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TkBBlU M Aizeigtr ßr Hpölhiswcke, ZlhMe^nj »U Inserate werden mit 15 Pf., solche aus unserer Amkhauptinannschaft mit 12 Pf. die Spaltzeile oder deren Naum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 35 bez. 30 Pf. — Tabellarische undlomplizierteJnserate mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, in» redaktionellen Teile, dis Spaltenzeile 30 Pf. Amtsblatt fiir die Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtseltigem „Illustrierten Unlerhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Mr die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Earl Jehne in Dippoldiswalde. Die MMeritz - Zeitung« Mscheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge- geben. Preis vierteljähr lich 1 M. 50 Pf., zwei- monatlich 1 Mark, ein monatlich 50 Pf. Ein zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten,Post boten, sowie unsere Aus träger nehmen Bestel lungen an. Rr. itt?> Donnerstag den 6. Mai I9?5 abends 81. Jahrgang In der amtlichen Bekanntmachung in Nr. l OO und I0I, das Aufgebot der Erben I betreffend, darf es bei Nr. 4 der Kinder und In Abs. 3 Zeile l nicht von Anger, sondern des am 5. Februar 1802 in Sorau verstorbenen Rentamtmannes Carl Friedrich Fleck ! es muh von Agner heihen. Grohes Hauptquartier, 5. Mai vormittags. ^Westlicher Kriegsschauplatz. Mit schwersten Verlusten weichen die Engländer weiter in Richtung auf den hart östlich von Ypern gelegenen Brückenkopf zurück. Die Ferme Van heule, Eksternest, der Schlosspark von Herenthage und Het-Pappotje-Ferme wurden von uns ge nommen. Zwischen Maas und Mosel herrschte wieder rege Tätigkeit. Im Priesterwalde nordwestlich von Pont-ä-Mousson griffen die Franzosen gestern mit starken Kräften an. Trotz lang an dauernder Artillerie-Vorbereitung brach der An griff unter starken Verlusten für den Feind in unserem Feuer zusammen. Dagegen gingen wir im Walde von Ailly und östlich zum Angriff über, der gute Fortschritte machte. Hier nahmen wir bisher 10 Offiziere und 750 Mann gefangen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Von Südosten kommende russische Angriffe auf Rossienie wurden abgewiesen. Die Verfolgung des Feindes ist im Gange. Auch bei Kalwarja sowie nordöstlich von Suwalki und östlich von Augustow scheiterten zahlreiche russische Vorstöße. Dort wurden ins gesamt etwa 500 Russen gefangen genommen. Auf der übrigen Front sanden einzelne Nah kämpfe statt, die sämtlich zu unseren Gunsten ent schieden wurden. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Der Angriff der verbündeten Truppen nördlich der Waldkarpathen durchbrach gestern bereits die dritte Befestigungslinie der Russen, die dort, aus der ganzen Front geworfen, auf die Wisloka zurückweichen. Die Größe des Sieges kann man daraus er sehen, daß infolge des Durchbruches der Ver bündeten die Russen ihre in der nördlichen Flanke bedrohten Stellungen in den Waldkarpathen süd westlich von Dukla zu räumen beginnen. Die Schnelligkeit, mit der unsere Erfolge erreicht wurden, machen es unmöglich, ein zahlen mäßiges Bild über die Siegesbeute zu geben. Nach den vorliegenden Meldungen scheint die Zahl der Gefangenen bisher über 30000 zu betragen. Oberste Heeresleitung. Der österreichisch-ungarische Generalstab meldet: Wien, 5. Mai, mittags. Amtlich wirb verlautbart: Die Rückwirkung des Sieges beginnt lichtbar zu werden. Die rujsilche Deskidensront Zboro-Sztropko-Lupkow ist un- haltbar geworden. Da die siegreichen verbündeten Streit- krüfte unter andauernd erfolgreichen Kämpfen von Westen her gegen Jaslo und Zmigwd weiter Vordringen, ist der Gegner im Westabschnttt der Karpathenfront feit heute früh im vollen Rückzüge ans Ungarn, verfolgt von unseren und deutschen Truppen. Die Russen sind somit an einer zirka ISO Kilometer langen Front geschlagen und unter schwersten Verlusten zum Rückzüge gezwungen. Die sonstige Situation ist im allgemeinen unverändert. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabe». v. Höfer, Feldmarschall-Leutnant. Eine englische Mahnung" an Italien. Die Londoner „Morning Post" veröffentlicht ein Tele gramm aus Petersburg, in dem es heißt: Gewisse neutrale Staaten treiben in diesem Kriege mit ihrer Neutralität S Ehrentafel L für -mW MM m- Tme. Aus der Verlustliste Nr 144 der König!. Sachs. Armee. Laudwehr-Greuadker-Reglment Nr. 1V0. 3. Kompanie. Glüh, Martin Hugo, Grenadier aus Geising, schwer verwundet, Brust. Reserve-Jnfanterie-Negiment Nr 242 5. Kompanie. Simon, Hugo Ernst, Ersatz-Res. aus Wilmsdorf, verwundet. Reinhardt, Hermann Otto, Ers.-Res. aus Hirsch bach, verwundet, bei der Truppe. 7. Kompanie. Sommerschuh, Paul Arthur, Ers.-Res. aus Alten berg, verwundet. Landwehr-Jnsanterie-Regiment Nr. 1V1. Res-Festungs-Masch.-Gewehr-Abt. 2. Behr, Paul Georg, Soldat aus Altenberg, beim Baden ertrunken. einen wenig würdigen Schacher, der in der Weltgeschichte bisher nicht seinesgleichen hatte. Sie fordern von beiden Parteien Preisvorschläge, je nach deren Höhe sie die Neu tralität bewahren oder aufgsben wollen. Augenblicklich liegt die Sache so, daß die Alliierten bedeutend mehr ge boten haben als Deutschland. Man wird also wohl hoffen dürfen, daß Italien sich schleunigst entscheidet,' denn es kann nicht länger an der Absicht der Alliierten zweifeln, nur jene Nationen beim Friedensschluß mitsprechen zu lassen, die gekämpft haben, sonst kann es kommen, datz bei Neu ordnung der Verhältnisse am Mittelmeere Italien den Zu schauer zu spielen hat. Bostoner Schiffsarbeiter weigern sich, Munitionsdampfer zu befrachten. Die Wiener „Reichspost" meldet über Rotterdam aus New Pork: Acht in Boston liegende Munitionsdampfer, deren Abfahrt nach England letzte Woche erfolgen sollte, konnten nicht ausfahren, weil die Bostoner Schisfsarbeiler sich im Interesse des Friedens weigerten, die Dampfer zu befrachten. Die Verhandlungen der Reedereien mit der Arbeiterschaft brachten bisher keine Ergebnisse. Mißerfolg der russischen Reservisteneinberufung in den Bereinigten Staaten. Newyork, 5. Mai. Die in den Vereinigten Staaten lebenden Russen haben scheinbar keine allzugroße Lust, dem Stellungsbefehl ihrer Regierung Folge zu leisten. Der Abtransport der russischen Reservisten erfolgt über Seattle und Vancouver aus nach Ostasien gehenden Dampfern. Bisher sind ungefähr 50 Mann auf dem japanischen Dampfer „Aiwa Maru" nach Wladiwostok abgegangen. Einige Hundert warten auf die Abfahrt der in der nächsten Woche ablausenden Ostaslendampfer. Nach Angaben des russischen Generalkonsulats in Seattle sind bisher einige Tausend Russen dem Stellungsbefehl nach gekommen. Bel der Mehrzahl der russischen Untertanen ist der Rus ihrer Regierung ohne Wirkung geblieben. Neue Erfolge der Türken an der Dardanellenfront. Konstantinopel, 5. Mai. Der Große Generalstab gibt bekannt: An der Dardanellensront versuchte der Feind gestern früh, um die von seinem linken Flügel in der Gegend von Ari-Burnu erlittenen Verluste auszu gleichen und seine dortigen Schwierigkeiten zu beheben, unter dem Schutze der Flotte Truppen an der Küste bei Kaba Tepe und südlich von Ari-Burnu zu landen. Diese Truppen wurden sämtlich in ihre Boote zurückgesagt. Vorgestern nacht griffen unsere Truppen trotz des von drei Seiten abgegebenen Feuers der feindlichen Flotte Sedul- Bahr an und vertrieben den Feind aus seinen Ver schanzungen. Das bei Tagesanbruch einsetzende andauernde und heftige Feuer der feindlichen Flotte befreite die feind lichen Truppen aus der Gefahr, ins Meer getrieben zu werden. Bei dieser Gelegenheit erbeuteten wir mitsamt ihrer Munition drei andere unbeschädigte Maschinen gewehre, die wir gestern gegen den Feind gebrauchten. Gestern vormittag beschoß die russische Flotte ohne Er gebnis das unverteidigte Dorf Jghne-Adana, worauf sie sich zurückzog. Von den übrigen Kriegsschauplätzen ist nichts zu melden. Konstantinopel, 5. Mai. Das Hauptquartier teilt mit: Die ungünstige Lage des Feindes an der Dar danellenfront hat sich in keiner Weise geändert. Auf den übrigen Kriegsschauplätzen nichts von Bedeutung. Die „Seeherrfchaft" der englischen Flotte. Die „O Pest", sagt der „Nieuwe Winschoter Courant", kehrte alles um, noch mehr als das 42-Zentimeter-Geschütz. Die englischen Riesen haben Angst vor dem deutschen David, verstecken sich an geschützter Stelle, die sie nur dann ver lassen, wenn Sicherheit aus Sieg besteht. Die Schließung der Nordsee konnte man nicht durchsetzen, die Minensperre erreichte nicht ihren Zweck, deutsche O-Boote gelangten in den Kanal und die irische See. Mit verbissener Wut muß John Bull sehen, wie auf ihn selbst das angewendet wird, was er bei Paardeberg Cronje versetzte: Hört nur auf, denn gegen Englands moderne Industrie könnt ihr doch nicht an! Stinkbomben, die die Entrüstung des „braven englischen Volkes" erwecken, wurden auch schon bei Paardeberg verwendet. Wenn die englische Kriegs industrie es auch so weit gebracht hätte wie die deutsche, dann hätte John Bull wieder mit breitem Grinsen gesagt: Mach's mal nach! Jedoch Ist die englische Seemacht nicht zu unterschätzen. Dort, wo sie keine Gefahr läuft vor O-Boot>Angrisfen, ist sie allmächtig. Aber seit der Ver senkung des „Löon Gambetta" wird auch das Mittelmeer recht unsicher. Die kritische Lage in Italien. Rom, 5. Mai. Schon gestern morgen meldete die „Turiner Stampa", daß Salandra bei dem Festmahl in Quarto nicht sprechen werde. Der Beschluß des Minister rats, sich osfiziell an der Feier nicht zu beteiligen, macht jedes Zeichen der Zurückhaltung zu einem bedeutsamen politischen Symptom, das in polisischen Kreisen lebhaft besprochen wird. Die Frage, ob die Absage der Minister und des Königs als Zeichen einer Besserung der Lage anzusehen ist, oder ob die letzten Ereignisse in der Cyre» naika den Entschluß verursachten, sich von Rom nicht zu entfernen, läßt sich noch nicht beantworten. Der dortige Vorfall wäre ernst genug für einen solchen Entschluß. Durch Verrat der einheimischen Truppen hatte eine italie nische Kolonne schwere Verluste, die man etwa auf 600 Tote und Verwundete beziffern kann. Dies erklärt die Maßregel des Ministerrats, über Libyen den Kriegszustand zu verhängen, ohne daß man weiteren Gerüchten Glauben schenken muß. Die Vorgänge in Tripolis. Mailand, 5. Mai. Der Kleinkrieg in Tripolis ist wieder in vollem Umfange entbrannt. Täglich finden in allen Teilen des Hinterlandes hartnäckige Kämpfe mit den Beduinen statt, die den italienischen Truppen häufig nicht unerhebliche Verluste bringen. Auf dem Rückmarsch nach einem Ueberfall auf ein Lager der Auf ständischen südlich von Benghasi wurde eine aus weißen Truppen bestehende Kolonne des Obersten Lastellane bei Elani Dand plötzlich angegriffen. Es gelang ihr, den Angriff abzuschlagen, auf dem Kampfplatz blieben 60 feindliche Tote, 2 Offiziere und 7 Soldaten. Die Zahl der Verwundeten beträgt ein Offizier und 12 Mann. — Eine andere Abteilung unter Oberst Ruversi hatte auf dem Weg« von Gurian nach!Meida ein heftiges Scharmützel zu bestehen, daß den Italienern einen Offizier und zwei Soldaten an Toten und einen Offizier und 22 Soldaten an Verwundeten kostete.