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releäkich ätk 8i»ß«. retteten. So blüht ihr Geschlecht heute noch. 0. L. Ein billiger Eisschrank. Ein richtiger Eisschrank ist zwar auch für einen kleineren Haushalt nicht unerschwinglich^ aber in den Eisschrank gehört Eis, und die tägliche Be schaffung einer hinreichenden Menge dieses Körpers stellt an den Geldbeutel ganz respektable Anforderungen. Wie Hilst sich da der „kleine Mann", der in diesem Fall« Wohl meist eine „kleine Frau" sein dürste? Sehr einfach, mit einem Eisschrank ohne GiS und Schrank! Ae Natur hat es nämlich so weise eingerichtet, daß Wasser, um zu verdunsten, Wärme braucht. Diese Wärme entzieh eS seiner Umgebung, also der Lust oder dem Gefäß, M dem eS Allerlei die Fugger besaßen damals ettSa 100060 Gulden. H Fahre später betrug ihr Reichtum schon 850000 Gulde«, um sich bei einer durchschnittlichen Jahresverzinsung von 40—50 Prozent bei Ende 15L7 aus L Millionen Gulden zu vermehren und 1546 mit 4«^ Millionen Gulden --- 47»/, Millionen Mark seinen höchsten Stand zu erreichen. Fast 800000 Dukaten — 16 Millionen Mark betrug der Wert deS Silbers,' das König Philipp II. 15S7 in Antwerpen mit Beschlag belegen ließ, wohin eS seine Flotte aus Mexiko für die Fugger gebracht hatte, und die Summen, die ihr Haus aus der Pachtung spanischer Zölle bezog, stiegen etwa um dieselbe Zeit auf die Rtesenzifferu von LOO 000, 400 000, ja 500000 Dukaten oder 10 Millionen Mark jährlich! Diese ungeheure Kapitalmacht, die sie zu Gläubigern des Kaisers, von Königen und Fürsten machte, gab den Fuggern natürlich auch großen politischen Einfluß. Nur dadurch, daß sie für ihn gutsagten und ihm ungeheure Summen vorstreekten, ging bei der Kaiscrivahl 1519 Karl V. gegen Fran- l. von Frankreich als Sieger hervor — eben weil er schließlich den Kurfürsten mehr Geld als sein Mitbe werber bieten konnte, denn die „Wähler, die sieben", haben niemals ihre Stimmen ohne greifbare Vorteile in die Wag schals geworfen. Aus dem Fahre 1523 ist denn auch ein Bries Jakobs II. Fugger an den Kaiser erhalten, in den er ihn ungescheut daran erinnert, daß er „von FuggerS Gnaden" sei: „Es ist bekannt und liegt am Tage, daß Eure kaiserliche Majestät die römische Krone ohne meine Hilfe nicht hätte erlangen können." ES mag lange gedauert haben, bevor der stolze Kaiser dies furchtlose Wort vergessen hat; es zu vergeben, hatte er kaum mehr nötig, denn Jakob Fugger hat nach jenem denkwürdigen Briefe nur noch zwei Jahre gelebt und den Kaiser nicht mehr gesehen. Tie politischen Verhältnisse trugen aber auch schließlich die Schuld an dem Bankerott des Kaisers. Tie deutschen Kaiser und die Könige von Spanien brauchten immer neue Millionen; sie verpfändeten den Fuggern wohl Städte und Schlösser und Standesherrschaften und aller hand Staatseinkünfte, zahlten aber keine Schuld in bar zurück. So kam es, daß, als der Dreißigjährige Krieg Deutschlands Wohlstand und Kultur vernichtet hatte, die großen Geldmächte doch die Zeche bezahlen mußten und das Handlungshaus der Fugger bankerott ging. Die längst zu Fürsten und Grafen erhobenen „Leineweber" blieben aber trotzdem reich begütert, da sie ihre zahlreichen, durch Kauf oder Pfandverfall erworbenen Güter und Herrschaften stets ganz getrennt vom Bankgeschäft verwalteten und so Die «Rothschilds der LutherM". (Nachdruck verboten.» AlS der deutsche Kaiser Karl V. nach seiner Versöhnung mit Franz I. von Frankreich den durch seine wertvollen Gemälde und wundervolle« Juwelierarbeiten berühmte» königlichen Schatz zu Paris besah, soll er mit seinem dünnen spanischen Lächeln gesa^ haben: „Zu Augsburg lebt ein Leinweber, der kann dies alles mit eigenem "Golde be zahlen." Das war Graf Anton Fugger, nächst seinem Oheim Jakob II. der Genialste und Grüßte aus dem Geschlecht der königlichen Kaufleute, derselbe, bet dem der Kaiser auch jene» »«vergebliche» Herbstabend erlebte, der Kindern und anek- doteahungrigen Leuten seit jeher als einzigartiger Beweis d«S märchenhaften Reichtum« der Fugger galt. Der Sturm strich kalt durch die engen Straßen Augsburg, drinnen im Prunhimmer des Fuggerschlosses aber hatte Graf Anton im Kamin ein Feuer von Aimmetholz brennen, in das er gleichgültig einen Schuldschein über 60000 Goldgulden warf, di» er Karl V. zu seinem eben beendeten Feldzug gegen die tunesischen Seeräuberstaaten an der afrikanischen Nord- Vvrgestreckt hatte. Die hübsche Geschichte ist im großen ganzen wahr, mit Anton Fuggers so vornehmen Verzicht auf seine Schuld forderung hatte es aber eine eigene Bewandtnis: es tpar nach den Forschungen Ehrenbergs, des besten Kenners der Handelsgeschichte jenes Zeitalters, nur ein geschickter Theater coup, um neue kaiserliche Geldansprüche glimpflich abzu wehren. . . Die Erinnerung an die „Rothschilds der Luther- -eit" wurde unlängst wieder lebendig,^als die Vermählung des Srbgrafe» Fugger-Babenhausen mit Gräfin Elisabeth Scheel- Plejsen in Berlin gefeiert wurde. Interessante Schicksale in der Tat hat diese Familie durchgemacht, die 1546 ein Vermögen von 47»/, Millionen Mark nachweisen konnte, ein Jahrhundert später, 1653, den Konkurs anmelden mußte und doch durch die kluge Vorsicht einer geschickten, auf großen Landerwerb gerichteten Familien politik noch heute in mehreren reich begüterten Zweigen blüht, Dunkel bleibt die Herkunft der Kaufherren, die man „die Totengräber des Mittelalters und die Fackelträger der Neu zeit" genannt hat; in den Erzählungen von den armen Webersleuten ist kein wahres Wort, denn Utz Fugger, der zuerst 1368 in den Augsburger Steuerlisten erwähnt wird, war bereits ein so wohlhabender Mann, daß seine Söhne und Enkel binnen zwei Menschenaltern zu den größten Geldmächten der Zeit gehörten. Den alles überstrahlenden Glanz des Hauses begründete der Größte des Geschlechtes, Iakob II. Fugger, der eigentlich Mr den geistlichen Stand bestimmt war, es als löjähriger Jüngling schon zum Chor- Herrn von Herrieden gebracht hatte, ein Jahr später aber in die Handlung eintrat und durch glückliche Bankgeschäfte Vermögen erwarb. Davon niögen ein paar Zahlen reden. Um das Jahr 1500 gab es in Augsburg nur 15 Handelshäuser, die mehr als 15 000 und nur vier Leute, die mehr als 30 000 Gulden (1 Gulden --- 10 heutigen Geldes!) im Vermögen hatte»; Denkspruch. vm WZseiMil Nid^ ru grob«» Dingen. IM <l«m kost unä äe» lest« Mitra, allen Msutjchellen « gebe», <ll« lich in cke» weg kielten, kann man Hölle unä teukel iwtzen, ruhig äle Leitung Irleu, <ten Kullchneiciefeien äse keimle isulchen u»4 gewid sein, äaß man «>it Ldirn bestehen «üä.