Volltext Seite (XML)
MM««« zu verweisen sind, für Vere» Beratung Sie «Sach» stunde des örtlichen Beraters nicht ausreicht. Darüber hinaus kann es sich empfehlen, in jedem provinziellen Fürsorge bezirk Spezialberufsberatungsstellen für einzelne Arten von Kriegsbeschädigunaen (Blinde, Schwerhörige, Epileptiker) oder für einzelne Berufe einzurichten. - Um indes diese Einrichtungen für alle Invaliden, wo sie sich auch immer befinden mögen, hinreichend nutzbar zu machen, ist es erforderlich, daß die Art und Weise, in welcher sie von den Unterausschüssen und den örtlichen Berufsberatern an die richtige Stelle geleitet werden, so wohl hinsichtlich der dabei zu beobachtenden Förmlich, keiten, als auch hinsichtlich der Kostentragung einer allge meinen Regelung unterworfen wird. Es wird nicht mög- lich sein, den Invaliden die Aufbringung der Reisekosten selbst zuzumuten, vielmehr werden diese Kosten einen Teil der allgemeinen Fürsorgeunkosten bilden müssen. Das, was unten unter IV über die Beteiligung der Bersicherungsträger (Reichsversicherungsanstalt, Landes- Versicherungsanstalten) an den Kosten der Berufsaus bildung gesagt ist, findet auch auf die Kosten der Berufs- beratung Anwendung. Wie im allgemeinen die Verbindung zwischen den militärischen Stellen und der Fürsorgeverwaltung eine Voraussetzung für jede gedeihliche Fürsorgetätigkeit bildet, so wird insbesondere eine lückenlose Be rufsberatung erst eintreten, wenn die Bezirks kommandos allgemein die Namen aller zur Ent lassung gekommenen Invaliden den örtlichen Ausschüssen mitteilen, die dann ihrerseits das Nötige wegen der ört lichen Berufsberatung veranlassen. Die Anweisung an die Bezirkskommaudos muß von den Generalkommandos ausgehen, die hierum durch besonderen Erlaß ersucht werden sollen. Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß die kollegialen Beratungsstellen in der Nheinprovinz bereits eine segensreiche Tätigkeit entwickelt haben. Insbesondere hat sich gezeigt, daß sie aus Grund des ärztlichen Gut- achtens vielfach nicht nur in der Lage sind, zweckdienliche Ratschläge zu erteilen, sondern daß sie darüber hinaus den Invaliden bereits Stellen vermitteln, in denen diese dauernd oder doch wenigstens versuchsweise zur Erprobung ihrer Arbeitsfähigkeit unterkommen können. Endlich sei zu diesem Punkte erwähnt, daß Anfang Juni in Halle ein besonderer Lehrgang für Berufsberater und Berufsbildner stattgefunden hat. Nähere Mitteilungen hierüber finden sich in den vom Kriegsministerium heraus gegebenen Anstellungsnachrichten (Nr. 32 vom 12. August ! 1915, S. 586). Aus Grotz-VerNn. Roker Halbmond. Minister von Breitenbach hat dem „Deutschen Komitee für Sammlungen zugunsten des Roten Halbmonds" aus der „Kriegssammlung der Eisen- bahn" den Betrag von 10 000 überwiesen. Abreise bulgarischer Studenten aus Berlin. Mon- tag abend 8 Uhr verließ die erste Abteilung von bulga- rischen Studenten, die zu den Fahnen einberufen find, Berlin, um sich nach der Heimat zu begeben. Zu der Ab fahrt hatten sich der Gesandte, Exzellenz Rizow, mit dem gesamten Gesandtschaftspersonal, sowie der Konsul, Kom merzienrat Mandelbaum, auf dem Bahnhof eingesunden. Eine zweite Abteilung folgte am Dienstagabend. Der Mord in Weißensee aufgeklärt. Den Be mühungen der Berliner Kriminalpolizei ist es nach um fangreicher Arbeit gelungen, den Mordbuben zu ermitteln und zu verhaften, der am 30. August die Geschäfts inhaberin Fräulein Martha Klauß in der Rölckestraße 175 zu Weißensee ermordete und beraubte. Der Mörder ist der 20 jährige Hausdiener Herbert Junge, dessen Eltern neben dem Mordhause wobnen. Junge er klärte bei seinem Geständnis, daß lediglich das Verlangen, sich eine Fliegeruniform zu verschaffen, ihn zu der Bluttat getrieben habe. Die Kriminalpolizei hatte bereits seit einiger Zeit starke Verdachtsmomente, die auf seine Täter schaft hinwiesen, gesammelt. Nur wußte man bisher nicht, wo er sich aufhielt. Der Mörder war zuletzt bis kurz vor dem Morde Hausdiener in einem Geschäft in der Span- > dauer Straße gewesen. Einige Tage vor dem Morde hatte er in dem Schaufenster eines Ladens die Uniform eines Fliegerseldwebcls gesehen, dir ihm so gut gefallen hatte, daß er sie sich unter allen Umständen verschaffen mußte. Es galt daher, die nötigen Geldmittel zu erlangen, und das hat er denn auch durch den Mord erreicht. Nach dem Mord begab sich Junge zu seinem Großvater nach Landsberg a. d. W. Bon dort aus schrieb er an das Polizeipräsidium in Rundschrift folgenden Brief: „An das königliche Polizeipräsidium, Krbuinalabteilung. Das Pfahnden nach mir in der jetzt dem königlichen Polizei- prüsidinm befchaestigen Raubmardaffaere duerste wohl, wie ich aus den Zeitungen ersehen kann, fuer immer unausgeklaert bleiben. Bitte also wegen unnützer Sache sich nicht weiter bemuehen zu wollen." Die Polizei ließ nun das Mordhaus und die Um gebung genau beobachten, und als am M ntag Junge in der Uniform eines Fliegerfeldwebels zu einem Besuche seiner Eltern kam, wurde er verhaftet. Die beiden Haupt belastungsmomente gegen ihn waren eine blutgetränkte Jacke, die in der Iungfernbeide gefunden worden war, und der eben mitgeteilte Brief aus Landsberg. Junge mußte nunmehr die Jacke als sein Eigentum an erkennen und mußie auch zugeben, daß er den Brief aus Landsberg a. d. W. geschrieben hätte. Er gestand schließ lich, daß er an dem Mordabend kurz nach Ladenschluß in das Geschäft des Fräulein Klauß eingedrungen sei, ein Stück Speck verlangt habe und, während sie ihm den Speck abschnitt, versucht habe, die Ladenkasse zu plündern. Fräulein Klauß sei, als sie das bemerkte, mit einem Messer auf ihn eingedlungen und habe ihn an der Hand verletzt; als fie dann telephonisch Hilse herbcKufen wollte, habe er sie mit einem Messer erstochen. Am Dienstagvormittag wurde auch die Mutter des Mörders verhaftet. Sie scheint zwar nicht verdächtig, an der Tat direkt beteiligt zu sein, doch besteht der begründete Verdacht, daß sie diese inso- fern begünstigte, als sie die Ausgaben, die ihr Sohn machte, verschwieg und von ihm Geld entgegengenommen hat, ohne sich über desfen Herkunft zu vergewissern. Vermischkes. Eine japanische Legende. In Japan erzählt man sich allerlei Gespenstergeschichten von Pferden, die nach ihrem Tod« als Geister umgehen und viel Unheil an richten. Eine solche Geschichte aus der Landschaft Aiva berichtete kürzlich der Gelehrte Kasai in der Zeitschrift der anthropologischen Gesellschaft von Tokio. Einstmals, als eine außerordentliche Teuerung in der Gegend von Nima herrschte, taten sich einige Bauern aus Mitani zu einer Baude zusammen und brachen in den buddhistischen Tempel Ootakiji ein, gerade in der letzten Nacht des Jahres. Als sie mit ihrer Beute abziehen wollten, hörten sie ein Pferd im Stalle wiederholt im Stalle laut schreien. Da sie fürchteten, die Nachbarn könnten aufgeweckt werden, schnitten sie dem Pferde den Kopf ab und gingen nach Hause. Ein Jahr später, um Mitternacht des letzten Jahrestages, erschien ein Geisterpferd ohne Kopf im Tempel und lief nach Mitani, genau auf dem Wege, den die Räuber genommen hatten. Und bis vor zehn Jahren wurden die Anwohner der Straße, besonders die Kinder, durch das Vorbeikommen des Pferdes ohne Kopf zu der gewöhnlichen Stunde in Schrecken versetzt. Eine andere Folge dieses Geisterbesuches war, daß, wenn die Nach kommen der Räuber die Reiskuchen zum Neujahrsfest buken, diese sich blutig färbten. Noch heute lassen deshalb die Leute die Kuchen in anderen Häusern Herstellen. Ein anderes Pferd in der Landschaft Mino, das infolge grau samer Behandlung gestorben war, hört man unter der j Erde wiehern, so oft ein fremdes Pferd vorbeikommt. Helen Kellers Herkunft. Helen Keller, das blinde, taube und stumme Mädchen, das es trotz seines Leidens zu einer erstaunlichen wissenschaftlichen Bildung gebracht hat, entstammt einer schweizerischen Familie, die vor zwei I Jahrhunderten in den Vereinigten Staaten einwanderte. Sie wurde Ende Juni 1880 in einem idyllischen Landhause zu Tuscumbia, einer winzigey Stadt im Staate Alabama, > geboren. Einer ihrer Vorfahren war in Zürich der erste Taubstummenlehrer, ein zufälliges Zusammentreffen, auf das Helen Keller wiederholt hingewiesen hat, mit dem Hinzufügen: „Es ist wahr, daß man kaum einen König kennt, der unter seinen Ahnen nicht einen Sklaven gehabt hätte, und kaum einen Sklaven, der zu seinen Vorfahren nicht einen König zählte." Einer ihrer Urgroßeltern war Adjutant bei La Fayette zur Zeit der Teilnahme des großen französischen Marschalls an dem amerikanischen Unab hängigkeitskriege. Aus der zweiten Ehe eines ebenso reichen wie intelligenten Eüelmannes mit einer bedeutend jüngeren Frau hervorgegangen, die aber denselben gesellschaftlichen Kreisen angehörte, scheint Helen Keller nicht das zu sein, das die moderne Wissenschaft mit erblicher Belastung erklärt. Mit neunzehn Monaten war kein Kind gesünder, lebendiger und lebensfreudiger als sie. Erst ein plötzlich auftretendes Leiden zerstörte die Keime einer normalen Entwicklung ihres Gehirns. Miß Anna Sullivan übernahm es nun, den verkümmerten Sinnen des Kindes eine Erziehung zu geben, die das un glückliche Mädchen in die Lage versetzen sollte, sich das ganze ungeheure Wissens- und Vorstellungsmaterial anzu eignen, zu dessen Begreifen ein normaler und gesunder Mensch fast ein Lebensalter braucht. Es bedurfte einer ungeheuren Arbeit, Ausdauer und Energie, um dieses Wunder zu vollbringen, durch welches Helen Keller soweit gefördert wurde, daß sie schließlich die Universität beziehen konnte. Neben Miß Sullivan und anderen Professoren war es besonders Samuel Howe vom Perkins Institut, der die Weiterbildung des Mädchens förderte. Als die Blinde die Universität beziehen sollte, legte die Unterrichts behörde zunächst ihr Veto ein, da eine direkte Unterwei sung der Schülerin nicht möglich war. Miß Sullivan ! mußte als Mittlerin dienen und das ganze Wissensgebiet in die ihr eigene Methode übertragen. Aber mit Rücksicht 1 auf die Verzweiflung der jungen Studentin, die vom Schicksal so hart getroffen war, gaben die Professoren schließlich nach und ließen Helen Keller trotz ihrer Taub heit als Hörerin zu. Englands Machtbereich. Die Engländer geben sich bekanntlich gern den Anschein, als ob ihnen das Wörtchen > Eroberung völlig fremd sei. Nur Deutschland treibe eine " Expansionspolitik, England habe es aber nur auf mora- j lische Eroberungen in der Welt abgesehen. Was diese l heuchlerischen Redensarten in Wirklichkeit zu bedeuten j haben, kann man am besten aus einer Statistik ersehen, die als umso einwandfreier zu gelten hat, als sie von > englischer Seite stammt. Danach hat noch nie ein Mensch ! über ein so riesiges Reich regiert wie König Georg V. Seine großbritannische Majestät herrscht über einen Kon- ' tinent(Australien),100Halbinseln, 500 Vorgebirge, 1000Seen, 2000 Flüsse und 10 000 Inseln. Als die Königin Viktoria den s Thron bestieg, dehnte sich ihr Reich über 8 329 000 Quadrat- l weilen aus; sie hat es um 3 000 000 Quadratmeilen ver- i größert. Im Jahre 1837 betrugen die Einnahmen des j Reiches aus seinen Kolonien 1500 Millionen Mark; sie be- i laufen sich heute auf 4500 Millionen Mark. Die Zahl der Armee in Friedenszeiten hat sich in dieser Zeit ver- ! doppelt, die der Marine vervierfacht. Von 100 Schiffen, die auf dem Meere segeln, tragen 70 die britische Flagge. > Das Reich der Königin bedeckte im Jahre 1837 den sechsten Teil der Erdoberfläche, das Reich König Georgs > umfaßt ihren vierten Teil. Georg V. beherrscht ein Reich, das 53 mal so groß als Frankreich, 52 mal so groß als i Deutschland und 3str mal so groß als Europa ist. Er hat dreimal so viel Untertanen wie der Zar, und er beherrscht in Amerika allein ein Gebiet, das größer ist als die nord- ! amerikanische Union. 1 Vie Heiratslus» der Blonden and Brünetten. Die Blondinen gelten im allgemeinen als die schönsten Frauen, ! und wenn sie zufällig noch dunkle Augen haben, gelten sie als die allerschönsten. Aber merkwürdigerweise ver lieren sie den Platz an erster Stelle, wenn es sich um die Heirat handelt. Es ist berechnet worden, daß dunkel haarige Frauen sich weit zahlreicher und auch schneller , und besser verheiraten als die Blondinen. Unter hundert Frauen kommen durchschnittlich 79 Brünette zum Altar, i und ebenso hat man berechnet, daß von hundert brünetten Frauen 83 einen Mann finden, während sich von den Blondinen nur 55 verheiraten. Der Grund hierfür dürfte l wahrscheinlich in der Verschiedenheit der Temperamente ! zu suchen sein. Es ist eine weitverbreitete, aber troü- l i dem irrige Anschauung, daß brünettes Haar und lebhaftes , Temperament notwendig identisch sein müßten. Es kann wohl zutreffen, daß die Brünetten im großen und ganzen > lebhafter sind als die Blondinen, aber temperamentvoller , und feuriger sind die Blondinen. Der große Unterschied ist nur der, daß die Leidenschaftlichkeit der Blondinen > unter der gemessenen äußeren Ruhe verborgen liegt, die von oberflächlichen Beobachtern so oft mit Temperament- losigkeit verwechselt wird. Nun sollte man doch eigent lich annehmen, daß aus diesen Gründen die Blondin n auch als Ehefrauen mehr begehrt sind als die Brünetten, aber es ist, wie bemerkt, doch nicht so, und zwar ganz ' einfach aus dem Grunde, weil die mehr oberflächlichen ; brünetten Frauen eine Fähigkeit vor den gehaltvolleren Blondinen voraus hc»ben, nämlich die, einen Mann zu fesseln. — Die Entscheidung darüber, ob die hier wieder- j gegebenen Behauptungen den Tatsachen entsprechen, müssen wir den lieben Frauen überlassen. i Arzneipflanzen. Die Verwendung von Pflanzen und Pflanzenteilen zu Arzneien findet die denkbar weiteste Verbreitung und sind deshalb die Apotheker vom Minister des Innern aufgefordert worden, solche Pflanzen in ihren Bezirken einzusammeln. Für die Einsammlung kommen dabei hauptscichlich in Betracht Lindenblüten, Königs kerzenblüten, Wermutkraut, Kamillen, Stramoniumblätter, ! Fingerhutblätter, Tolltirschenblätter, Kalmuswurzeln, Schaf- ! garbenkraut (ohne Blüten und möglichst stengellos). Wenn i auch nach fachmännischem Urteil nicht angenommen wird, j daß wir während des Krieges einen Mangel an Arzneikräutern bekommen werden, da ja ein großer Teil aus Oesterreich-Ungarn hereinkommt, so ist doch die ! Vorsorge, unsere heimischen Pflanzen zu verwerten, an- § erkenneuswert. Leider gehen jahraus, jahrein viele Tau sende von Mark unserer Volkswirtschaft verloren, weil die Kenntnis unserer Arzneipflanzen nur auf recht kleine Kreise der Bevölkerung beschränkt ist. Ein dankbares Feld vaterländischer Betätigung bietet sich hier für die Lehrerschaft, die ja durch ihre Opferwilligkeit schon so oft sich bewährt hat. Die Schulkinder werden außer der Be reicherung des Wissens die Freude haben, durch den Er lös für die eingesammelten Pflanzen mit beizutragen zur Linderung der Kriegsnot. Mancher Betrag kann zur Unterstützung der Kriegerfamilien, der Verwundeten und sonstige ähnliche Zwecke fast spielend gesammelt werden. -s- Militärlleferungsschwindel in Frankreich. Dem „Petit Parisien" wird aus Lyon berichtet; Der Leiter der hiesigen Filiale eines Pariser Hauses für Militär lieferungen ist verhaftet worden, weil er von einem Kon- trollofsizier zurückgewiesene Waren mit einem falschen Stempel versehen ließ. Sieben Angestellte des Hauses wurden ebenfalls verhaftet. Furchtbares Anwetter in Italien. Ein Unwetter, . das vor einigen Tagen über Ligurien und Lugano nieder- ging, hat riesigen Schaden angerichtet. Die Ortschaften ! Rapallo, Camogli, Santa Margherita und Portosino wur- i den furchtbar heimgesucht. In Rapallo stürzte das Wasser ! zwei Meter hoch von den Bergen durch die Stadt, riß den Viadukt der Eisenbahn 300 Meter weit weg, drang in jedes Haus, zertrümmerte die Türen und spülte die Möbel und die Waren der.Kaufläden ins Meer. Dreizehn Per sonen sind in Rapallo teils aus der Straße, teils in den ! Häusern ertrunken, vier kamen in Santa Margherita und i ebenso viele in Eamogli um. In Eamogli wurden die Straßen und Eisenbahnen auf vielen Stellen auf j Hunderte von Metern zerstört; mehrere Eisenbaynbrücken j wurden weggerissen. Die historische Abbazie der Doria in f Portosino wurde zerstört. Von flüssigem Eisen verschütte». In dem großen Eisenhüttenwerk Donawitz in Sceyermark wurden durch Versagen einer Kranbremfe fünf Arbeiter in einer Guß- grube von flüssigem Eisen verschüttet. Zwei wurden als verkohlte Leichen gefunden, ein bitter starb unter entsetz lichen Qualen erst nach Stundc.», zwei weitere wurden schwer verbrannt. -s- 60 Personen von Indianern verbrann». Ein Telegramm des Reute.sch>.n Bureaus aus Sun Diego in Kalifornien besagt, daß Pakui-Indianer am Freitag einen Zug bei Torres in Mexiko zur Entgleisung gebracht haben. Sie sperrten 80 Frauen und Kiyder in einen mit ! Heu beladenen Güterwagen und steckten diesen in Brand, j Nur 20 Passagiere konnten gerettet werden. Die übrigen s sind in den Flammen umgekomme». -s- Ein Riesenbrand. Nach Telegrammen aus ! Nachbarorten von Ardmore (Oklahoma) steht üw Stadt infolge Explosion einer Wagenladung Gasolin in Brand. Das brennende Gasolin verbreitete sich nach allen Richtungen, wodurch eine große Zahl von Gebäuden Feuer fing. Die Station wurde durch die Explosion zer stört. Soweit bis jetzt bekannt ist, kamen 1b Personen ums Leben. -l- Das endgültige Urteil im Shm-Prozetz. In der Strafsache gegen den früheren Bankdir-Uar Ohm von der Nieder deutschen Bank in Dortmund ist jetzt die Emscheidung der Straf kammer erfolgt, an welche das Reichsgerichi die «ache zwecks Bil dung einer Gesamtstrafe zurückverwiesen hatte. Die Gesamtstrafe wurde auf 3 Jahre 4 Mauale festgesetzt, wovon 4 Monate als durch die Untersuchungshaft verbüßt erachtet wurden. Der Antrag Ohms, ihn aus der Hast zu entlassen, wurde abgelehnt. Eine Kindesmörderin. Das Schwurgericht des Berliner Landgerichts II verurteilte am Montag die 20jährige Arbeiterin Martha Bernhardt aus Steglitz wegen Tötung ihres neugeborenen Kindes unter Zubilligung mildernder Umstande zu 4 Jahren Ge fängnis und zu 5 Jahren Ehrverlust. Die Verurteilte hatte Be ziehungen zu einem jetzt im Felde stehenden jungen Mann, der ihr auch die Heirat in Aussicht gestellt hatte. Am l7. Mui d. I. wurde sie Mutter einer kräftige» Knaben. Am 22. Mai holte sie das Kind von ihrer Zimmerwirtiu ab, angeblich, um es zu Verwandten des Vaters zu bringen. Sie trug es aber zu einem Müllablade platz und schaufelte das unglückliche kleine Wesen bet lebendigem Leibe eln, so baß es elendiglich ersticken mußte. Gefcdicftistalenoer. Donnerstag, ZV. September. 168, Straßburg mitte», im Frieden aus Befehl Ludwigs XIV. weggenvmmen. - 1745. Sieg Friedrichs des Groszen bei Sorr. - 181 l Kaiserin Augusta, ' Weimar. - ,827. Wilh. Müller, Dichter, -f Dessau. - 1857. Herm Sudermann, dramat. Dichter, * Matziken. - 1881. G. Bou» langer, franz. General, f (Selbstmord) Brüssel. - lSl.3. Dr. Ru- dols Diesel, Erfinder des Diefel - Matar», ck auf einer Ileberfahrt l nach England. — 1814. Zwei Antwerpener Furis ae- l nommen.