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K. S. Militärverein Dippoldiswalde. Kriegsavend Mittwoch den 2. Juni, mit Rücksicht auf die Krlegrbctstunde «M 9 Ahr abends, in der „Alten Pforte". Die geehrten Kameraden mit Angehörigen und liebe Gäste werden freundlichst hierzu eingeiaden. Zahlreiches Erscheinen wird erwartet. Es sollen DM" Zeitnngett an alle von hier au« zum Heeresdienste Eingetrossenrn, soweit deren Adressen bekannt fertig gemacht werden. Riekert, stellv. Vorst- Hierzu „Vie Abendstunde". Gesperrt wird die Straße von Falkenhain nach Barenburg vom 1. Juni an bis aus weiteres. bezw. der Altenberger Chaussee Der Verkehr wird über Kipsdorf bezw. Hirschsprung verwiesen. Falkenhain, am l.Juni 1915 Der Gemeinderat. NüolMgvwmn Im gllloklmiiston NE ZSKVV pkümls und Naupissewlnno: LSMIM sooo versenäet vus Qenei^al - Debit, tllersm'i«rük88«l 8LcI>8. Lotterie-KollekHon Oreocken, XVeiüegssse 1. Verkaufsstellen üurck Plakate kenntlich. Mulix vom 3. bis 8, )unj M D 1^ III ru Lweelcen V«» I^uä.-^-usscliuLses -- der Vereine vom ^oisn s<t-6U2k im Löui^reieli Lacdsen. Üellsgov/Inno unll 1 ?r3m!a ol.no äbrug, «mk AiiWUlstlMMki) billigst bei MMMbrik H«itzis»ISk E Thoruing. Filiale Markt 27. Talsperrenstraße 25. UW88m8Ivk kaukt 2U höchsten Preisen Vsnip!mv!kerei Louden. AsrmLna ^lmmsrmsnn kauft jedcs Quantum L. Vollmer, Konditor, Herrengasse. Keine Futternot! Knochensibrot als Hühner- und Schweine- f tter L Ztr. 14 M. und letnes rohes Knochenmehl als Düngermittel L Ztr. 10 M. verlaust ab Station Pretzschendorf Vünilnivk. Futterkartoffel« verkauft Erbgericht Reinholdshain. NtzHnch«. -kalter hält vorrätig AuÄdruckerei von Carl Jehne in Dippoldiswalde. ZrmMmn MknDu.HnT Mittwoch den 2. Juni abends 8 Uhr Versammlung (Schrapiezupsen)Im Gasthof Bärenfela. D.B. AvDldismidc. Die für Miitwoch d. 2. Juni angesetzte Uebung wird wegen Kriegsbet- stunde auf Sonnabend d. 5. Juni, abends 8 Ahr ne, schaben. Das Kommando. uraregtsche Schulung oer jungen Gene ration von Bedeutung waren. Das; er nebenher auch in der Praxis Ausgezeichnetes leistete, bewies er 1895, als er als Oberst des 10. Bersaglieri- regiments anläßlich der Königsmanöver in den Abruzzen - eine geschickte Umgehung des Feindes durchzuführen wußte, die damals viel besprochen wurde. Begreiflicherweise zog die Begabung Cadornas die Aufmerksamkeit der Heeresleitung auf sich, und als er als Generalstäbschef des Florentiner Korps seine taktischen Studien im Nahmen einer kleinen Schrift zusammeufaßte, die bald in der gesamten italienischen Armee Einlaß fand, wurde er 1905 an die Spitze einer Division in Ancona berufen, die er 1907 mit der neapoli tanischen vertauschte. Dort wirkte er, als General Saletta aus Ge undheitsrücksichten von der Leitung des Großen General tabes zurücktrat. Schon damals wurde Cadorna als Nachfolger Salettas in Aussicht genommen; der Plan zerschlug sich aber, und der junge Divisionär rückte 1910 zum Befehlshaber des Genueser Armeekorps auf. Ein Jahr später wurde er zum Führer einer Armee im 1 Kriegsfälle bestimmt und leitete als solcher die blaue Partei in den Königsmanöoern von 1911, in denen er den > vielbeachteten, von der Fachpresse als vorbildlich hervor- gehobenen Rückzug seiner Truppen über den Po durch führte. Verheiratet ist Cadorna mit der Mnrchesa Giovanna Raldi aus Genua, die er als Hauptmann im Hanse ihrer Großmutter, der Marchesa Campanari, kennen lernte. Vier Kinder sind aus dieser Ehe heroorgegangen. Der einzige Sohn steht bei den Lanciers in Florenz und hat mit Auszeichnung am lydischen Feldzüge teilgenommen. Von den Töchtern haben zwei den Schleier genommen, die dritte hat sich als Dichterin hervorgetan. Das neue englische Kabinett. Die englische Ministerkrise kann als beendet gelten. Wohl zum erstenmal ist das alte Herkommen außer acht gelassen worden, wonach die Geschäfte des Landes allein von der jeweilig im Parlament herrschenden Mehrheit ausgeübt werden. Freilich bildete das bisherige Mini sterium insofern schon eine gewisse Ausnahme, als ja die Liberalen im Unterhause tatsächlich nicht die Mehrheit be- sttzen. Nur dadurch, daß die nationalistischen Iren und die Arbeiterpartei mit ihnen im Parlamente zusammenstimmten, konnte es überbauvt lebensfädia sein. Im aewisfen Sinne war also auch schon vas alle Kabinett etn noallttons» Ministerium. Um Homerules willen hatten die Irländer trotz aller Gegensätze in der sonstigen politischen Anschaung den Liberalen Gefolgschaft geleistet. Sie haben ja auch ihr Ziel erreicht. Aber die sich dann auftürmenden Schwierig keiten bei der Ausführung, ganz besonders der Widerstand der Ulsterleute, hatten dem Ministerium einen tüchtigen Stoß versetzt, und es wäre wohl schon früher gestürzt, wenn eine Möglichkeit vorgelegen hätte, den Staatskarren aus den inneren politischen Wirren herauszufahren. Der Krieg ist dem liberalen Kabinett daher sicher nicht ganz unwillkommen gewesen, weil so die Blicke des Volkes am besten von den inneren Verhältnissen abgelenkt wurden. Aber auch hier wurden Herr Asquith und seine Freunde des Lebens nicht recht froh. Der Krieg verlief so ganz anders, so daß die Opposition reichlich Gelegenheit fand, sich wieder in empfehlende Erinnerung zu bringen. Als Hauptsturmblock wurde das verfehlte Dardanellen- Unternehmen benutzt. Am meisten auf das Volk machten jedoch die Klagen Eindruck, daß das Kabinett der Frage des Munitionsersatzes nicht die genügende Aufmerksamkeit schenkte. Bei der Gefährlichkeit der Aufgabe suchte die Opposition nach einem geschickten Auswege, um doch all mählich wieder das Heft in die Hand zu bekommen, ohne direkt vor dem Volke die Verantwortung tragen zu müssen, so tauchte zuerst der Gedanke eines wirklichen Koalitions ministeriums auf, den Herr Asquith zuerst mit entrüsteter Mine zurückwies. Aber die Verhältnisse waren einmal stärker als er, auch möchte er sich wohl nicht gern von der Macht trennen, selbst wenn er sie nur scheinbar in den Händen hält, und er ging schließlich doch auf den Plan ein, indem er den im Interesse des Vaterlandes Entsagungsvollen spielte. Die neue Minister liste ist nun vor einigen Tagen veröffentlicht worden. Das Kennzeichen des neuen Kabinetts ist die Kaltstellung des Marine-„Gewaltigen" Churchill und die Tatsache, daß Lansdowne, der zwar als Minister ohne Portefeuille auf geführt wird, wohl als der ausersehen ist, in Zukunft die äußere Politik des Landes zu führen. Sonst finden sich alle Größen der unionistischen Parteien in diesem Ministerium, dessen wichtigste Posten sie in Händen haben. Auch Loyd George hat man etwas beiseite gestellt, indem man ihm das undankbare Amt des neugejchassenen Ministers für Kriegsmunition übertrug. Recht bezeichnend ist übrigens die Aufnahme des Führers der Ulsterleute, Carsons, des „ungekrönten Königs von Ulster", der noch vor etwa einem Jahre Rebellion gegen die Regierung aevrediat batte. die schwergeprüfte Gattin Rosa verw. Till, geb Lruteritz Z. Zt. Reinholdshain, am ZI.Mai I9I5. MM D Todes-Anzeige. > Nach schweren achtmonatlichen Kämpfen siel am 5. Mai 8 mein lieber Mann, ferner Kinder trenjorgender Vater, unser MI»«» Sohn, Bruder Schwager und Onkel Gefr. Ä. L. im R-s -Erst-Regt Nr. 3, 7. Komp., Inhaber des Eisernen Kreuzes, im 3b. Lebensjahre. Tief betrauert von seiner kkLU Lmma geb. MtMsr, seinen fünf Kindern, Mutter, Geschwistern und Verwandten. Hamburg, Dippoldiswalde, im Mai 19 l 5. Nun ruhe sonst im fremden Lande! Verlornes Glück! Den Heldknlod für sein Vaterland erlitt am i8. Mai in I Galizien mein innpstgeliebter guter Mann, unser braver Sohn, Bruder Schwager und Onkel ^ill, Ersatz Reservist im K. K. Jufant-N. 88. Im liefften Schmerze zeigt dies im Namen aller Hinterbliebenen an -V !7 Dank. Trotzdem mir, dem Ernste der Zeit entsprechend und in Rücksicht auf unsere likben beiden Söhne, non denen einer auf dem Felde der Ebre gefallen ist, der ander" noch im Feld- steht, den Tag unserer Mberdoodrsit in aller Stille zu verleben gedachten, wurden wir ganz unerwartet von unsern lieben Kindern, Geschwistern, Verwandten, Nachbarn, Freunden und Bekannten mit kostbaren Ge> schenken, Glückwünschen durch Wort und Schrift und Blumenspenden überrascht. Wir sprechen allen hier durch den herzlichsten Dank dafür aus. Auch herzlichen Dank all' den Lieben, welche unsrer im Feindes land geoachten. Uns aber wird dieser Tag unvergeßlich bleiben. Hennersdorf, den 30 Mai 1915 Lmll Monäo Luck krau. Das Luftbad ist wieder geöfsnet und wird zur allge meinen Benutzung bestens empfohlen. Bei nicht geflaggtem Bade ist der Schlüssel lni Herrn Straßberger, Gerberplatz 219 zu holen. Saston-Famistenkarten für Gälte 1 M. Familien-Kinderkarlen 50 Pf. Einzelkarten für Erwachsene 10 Pf., Kinder 5 Pf. D. B. Lin Maavkon, nicht unter zwanzig Jahren, welches schon in besserer Stellung als Hausmädchen ge wesen ist, wird zum 1. Juli gesucht. Nur solche, welche gute Atteste aus weisen können, mögen ihre Adressen mit Lohnungaben in der Expedition unter 2 niederlegen. Akin Michsiht WstMdks, edelste Abstammung, veikauf« Erbgericht Reinholdshain. stekert 6- Hömßlikd LÄvdÄvkv LLLüv8-I>ottvr!v. ^ielmn^ l. KIgssc 23. uncl 24. Juni Sonst bedeutet ein Ministerwechsel in England me>f auch immer einen System-Wechsel. Das ist aber diesiW nicht der Full. Es liegt also für uns gar kein Gruns vor, eine Aenderung in der Art und Weise der Krieg führung uns gegenüber zu erwarten. Im Gegenteil, dH Annahme ist gerechtfertigt, daß nach wie vor vielleicht sogar noch in erhöhterem Maße dieselbe Hinterlist wj, bisher walten wird. Was für uns an diesem ganze, Vorgänge interessant ist, ist allein der Umstand, daß au; der Art der Lösung der Ministerkrise klar und deutlich die Verlegenheiten zum Ausdruck kommen, in die das englische Volk durch diesen Krieg gekommen ist. Vermischtes. Zweifler. Und Tag um Tag und Nacht um Nacht Ein auf der Lauer Liegen. Sie wollen vor, sie sollen nicht. Ein Erzwall widerstände nicht. Sie wissen, daß sie siegen. Und Tag um Tag und Nacht um Nacht Daheim die Zweifler klagen. Sie wollen Sieg und Sieg nach Sieg, Ein leichtes Spiel: der schwere Krieg. Sie jammern und sie zagen. „Warum der Stillstand, steht es schlecht?" „Wir sind wohl schon geschlagen?" — ^Sie sollen vor, sie wollen nicht, Bis unser Heer zusammenbricht" — So fabeln sie und klagen. Sie warten, bis die Ernte reif. Dann kommt ein blutig Mähen, Dann bricht die Erzwand, die noch steht. Von eurem Hause, Zager, seht Ihr Siegesfahnen wehen. In Winterkälte, Frost und Sturm Sie liegen, wo sie lagen. Sie warten, bis die Losung geht: „Die Frucht ist reif. Aust Schnitter, mäht!" Und ihr daheim wollt zagen? Hans Knecht.