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Z — Z ZNS-N »S-s L «' Ordern una )1eu^e. . war für ihren Mann eine trizität den Gewitterwolken langsam zu entziehen die Erde ohne jedwede Gefahr für die Umgebung ten. Seine Arbeiten auf diesem Gebiete reichen Jahre weiter als die Versuche Franklins zurück, stellte seine „Wetterstange" im Jahre 1754 auf, und in abzulei- fast M Divisch Während Pfarrer von Brenditz nicht günstig gewesen; die Zeit und der Aberglaube der Bevölkerung verhinderten ihn daran, seine Erfindung weiter zu verfolgen und zu verbessern. Und so teilt denn Divisch das Los vieler Erfinderr sein» ersten Versuche blieben im Anfangsstadium, während es Franklin vergönnt war, den Ruhm seiner Erfindung zu ernten. Der erste Erfinder des Blitzableiters. Der Welt gilt Franklin als der Erfinder des Blitzableiters, und ihm ge bührt auch der Ruhm, als erster das Prinzip der noch heute verwendeten Form des Blitzableiters ausgestellt zu haben; dabei aber hat man vergessen, daß ein gelehrter deutscher Geistlicher, der Pfarrer ?. krooopias Divisok, schon lange vor Franklin dem Problem der künstlichen Blitzab leitung eingehende Studien und Versuche gewidmet hatte, aus denen ein durchaus brauchbarer Apparat hervorging. Es war der im Jahre 1754 von Divisch in dem Dorfe Brenditz ausgestellte Blitzableiter, den der Erfinder „Kon duktor" oder „Wetterstange" nannte. Der Gegenwart wird die Erinnerung an diesen ersten Blitzableiter Europas wie der nahegebracht: vor kurzem ist im Burghofe der alten Znaimer Herzogsburg eine Nachbildung des Modells des Blitzableiters Divischs aufgestellt worden. In der bei der Deutschen Verlags-Anstalt erscheinenden Zeitschrift „lieber Land und Meer"' berichtet Dr. Eduard Hawelka über bis sen eigenartigen Apparat und seinen von der Welt zu unrecht vergessenen Erfinder. Pfarrer Divisch. der in dem Dorfe Brenditz gewissenhaft seinen Seelsorgerberuf aus übte, erfreute sich mit Recht als Physiker und Mechaniker eines großen Rufes; mehr als einmal berief ihn Maria Theresia nach Wien, um sich von dem gelehrten Manne seine physikalischen Experimente vorsühren zu lassen. Di visch ging von dem Gedanken aus, die atmosphärische Elek Franklin seinen ersten Blitzableiter erst 1760 in Phila delphia errichtete. Ter Unterschied zwischen den Erfindungen der beiden Forscher besteht darin, daß Divisch die Elek trizität der Lust zerteilen und dann ableiten, während Franklin sie konzentrieren, zur Entladung bringen und erst dann ableiten wollte. Die Wetterstange des Pfarrers von Brenditz erweist sich als ein etwas komplizierter aber sinn reicher Apparat. Von einer Stange gehen vier wage- rechte Querarme aus, die an ihren Enden, auf kurzen senkrechten Stäben kleine etwa 30 om lange Kästchen aus Eisenblech tragen, die mit Eisenfeilspäuen gefüllt und mit durchlöcherten Deckeln verschlossen sind. In jedem der Löcher steift ein etwa 6 om langer zugespitzter Mctall- stab, dessen unteres Ende in die Eisenfeilspäne hinein reicht. Zur Ableitung der Elektrizität ist die Eisenstange mit einer weit in den Erdboden hineinreichenden Eisen- kette verbunden. Die ersten Versuche mit diesem Blitzab leiter bewährten sich vortrefflich. Allein in den Sommern 1755 und 1756 traten in der Znaimer Gegend anhaltende Dürren ein, und die abergläubischen Bauern begannen diese Heimsuchung der bei dem Pfarrhofe aufgestellten Zauber maschine zuzuschreiben. EL kam zu Zusammenrottungen, und im Sommer 1756 schritten die Bauern zur Tat: sie zerstörten das unheilvolle „Teufelswerk". Das nun unter der Leitung des Stadtmuscums im Znaimer Burghofe auf- gestellte Modell der Wetterstange des gelehrten Pfarrers ist eine getreue Nachbildung des Originals, jedoch in klei nerem Maßstabe; der Apparat ist 15 m hoch, während die seinerzeit von dem Erfinder errichtete Wetterstange nicht weniger als 39 m Höhe auswies. Das Glück ist dem wackeren Aus neuen Erinnerungen an Bismarck und Moltke. (Nachdruck verboten.) In ihren „Erinnerungen an den Berliner Hof", dis die Prinzessin Radziwill kürzlich in der „Revue" ver öffentlichte, widmet sie zwei Kapitel Bismarck und Moltke. Besonders interessant ist, was sie über den eisernen Kanzler als Gatten und Familienvater zu erzählen weiß, „Bismarck hatte eine tiefe Neigung für den alten Kaiser. . Wenn sie zusammen waren, konnte man die unwillkür liche Ehrfurcht beobachten, mit der die Augen des Kanzlers auf dem Herrscher ruhten. Man fühlte in seinem Blick Dankbarkeit und Bewunderung; man ahnte eine tiefe und wahre Liebe. Wenige Personen haben diesen Zug im Charakter des Fürsten beobachtet, der doch so sehr zur Zärtlichkeit neigte. Niemals hat es einen besseren Gatten, einen liebevolleren Vater gegeben; er war ein Mensch, gemacht für das Famliwnawen, das er liebte, an dem er hing, und in dem er ebenso wie in der Liebe zu seiner Frau und seinen Kindern einen Trost inmitten all der Sorgen fand, di« ihm die Führung der Staatsgeschäfte verursachte, und inmitten der unge heueren Verantwortung, die auf seinen Schultern lastete. . . Während der Stunden, wo die größten Inter essen des Staates auf dem Spiel standen, gingen seine Gedanken zu seinen Enkelkindern, und das geringste Un wohlsein dieser Kleinen beschäftigte ihn mehr als seine politischen Erfolge oder Mißerfolge. Es wäre schwer, sich ein glücklicheres Leben vorzu stellen als das, das er mit seiner Frau führt«. Sie war in ihrer Art eine ganz ebenso bedeutende Persön lichkeit wie ihr Mann. Sie war durchaus nicht, was man eine Frau von Welt nennt, und hatte nichts von glänzen dem Geist. Aber sie besaß eine gute Menge gesunde» Menschenverstandes, die für jeden Erfolg so wichtig ist. In ihrer völligen Aufopferung für den Fürsten wußte sie völlig zurückzutreten, wenn es nötig war, nnd un aufhörlich wachte sie über ihn und über sein Wohlergehen, mit jener Zärtlichkeit, die nur der besitzt, der das ge liebte Wesen über sich selbst stellt. Für sie war er voll kommen; während her langen Jahre ihrer Verbindung war niemals der leiseste Streit zwischen ihnen, und es ist zweifelhaft, ob der Fürst alle die großen Dinge hätte vollbringen können, mit denen sein Name in der Geschichte verknüpft ist, wenn er nicht an seinem Herd die notwendige Ermutigung für seine schwere Aufgabe gefunden hätte und besonders eine ebenso starke Äebe wie diesen Glauben, der Berge versetzt." Von der Fürstin wird dann weiter gesagt: ,/Die wichtigsten Dinge existierten für sie nur, wenn sie mit ihm in persönlicher Berührung standen; sie war die ' Frau des Fürsten Bismarck, aber keineswegs die Gattin ! des deutschen Reichskanzlers. Sie war gut, liebevoll, ; wohltätig, Line hingebende Mutter und ausgezeichnete Hausfrau. Ueberall respektierte mau sie, und sogar die j eleganten Kreis« zogen ihre seltsamen Toiletten und die ' Einfachheit ihres Benehmens nicht ins Lächerliche. Sie s" ", ' : bessere Fran, als eS wahr- § scheinlich eine gewesen wäre, die die politische Seite seiner großen Persönlichkeit besser verstanden hätte. Ms stellte für ihn gleichsam die Pantoffeln und dell Schlich»