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;men D Churchill redet wieder. uner« D Reuter berichtet aus Londön: In einer Ret>e in Dundee her- D führte Churchill au»: Die Gefahr, di« die Unterseeboote dar- I stellen, beschränkt sich auf gewisse Grenzen. Das Verhältnis evor« W der Seeftreltkräfte werd; immer günstiger für England. Arge W Gegen Ende dieses Jahres würde die britische Flotte der- Zu- W artige Verstärkungen erhalten, bah dies unglaublich er- Zug- D scheinen würde, w^nn nicht die Tatsache die Richtigkeit be- dem W jsätlgen würde. Hinsichtlich der Dardanellen sagt er: Wir .fern D stehen vor einein Stege, wie er in diesem Kriege noch nicht I des W gesehen worden ist, und der uns für alle Verluste ent- leich W schäbigen wird. Uud das sagt der Maulheld angesichts der schweren — I Verluste, welche die englische Flotte vor den Dardanellen I fast täglich erleidet. Der Mann fängt an, M lächerlich W zu machen. / Die Italiener in Baden weigern sich, dem Einberufungsbefehl zu folgen. dem W Die im badischen Kinzigtal, in Offenburg, Hornberg, ino< W Gengenbach seit Jahren arbeitenden Italiener beschlossen gen. W in großen Massenversammlungen, dem Einberufungsbefehl Krn W der italienischen Regierung nicht Folge zu leisten. Von eses D deutscher Seite ist selbstverständlich ein dahingehender Druck In W nicht ausgeübt worden. A D Das läßt tief blicken! Zürich. Der „Tagesanzeigel" meldet: In ganz Italien W ist eine Polizeiverfügung erlösten worden, die vor der 'n I großem Umfange (!) wahrgenommenen Propaganda zur >ysl I Förderung der Desertion vom Heeresdienst warnt, ebenso W vor der revolutionären Propaganda im Heere unter An- ren W dwhung von langjährigen Zuchthausstrafen. g" I General von Linsingens Zuversicht. „Az Est" berichte»: Im Standorte oer üüoarmee ver- I anüaltete die Bevölkerung eine feierliche Kundgebung zu I Ehren des Generals v. Lin singen. Ein Fackelzug durchzog W die Straßen und feiere den siegreichen deutschen Armee ,l- W sühcer. General von Linstugsn dankte M die ungarilche D Gastfleunoscho't »rnd vr'sjcherie, es sei nur eine Frage I kurzer Zeit, daß die Russen aus der Monarchie vertrieben >sr D 'ein werden W Russischer Kriegsplan erbeutet. > Oesterreichisch'ungarisches Kriegspressequartier. Nach m W unserem Einmarsch in Przemyri fiel uns dort auch eine >n U Reihe rvichitger Dokumsnie in die Hände. Es waren m W Besehisdispositionen zu eivera allgemeinen großen m > russischen Angriff über die ganze Fronlbreite von Radymno in W Sieninwo. Der Angriff war für den Tag ongeseßt, D an deni dann Przemysl fiel. Bemerkenswert ich daß I oer Angriff überhaupt nicht ausgrfübrt werden konnte, G D wcil an Ccken und Enden die Offiziere fehlten, die W ihn halten teilen sollen. Grey in Rom. Paris. Einer Mcldurg des „Matin" aus Rom zu- Z folge erwartet man dort das Eintreffen Greys, der auf ' M drei Tage in Roni bleiben und wahrscheinlich auch eine Unterredung mit Kaiandra und Sonnino haben werde. ' Alsounu begibt er sich nach Neapel, um einige Wochen H der Ruhe zu pflegen. '' I Ein englischer Richter über die Zeppelinangrlffe. Die englstchcn Morgenbläller vom 4. Juni berichten „ I folgendes: Bei der gerichtlichen Untersuchung betreffs zweier W Opfer des jüngsten Zeppelin Angrisfs auf London, die bei W den Brand ihres Hauses umgekommrn waren, wurde W offiziell von dem Londoner Richler das Verdikt abgegeben, daß die beiden Toten „ermordet seien durch Abgesandte . > einer feindlichen Macht". (!!) ' W Von unseren Unterseebooten. Athen. Der Kapitän des Dampfers „Analhola" hat « den Hosenbehörden von Bola dis Mitteilung gemacht, daß W er einem deutschen Unterseeboot begegnet sei. Das Boot W habe sich seinem Schisse auf kurze Entfernung genähert, sW habe aber seine Fahrt fortgesetzt, als die „Analhoia" die A griechische Flagge zeigte. W Deutsche Tauben über Luneville. Parts. „Petit Parisien" meldet, daß es einer deut schen Taube trotz heftiger Beschießung gelungen sei, auf « Luneville zwei Bomben zu werfen. Die erste verursachte H nur Materialschaden, während die zweite mehrere Opfer « forderte. 7 Personen wurden getötet, 14 schwer verletzt. IM Zwei andere Tauben wurden gegen 5 Uhr über Lune- iÄ vtllr gesichtet, mußten sich jedoch infolge heftiger Be- M schießung zurückziehen. „Jetzt geh' du mal ran!" Berlin. Rach der „Vossijchen Zeitung" verlangen die W Engländer jetzt noch ihren starken Verlusten vor den Dardanellen eine Verstärkung des französischen Dardancilen- I Geschwadeis. Es wird die höchste Zeit!!! Lugono. „Popole d'Jtalia" legt m einem Leitartikel dar, daß Deutschland im Westen noch unbesiegbar sci. Die französische Offensive sei zum Stillstand gekommen. Im Osten leisten die Russen noch Widerstand, ziehen sich aber beständig zurück. Der Krieg könne nicht zugunsten der D Verbündeten entschieden werden ohne Italiens Eingreifen. D Die Schlußfolgerung, die ans dieser Darstellung ohne Zweifel hervorgeht, ist, daß es höchste Zeit wird, daß Italien an Deutschland den Krieg erklärt. Eine Seeschlacht? Kopenhagen. Nach Meldungen aus Gothland fand vorgestern im zeitigen Nachmittag !0 Seemeilen von der Küste entfernt ein Seegefecht zwischen zwei Geschwadern mit größeren Einheiten statt. Die Kanonade wurde nur kurze Zeit gehört, war aber sehr heftig. Im Laufe von 2 Minuten wurden 40 Kanonenschüsse gezählt. Die Nationalität der Schiffe konnte nicht festgejlellt werden. Wer steckt dahinter? Sofia. Die Blätter veröffentlichen die Meldung, daß alle serbischen Blätter seit einigen Tagen eine anscheinend von der Negierung eingegebene schlösse Haltung gegen Bulgarien beobachten. Auf diese Weise will man glauben machen, daß die öffentliche Meinung gegen die Möglich- keit von Zugeständnissen an Bulgarien sich auflehne und die Regierung unter diesem Drucks keine Zugeständnisse machen könne. „Politika", die Beziehungen zur Regierung unterhält, fordert sogar bulgarisches Gebiet und erklärt, daß Serbien eine endgültige Abrechnung mit Bulgarien holten werde. „Aufklärung" des französischen Volkes. Pktis. „Agence Havas" teilt mit: Die russische Armee stehe seit einigen Wochen einem ungeheuer heftigen An sturm gegenüber. Sie befinde sich in der Lage, wie die Franzosen im vorigen Herbste. Deutschland könne seine Kräfte schnell von einer Front zur andern werfen. Aber trotz der Kühnheit der Deutschen wird sich ihre Kraft auf zehren. Die Aufgabe Przemysls zeigt, daß die Russen ihre großen Hilfsquellen in einem ausgedehnten Bewegungs kriege verwenden wollen. Die französischen Erfolge und das Eingreifen Italiens würden andererseits die Deutschen und Oesterreicher zu einer neuen Verteilung ihrer Kräste zwingen. Wir gehen der Zukunft mit unvermindertem Vertrauen entgegen. Wettervorhersage. Kuns wesentliche Aendcrung. Unsere Unterseeboote arbeiten. ^7 London. Aus Peterhead wird gemeldet, der englische Fischdumpier „Jersimon", 2550 Tonnen groß, sei gestern ungc ähr 50 Seemeilen östlich Buchannes versenkt und die Besatzung in Gümsbay gelandet worden Werter seien am Sonnabend zwei Fischdampftr, 25 Meilen südlich Peterhead von einem deutschen Unterseeboot torpediert und versenkt wmden. Der Dampfer „Dulwichhead" wurde bei Leith von «.wem Unterseeboot torpediert. Der König von Griechenland operiert. Athen, 5. Juni, 2 Uhr 40 Min. nachmitags. (Ver späte;.) D >. König hat sich heute früh einer Operation unterzogen, die einstimmig von den Aerzten nach vorh-rgiga-sgener Beratung beschlossen worden war Die Operation bestand in der Entfernung eines Rippcnteile- von 7 cm Länge, durch die im unteren Teil Les Vrujtil-jlens eine Höhlung freigeiegt wurde, die häutige uno eitrige Substanzen enthielt, die entfernt wurden Da durch wurde der äußere Zugang zu dieser Oesfnung frei- gekgt. Do» Eigebms hat auf die Aerzte den Eindruck ge mocht, daß diese Operation notwendig war. Sie war jetzt unter >,üns;ige>en Bedingungen auszufühcen als während einer Krist.. Der Kön g hat die Operation ausgezeichnet überstanden und befand sich schon rurz darnach in einer gmen Verfassung. Aus die guten Wünsche Venizelos lautet die Antwort: Ich Lanke von Herzen für Ihre freundlichen Wünsche. Konjlartin. -s- Oie türkische presse und der Aall von pczemysl. Die gesamte türkische Presse gibt ihrem Jubel über die Wiedereroberung Przemysls Ausdruck. Die Blätter er innern an die heldenhafte Verteidigung, die schließlich nur dem Hunger weichen mußte. Sie heben die von dem deutschen und österreichisch-ungarischen Heer in so kurzer Zeit vollbrachte tapfere Tat hervor, die die russische Armee trotz der in der Zwischenzeit vollendeten un geheuren Verteidigungscirbeiten zur Flucht zwang. „Tanin" schreibt: Mit Przemysl fällt nicht nur eine Festung, sondern der einzige Erfolg der Russen in zehn Kriegsmonaten. Noch weitergehend könnte man sagen, daß Rußland selbst fällt. Die gelüftete Maske. Es ist bekannt, daß die Vertreter des Dreiverbandes, hauptsächlich aber Rußland, gerade in den letzten Tagen mit Hochdruck daran arbeiten, die Staatsmänner in Sofia und Bukarest aus ihrer Neutralität hcrnuszubringen. Wie es scheint, zeigen sich jedoch Bulgarien und Rumänien nicht so ohne weiteres willfährig. Rußland gibt aber seine Sache trotzdem nicht auf. Es wechselt nur die Art und Weise des Druckes, indem es anstatt des Zuckerbrotes auch einmal die Peitsche sehen läßt. Höchst ungebärdig zeigt sich über die Widerspenstigkeit der beiden Staaten die russische Presse, die sich zu Drohungen versteigt, zugleich aber im heiligen Eifer die Maske lüftet. In einem Blatte wird dabei ganz treffend der Wert russischer Ver sprechungen gegenüber den Balkanstanten charakterisiert. Es wird Bezug genommen ans die Bedenken Bulgariens, das den russischen Versprechungen nicht traute, weil das Land schon einmal vom Zarenreiche im Stiche gelassen worden sei. Man weist dabei darauf hin, daß es nicht gerechtfertigt sei, wenn Bulgarien einen schriftlichen Vertrag verlange; denn die letzten Ereignisse Hütten doch zur Ge nüge gezeigt, wie geringer Wert Verträgen beizumessen sei. Rußland stellt sich hier also in eine Linie mit Italien. Am deutlichsten wird jedoch die „Nowoje Wremja", die ganz einfach den Bulgaren befiehlt, loszuschlagen, widrigen falls sie die Rache Rußlands zu fürchten hätten. Noch mehr hat's den edlen Russen die Haltung des rumänischen Kabinetts angetan. Es wird einfach der Spieß umgedreht. Nicht Rußland ist der Bittsteller, sondern Rumänien, dessen Politik zu dem ihm zukommenden Tone eines bescheidenen Bittstellers zurückgeführt werden müsse. Ein russisches Blatt führt dann weiter aus, infolge des ungehörigen Tones des rumänischen Ministerpräsidenten hätten die Dreiverbandsmächte auf die Forderungen Ru mäniens gar nicht geantwortet und alle Verhandlungen abgebrochen. Das Blatt hofft, der rumänische Minister werde doch noch den Kanossa-Gang antreten und um gut Wetter bitten, damit auch die Rumänen ihr kleines Scherflein zu der großen Sache des Drei verbandes beitragen könnten. In Rußland scheint es besonders übles Blut gemacht zu haben, daß Rumänien sich nicht einfach damit begnügen will, das Ende des Krieges abzuwnrten, um dann gnädigst einen Teil der dem Gegner abzunehmenden Beute entgegenzunehmen, sondern als greifbare Unterlage schon jetzt einen Teil des russischen Bessarabiens forderte. Das ist natürlich in russischen Augen ein großes Verbrechen, da man in Ruß land gewohnt ist, Belohnungen nicht aus eigenen Mitteln, sondern aus fremden Taschen zu versprechen. Man darf annchmen, daß dieser letzte russische Pressefeld zug gegen die beiden unbotmäßigen Balkanstaaten aus diese nicht ohne entsprechenden Eindruck bleiben wird. Ihre rusfenfreundliche Pressa wird allerdings alles tun» um ihre Landsleute zu belehren, daß sie nach diesem russi schen Rüffel sich schleunigst bessern müßten. Es ist aber zu hoffen, daß dieses dreiste Auftreten für die nächste Zeit den Erfolg haben wird, dem wirklich verständigen Teile dieser Balkanier, dem das Lüften der russischen Maske die Augen über die wahren Ziele der russischen Politik gründlich geöffnet hat, weitere Gesinnungsgenossen zu zuführen. —. Die Kämpfe bei Radymno. -s- Aus dem Großen Hauptquartier erfährt „W. T.-B." über „Die Kämpfe bei Radymno" das Folgende: Die Korps des Generalobersten von Mackensen standen am 23. Mai abends in einem großen nach Osten gerichteten Bogen beiderseits des San. Am rechten Flügel beobachteten bayerische Truppen die Nordwestfront derFestung Przemysl. Im Anschlusse an die Bayern standen deutsche Truppen zusammen mit österreichisch-ungarischen südlich des San vor dem stark befestigten Brückenkopf von Radymno. Weiter nördlich schlossen sich andere Truppen der Armee an. Der Brückenkopf von Radymno bestand in einer dreifachen Linie von Feldbefestigungen, einmal aus einer mit Draht wohlversehenen Hauptstellung, die sich auf den dem Dorfe Ostrow westlich vorgelagerten Höhen hinzog, und durch die San-Niederung hindurch zu diesem Flusse führte, dann aus einer wohlausgebauten Zwischenstellung, die mitten durch das langgestreckte Dorf Ostrow hindurchgelegt war, und endlich aus dem soge nannten Brückenkopf von Zagrody, der zum Schutze der! östlich Radymno über den Fluß führenden Straßen- und Eisenbahnbrücken angelegt war. Die Flieger hatten alle diese Stellungen photographiert, die Photogranimeter die erhaltenen Aufnahmen ausgewertet und auf die Karte übertragen. Es galt zunächst, die feindliche Hauptstellung sturmreif zu machen. Hierzu begann die Artillerie am Nachmittag des 23. Mai ih. Feuer, das am Morgen des nächsten Tages fortgesetzt wurde. Von den Höhen bei Iaroslau aus sah man das im Nebel liegende Santa! und daraus auf ragend die Kuppeltürme von Radymno nebst den Ort schaften Ostrow, Wietlin, Wysocko usw. Das Feuer der Artillerie war aufs äußerste gesteigert. Die schweren Ge schosse durchfurchten heulend die Luft, entfachten im Auf schlag riesige Brände und hoben gewaltige Erdtrichter auf. Die russische Artillerie antwortete. Um 6 Uhr morgens erhoben sich die langen In fanterielinien aus ihren Sturmstellungen und schritten zum Angriffe. Flieger meldeten, daß hinter den feindlichen Stellungen weidendes Bieh und viele Bagagen zu beob achten seien. Der Feind schien an einen ernsthaften An griff nicht zu denken. Das Petrograder Bulletin hatte ja auch festgestellt, daß die Kämpfe in Galizien an Heftigkeit nachgelassen hätten und daß die Verbündeten fast allent halben zur Defensive übergegangen seien. Um 6 Uhr 30 Minuten morgens war die feindliche Hauptstellung ihrer ganzen Ausdehnung nach in der Hand der deutschen Truppen. Erschüttert durch das schwere Artilleriefeuer hatte der Feind nur kurzen Widerstand geleistet; er war im eiligen Rückzüge nach Osten. Aber gerade dort hin und nach Radymno hinein, von woher die feindlichen Verstärkungen zu erwarten waren, hatte inzwischen die Artillerie ihr Feuer verlegt. Ge waltige Rauchwolken hüllten diese von der Artillerie in Brand geschossenen Ortschaften ei». Die Russen kamen auf diese Weise nicht dazu, sich in Ostrow zu setzen. Die Besatzung dieses Dorfes kapitulierte, Hunderte von Gewehren und große Mengen Munition zurücklassend. Auf der ganzen Linie war jetzt die deutsche Infanterie im Varrücken auf Radymno und die südlich an diesen Ort anschließenden Dörfer Skoloszow und Zamojsce. Mit jedem Schritt vorwärts mehrte sich die Zahl der Ge fangenen. Eine Division meldete sehr bald das General kommando, daß sie nicht genug Mannschaften habe, um die große Masse der Gefangenen ohne Beeinträchtigung der Gefechtshandlung abzutransportieren. Das General kommando stellte nunmehr die Kavallerie zu diesem Zwecke zur Verfügung. Bei Radymno war der Feind ins Gedränge geraten Voreilig hatte er die hölzerne Straßenbrücke über den San abgebrannt. Mit dem Scherenfernrohr konnte man vom Gefechtsstandpunkte aus die lodernde Flamme und die durch aufgegossenes Naphtha dunkelgefärbten Rauch wolken beobachten. Auch sah man lange ostwärts flüch tende Kolonnen, die in regellosen Haufen die Straße nach Dunkowice bedeckten. Da die in Radymno versammelt ge wesenen russischen Rekruten nur kurzen Widerstand leisteten.