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M2 dunst' GM Eine neue Theorie der Entstehung der eft. Bisher hat man geglaubt, den Erreger der Pest bereits zu kennen, und hat den im Jahre 1894 von Yersin entdeckten Bazillus dafür gehalten. Nun will Prof. Dunbar, der Direktor des Hamburger Hygienischen Instituts, der seit einiger Zeit auf Java zur Erforschung der Pest sich befindet, einen anderen Erreger konstant in allen untersuchten Füllen ge funden haben, den er zu den Schimmelpilzen rechnet. Der selbe soll sich übrigens nicht nur im Körper der Kranken nachweisen lassen, sondern auch in Nahrungsmitteln wie Reis. Damit würde vielleicht eine Erklärung für die Ver breitung der Seuche gegeben sein. Ob die Beobachtungen Prof. Dunbars sich bestätigen werden, insbesondere ob der entdeckte Schimmelpilz nicht ein zufälliger und harmloser Gast ist, müssen erst Nachuntersuchungen an Reinkulturen und lleberimpfungsversuchen ergeben. Trübe Ahnung. Die Mutter: „Warum weinst du denn so schrecklich, Wilhelm?" Wilhelm, der eben mit seinem älteren Bruder gespielt hat: „Ach, Georg hat die Bluse zerrissen, die ich dann tragen muß, wenn sie für ihn zu klein ist." 'S.,? -» - Nachdrückliches Verbot. „Nun, warst du nicht sehr böse, wie er dich küßte?" fragte Maud. „Na, und ob!" antwortete ihre hübsche Schwester. „Und hast du es ihm nicht verboten?" „Aber natürlich, ich habe es ihm sogar sechsmal verboten." FW «s » - von lsmr Vincent. Adresse des Absenders bei Briefen und Post karten angebeul Eigentlich ist das ganz selbstverständlich, und doch muß immer wieder einmal darauf aufmerksam gemacht werden. Wie leicht kann es Vorkommen, daß der Adressat verzogen oder sonst aus einem Grunde nicht auf findbar ist. Auf der Außenseite des Briefes steht die Adresse des Absenders nicht, er wird von der Post geöffnet. Aber auch da ist nichts zu finden. Die Unterschrift lautet: Dein Vater oder Mutti oder deine Schwester usw. Oft steht auch nur ein Vorname darunter, Julius oder Anna und dergleichen. Der Absender ist nicht ausfindbar, der Brief ist unbestellbar. Hätte der Schreiber aber an den Kopf des Briefes Straße und Hausnummer geschrieben, so käme er au shn zurück, auch wenn vielleicht nur ein Vorname dar untersteht; denn in einem Hause läßt sich der Betreffende wohl ermitteln, in einer ganzen Stadt aber kaum. Man versäume daher nie, auf Briefen und Karten die genaue Adresse anzugeben! Hat man sich einmal daran gewöhnt, so geht es einem bald so in Fleisch und Blut über, daß man sie ganz mechanisch mit dem Datum niedcrschreibt. (Es soll ja zwar Damen geben, die auch das Datum ver gessen!) Ist man aber nicht ganz sicher, ob die Adresse desjenigen genau stimmt, an den der Brief gerichtet ist, so schreibe man Namen und Wohnung des Absenders außen auf den Brief! Wollte jeder Briefschreiber dies befolgen, so gäbe es Vie! weniger unbestellbare, oder, wie der Post beamte sehr richtig sagt, „tote" Briefe. Wenn der Kuchen verbrannt ist, was Vor kommen kann, wenn nicht sehr genau aufgepaßt wird, kratze man die schwarzen Stellen vorsichtig ab und überstreiche den Kuchen mit zu Schnee geschlagenem Eiweiß. Dann be streue man ihn mit Puderzucker und schiebe ihn noch fünf Minuten in den Ofen. Man wird dann keine Spur mehr von dem Verbrannten sehen. Hund für den Täter hält, zu beweisen. Und eben da zu brauche ich freien Spielraum." Er machte dem Polizeichef nun noch in gedämpf tem Tone einige Mitteilungen, dann verabschiedeten sich die beiden Herren mit freundlichem Händedruck. Kommissar Markmann bestellte telegraphisch aus seiner Heimat die sofortige Zusendung seines Polizei hundes, der sich schon in den schwierigsten Fällen be währt hatte. Dann machte er selber sich an die Aus führung eines eigenartigen Planes. Am nächsten Tage, zum Erstaunen aller Einwohner, brachten die Zeitungen des Ortes lange Artikel, in denen die erstaunten Leser von der Tatsache erfuhren, daß das Geheimnis des ermordeten Erfinders doch nicht mit ihm zugleich ins Grab gesunken sei, sondern daß ein Freund des Ermordeten, der früher längere Zeit mit ihm zusammen gearbeitet hatte und von ihm selbst in die wichtigsten Grundzüge seines Problems eingeweiht worden sei, im Orte mit der Absicht ein getroffen sei, die Aufgabe, der nun schon zwei Men schenleben zum Opfer gefallen seien, dennoch zu lösen. Im Anzeigenteil derselben Zeitungen aber stand ein Inserat, in dem derselbe Chemiker einige zuver- lässige Diener suchte. Das Inserat hatte zur Folge, daß ein ungeheurer Strom Stellesuchender sich bei dem Chemiker einfand. Dieser aber legte großen Wert dar auf, daß sie Kenntnisse in chemischen Dingen besaßen, und so kam es, daß er sich zwei Diener mietete, die schon bei den beiden toten Erfindern in Dienst ge standen hatten. Der eine, Bertinaud mit Namen, war ein herku lisch gebauter Mann mit braunem, ernstem Gesicht. Er entstammte einer besseren Familie, und seins jetzige Stellung entsprach nicht seinen Fähigkeiten, doch zwang ihn die 'Not, sie anzunehmen. Der zweite war Henri, ein erst fünfzehnjähriger Knabe, der hauptsächlich zu Botengängen zu gebrau- w?*' aber auch dabei vergaß er oft das Haupts fachlichste. (Fortsetzung folgt.)