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^us vergangenen Tagen viele aus die Arbeiten durch den Kriegsausbruch unterbrochen. Worte — hinab — über ein Aock- bucki. Sie erhob sich und wandte sich um. Und da schrie sie auf. Eberhard Garding stand vor ihr und hielt ihr beide Hände hin. „Arme, Uebe Annemarie!" sagte er zärtlich, bittend, so, wie einer spricht, der alles gutmachen will, wie einer, der trösten und helfen will, soweit er nur immer kann. Mumienfunde im Garten des Khedive. Aus Kairo wird berichtet, daß kurz vor Ausbruch des großen Krieges eine interessante Entdeckung in den Gärten des Vizekönigs von Aegypten gemacht wurde. Dort arbeitete eine An zahl Strafgefangener, die bei den mit großen Erdarbeiten verknüpften Bodennivellierungen in einer Tiefe von etwa 14 Meter auf ein sehr großes eigenartiges Bauwerk stießen, das eine Reihe von Kammern und Zimmern auswies, die durch Tunnels miteinander verbunden sind. Man ver ständigte sofort das Hofamt, Sachverständige wurden gerufen, die sich mit Hilfe von Seilen hinabließen. Die Untersuchung ergab, daß die unterirdischen Gewölbe eine Reihe von Stein särgen auswiesen, die wundervoll erhaltene Mumien bergen. Die erste flüchtige Untersuchung bei Fackelschein ergab, daß die .Inschriften an den Särgen noch deutlich erkennbar sind und leicht zu entziffern sein werden. Die Beschaffenheit der Mumien ist ein neues Beispiel sür die Kunst der ÄegiMer, ihre Toten zu erhalten. Der Khedive brachte dem Funde sehr großes Interesse entgegen und bestimmte, daß ein Teil der'entdeckten Schätze dem Aegyptischen Museum von Kairo überwiesen werden solle. Die Untersuchungen sollten systema tisch fortgesetzt werden, da alle Anzeichen darauf Hinweisen, daß eine regelrechte Ausgrabung an dieser Stätte noch weitere wertvolle Entdeckungen zutage fördern dürste. Leider wurden von lnmL vin«m. Reisküchlein. Ein halbes Pfund Reis wird mit der nötigen Milch weichgekocht, doch so, daß er ganz bleibt. Nun läßt man ihn auskühlen und rührt ihn mit 6 Eiern ab. Unterdessen rührt man ein walnußgroßes Stück Hefe mit kalter Milch an, mischt dies unter das übrige, gibt ganz wenig Salz darein und läßt den Teig zugedeckt ungefähr eine Stunde ruhen. Nun streut man Mehl aus das Backbrett, formt aus der Masse etwa eigroße Klöße, die man ein wenig platt drückt und in geriebener Semmel wälzt. Dann bäckt man sie in Schmalz goldgelb und be streut sie mit Zucker und Zimt. Quarkküchlein. Ungefähr ein Liter Quark (weißen Käse) drückt man recht trocken aus und vermischt ihn mit sechs Eiern und einigen Eßlöffeln voll süßer Sahne. Man fügt dann soviel Mehl hinzu, daß ein fester Teig entsteht, und gibt zuletzt einen Teelöffel voll Backpulver, das man in wenig Milch aufgelöst hat, darunter. Dann macht man die Kuchen fertig, wie oben bei den Reiskuchen angegeben. müsse er eilen, seine Worte zu Ende zu bringen, Nm erst aus ihrem Munde zu hören, daß sie ihm verziehen. „Ich kam zur Besinnung, als du die Tür hinter dir geschloffen hattest. Aber ich wollte mir mein Un recht trotzdem nicht eingestehen. Erst als ich ehrlich gegen mich selbst wurde, fand ich den Mut, aufs neue um deine Lieb« zu werben. Gib sie mir wieder, wenn du willst und kannst, hier am Grabe deiner teuren Toten!" von ihr genommen war. Der linde, mit seinem Wehen fast an den Ddem des Vorfrühlings gemahnende Januartag sah in einer seiner letzten Stunden den Trauerzug. Gar der kleinen Stadt gaben das Geleit. Ter Geistliche sprach warm empfundene die ersten harren Schollen polterten dumpf und dann wölbte sich gar bald der Hügel neues Samenkorn, gesäet in Hoffnung. — Alle waren gegangen. Annemarie nahm allein den letzten Abschied. Wunderliche Gedanken zogen ihr durch den Sinn. Was konnten Tage nicht ändern! Sie gaben teure Gräber und nahmen Glück, das nichts ersetzte. Ihre Aanze Zukunft würde nun eine einzige Kette einsamer Tage sein, ein einziger Weg, den vielleicht manchmal die Sorge kreuzte oder auch noch härteres Leid. — Sie fürchtete ihu dennoch nicht. Wenn sie ihn immer ging, wie bisher, immer treu sich selbst, dann würde sie nur wegmüde verzagen. —, Und nun voran! Denkspruch k» siegt immer unä noiwenäig äie Begeisterung über äen, äer nick! veqeisten ist. sticht äie Scwsst äei Arme, noch äie küäuiziust Sei Halten, lonäern äie Kratt äer Senilste ist ea, weiche Siege cikrmpN. f). ö. Zich-e. Sie war nicht KU spät gekommen. Aber sie hätte auch nicht um eine Stunde verziehen dürfen. Der Tod hatte schon zu den Häupten der Mutter gestanden, als sie in der dämmrigen Frühe des jungen Tages an das Krankenlager getreten war. Die matten Augen leuchteten noch einmal in ihrer alten Klarheit auf, die zitternden Hände konnten sich noch segnend auf den vollen Scheitel der Tochter legen, und das treue Mutterherz vermochte noch für das Glück des Kindes zu bitten. Mt blutendem, zerrissenem Herzen vernahm Anne marie die leisen Worte, die der Freude der Mutter Ausdruck gaben, daß ihr Kind einer glücklichen Zukstnft entgegenging. Es wäre grausam gewesen, der Sterben den diese Gewißheit zu nehmen. Friedsam lächelnd schlief sie hinüber, die Hand der Tochter in ihrer langsam erkaltenden haltend. Und als dann der letzte Seufzer über die Lippen gegangen war, hatte Annemarie die ersten Tränen gefunden. Wie ein heißer, strömender Quell waren sie ihr erlösend aus den Augen gestürzt und hatten ihre Seele stille gemacht und stark. — Und heute gab man nun der Erde wieder, was E Ull5S5Nl Und als ihrs Augen zu fragen schienen: ,Wie kommst du hierher?' uno sie noch nicht glauben konnte, daß ihr Glück am Grabe der Mutter seine Aufer stehung stierte, gab er in fliegender Hast Antwort, als müsse er eilen, seine Worte zu Ende zu bringen, Da erfaßte sie seine beiden Hände und sagte: „Ich brauche sie dir nicht zu geben, denn du besitzest sie noch." Er zog sie an sich und küßte sie auf Augen und Stirn. Und dann schritten sie Hand in Hand vom Grabe der Mütter durch den dämmernden Abend hinein ins blühende Leben.