Volltext Seite (XML)
Die 81. Jahrgang Nr. 111 Montag den 17. Mai 1918 abends Mlt achtsettlgem „Illustrierten Unterhaltungsblatt** und täglicher Unterhaltungsbeilage. Mr die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Maul- und Klauenseuche. Die Maul- und Klauenseuche unter dem Ninderbestande des Zuchtvichhändlers Glöckner, hier, ist erloschen. Das Sperrgebiet wird daher beschränkt auf diejenigen Gehöfte, die von der Altenberger Strohe aus rechts des Obertorplatzes, sowie in der Dresdner» und Verg- Strabe gelegen sind. Das Beobachtungsgebiet bildet der übrige Teil des Stadtge Jnserate werden mU 15 Pf., solche aus unserer AmtshauPtmannschaft mit 12 Pf. die Spaltzeil« oder deren Naum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur nähme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge- geben. Preis vierteljähr lich 1 M. 50 Pf., zwei monatlich 1 Mark, ein monatlich 50 Pf. Ein- undkomplizierteInseratS mit entsprechendem Auf schlag.— Eingesandt, im redaktionellen Teile, di« Spaltenzeile 30 Pf. Mchmtz-Mung ZWOm Md WM sm HMnMe, UMbttg u. 1!. Amlsöllltt für die Königliche Amtshauplmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. -eine Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten,Post boten, sowie unsere Aus träger nehmen Bestel lungen an. bietes, mit Ausnahme der in der stadträMchen Bekanntmachung vom 26. April ISIS (Weißentz-Zeitung Nr. 94) angegebenen Gehöste. Dippolviswalde, am 15. Mai 19 l 5. ^er^raorrar. Der Plan über die Errichtung einer oberirdischen Tel^raphenlmie in Löwenhain liegt beim Postamts Lauensteini(Sa ) vom 18. Mai ab 4 Mwen au^ Dresden-A, den 12. Mai 1915. Kaiserliche Oberpostdirektion. von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 35 bez. 30 Pf. - Tabellarisch« Großes Hauptquartier, 15. Mai, vormittags. Westlicher Kriegsschauplatz. Bei Steenstraate am Merianal wiesen wir einen nächtlichen feindlichen Angriff ab. An der Straße von St. Julien—Ypern griffen wir weiter an und machten fortgesetzt Fortschritte. 3 englische Offiziere mit 60 Mann und einem Maschinengewehr sielen in unsere Hände. Die Zahl der seit dem 22. April bei Ypern von uns gemachten unverwundeten Gefangenen ist aus 110 Offiziere und 5450 Mann gestiegen, wozu noch über 500 verwundete Gefangene kommen. Südwestlich von Lille entwickelten sich auch gestern heftige Artilleriekämpfe. Feindliche Insan- terieangriffe erfolgten dort nicht. An der Lorettohöhe wurden die meisten feind lichen Angriffsversuche niedergehalten. Ein Angriff nördlich des Höhenzuges, der bis in unsre Gräben gelangte, wurde unter schweren Verlusten für den Feind abgeschlagen. Bei der Räumung von Carency und des westlichen Teiles von Ablain sind, wie jetzt sestgestellt ist, ein in der vorderen Linie ein gebautes Feldgeschütz und eine geringe Anzahl von Behelfs-Minenwerfern verloren gegangen. Außerdem fielen 5 von uns früher eroberte französische Geschütze, und zwar drei kleine Reoolverkanonen und zwei Mörser, die als Minenwerser benutzt wurden, in Feindeshand zurück. Nördlich von Arras blieb es im allgemeinen ruhig. Südlich von Ailly, östlich der Maas, nahmen wir einige feindliche Gräben, wobei 52 verwun dete und 166 unverwundete Franzosen, darunter ein Bataillonskommandeur, gefangen genommen wurden. Drei feindliche Angriffe gegen unsere Stellung an der Straße Essey—Flirey wurden abgewiesen. Im Priesterwalde setzten wir uns im Mor gengrauen in Besitz eines feindlichen Grabens und machten hierbei einige Gefangene. Oeftlicher Kriegsschauplatz. Nach einem vorübergehenden kleinen Erfolge des Feindes, der uns drei Geschütze kostete, ist der Vormarsch starker russischer Kräfte bei Scawle zum Stehen gebracht worden. Feindliche Angriffe gegen die untere Dubissa scheiterten. Der Gegner hat nunmehr auch in der Gegend südlich des Njemen eiligst Verstärkungen herange- führt. Gesechtsberührung mit diesen besteht noch nicht. Bei Augustow und Kalwarja wurden feind liche Angriffe abgeschlagen. Südöstlicher Kriegsschauplatz. In dem Raume südlich der unteren Pilica bis zur Weichsel setzten die verbündeten Truppen den weiter abziehenden Russen nach. Der Brückenkopf von Zaroslau amUSan wurde gestern erstürmt.' Ehrentafel McMk Wnknt >Mrm. Aus der Verlustliste Nr 148 der Kömgl. Sachs. Armee. Lsndwehr-Grenadier-Regkment Nr. 100. 4. Kompanie. Richter, Mar, Grenadier d. L. aus Dittersbach, leicht verwundet, Rücken und rechter Fuß. Neferve-Jnfanterie-Regiment Nr. 101. 2. Kompanie. Rietzschel, Emi! Richard, Wehrmann aus Döbra, verwundet. Landwehr-Jnfanterke-Regiment Nr. 101. 3. Kompanie. Hanke, Oskar Bruno, Soldat aus Breitenau, vermißt. Reserve-Jnfanterie-Regimeut Nr. 102. I. Kompanie. Neuberi, Kurt Erich, Soldat aus Wilmsdorf, leicht verwundet, rechtes Knie. 4. Kompanie. Friebel, Emil Mar, Reservist aus Beerwalde, leicht verwundet. Landwehr-Jnfanterie-Reglmeut Nr. 102. 1. Kompanie. Kadner, Otto Friedrich, Wehrmann aus Fürstenau, schwer verwundet, Brust. Schützen-(Füsilier--Regiment Nr. 108. 3. Kompanie. Voigt, Georg Bruno, Schütze d. Res. aus Nieder- frauendors, bisher vermißt, ist gefangen. 5. Feldartillerie-Regiment Nr. 64. I. Batterie. Kröner, Arno Georg, Kanonier der Reserve aus Pretzschendorf f. Rekerve-Jnsanterie-Regiment Nr. 91. 2. Kompanie. Heine, Kurt, Wehrmann aus Hausdorf, leicht ver wundet. Leib-Garde-Jnfanterie-Regiment Nr. 115. 3. Kompanie. Haustein, Albert, Gardist aus Kreischa, an seinen Wunden im Feldlazarett 2 f. Neserve-Jnfanterle-Rrgiment Nr. 242. 2. Kompanie. Kühnel, Ernst Albin, Res. aus Fürstenwalde s Leib-Grenadier-Regiment Nr. 100. 3. Kompanie. Jäpel, Karl Friedrich Willy, Grenad. aus Gelsing s. 25. Referve-Jager-BataMon. 1. Kompanie. Liebscher, Bruno, Kriegsfreiwilliger aus Rehefeld» Zaunhaus s. Schulter an Schulter mit der österreichisch ungarischen Armee, in derem Verbände sie stehen, erreichten die Truppen des Generals von der Marwitz die Gegend von Dobromil. Weiter südlich wurde ebenfalls die Verfolgung fortgesetzt. Die verbündeten Truppen haben vielfach die Gebirgsausgänge genommen. Oberste Heeresleitung. Großes Hauptquartier, 16. Mai, vormittags. Westlicher Kriegsschauplatz. Nördlich von Ypern greifen schwarze Truppen seit gestern nacht ohne jede Rücksicht aus eigene Verluste unsre Stellung westlich des Kanals bei Steenstraate und Het Sas an. Bei Het Sas wurden alle Angriffe abgewiesen. Bei Steenstraate dauert der Kamps noch an. Südwestlich von Lille schritten die Engländer nach starken Artillerievorbereitungen gegen unsere Stellungen südlich von Neuve-Chapelle zum In- fanterieangriss, der an den meisten Stellen abge schlagen wurde. An einzelnen Punkten wird noch gekämpft. Weiter südlich beiderseits des Lorettohöhen- rückens und bei Souchez, sowie nördlich von Arras bei Neuville brachen erneute französische Angriffe in unserem Feuer zusammen. Besonders starke Verluste erlitten die Franzosen aus der Loretto höhe sowie bei Souchez und Neuville. Westlich der Argonnen setzten wir uns abends durch Angriffe in Besitz eines starken französischen Stützpunktes von 600 Meter Breite und 200 Meter Tiefe nördlich von Ville-sur- Tourbe und behaupteten denselben gegen drei nächtliche, für den Feind sehr verlustreiche Gegen angriffe. Viel Material und 60 Gefangene fielen in unsere Hand. Zwischen Maas und Mosel fanden aus der ganzen Front lebhafte Artilleriekämpse statt. Zu Infanterieangrissen kam es nur am Westrands des Priesterwaldes, wo der Kamps noch nicht abgeschlossen ist. Oeftlicher Kriegsschauplatz. In Gegend Scawle wurde ein russischer Vor stoß mühelos abgewiesen. Die Zahl der dort in den letzten Tagen gemachten Gefangenen über steigt 1500. An der Dubissa nordwestlich Ugiany mußte eine kleine Abteilung von uns starken russischen Angriffen weichen. Sie verlor 2 Geschütze. Weiter südlich bei Eiragola wurden die Russen unter Verlust von 120 Gefangenen zurückgeworsen. Nördlich und südlich Augustow und beider seits des Omolem scheiterten starke russische Nacht angriffe unter schweren Verlusten für den Gegner, der 245 Gefangene bei uns zurückließ. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Zwischen Pilica und obere Weichsel, sowie auf der Front Sambor (40 Kilometer südöstlich Przemysl) — Stryj — Stanislau befinden sich die verbündeten Armeen in weiterem Vormarsch. Am unteren San, von Przemysl abwärts, leistet der Femd Widerstand. Wie es unsre Gewohnheit bei französischen Angriffen mit großen Zielen ist, wird nachstehend der französische Befehl für die im Gange befind liche Offensive nördlich von Arras bekannt gegeben: 10ieme Armee. 33ieme Korps dArmes. Mat-Major. Nach einem Feldzuge von 9 Monaten, wovon 7 in den^Schützengräben zu-