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„nt Chemikalien bis 100 Prozent, Kohku bis 30 Prozent und sonstige Materialien ebenfalls bis 30 Prozent gestiegen sind. 3»? Steigerung der Selbstkosten bei Herstellung der Druckarbeiten tragt weiter der gegenwärtige Mangel an geschultem Md im, Betriebe eingearbeiteten Personal we sentlich bei. Bor kurzem wurde vom Deutschen Buchdrucker-Verein gemeinsam mit dem Gehilsenverbande an die behördlichen und sonstigen Druckauftraggeber die Bitte gerichtet, den nach Ausbruch des Krieges hei zahlreichen Buchdruck,reien «ingetretenen Mangel an Beschäftigung nicht durch Ein schränkungen des Verbrauchs von Drucksachen noch zu ver gröbern. Wie dieser Wunsch vielfach berücksichtigt vMdey ist, so darf wohl auch erwartet werden, hast die Verbraucher von Druckarbeiten die unbedingte Notwendigkeit einer mastigen Preiserhöhung nicht verkennen werden. Jeden- falls ist der Wunsch der Buchdruckereien, dqst man ihnen in der für sie besonders schweren Zeit angemessene Preise sür ihre Arbeiten zubilligen und sich der leider noch immer vorkommenden, jetzt aber am wenigsten an gebrachten Preisdrückereien enthalten möchte, ein vollauf berechtigter. Was für das Buchdruckgewerbe gilt, das gilt in gleich hohem Maste auch für ein ihm nahestehendes, aus ihm hervorgegangenee Gewerbe, für das auf sy hoher Stufe stehende deutsche Zeitungsgewerbe, an das man nicht nur immer mehr sich steigernde Ansprüche stellen sollte, dem man vielmehr ebenfalls, damit es seine für die Allgemein heit wichtigen Aufgaben zu erfüllen vermag, ange messene Abonnements- und Inseratenpreise nicht versagen darf! — Bericht^vom Standesamt Seifersdorf. Beurkundungen im l. Nierleljahr 1915. Geburten: 1 Sohn: dem Tischler O. H. Schindler in Seifersdorf, am 6. 3. 15; — der unverehel. Wirtschasts- gehilfin F. A Börnert in Seifersdorf, am 6. 3. 15. 1 Tochter: dem Gutsbesitzer B B. Bellmann hier, am 1.1.15; — dem Schmiedemeister P. A Gäbel hier, am 4. 2. 15; — dem Eisenbahnarbeiter A. B. Schneider in Spechtritz, am 9. 2. 15; — der unverehel. Dienstperson F. H. Mielisch in Spechtritz, am 18. 2, 15. Aufgebote: M. N. Wolf, Kistenbauer hier und F. M. Peukert in Reinberg. Eheschließungen: M. R. Wolf, Ktstenbauer hier mit F. M. Peukert in Reinberg. Sterbefälle: Kistenbauer A. M. Läntzsch hier, 25 Jahr, Reservist im Res.-Jnf.-Regt. Nr. 242 ist am 16. 12. 14 bei Keerselaerhoek in Belgien gefallen; — H. A. Schmieder, 1 Jahr, GMHofsbesitzsrsjohn aus Malter, f am 9. 1. 15; — Prioaia C. H. oerw. Clauß, geb. Pfund hier, 65 Jahre, f 14. 1. 15; — Tischler M. B. Langer aus Spechtritz, 26 Jahre, Reservist im Res .Inf . Regt. Nr. 242, am 25. 1. 15 bei Keerselaerhoek in Belgien gefallen; — Arbeiterin A- A. P. Walther hier, lcd. Standes, 81 Jahr, f qm 12. 2. 15; — Wirtschgstsgehilsiy A. E. Lieber aus Maller, leb. Standes, 59 Jahr, f am 19. 2. 15; — Totgeb. Tochter der unverehel. F. H. Hauptmann hier, 23.3. 15; — O. M. Zönnchen aus Paulsdorf, Ers.-Res. im Res.-Jnf.-Regt. Nc. 24?, 2? IM 8 Monat alt, ist am 13. 1. 15 bei Keerselaerhoek in Westflandern gefallen. Dresdner Marktpreise am I. April ISIS. Kartoffeln, (50 lc^) 7,50—7,80, Heu im Gebund 50 kg) — dis —, Roggenstroh, Negeldrusch, per Schock M). Nächster HrpedOiodtag: Mittwoch den 7. April nachmittags »op 2—5 Uhr. LeW Nachrichten" Wettervorhersage. Westliche Winde, wolkig, TempexqM wenig geändert, kein erheblicher Niederschlag. Torpedierte Dampfer. London, 5. April. Der kleine englische Dampfer „Olvins" wurde zwischen der Insel Guernsey und Calais torpediert. Die Bemannung wurde gerettet. — Der russiich« Segler „Hermes" ist auf der Fahrt nach Meriko auf der Höhe der Insel Wight torpediert worden. Die Besatzung wurde gerettet. Flugzeuge in Frankreich. H<ltf, 6. April. Der „Motin" meldet aus Chalon sur Maxn«: Ein deutsches Flugzeug überflog La Grange ä Bois und Clermont en Argonne. Der Flieger schleuderte 24 Bomben, angeblich ohne Erfolg. Erfolglose? Borgehen dn Russey, Budapest, 6. April. Nach einer Meldung des „Az Est" aus Czernowitz ist die Offensive der Russen in der Buko wina erfolglos geblieben. Am äustersten rechten Flügel unserer gqlizsschxn Front an der Grenze der Bukowina, Rußlands und Rumäniens gab es in den letzten Tagen ganz erbitterte Kämpf« Trotz oller Anstrengungen ist ez den Russen nicht gelungen, den Vormarsch unserer Truppen apfzuhasten oder ihre Stellung zu erschüttern. Alle An« griffe der Russen sind unter ungewöhnlich grohep Verlusten gescheitert. Keine Ausweisungen, Basel, 6 April. Verschiedene deutsche Bsätter ent halten eine Meldung au» Mülhausen, wonach zahlreiche Familien aus Basel ausgewiesen worden seien, al» Gegen- mMegrs gegen dir Ausweisung schweizerischer Schqt«M, gehöriger au« dem elsässischen Operationsgebiet. DI« Meldung entbehrt, wie das Poltzeidepartement von Basel- Stadt mtlteilt, jeder Grundlage. Die Ausweisungsprari» s«i in Basel trotz der MaßnahWN im elsässischen Opera- tionsgebiet in keiner Weise veMärft worden, sodast die Behauptung yon GegenmoßrrgPn vollständig aus der Luft gegMn sei. Grey auf Meisen. Maisand, 6. April. Der „Lvrriere drlla Sera" meldet über Lyon das Eintrrmn Sir Edward Greys im engli schen Hauptquartier in Frankreich. Grey begibt sich von dort in» französische Hauptquartier und dann nach Pari«. Helqndete Truppen an den Dardanellen. Rom, 6. April. Wie „Giornale d'Jtalia" meldet, lan deten 1800 Mann der englisch-französischen Truppen an der adriatischen Küste der Dardanellen. Sie wurden von den Türken bei Nacht überfallen und sämtlich nieder- gemacht. Beschießung russischer Befestigungen. Budapest, 6 April. Bei Zaleszyki beschießt unsere Artillerie die russischen Befestigungen. Neuerdings sind mehrere wichtige Punkte in unseren Besitz gelangt. v. Klucks Befinden ist befriedigend. Berlin. Der „Lokal-Anz." meldet: Die Heilung der Wunde des Generalobersten v. Kluck nimmt einen befrie digenden Verlauf. Zum Dardanellenkampf. Konstantinopel. Die englisch-sranzösische Flotte, die ihre Fahrtbasis jetzt in der Bucht von Mudros hat, hyt alle im Piräus verfügbaren Remorqueure (Schleppdampfer) zum doppelten ttnd dreifachen Preise angekauft. Der Dampfer „Andros" der griechischen Gesellschaft Jarmulatz, der 12 dieser Fahrzeuge nach Mudros transportieren sollte, wurde durch einen heftigen Südsturm überrascht. Elf Fahrzeuge und 39 Mann gingen hierbei unter. Die Furcht vor den Unterseebooten. Berlin. Die „Tägl. Rundschau" meldet: Nach dem „Standard" beabsichtigte die englische Regierung anzuordnen, daß alle englischen Handelsscknfse die englischen Häsen nur nachts verlassen dürfen. Holländischen Rachrichten zufolge sei dies aber schon seit geraumer Zeit geschehen. Deutsche Flieger. Lyon. „Nouvclltste" meldet aus Hozebrouk: Eine Taube belegte am Sonnabend Armentieres mit 7 Bomben. Ein« Zivilperson wurde getötet, 3 englische Soldaten und 7 Zivilpersonen wurden verwundet. Eine andere Taube überflog Haberskerke und warf Bomben, die nur geringen Schaden anrichteten, Paris. Nach dem „Temps" wurde sam Sonnabend St. Die zum 6. Male von deutschen Flugzeugen bombar diert, di- 4 Bombe« warfen. Eine von ihnen verletzte 3 Personen, die übrigen richteten nur geringen Sach schaden an. Die Türkei ist nicht kriegsmüde. Konstantinopel. Die türkt chen SMtter nehmen das Gerücht von einer von amerikanischer Seite unternommene« Friedens Vermittlung mit Unglauben auf und heben hervor, daß die Türkei und ihre Verbündeten nicht ermüdet seien. „Tanin" weist die Behauptung zurück, daß Hakki Pascha in Berlin vom Abschluß eines Sonderfriedens gesprochen habe. Ein Frieden, der in keinem Verhältnis zu den ge opferten Kräften stehe, sei undenkbar. Die Türkei habe noch nicht einmal den dritten Teil Msr Kräfte aufgebpfs«. — Weiter wird der Ansicht entgegengetreten, daß der Verlust der Medschidje das Kräfteverhältnis der Türkei im Schwarzen Meer rmgünstig beeinflussen könHe. Wer weißls Athen. Halboffiziös wird in Abrede gestellt, daß Prinz Georg sich in irgend welcher Mission für den Dreiverband von Pari» hierher begeben habe. Spanischer Dampfer angehalten. Lyon. Nach einer Meldung des „Nouvellist«" aus Nizza hat der Hilfskreuzer „Corte" in der Nacht vom 2. zum 3. April den spanischen Dampfer „Tebas Fabrqgqs" auf der Höhe von Kap Camarat «yMasten. Der Dampfer wurde nach Nizza gebracht. Bei der Durchsuchung wurden im Gepäüraum oersteckt zwei Deutsche gefunden, die ver haftet wurden. Gp«t«sf» z* Dippoldiswalde. L«pidittons-Ctunden: Sonntags: nur am letzten HonnU-u tm Munal von >/-2 bis >/-4 Wr, an allen Wochentagen vv» 8'/- bt« 12 Uhr und 2 bl» V-H Uhr, Sonnabend» ununterbroch«« vor 4 bl» 2 Uhr. Hemeind euer band s-G parka sse Schmiedeberg. Erpedmonstage: An allen Wochentagen oorm. 8—12 Uhr, nachmltt»^» 3—5 Uh«. »»»-.Bibliothek in Dippoldiswalde. Büra«!Lule (alte» Hebsiude, parterre links). Jeden ersten Wochen tag abends 7—8 Uhr geöffnet. Altertymsmuseum. Geöffnet: Sonntag» von »—12 Uhr sm hiesigen Rathaufe. Satm Wal««» litsnt kni zehne. Bereimidrncksachen fertigt Buchdruckerei Earl Jehn«. Liman von Sanders. Wenn nicht alle Anzeichen trügen, dann rpsten sich England und Frankreich von neuem, um ihre Aktion gegen »ie Dardanellen fprtzusetzen. Für die in den Dardanellen oersenkten Panzerschiffe hat Frankreich neue entsandt, qüch England hat wohl seine Schiffsverluste schon wieder er setzt, so daß die feindliche Flotte aus de« alten Stand ge bracht, wenn nicht sogar verstärkt worden ist. Letztere» wäre zu verstehen, da man es inzwischen wohl eintze- sehen haben dürste, daß die Bezwingung der Meerengen, wenn sie überhaupt möglich ist, Vie größten Opfer er- fordert. Man hat dieses offen in der eigenen Presse ausge sprochen, wobei der Hauptzweck sicher der gewesen ist, um die eigenen Landsleute vorzüberesiSn, damit sie nicht allzusehr erschrecken, wenn die gewaltigen Verluste eintreten. Ein besonderes Gewicht scheint man aber auf ein Vorgehen zu Lande zu legen. Alles deutet darauf hin, daß man stärker« Truppenmassen zu landen gedenkt. Auf feiten der Türkei ist man aber auch nicht müßig gewesen, so daß Engländer und Franzosen eines warmen Empfanges sicher sein können. Wie vor einigen Tagen gemeldet wurde, hat der Sultan die Aufstellung eine» neuen Arniee an den Dardanellen angeordnet, die untei dem Befehl des Generals Liman von Sanders gestelll werden soll. Die Ernennung dieses Generals hat übrigens bei uns sicher nicht geringe Befriedigung heroor- gerufen; bedeutet sie doch die Befreiung vom Druck einer recht unangenehmen Erinnerung. Als nämlich seinerzeit bekannt wurde, daß die Türkei beabsichtige, den General nach Konstantinopel zu berufen, ging ein wahrer Hexensabbat von Ränken des Dreiverbandes gegen diese Berufung los. Diplomatische Gründe zwangen die Türkei damals, den Intrigen der Dreiverbänoler bis 'zu einem gewissen Punkte nachzugeben, und unsere Gegner konnten sich eines unblutig erfochtenen Sieges über Deutschland rühmen. Sie hatten damals schon den Plan gefaßt, die Türkei wehrlos zu machen, und wollten es daher ver hindern, daß ein Mann an die Spitze des türkischen Heeres trete, der seine Aufgabe ernstnahin. Siesbetonten deshalb, sie könnten es nicht zugeben, daß die Dardanellen und Konstanti nopel unter deutsche Oberaufsicht kämen. Als Gegengewicht kam dann der Engländer Limpus, der die türkische Flotte in seine Obhut nahm, und seine Tätigkeit so auffaßte, daß er die Flotte, anstatt sie fortzubilden, nicht nur in ihrer Entwicklung hemmte, sondern sie in ihrer Schlag fertigkeit schwer beeinträchtigte. Dieser Spuk ist jetzt end gültig vorüber. Die Türken haben ihre wahren Freunde rechzeitig erkannt und schleunigst Gegenmittel ergriffen. Der englische Admiral Limpus hat sich selbst an den Dardanellen die Stirn eingerannt, und die feindlichen Landungstruppen werden hoffentlich bald die Bekannt schaft der türkischen Armee machen, die unter hxm Befehl des Generals Limqn von Sanders steht. Die Ernennung Limans von Sanders nun zeigt uns klar den Umschwung der Dinge im nahen Osten und das unbegrenzte Ver trauen unserer osmanischen Bundesgenosse». Wir wissen, daß es nicht getäuscht werden wird. Gefchiltttskalender. Mittwoch, 7. April. 1651. Graf Torstensson, schwedischer Feldherr und Staatsmann, f Stockholm- — 1871. W. Frhr. von Tegetthoff, österreichischer Seeheld, s Wien. — 1874. Wilh. Kaulbach, Maler, -s- München. — 1875. Georg Herwegh, Dichte^ f Lichtenthal bei Baden-Baden. — 1881. Joh. H. Wichern, Theülog, Begründer der Inneren Mission In Deutschland, f Hamburg. —1898. Otto Baensch, Wasserhaumetfter, Erbauer des Stordostsee-Kapals» s Berlin. Das Ergebnis der Kriegsanleihe. -s- Auch an der zweiten Kriegsanleihe haben sich alle Schichten der Bevölkerung, Reich und Arm, gleichmäßig beteiligt. Nach dem nunmehr bei der Reichsbank vor liegenden Endergebnis gruppieren sich die Zeichnungen nach der Größe, wie aus unserer schematischen Darstellung ersichtlich ist, folgendermaßen: