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M ei ß eritz Mung AIIePo>tamtEn,Po^ ! W M unt entsprechendem Auf- sTllgtszcklU M AUW für HMüM, lt. ll. Amlsbllllt für die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtteiligem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Mr die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Die Melßerktz-Zeitung« ^scheint täglich unt Aus. Nähme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge» geben. Preis vierteljähr lich 1 M. 50 Vf., zwei- Monatlich 1 Mark, ein- Monatlich 50 Pf. Ein zelne Nummern 10 Pf. Inserat« werden mit 15 Pf., solche aus unserer Amtshauptmannschaft mit 12 Pf. die Spaltzeus oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei, gespaltene Zeile 35 bez. 30 Pf. — Tabellarische Rr. 67 Dienstag den 23. März 1915 abends 81. Jahrgang Zur Beschlagnahmeverfügung vom 22. November 1914 über Grotzviehhimte. In mehreren Fällen ist versucht worden, Häute von 10 und mehr Kilogramm Grüngewicht unter Umgehung der in der Beschlagnahmeverfügung vom 22. November 1914 erlassenen Vorschriften als „Kalbfelle" in den Handel zu bringen und Gerbereien unmittelbar zuzuführen. Daher wird nochmals ausdrücklich darauf hingewiesen, daß alle Großvieh-(Rind vieh) Häute — auch sogenannte „Kalbfelle" — unter die Beschlagnahmeverfügung fallen, sofern sie grün mindestens zehn, gesalzen (jedoch oberflächlich vom Salz befreit) min destens neun, trocken mindestens vier Kilogramm wiegen. Dresden, Leipzig, den 17. März 1915. Bis stettnrrtretenderr Generalkommandos XH./XIX. Armeekorps. Die kommandierenden Generale. von Broizem. von Schweinitz. Der Vorstand des Gemeindeverbands Altenberg-Geising-Lauenstein für das Gaswerk in Lauenstein besteht auf die Zeit vom 1./4. 1915 bis Ende März 1918 aus Bürgermeister Reimann-Lauenstein als Vorsitzenden, Bürgermeister Sieber-Geising als stellvertretenden Vorsitzenden, Bürgermeister Bauernfeind-Altenberg als Schriftführer. Gemäß § 10 der Verbondssatzung wird dies zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Nr. 278 -4. Königs. Amtshnipimmmschaft Dippoldiswalde, am 17. März 1915. Montag den 29. März vormittags 1/2H Uhr, öffentliche BezirlsansschnMtzmrg im amtshauptmannschaftlichen Sitzungssaale. Zufolge Verordnung des Königlichen Justizministeriums wird die Geschäftszeit des hiesigen Amtsgerichts vom 1. April 1915 ab wieder auf 8 bis 12 Ahr vormittags und 2 b-s 6 Ahr nachm. verlegt. Nur Sonnabends oder dem sonstigen letzten Werktags der Woche verbleibt es bei der durchgehenden Geschäftszeit von 8 bis 8 Ahr nachmittags. Dippoldiswalde, am 17. März 1915. V Ke^. 25 g/15. Königliches Amtsgericht Ansteckende Krankheiten. Unter Hinweis auf die bereits früher erlassenen Bekanntmachungen wird hierdurch erneut in Erinnerung gebracht, daß jeder Erkrankung-- oder Todesfall an Eroup, Diphtherie, Genickstarre, Scharlach, Typhus und Milzbrand unverzüglich und spätestens innerhalb 24 Stunden dem Stadtrate anzuzeigen ist. Anzeigepflichtig sind, dafern ein Arzt zur Behandlung der Kranken nicht zugezogen worden ist, 1. der Haushaltungsvorsland, 2. jede sonst mit der Behandlung oder Pflege des Erkrankten beschäftigte Person, 3. derjenige, in dessen Wohnung oder Behausung der Erkrankungs- oder Todes fall sich ereignet hat, 4. die Leichenfrau. Die Verpflichtung der unter 2 bis 4 genannten Personen tritt indes nur dann ein, wenn ein früher genannier Verpflichteter nicht vorhanden ist. An ansteckenden Krankheiten erkrankte Schulkinder dürfen, ebenso wie die gesund geblie- denen Schulkinder aus Häusern, in denen ansteckende Krankheiten herrschen, die Schule erst dann wieder besuchen, wenn durch ärztliche Bescheinigung der Nachweis erbracht worden ist, daß dem Schulbesuche Bedenken nicht entgegsnstehen. Zuwiderhandlungen gegen die Anzeigepfticht werden an den Anzeigepflichtigen Mit Geldstrafe bis zu 150 M. oder mit Haft geahndet. Dippoldiswalde, am 22. März 1915. Der Stadlrat. Bürgerschule Dippoldiswalde. Donnerstag den 25. März vormittags 10 Ahr findet in der Turnhalle der Bürgerschule eine Festfeier znm 100jährigen Geburtstage uuseres Altreichskanzlers Bismarck statt, mit der gleichzeitig die Entlassungsfeier für nnsre Konfirmanden verbunden sein soll. Die geehrten Behörden, die Eltern unserer Kinder und alle Freunde unserer Schule ladet zu diesen Feiern im Namen der Lehrerschaft ganz ergebenst ein Schuldirektor Ebert. S Weitere amtliche Bekanntmachungen befinden sich in der Beilage. Großes Hauptquartier, 22. März vormittags. Westlicher Kriegsschauplatz. Ein nächtlicher Versuch der Franzosen, sich in den Besitz unserer Stellungen am Südhange der Lorettohöhe zu setzen, schlug fehl. Auch in der Champagne, nördlich von Le Mesnil scheiterte ein französischer Nachtangriff. Alle Bemühungen der Franzosen, die Stellung am Neichsackerkopf wiederzugewinnen, waren erfolglos. Oestlicher Kriegsschauplatz. Aus Memel sind die Nüssen gestern nach kurzem Gefecht südlich der Stadt und nach nächt lichem Straßenkampse wieder vertrieben worden. Unter dem Schutze der russischen Truppen hat hier russischer Pöbel sich am Hab und Gut unserer Einwohner vergriffen, Privateigentum aus Wagen geladen und über die Grenze geschafft. Ein Bericht über die Vorgänge wird noch veröffent licht werden. Nördlich von Mariampol erlitten die Russen bei abgewiesenem Angriffe schwere Verluste. Westlich des Orzyc bei Jednorozek und nord östlich von Prasznysz, sowie nordwestlich von Ciechanow brachen russische Tages- und Nacht angriffe unter unserem Feuer zusammen. 420 Ge fangene blieben bei diesen Kämpfen in unserer Hand. Oberste Heeresleitung. Wien, 22. März. Amtlich wird gemeldet: Nach ä>/4 monatlicher Einschließung ist die Festung Przmysl heute in Ehren gefallen. Da nach dem Ausfall vom l9.d.Mts. auch die äußerste Beschränkung in der Berpflegungsratlon nur mehr einen dreitägigen Widerstand gestattete, erhielt der Festungskommandant den Befehl, nach Ablauf dieser Fri.t und nach Ver nichtung de« Kriegsmaterials den Platz dem Feinde zu überlassen. Es gelang tatsächlich, die Forts samt Geschützen, Munition ntld Befestigungsanlagen recht zeitig zu zerstören. Der Fall der Festung, mit dem die Heeresleitung feit längrer Zeit rechne» mußte, hat keinen Einfluß auf die Lage in Polen. Die amerikanischen Reedereien setzen den Seeverkehr mit Deutschland fort. Wie der Pariser „Heraid" meldet, Hot der amerika nische Botschafter der französischen Negierung bekanntge- geben, datz die amerikanischen Reedereien ihren Seeverkehr mit Deutschland fortsetzen we'den, so lange die angekün- digte Vockade nicht efsektio durchgeführt werde. Der englische Völkerrechtsbruch gegen den Kreuzer „Dresden". London, 22. März. Die Londoner Wochenschrift „Nation" erklärt, es sei fraglich, ob der Angriff auf die „Dresden" in den chilenischen Gewässern den Kriegs gebräuchen entsprochen habe. Ein feindlicher Flieger über Mülheim. Mülheim. Am Sonnabend warf ein feindlicher Flieger drei Bomben über der Stadt und Artilleriekaserne ab, wodurch ein Mann schwer und zwei leicht verletzt wurden. Kämpfe um Czernowitz. Budapest, 23 März. Nach den tagelangen feindlichen Angriffen auf Czernowitz, die zurückgeschlagen wurden, haben gestern, wie „Az Est" meldet, österreichisch-ungarische Truppen die russische Infanterie in den Stellungen am Pruth unter Deckung der Artillerie angegriffen und Teile der russischen Stellung erschüttert. Sie gewannen Raum und besetzten die vom Feinde aufgegebenen Stellungen. Der Angriff auf Paris. Haag. Das holländische Pressebureau „Hagas" meldet aus Parts: Die Zahl der geworfenen Bomben ist bereits auf 45 festgestellt worden. Auf Paris felbst scheinen I I Bomben geworfen zu fein. 9 Häuser sind vernichtet, ein Block von 4 Häusern stark beschädigt. In Asniere, sind 8 Bomben abgeworfen worden, wodurch 6 Häuser zum größten Teil vernichtet wurden. In Neuilly fielen 3 Bomben, wovon eine rin Hau, in Brand setzte. In Le Ballois wurden durch 3 Bomben ein Haus zerstört und 4 andere stark beschädigt. Auch in anderen Vororten sind Gebäude zerstört oder beschädigt worden. Soweit feststeht, sind insgesamt 7 bis 8 Personen getötet, 62 ver wundet worden. Den höchsten osmanischen Kriegsorden für Freiherrn v. d. Goltz. Konstantinopel. Anläßlich des glücklich zurückgeschla genen Angriffes der vereinigten engüsch-französischen Flotten auf die Dardanellenbefestignngen hat, wie der „Berliner Lokalanzeiger" hört, der Sultan dem Generalfeldmarschall Freiherrn v. d. Goltz die Schwerter zu der goldenen und silbernen Imtiaz-Medaille und damit den höchsten osma nischen Kriegsorden des Osmanischen Reiches verliehen. General Pau und der mißglückte Angriff auf Memel. Genf. An zuständiger französischer Stelle wird keines wegs bestritten, daß General Pau beauftragt gewesen ist, der russischen Heeresleitung die Notwendigkeit der Wieder besetzung deutschen Gebietes nahezulegen. Aber General Pau nahm persönlich keinen Anteil an der Vorbereitung des Marsches gegen Memel, dessen Ueberrumpelung miß lungen ist, well Vic durch den deutschen Widerstand beim Grenzpunkt Gcrdida allzulange aufgehaltenen rufsischen Truppen der Memeler Garnison Zeit zur ausreichenden artilleristischen Verteidigung ließen. Neuer französischer Botschafter in Rom. Genf. Zum Nachfolger des französischen Botschafter« in Rom, Barreres, ist der Deputierte Benoist, ein Freund Delcasses, der auch bei den Klerikalen beliebt ist, aus- ersehen worden. Französische Flieger in Ober-Elsaß. Bafel. Ein französisches Fliegergeschwader versuchte am Sonntag vormittag das Ober-Elsaß zu überfliegen. Es kam von Altkirch her in der Richtung gegen Blatzheim. Ein deutsches Fliegergeschwader, das rechtzeitig von der Absicht der französischen Flieger unterrichtet war, rückte, vom Schwarzwald her kommend, den französischen Fliegern auf den Leib. Diese machten schleunigst Kehrt und flogen