Volltext Seite (XML)
Nr. 77 KriLM M WeHeNtz-kiNliz Dienstag den V. April 1818 abends 81. Jahrgang TiüMM '7 i-MÄnMi^IsM^' 's" Ij i"i f Zapan und England. " In der Oeffentlichkeit ist häufig die Frage erörtert vorden, wer am meiste» Vorteil von dem zwischen Japan md England geschlossenen Bündnis hat. England hatte a bekanntlich gleich nach dem chinesisch-japanischen Kriege um Erstaunen der ganzen weißen Nasse ein Schutz- und Lrutzdündnis mit Japan geschlossen. Es hatte eingesehen, >aß diese bisher etwas stiefmütterlich behandelte Macht -ine sehr brauchbare Waffe für die englische Politik m fernen Osten sei. Japan erfüllte auch diese Hoff- inng und warf Englands dortigen gefährlichsten llebenbuhler, Rußland, zurück. Ueber die englischen gegenleistungen hyxte man bisher nicht allzuviel. Sicher weiß man nur, daß England der Geldgeber Japans war, aber auch nur insoweit, daß Japan nicht übermütig werden könnt»/ England sah also in Japan eine Art von be zahltem Bedienten. Das kam noch mehr bei der Er neuerung des Bündnisses zum Ausdruck, wobei England es Japan huldvollst gestattete, einen etwaigen Ausstand In Indien niederzuschlagen. Auch in dem jetzigen Kriege mußte ja Japan seine Dienerrolle weiter spielen, indem es uns Kiautschou entriß. Hier kam allerdings wohl der chon längst von Japan gehegte Wunsch hinzu, uns bei der ersten besten Gelegenheit aus Ostasien zu verdrängen. Daß Japan aber nicht willens war, sich ohne weiteres In die Rolle eines Dieners drängen zu lassen, das stellte sich bald heraus. Es hatte bei Abschluß des Bündnisses genau dieselben Hintergedanken, wie England, nämlich dieses Bündnis als Deckmantel zu benutzen, um ohne Rücksicht aus den Bundesgenossen egoistische Politik zu treiben. Wie weit das gerade Japan tut, erleben wir ja erst jetzt bei seinem Vorgehen gegen China, das in erster Linie englische Interessen zu vernichten droht. Bei dieser Sachlage kann man sich nicht wundern, daß in beiden Ländern Stimmen laut werden, die die Frage erörtern, welchen Zweck das Bündnis eigentlich noch habe. Beson ders verschnupft scheint man in Japan zu sein, weil die englischen Kreise so wenig Verständnis für das Eingreifen Japans in China haben. Auch verübelt man es England, daß es in der Hergabe von Geld so zurückhaltend ist. In den letzten Tagen ist nun in einem niederländischen Blatte eine japanische Preßstimme wiedergegeben worden, in der ein Mitglied des japanischen Oberhauses das eng lische Bündnis scharf kritisiert. Der Verfasser wirft dabei sogar die Frage auf, ob das Bündis auch nach dem Kriege in seiner jetzigen Form bestehen bleiben würde. Auf jeden Fall ist er bezüglich der späteren Haltung Englands sehr skeptisch, ganz besonders aber in einem Falle der Verwicklung Japans mit Nordamerika. Ebenso wird stark bezweifelt, ob England Japan schützen würde, wenn Deutschland darauf ausgiuge, sich an Japan zu rächen. Das eine Mal fehle England wohl die Macht dazu, das andere Mal der Wille und wieder ein anderes Mal beides zusammen. Es wäre ja verkehrt, derartigen Aeußerungen allzuviel Bedeutung beizumessen. Aber sie sind doch immerhin charakteristisch, da sie zeigen, welchen Bärendienst sich England selbst erwies, als es sich überhaupt mit Japan einließ. Es wollte Japan als Waffe gegen seine europäischen Wettbewerber benutzen, muß aber nun zu seinem Schrecken einsehen, daß es sich selbst im Osten den Gegner großzog, der drauf und dran ist, dort der englischen Vormachtstellung den Todesstoß zu versetzen. Mit einer gewissen Genugtuung, können wir der weiteren Entwicklung der Dinge dort entgegensetzen und die einander völlig gleichwertigen Bundesgenossen selbst ihrem Schicksale überlassen. —. Von den Kriegsschauplätzen. Frederikstäd, >4. April. Die Reederei der norwegiiwen Bark „Nor" hat aus Rotterdam ein Telegramm von dem Kapitän der Bark erhalten, in dem mitgeteilt wird, daß ein deutsches Unterseeboot am 31. März das Schiff torpe diert habe, nachdem die Mannschaft von Bord geschickt worden war. Das Schiff war mit einer Ladung Holz von Frederikstäd nach Hull unterwegs; die Mannschaft wurde von dem norwegischen Dampfer „Unita" gerettet und gestern abend nach Rotterdam gebracht. -s- Die Wiener amtlichen Berichte. 1. April. In den Ostbeslid » versuchte der Gegnei im Laborcza-Tale während der Stacht mehrere Angriffe, die abgewtejen wurden. Zwilchen 2uprower-«anel uno dem Uzsoker Paß dauern die Kämpfe um die zahlreichen Höhenstellungen fort. — An der Front in Südost-Galizien keine besonderen Ereignisse. — Bei Inowlodz an der Pilica in Russisch-Polen griffen stärkere russische Kräfte in den Morgenstunden die Stellungen unserer Truppen an. Bis an die Hinderniszone herangekommen, wurden sie unter empfindlichen Verlusten zurückgeworfen. — Am südlichen Kriegsschauplätze keine Veränderung. Die am 31. März nachmittags erfolgte Beschießung der offenen Stadt Orsova wurde durch ein Bombardement Belgrads beantwortet. 2. April. An der Front in den Ostbeskiden herrscht Im allgemeinen Ruhe, da alle russischen Angriffe in den letzten Tagen blutig abgewiesen wurden. In den östlich anschließenden Abschnitten der Karpathenfront, wo starke russische Kräfte angreifen, wird gekämpft. — An der Reichs grenze zwischen Pruth und Dnjeslr schlugen unsere Truppen einen überlegenen Angriff der Russen zurück; in zehn bis fünfzehn Reihen hintereinander griff der Feind tagsüber an mehreren Stellen der Schlachtfront an. Bis zum Abend währte der Kampf. Unter schweren Verlusten wurde der Gegner überall zum Rückzug gezwungen und wich namentlich vor dem südlichsten Abschnitt fluchtartig zurück. — In Polen und Westgalizien keine Veränderung. Ein Nachtangriff der Russen an der unteren Nida scheiterte in wirkungsvollstem Feuer der eigenen Stellungen. -j- Aus der Milte der karpathenfront. Wien, 2. April. Der Kriegsberichterstatter der „Neuen Freien Presse" Roda Roda meldet: Geradezu über menschliche Anstrengungen stellt der Kampf an unsere Truppen, denen es bestimmt ist, in der etwa 70 Kilometer breiten Mitte der Karpathenfront zwischen dem Lupkower und Uzsoker-Paß dem nun schon seit Tagen währenden Ansturm stets verstärkter russischer Kräfte die Spitze zu bieten. Die Höhen auf dem nördlichen Abfall der Kar pathen, die sie, durch die beispiellose Ungunst der Witterung behindert, in langem Ringen erobert haben, sind jetzt das Ziel russischer Angriffe, die dem Feinde den Weg zum Hauptrücken des Karpathenwalles bahnen sollen. Noch zeigen die Russen kein Erlahmen ihrer Kraft in diesen wechselvollen Kämpfen. Hier setzen sie offenbar stets neue Reserven ein, während der östliche Flügel schon seit längerer Zeit passiv bleibt und der Angriffseifer auf dem westlichen in der Dukla-Senke offenbar im Erkalten be griffen ist. Deutsches Reich. -s- Versteuerungssperre des mweraebeikelen veannl- weins. (Amtlich.) Der Bundesrat hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, bis auf weiteres die Versteuerung von unverarbeitetem Branntwein (Sprit, Rohsprit) vom 2. April 1913 ab zu sperren. Die Sperre bezieht sich aus Branntwein in dem Zustand, in dem er die Brennereien und Reinigungsanstalten verläßt. Von der Sperre wird ferner die Ueberführung von unverarbeitetem Branntwein in ein Lager für die Herstellung von Branntweinfabrikaten (8 36 der Branntwein-Lagerordnung) sowie die Ver steuerung von Branntwein betroffen, der unverarbeitet in ein Branntweinlager anderer Art ausgenommen ist und daselbst nach dem 1. April 1915 einer Verdünnung oder Reinigung (8 19 der Branntwein - Lagerordnung) unter worfen wird. Von der Sperre ausgenommen ist der aus Obst, Beeren, Trestern, Wein, Weinhefe, Most usw. (8 12 des Branntwein-Steuergesetzes) erzeugte Branntwein ; auch Abfindungsbrennereien werden von der Sperre nicht ge troffen. Der Reichskanzler ist ermächtigt, die Sperre vom 1. Mai 1915 ab in beschränktem Umfange wieder auf zuheben. (W. T.-B.) -s- Zur Herstellung eines richtigen Verhältnisses im Vrotkornverbrouch. (Amtlich.) Das Verhältnis der in Deutschland verfügbaren Bestände an Weizen und Roggen hat sich durch den oorzugsweisen Verbrauch von Roggenbrot im Heere und bei der zivilen Bevölkerung so verschoben, daß, wenn künftig nicht mehr Weizenmehl verbacken wird, in den letzten Monaten überwiegend Weizen mehl vorhanden sein würde. Ich habe deshalb aus die Kriegsgetreidegesellschaft eingewirkt, daß sie bei ihren Mehlüberweisungen aus die Herstellung eines richtigen Verhältnisses Rücksicht nimmt. Die Kommunaloerbände werden deshalb auch gegen ihren Antrag Weizenmehl neben Roggenmetzl zugewiesen erhalten und haben durch Erlaß geeigneter Backvorschriften dafür zu sorgen, daß ein möglichst nahrhaftes Mischbrot hergestellt wird. Reines Weizenbrot dagegen sollte nur ausnahmsweise gegessen werden. Der Reichskommissar, (gez.) Michaelis, Unter staatssekretär. (W. T.-B.) -s- Die Vorräte an Trockenkartoffel-Eczeugnissen reichen aus r Berlin, 3. April. Die Trockenkartoffel- Verwertungs-Gesellschaft m. b. H. gibt bekannt: Gegenüber beunruhigenden und irreführenden Gerüchten sehen wir uns veranlaßt, festzustellen, daß die von uns aufgespeicherten Vorräte an Trockenkartoffel-Erzeugnissen ausreiche i, um die laut Bundesratsverordnung vom 5. Januar vorgefchriebene zehn prozentige Streckung des Noggenmehls für die Sommermonate sicherzustellen. Wir werden die Verteilung der Trocken- kartoffel-Erzeugniffe in die Hände der Kommunal verbände legen, und sind augenblicklich damit beschäftigt, festzu stellen, aus welche Mengen die einzelnen Verbände nach Verhältnis ihrer Kopfzahl Anspruch haben. Die Landtags - Ersatzwahl in Frankfurt a. 0- Lebuv, die durch den Tod des fortschrittlichen Abgeord neten Blell bedingt ist, wurde auf den 20. Mai an beraumt, die Ersatzwahl der Wahlmänner aus den 4. Mai festgesetzt. Meine politische Nachrichten. Am I. April erschien, wie dem „B. T." gemeldet wird, die erste Nummer des Verordnungsblattes der zurzeit noch in Posen residierenden kaiserlich deutschen Verwaltung Russisch-Polens, das sowohl in deutscher wie in polnischer Sprache gedruckt werden soll. -l- Durch eine Verordnung des österreichischen Handelsministers werden spekulative Käufe und der Kaus der künstigen Ernte in Bausch und Bogen, die sich auf landwirtschaftliche Er zeugnisse irgendwelcher Art, mit Ausnahme von Wein und Obst, beziehen, verboten und für unaültia erklärt. -1- Das französische Parlament vertagte sich am 2. April aus den 29. April. - s- Aus Toulon meldet die Pariser Agence Haoas, bah in den letzten acht Tagen Wacht schisse der „Alliierten" an Bord verschiedener Schiffe über 250 Postsendungen deutscher Herkunft beschlagnahmt hätten. Füns Dampser seien in Küsten häsen geführt worden, um ihre aus Deutschland kommenden oder dorthin bestimmten Waren anszuladen. - s- An Stelle des „verstorbenen" Grasen Witte wurde der Präsident des russischen Staatsrats und Premierminister ohne Portefeuille Goremykin zum Präsidenten des Finanzrats er nannt. - s- Die amtliche „London Gazette" gibt bekannt, daß die Schiffahrt im Kanal bei Folkestone und Portland einge schränkt werden solle. Nach einer Meldung des Londoner Reuter-Dureaiis hat der englische Minister de» Auswärtigen, Grey, am 2. April London mit dreiwöchigem Urlaub verlassen; er werde während dieser Zett vom Ministerpräsidenten Asquith vertreten. - s- Dem Washingtoner Korrespondenten des Pariser „Temps" gegenüber betont« Präsident Wilson in einer Unterredung die Bemühungen, welche die amerikanisch« Regierung mache, um ihr« „strenge" Neutralität zu wahren. — Welche Bewandtnis es mit der immer wieder so nachdrücklich betonten strengen Neutralität hat, weiß alle Welt nachgerade zur Genüge. - t- Der Generalaouverneur von Indochina verhängte d-n Belagerungszustand über Cochinchina und Tnnking und ordnete die Mobilmachung aller Klassen der „Reserve uctioe" aus den 15. April an. Bismarcks 100. Geburtstag. -s- Des Altreichskanzlers, Fürsten Otto von Bismarck 100. Geburtstag ist überall da, wo Deutsche wohnen, ent sprechend der Zeit, in der wir leben, mit Ernst und Würde gefeiert worden, nicht nur im Inlands, sondern auch im neutralen und befreundeten Auslande. Eine Unmenge Berichte liegen darüber vor. Es kann natürlich nicht unsere Aufgabe sein, über alle diese erhebenden Festakte zu berichten, nur über die wichtigste am Bismarckdenkmal vor dem Reichstagsgebäude möchten wir kurz folgendes heroorheben: Schon früh am 1. April fanden sich dort die Ehren gäste mit ihren Damen, die Abordnungen der Zivilbe- börden und Vereine ein und besetzten den Blatz und die Tribüne an der Siegessäule. 2000 Schulkinder wurden auf der großen Freitreppe des Reichshauses aufgestellt, die Iugendwehren und Jugendvereine, Sanitäter und Schwestern nahten. Dann rückten die Abordnungen der Truppenteile des Standorts Berlin an, in Feldgrau mit blankem Helm. Dicht am Denkmal fanden Mitglieder der Berwundeten-Sammelstelle in Mütze ihre Stelle, dabei viele verwundete Offiziere, manche Brust mit dem Eisernen Kreuz geschmückt. Es kamen die Vertreter der Militär- und Marine-Behörden, die Krieger-Vereine und die Char gierten der Studentenschaften aller Hochschulen von Groß- Berlin mit ihren Bannern und Fahnen. Unter den Klängen des Hohenfriedberger Marsches marschiert di« Ehrenkompagnie vom Ersatzbataillon des 2. Garde-Regi ments z. F. auf. Um 12 Uhr erschien, begleitet vom Oberstkommandieren den in den Marken, General-Oberst von Kessel, der Ver treter des Kaisers bei dem Denkmal: Prinz Wilhelm von Preußen, der jugendliche Enkel des Kaisers, während gleichzeitig sich die Pforten des Reichspalaste« öffneten, und in feierlichem Zuge, geführt vom Reichs kanzler und dem Reichstagspräsidenten, zwischen denen der junge Fürst Otto o. Bismarck ging, die in der Wandel halle versammelten Persönlichkeiten die große Freitreppe herabschritten, und der Männerchor das „Lobe den Herrn" anstimmte. Nach der Begrüßung durch den Reichskanzler, den Präsidenten Dr. Kaempf und den Fürsten Bismarck schritk der Prinz mit General-Oberst v. Kessel zum Denkmal, wo er den Kranz des Kaisers niederlegte. Nun trat der Reichskanzler vor das Denkmal, hoch aufgerichtet, mit markiger Stimme hielt er seine kurze An sprache, über die in der Presse bereits berichtet wurde, und legte den Kranz des Bundesrats nieder, dann zu seinem großen Vorgänger hinaufblickend und salutierend. In da» Kaiserhoch des Präsidenten Dr. Kaempf stimmten die Tausende brausend ein, den Gesang der Nationalhymne begleitete Militärmusik und der Schlägerklang der studenti schen Chargierten. Weitere Kränze wurden niedergelegt vom Staatssekretär v. Jagow im Namen des Auswärtigen Amtes, sodann von Heer und Marine, ferner vom Ministerialdirektor Just im Namen des Verbandes deutscher Beamtenvereine usw. Die Schulkinder sangen ihre Lieder so frisch und begeistert, daß Beifallsrufe und Hände klatschen sie lohnten. Gewaltig schwoll dann der gemein same Gesang „Deutschland, Deutschland über alles" zum Himmel, in das die vielen Tausende entblößten Hauptes einstimmten. In unabsehbarer Reihe nahten die Kranzträger, die Studentenschaft huldigte dem Altreichskanzler mit ihren Fahnen vorüberziehend, ebenso die Kriegeroereine, bis der Gesang der Kinder „Flagge heraus" die herrliche Feier abschloß. Ueber den Verlauf der Feier hat Reichskanzler von Bethmann Hollweg telegraphisch dem Kaiser Bericht erstattet, worauf von dem Monarchen beim Reichskanzler folgende Depesche eintras: Großes Hauptquartier, 1. April. „Ihre Meldung von dem erhebenden Verlaus der heutigen Bismarckseier hat mich hoch erfreut. Gern hätte ich an der Huldigung für den großen Kanzler an seinem hundertsten Ge burtstage persönlich teilgenommen und an den Stufen seines Standbildes inmitten der Vertreter des Deutschen Reiches und Volkes ein Zeichen dankbarer Verehrung für den Mann nieder gelegt, der uns als eine Verkörperung deutscher Kraft und deutsche» Willens in der jetzigen ernsten Zeit besonders teuer ist. Aber noch gilt es für mich wie für das waffentragende deutsche Volk, im Felde auszuharren im heißen Kamps, um des Reiches Macht — nach außen — zu schützen und zu stärken. Daß uns dies gelingen wird, dafür bürgen nächst Gottes Gnade der uns alle beseelende einmütige Wille zum Siege und das durch die Tat erprobte Gelöbnis „jedes Opfer für das Vaterland I" Der Geist der Eintracht aber, der unser Volk daheim und auf den Kriegsschauplätzen über alles Trennende sieghaft er hoben hat, er wird — das hoffe ich zuversichtlich — den Waffen- lärm überdauern und nach glücklich erkämpftem Frieden auch die Entwicklung des Reiches — im Innern — segensreich befruchten und fördern. Dann wird uns als Siegespreis ein nationales Leben erblühen, in dem sich deutsches Bolkstum frei und stark ent- falten kann. Dann wird der stolze Bau gekrönt, zu dem Bismarck «inst den Grund gelegt. Wilhelm l. R." Aus Grofj-Verlin. -s- Ein neues Kraftfutter. Dem Institut für Gährungsgewerbe in Berlin ist es gelungen, ein Ver fahren auszuarbeiten, welches die Massenerzeugung von Hese als Futtereiweiß unter ausschließlicher Verwendung von Zucker und schwefelsaurem Ammoniak ermöglicht. Das Verfahren kann sofort van jeder Lufthefefabrik ausge nommen werden. Von fachmännisiLer Seite wird ihm große Tragweite zugemessen. >