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M i gewerblichen Genossenschafisfonds. A.O des Kgl. Mmist. de« Innern vom 20/7. ISIS — Nr. 2125k lllä W! 6. Gemeindesteuerordnung für Falkenhain. 7. Zuwachs- steurrordnung für Börnersdorf. Nichtöffentliche Sitzung. 8. Abkommen mit der Firma „Getreide-Tin- Mi kauf" über den Einkauf der Ernte >915 und die ihr auf- erlegten Bedingungen für die Beschäftigung von Unter- Ml kommisfionären. 9. Wettinstiftsangelegenheiten. 10. Brot- M Höchstpreise. II—35. Gesuche um Kriegsfamilien-Unter stützung aus Bärenfels, Stadt Bärenstein, Dorf Bärenstein, Cunnersdorf, Dippoldiswalde, Dittersdorf, Friedersdorf, M Glashütte, Hänichen, Hennersdorf, Kreischa, Lauenstein, W Lungkwitz, Naundorf, Obercarsdorf, Oberfrauendorf, W Oelsengrund, Possendorf, Pretzschendorf, Quohren, Rechen- W berg, Reichenau, Röthenbach, Ruppendorf, Schmiedeberg. M 36. Gemeindevorstandswahl Schlottwitz. — Im morgenden Gottesdienste wird der groben M Siege im Osten gedacht werden, worauf von der Ge- M meinde „Nun danket alle Gott" gefungen werden wird, während der Chor einen Gesang vortragen wird. Kipsdorf. Eine Stunde andachtsvollen reinen Ge- Wu nießen« bereitete die an Stelle der wöchentlichen Kriegs- W betstunde am Donnerstag hier veranstaltete musikalische Kriegsandacht der zahlreichen Zuhörerschaft, die das Gottes- M Haus bis auf den letzten Platz füllte. Das auserwählt U zusammengestellte Programm brachte durchweg Bach'sche W Musik zu Gehör, die so recht geeignet war, aus die vom M Ernst des Krieges bedrückten Herzen tröstend und erhebend 8 einzuwirken. Andächtig lauschten die Kirchenbesucher den 8 i Eopran-Solir der Konzert- und Oratoriensängerin Fräu lein Anna Klotz aus Dresden, deren seelenvolle Töne den Kirchenraum mit lieblichem Wohllaut erfüllte. Trefflich untttstützt wurden die Gesänge durch Violinspiel eines jugendlichen angehenden Künstlers, sowie fein registrierter Orgelbegleitung des Herrn Kirchschullehrers Hutschenreuter. D Der im Mittelpunkte der Andacht stehenden Schriftver- A lesung folgte Gebet, Segen und Eemeindegesang des M Liedes Nr. 583. Herz und Sinn gestärkt mit dem Worte 8 Gottes, sowie durch die edlen Gaben der Kunst verlieb W di« Gemeinde unter dem Siegesgeläute der Glocken das W Gotteshaus. Bireyburg. Es ist nicht ausgeschlossen, daß der M Vorstellung der Waldbahne am nächsten Dienstag, zu der „Der grytze und der kleine Klaus" ongesetzt ist, die Ehre der Gegenwart Ihrer kgl. Hoheiten de» Prinzen und der . Prinzessin Johann Georg zu teil wird. Hartmannsdorf. Der Reservist Kurt Richter, im - Infanterie-Regiment Nr. 104 „Kronprinz", 5. Kompanie, aus Hartmannsdorf bei Frauenstein, zurzeit verwundet WA im Sanatorium von Zimmermann in Chemnitz, wurde D mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Nassau. Das innere Missionsfest am 17. Oktober W besteht in Gottesdienst und einer Nachfeier im Saale des W Zschommlerschen Gasthofes. Für reiche gesangliche Aus- M gestaltung dieses Festes wird bereit» gearbeitet. Kreischa. Am Freitag den 6. August manövrierten k 2 kriegsstarke Kompanien des 2. Grenadierregiments nach M einem Morgenmarsch in unserer Nähe, machten Rast aus L dem oberhalb der Körnerstrabe gelegenen Rittergutsfelde » und kochten ab. Das interessante Schauspiel hatte jung und alt herbeigelockt, die allerhand Liebesgaben den n feldgrauen Kriegern zusteckten. Am Mittag konzertierte die Regimentskapelle auf dem Erbgerichtsplatze, die dann i gegen 3 Uhr nachmittags die Grenadiere von Kreischa s unter vaterländischen Weisen zurückbegleitete. — Sonntag den 8. August wird im hiesigen Gasthof Blasche ein vaterländischer Kriegsunterhaltungsabend abgehalten W werden, bei welchem Herr Journalist Conrad über eigene W Erlebnisse: „4 Monate in russischer Kriegsgefangenschaft" — 8 sprechen wird. Wurzen. Der alte Wucher geht auf neuen Wegen weiter! Eine tiefe Erregung und Verbitterung herrschte auf dem letzten Wochenmarkt in der sächsischen Stadt M Wurzen wegen des Gebarens einzelner Händler und M Produzenten von Nahrungsmitteln. Gemätz der neuen Bundesratsverordnung halten sie zwar die Preise aus U Aushängen verzeichnet, aber einfach geschrieben: „Bohnen ein Pfund 10 bi« 40 Pfennig, Kraut 10 bis 60 Pfennig." M Wollte nun jemand billige Ware kaufen, so hieb es R jedesmal: „Die ist nicht mehr da!" und das gleich zu 1!! Beginn des Markle»! Auf die Frage, warum die Preise kfl nicht genauer bezeichnet würden, erhielt man immer die Antwort: „Ich kann verkaufen, wie ich will, über den Höchstpreis gehe ich nicht." Durch diese» Verfahren werden die neuen Vorschriften einfach umgangen. Es ist kaum zu verstehen, daß die Behörden solche ungenauen Preisverzeichnisse abgrstempelt haben. Ayerbach i. B. Wegen Wassermangel hat der Stadtrat hier Einschränkungen des Wasserverbrauchs an geordnet. Zwickau. Der Umbau des Dienstgebäudes der Kgl. Kreishauptmannschast Zwickau, der sich auf den Ausbau E de» Keller- und Erdgeschosses und den Neubau eines g grotzen Seitenflügels erstreckte, ist nunmehr beendet. Die » Dienstwohnung des Krrishauptmanns, die sich bisher im ersten Obergeschoß befand, wird nach dem zweiten Ober- it gefchotz verlegt. Der Gesamtumbau, der über 145 000 « Mark kosten wird, macht einen sehr vorteilhaften Eindruck. Pl««N i. B, Lin dreiste» Gaunerstück hat der I in den 30er Jahren stehende Schlossergeselle Meindel I von hier im Laufe der vergangenen sechs Monate aus- geführt. Er war früher al» Markthelser bei einer gröberen ! Firma hier angestellt und hatte al» solcher de» öfteren i Benzin und Oel auf dem unteren Bahnhof zu holen. Er benützte diese Gelegenheit, hin und wieder auch ein oder zwei Fässer Benzin oder Oel mitzunehmen, die Eigentum der Staatseisenbahn waren und die ihm der Molkereibesitzer Grobhans stets gern abnahm, da derselbe u. a. auch diese Waren verkaufte. Obwohl Grobhan» wußte, datz die ihm von Meindel gelieferte Ware ge stohlen war, drängte er ihn doch de» öfteren um „neue Lieferungen". Großhans bezahlte ganz gute Preise, und da ihn Meindel nicht sofort bedienen konnte, kam letzterer auf den Gedanken, leere Fässer mit Wasser zu füllen und sie je nachdem als Benzin oder Oel zu verkaufen. Während einer Verhandlung, die in einer anderen Sache gegen den schon öfters vorbestraften Meindel stattfand, kam man auf die Schliche des Schwindlers. Dieb und Hehler wurde festgenommen. Waldenburg. Nach dem Genüsse eines Pilzgerichtes stellten sich bei einer hiesigen Familie die sicheren Er scheinungen einer Pilzvergiftung ein. Tin zu Besuch in der Familie weilender achtjähriger Knabe von auswärts erlag bereits der Erkrankung. Crimmitschau. Zwei al« Laufburschen beschäftigte 13 jährige Schulknaben aus Neukirchen entwendeten aus den Geschäftsräumen einer hiesigen Buchdruckerei mehrere Tausend Rabattmarken, die dort für den dortigen Rabatt sparverein hergestellt werden. Vollgeklebte Sparbücher legten sie sodann teils selbst, teils durch Angehörige in verschiedenen Geschäften vor und erhielten die satzungsge- mätz festgesetzten Beträge ausgezahlt. In einem Geschäft wurde aber der Schwindel entdeckt und zur Anzeige ge bracht. Der Buchdruüereibesitzer ist durch die beiden Burschen erheblich geschädigt worden, da er für die aus gezahlten Beträge ersatzpflichtig ist. Netzschkau. Eine Herabsetzung des Brotpreises ist von der hiesigen Bäckerinnung beschlossen worden. Sie macht bekannt, daß infolge des behördlich geänderten Mischungs verhältnisses der Pfundpreis des Roggenbrotes auf 18 Pf. herabgesetzt worden sei. Vermischtes. ' Der Tapferste der Tapferen. Ein französischer Politiker sprach über einen General, dessen Kriegstaten sonst niemand rühmen wollte, und behauptete, daß der selbe auf dem Schlachfelde stet» da zu finden gewesen sei, wo die Kugeln am dichtesten waren. „Wo war denn das?" frug etwas ungläubig einer der Zuhörer seinen Nebenmann. — „Hinter dem Munitionswagen!" ant wortete dieser. * Verspätung. „Ich begreife nicht, daß die Russen von unseren Siegen noch nichts wissen?" „Ja, schauen S', dö san nähmli mit eahnem Kalender um 14 Täg z'ruck." ' Ein „Menü" in französischer Sprache. Die „M.N.N." melden aus Regensburg: Bei der silbernen Hochzettsseier des Fürsten Thurn und Tarin in Regensburg wurden die Gäste vom Hofmarschallamt zu einem „Dejeuner ckinatoir" eingeladen, bei der ein „ölenu" in französischer Sprache oorgelegt wurde. Vielen Gästen wurde dadurch die Freude an der Einladung gründlich verdorben. — Der Deutsche Kaiser ladet seine Gäste bekanntlich zu einer Frühstückstafel. Ferkelmarkt zu Dippoldiswalde vom 7. August. sVon den 26 aufgetriebenen Ferkeln wurden 26 verkauft zum Prelle von 35—66 M. pro Paar. Letzte Nachrichten. „Krupp hat gesiegt." Einen Tag vor dem Fall Warschaus brachte der Pariser „Figaro" folgende prophetischen Worte: Der Fall Warschaus kann nur noch Stunden auf sich warten las sen, und unsere vor kurzem aufgestellte Behauptung wird sich bestätigen. Krupp hat gesiegt. Wie jedes Land, so hat auch Deutschland seine Munitionskrise durchzumachen gehabt. Deutschland hat das Problem schweigend zu lösen verstanden. Die Wiedereroberung Galizien» und der Fall Warschaus bilden die Belohnung. Um Gali zien trauerte bereits ganz Oestereich und Ungarn. Der Fall Warschaus wird ungeheure Manifestationen de» Tri umphes Hervorrufen und die Deutschen alle Verluste ver gessen machen. Achtung auf Brandstifter. Es ist bekannt geworden, daß das russische General konsulat in Genf einen Plan entworfen hat, der darauf gerichtet sei, an einem noch nicht bestimmten Tage mög lichst viel deutsche Getreidelager durch Feuer zu zerstören. Außer gedungenen Brandstiftern sollen auch Militärflug zeuge dabei Mitwirken. Es ergeht daher an jeden einzelnen die dringende Bitte, auf Landstreicher und Verdächtige be sonders zu achten und über verdächtige Wahrnehmungen sofort Anzeige zu machen. Antrag auf Waffenausfuhrverbot aus Amerika. Der frühere amerikanische Gesandte in Madrid, Taylor, empfahl beim Zusammentreten der Nationalen Friedens konferenz in Washington, den Kongreß zu einer außer ordentlichen Sitzung etnzuberufen, um den Präsidenten zu ermächtigen, die Ausfuhr von Waffen und Munition nach allen kriegführenden Ländern zu verbieten Taylor erklärte, seine Sympathien seien trotzdem aus englischer Seite. Die Rückzugslinie Brest-Litowsk. Rotterdam, 6. August. Mit großer Beklemmung verfolgen eingewrthte Pariser Kreise die Vorgänge in Polen. Man hat Nachrichten erhalten, daß di« Rückzugs- linke Brest-Litowsk bedroht ist und Mackensen dieser Festung „Buren"Heftpflaster, ges-gesch., Brief lOPf„ in Drogerien«. schon näher wäre al» die russischen Warschauer Truppen. Man befürchtet eine völlige Abschneidung der russischen Truppen aus ihrem Rückzüge. Der Einzug in Warschau. Köln. Nach einem Warschauer Telegramm der „Köl nischen Zeitung" erlitten die Deutschen keine übermäßigen Verluste, jedoch kann von einer freiwilligen Aufgabe Warschau» keine Rede sein. Die Russen wurden regel recht von den deutschen Truppen hinausgeschlagen und sprengten alle großen Weichselbrücken. Beim Einzuge der Truppen bemächtigte sich der Bevölkerung ein geradezu rauschartiger Freudenzustand. Alles drängte auf den Marschftraßen zusammen und jubelte singend den ein- ziehenden Regimentern zu. Erst später änderte sich da« prachtvolle Einzugsbild, als »ich ein kräftiges Nachhut gefecht entwickelte. Während der Kampflärm vom Weich selgelände herwogte, fluteten die Volksmengen weiter durch die Stadt. Die Deutschen beherrschen die öffentliche Meinung in Ostasien. Ein Brief, den ein angesehener Deutscher am 5 Mai d. I. aus Schanghai in die Heimat gerichtet hat, enthält nach der „Köln. Ztg." folgende Stelle: „Trotz der riesen haften Anstrengungen der Engländer, trotz der großen finanziellen Opfer, die sie gebracht haben, ist es ihnen doch nicht gesungen, die Wahrheit totzumachen, im Gegen teil, die Deutschen beherrschen die öffentliche Meinung in Ostasien. Unsere Telegramme gehen heute in chinesischer Uebersetzung bis in die entlegensten chinesischen Dörfer. In Tibet und Kansu findet man deutsche Nachrichten. Es ist ein Sieg der deutschen Intelligenz über die britische brutale Gewalt, der sich darin äußert!" Die bulgarisch-serbische Spannung. Die russischen Zeitungen berichten It. „Frkf. Ztg.", daß Bulgarien an Serbien die Anfsorderung richten werde, die Donau von Minen zu säubern und die bulgarische Schiffahrt passieren zu lassen. Falls Serbien dieser Auf- forderumg nicht nachkomme, werde Bulgarien Serbien den Krieg erklären. Ein deutscher Polizeipräsident in Warschau. Köln. Die „Kölnische Volkszeitung" meldet: Der hiesige Polizeipräsident v. Glasenapp isl in gleicher Eigen schaft an die deutsche Verwaltung von Warschau berufen worden. Eine holländische Stimme. Amsterdam. „Nieuws van den Dag" nennt den Fall Warschaus ein großes Ereignis, vielleicht das wich tigste des ganzen Krieges. Warschau sei nicht allein die Hauptstadt Polens, es war auch jahrelang der Mittel punkt der militärischen Operationen Rußlands und ver mutlich der Sitz des Hauptquartiers, jedenfalls aber die Stelle, von wo die Drähte nach allen Teilen der Front ausgingen. Der Widerstand des westlichen Festungs gürtels Rußlands sei nun entgültig gebrochen. Die Wie deraufnahme der Offensive sei lange Zeil unmöglich. Der atembeklemmende Munitionsvorrat der Feinde. Der „Frankfurter Zeitung" wird aus London gemeldet: Der parlamentarische Sekretär des Munitionsministeriums sagte in einer Versammlung, er wisse, wieviele Granaten Deutschland und Oesterreich-Ungarn jeden Tag verfertigen. Er dürfe die Zahl nicht nennen, aber sie sei so riesig, daß ihm der Atem gestockt habe, al» er die Zahl ver nommen habe. Er gab dann die Versicherung ab, daß es demnächst den Verbündeten gelingen werde, die Feinde in dieser Hinsicht zu übertresfen. — Na also! Stimmungsumschwung in Rumänien. Budapest, 7. August. Unter dem Eindruck des sieg reichen Vordringens der Zentralmächte in Rußland voll zieht sich, wie aus Bukarest gemeldet wird, ein ent schiedener Wandel in der Stimmung der öffentlichen Meinung Rumäniens. Auch die gemäßigleren Organe bringen den Mut auf, ihre Stimme gegen den Vierver band zu erheben, während die mit den Zentralmächten sympathiesierenden Blätter die Regierung scharf angreifen, weil sie nicht jetzt die Gelegenheit ergreife, um Beßarabirn wiederzugewinnen. „Seara" gibt der Vermutung Aus druck, daß Bratianu sich dem Dierverband gegenüber fest- gelegt hat, sodaß «ine Stellungnahme gegen Rußland unmöglich gemacht wird. Wenn die» der Fall sein sollte, meint da» Blatt, so wird Bratianu solchen Staatsmännern Platz machen, die nicht gebunden sind. Siegesfeier in München. München, 7. August. Die Einnahme von Warschau und Iwangorod wurde am Freitag abend in München durch eine Siegesfeier unter freiem Himmel auf dem Königsplatz begangen. Die Menge zog mit Musik und Fahnen nach dem Wittelsbacher Schloß, um dem König zu huldigen. Der König hielt eine Ansprache, in der er unter anderem sagte: Die Hauptstadt Polens ist unser, diese so stark befestigte Stadt. E, ist mir eine ganz besondere Freude, daß die Einnahme meinem Bruder Leopold vergönnt war. Er hat an der Spitze der y. Arme« diese große Tat vollbracht. Kurz darauf haben di« Oesterrrlcher Iwangorod besetzt. Wir sind damit einen guten Schritt vorwärts gekommen zum Frieden. Der aber liegt noch in weiter Ferne; wir kämpfen ja gegen die ganze Welt! Ich zweifle nicht daran, daß,