangel ein, winkte sich den Korrespon denten heran und zeigte ihn den Anwesenden mit de» Worten: »Das ist der Mann, der die niedertächtigen Artikel über unsere Armee nach England geschrieben hat. Jetzt wer den wir ihn füttern. Schreibt er Wicker so niederträchtig, dann kriegt er nichts. Bitte, setzen Sie sich, meine Herren!" Und siehe da, der Korrespondent schlug in seiner Zeitung von jenem Tage einen sehr freundlichen Ton an. MAZ Z L «'S L S « « «-«