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Weißeritz-Zeitung : 13.02.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191502137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19150213
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19150213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1915
-
Monat
1915-02
- Tag 1915-02-13
-
Monat
1915-02
-
Jahr
1915
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 13.02.1915
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-f- SchwerverwundetenAustausch. (Amtlich.) Ber lin, 11. Februar. Vom 12. Februar 1915 ab werden die kriegsgefangenen Franzosen, die für den Schwerverwun« deten-Austausch in Frage kommen, für den späteren Ab- fchub in Konstanz vereinigt. Der Termin dieses Aus tausches steht leider noch nicht fest, da die französisch« Regierung immer noch keine zusagende Antwort erteilt hat. Die für den Austausch in Frage kommenden Eng länder werden bis 14. Februar in Lingen (an der hollän dischen Grenze) bzw. Lüttich vereinigt. Als Termin für den Austausch durch Vermittlung der Niederlande ist der englischen Regierung der 15. und 16. Februar vorge schlagen. (W. T.-B.) Aus dem preußischen Abgeordnetenhause. Der verstärkten Budg etkommission für die Vorberatung des Etats und des Gesetzentwurfs über Beihilfen zu Kriegswohlfahrtsausgaben der Ge meinden und Geineindeverbände gehören an: neun Kon servative (die Abgg. Dietrich, Graf v. der Groeben, Dr. v. Heydebrand, Dr. Hoesch, o. Kessel, v. der Osten-Warnitz, v. Pappenheim, Dr. Roesicke, Winckler, die drei Freikon- seroativen Brütt, Dr. Rewold und Freiherr v. Zedlitz und Neukirch, fünf Nationalliberale (Dr. v. Campe, Dr. Fried berg, Hirsch-Essen, Meyer-Diepholz und Westermann), drei Abgeordnete der Fortschrittlichen Volkspartei: Lippmann- Stettin, Dr. Pachnicke und Dr. Wiemer; sechs vom Zentrum (Gtesberts Herold, Graf Praschina, Dr. v. Savigny, Gras ».Strachwitz, Wallenborn), der Pole v.Trampczynski und der Sozialdemokrat Hirsch-Berlin. Die 16. Kommission des Abgeordnetenhauses zur Vor beratung des Fischereigesetzentwurfes trat am Mittwochvormirtag zu einer kurzen Besprechung zusammen und beschloß, am Dienstag kommender Woche den Bericht über die im vergangenen Sommer beendete erste Lesung de» Entwurfs festzustellen. -j- Zur Eröffnungssitzung des preußischen Abgeordneten hauses und zur Rede des Finanzministers schreibt das Wiener „Extrablatt": Die ungeheure Summe moralischer Einsicht, kultureller Trieb kräfte, ausgezeichneter Fähigkeiten und ruhmvoller Gedankenarbeit, die Preußen und das deutsche Volk in unaufhaltsamem Ausstieg zur vollen und höchsten Entwicklung geführt hat, erweist sich jetzt als unerschöpfliche Quelle des Widerstandes und als verheißungs volle Garantie des endgültigen Sieges. Der Krieg zeigt der-Welt das Idealbild einer modernen Nation und wirkt eine Glorie um das Haupt des deutschen Volkes. Zum Falle Liebknecht teilt, der „Voss. Ztg." zufolge, die „Dresd. Vztg." jetzt mit, daß die sozialdemokratische Reichstagsfraktion mit 82 gegen 15 Stimmen der Erklä rung des Fraktionsvorstandes vom 2. Dezember zugestimmt habe, in der das tiefste Bedauern über Liebknechts Diszi- plinbruch ausgesprochen wurde. Danach wäre das Er- gebnis der Abstimmung für Liebknecht also noch un günstiger als dieser Tage der Reichstagsabgeordnete Rühle berichtet hatte. — - Ausland. -s- Vie Frage der Sohlenbefchaffung für Italien sst, einem der römischen „Italie" entnommenen Bericht der „N. Zürcher Ztg." zufolge, für die Apenninische Halb- insel weit ernster als die Getreideversorgung. Auf die englische Kohle sei nicht mehr zu rechnen, ebensowenig auf die amerikanische wegen der ungeheuren Frachtsätze. Die Rettung der italienischen Industrie könne nur noch aus Deutschland kommen. Eine Kommission der Wasserleitungs- und Gasgesellschasten wurde vom Ministerpräsidenten und dem Handelsminister empfangen, denen sie die durch die Kohlennot hervorgerufene bedrohliche Lage nahelegte und jvm Abhilfe nachsuchte. was Hal Japan vor? - s- Petersburg, 11. Februar. Nach einer Meldung des „Rjetsch" veranstalteten die sdpanischen Behörden überall, wo sich deutsche Gefangene befinden, eine groß- ärtige Weihnachtsfeier. Besonders prachtvoll war der Tannenbaum für Kapitän Meyer-Waldeck. Der Baum war nur zu diesem Zweck von den Sendai-Bergen ge bracht worden und mit unzähligen Lichtern geschmückt. Kleine politische Nachrichten. Das dem sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten Bock gehörende „Gothaer Volksblatt" wurde vom General kommando neuerdings verboten. Don der Militärbehörde in Landau wurde das Erscheinen der sozialdemokratischen Ludwigshafener „Pfälzischen Po st" auf drei Tage untersagt. Auf dem Mailänder Sozialistenkongreß wurde ein Antrag mit großer Mehrheit angenommen, durch den die Parteileitung er mächtigt wird, mit allen Mitteln das Eingreifen Italiens tn den Krieg zu bekämpfen ; ferner wurde ein Antrag gebilligt, der einen Generalstreik für den Fall der Mobilisation verlangt. - s- In Roni wurde am ll. Februar der Pater Wladimir Ledochowski, ein Pole, zum Iefuitengencral gewählt. - j- Der holländische Minister des Aeußern macht die Inter essenten daraus aufmerksam, es sei wünschenswert, daß während des Krieges die Besatzungen niederländischer Han delsschiffe, die deutsche Häfen besuchen, ausschließlich aus Untertanen neutraler Staaten beständen, - s- Aus die große Staatsanleihe Hollands wurden im ersten Termin 255 Millionen oder 93 Prozent eingezahlt, davon 50 Millionen mit Schatzscheinen. - s- Alle französischen Blätter sind sich darüber einig, daß die Nachricht, Bulgarien habe eine deutsch-österreichisch- ungartsche Anleihe ausgenommen, ein sicheres Zeichen dafür sei, daß es demnächst gegen die Verbündeten austreten werde. - i- Dieser Tage wurde ein Teil der b u l g a r i s ch e n R e s e r v e- ossiziere zu einer einmonatigen Waffenübung einberufen, im die Kenntnisse der Offiziere auszusrischen und sie mit den inso ge der jüngsten Kriege in der Armee eingeführten Reformen vertr mt zu machen. - j- Der halbamtlichen „Agence Bulgare" zufolge wurde das Moratorium in Bulgarien aus unbestimmte Zeit ver längert. - i- Der französische Minisierrat beschloß, in St.-Maurice-sur-Seine »ine Nattonalschule für verstümmelte Soldaten zu errichten. - s- Ein am 8. Februar veröffentlichtes parlamentarischessWhite- paper (Weißblatt) fordert eine Vermehrung der englischen Marine Mannschaften um 32 000 Man». - s- Im englischen Unterhaus.' erklärte der Unterstaatssekretär des Auswärtige» Amts Neil Primrose in Beantwortung einer Anfrage, daß die Ladung des Dampfers „Wilhel- Mina", der sich jetzt in Falmouth befinde, aus ihren Charakter hin untersucht werde. - f- Das Londoner Reutersche Bureau meldet aus Norfolk (Virginia), daß die „Dacia" nicht habe absahren können, da «ls Mann der Besatzung streikten. »er vrasNlantsch« Kongreß hat sein» außerordent liche Tagung geschloffen, ohne die Präsidentschaft-frag« gelöst zu haben. (Bekanntlich behaupten zwei Präsidenten, Mo Pecanha und Leutnant Sodrr, rechtmäßig zu Präsidenten de» Staates Rio gewählt zu sein.) -f- In Bloemfontein begann dieser Tage die Verhandlung gegen Lonroy und els andere Freistaat-Buren wegen Hoch verrat«. Kriegserlebnisse im Elsaß. (Veröffentlichung durch das Oberkommando in den Marken gestattet.) Folgender Feldpostbrief geht uns zu, den wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis geben: Erlaube mir, Ihnen einiges von der. armes, sowie der elsaß-lothringischen Bevölkerung mitzuteilen. Die ... . armes hat bis jetzt den Auftrag, den Geg ner aus den herrlichen Fluren Elsaß-Lothringens hinaus zuwerfen, welches ihr auch in den ersten Wochen des Krieges vollständig gelungen ist. In dieser Zeit hatte meine Brigade auch mehrere schwere erfolgreiche Gefechte (meistens Waldgefechte) bestanden, z. B. bei Kienzheim, bei Schnierlach, bei Diedolshausen. Als Gegner hatten wir stets die französischen Alpenjäger mit Gebirgsartillerie vor uns. Während wir in dieser Zeit uns noch auf deutschem Boden befanden, hatten wir vollauf, besonders ich durch meine Patrouillengänge, Gelegenheit gefunden, das schöne Elsaß mit seinen Bewohnern gut kennen zu lernen. Die Ansicht bei so vielen Altdeutschen, daß die elsaß- lothringische Bevölkerung einen ganz besonders großen Haß auf das Deutschtum haben, und sie mehr französisch wäre in ihrer Gesinnung, möchte ich aus nachstehenden Gründen ganz energisch widerlegen. Wer als Soldat in dieser schweren Zeit längere Zeit tn den Neichslanden geweilt hat, hat genügend die wirklich deutsche Gesinnung der Bevölkerung erfahren. So hat Straßburg von An fang an die größten Anstrengungen gemacht, um uns Soldaten das Leben angenehm zu erleichtern. Wieviel Lazarette, durch freiwillige Gaben entstanden, besitzt Straß burg? Wieviel Tausende von jungen Damen aus der elsässischen Bevölkerung hatten sich freiwillig als Hilfs krankenschwestern gemeldet und wievielTausende van jungen Mädchen stehen Tag und Nacht auf den Bahnhöfen von Elsaß-Lothringen, um den Truppen- undVerwundetentrans- porten Erfrischungen jeglicher Art darzubieten. Als mein Bataillon am 16. August durch Zabern marschierte, um daselbst verladen zu werden, wie haben wir alle die Augen aufgerissen und gestaunt, als sämtliche Einwohner die beiden Seiten der Straßen säumten und uns Zigaretten, Zigarren, Kaffee, Limonade, Wein, Bisquitt usw. in un geheurer Menge verabreichten. Wie haben die Zaberner Bürger uns bei der Abfahrt zugewinkt, wie man es selten in einer altdeutschen Stadt besser erwarten kann. Auch Schlettstadt hat sich nur von der besten Seite gezeigt. Aber nicht allein die größeren Städte, sondern vor allen Dingen die Landbewohner haben so recht ihre gut deutsche Gesinnung gezeigt. Ueberail wurde den Preußen der Hof geöffnet, und trotzdem jeder Truppenteil seine Feldküche bei sich hatte, und die Truppen nur Alarmquartiere be zogen hatten, so haben die Einwohner in großer Zahl Soldaten zu sich zum Mittags- oder Abendessen gebeten (nun einfach von der Straße geholt). Als mein Bataillon am 22. August Alarm^uartier in Rappolts- weiler (Kreisstadt) bezog, kam meine Kompagnie in eine Schule zu liegen. Als mir nun des Abends durch die Straßen bummelten, waren wir erstaunt über die Ein wohner, welche sich förmlich um die Soldaten rissen, um sie mit nach Hause zum Abendessen zu schleppen. Wie wir, ein Kamerad und ich, so zuschauten und uns fast die Tränen vor Freude in die Augen traten, wurden wir plötzlich von der Seite zart aber fest gefaßt und im Triumph nach der Wohnung jener Familie transportiert. Nach vorzüglichem Abendessen wurden uns Zigarren ge reicht und die Unterhaltung begann, bis man gegen 12 Uhr nachts schlafen ging; selbstverständlich hatten jene netten Leute schon vorher ein Zimmer mit zwei- bis dreischläfrigen Betten hübsch eingerichtet. Endlich nach mehreren Wochen wieder einmal im Bett, so dachten wir und gaben uns der Hoffnung hin, die darauffolgende Nacht auch noch so gut zuzubringen. Doch andern Tags (Sonntag) rückten wir plötzlich Mittag ab in die Wein berge und gruben Verschanzungen usw. Jedenfalls hat jeder von uns die felsenfeste Ueberzeugung gewonnen, daß man es im Altdeutschen nicht besser haben konnte, als wie in Elsaß-Lothringen. So mancher Alt deutscher könnte sich an der Gesinnung der Elsässer ein Beispiel nehmen. In meiner Kompagnie stehen viele Elsässer, welche sich mit gleichem Mut und guter Ge sinnung für ihre Heimat geschlagen haben. Wie schreiben unsere verwundeten Kameraden, welche in Straßburg, Bitsch, Schirmeck usw. im Lazarett liegen, daß sie so viel zu rauchen haben und die Landbewohner täglich so ungeheuer viel Obst bringen; kurz und gut, ich könnte nicht aufhören, Beispiele über Beispiele anzuführen, um den Elsässern zu ihrem Recht zu verhelfen. Mein, sowie aller Kameraden Wunsch ist, daß alle Altdeutschen nun endlich einmal ihre Kälte gegen die Elsässer fallen lassen möchten, um sich auf besten Fuß mit jener Bevölkerung zu stellen. Wir, die jetzt hier in Feindesland stehen, erhalten wöchentlich sehr viele Liebes gaben von Straßburg. Unser Feind hat sich drei Kilometer vor uns verschanzt. Die ganze Bevölkerung meiner Heimat kann sich nicht vorstellen, wie die Fluren und Dörfer, wo die Schlachten und Gefechte gewütet haben, zerstampft und zerschossen sind. Wie viele Familien haben ihr ganzes Hab und Gut verloren und sind auf die Gnade anderer ange wiesen. Ich werde in den nächsten Tagen beim Löhnungs appell eine Sammlung zugunsten der in Mitleidenschaft gezogenen Einwohner unternehmen und den Betrag an das „Note Kreuz" Straßburg abführen, um mich für das genossene Gute erkenntlich zu zeigen. Aus dem Reiche. -s- Der Präsident der Frankfurter Handelskammer, Direktor der Bank für Handel und Industrie, Geh. Kom merzienrat Jean Andreae-Passavant, ist am Mittwoch nachmittag, 73 Jahre alt, gestorben. Ein Blick Bismarcks in die Zukunft. Ein Leser dxr ^Franks. Ztg." erinnert an eine Aeußerung Bismarcks, die fegt «ne merrwuroige »eoeutung erhalt«« hat. Int Reichstag am V. Januar 1885 sagte er: „. . . Sollte Deutschland wirklich außerstand« fein, «in» Lee- macht zu halten, di« allen übrigen Mächten außer England und Frankreich gegenüber die See halten kann, letzteren gegenüber sie auch halten wird nach dem Geiste, den ich in unseren Seeleuten f kenne, entweder über der See oder unter der Se«? . . . / Landwirte, drescht euer Getreide au»! Wenn^ nicht rechtzeitig der Drusch erfolgt, kann derselbe behördlich s angeordnet werden und tostet euch dann mehr zu stehen,? als wenn ihr den Drusch selbst besorgt! Wirtschaftet sparsam mit Heu und Stroh, da andere Futtermittel, wie? es den Anschein hat, nicht mehr vorhanden sind, so bleiben diese beiden allein übrig, um das Vieh durchzuhalten, j Seid auch sparsam mit den Kartoffelbeständen; verfüttert dieselben nicht planlos an das Vieh, sondern behaltet genügend für die menschliche Nahrung zurück. Sorgt für gute Aufbewahrung der Kartoffeln, damit nicht zuviele verderben I Gebt acht auf die behördlichen Verfügungen, deren Nichtbeachtung schwere Strafen sür den einzelnen mit sich bringt! - f- Der Postscheckverkehr. Im Reichspostgebiet ist die Zahl der Kontoinhaber im Postscheckverkehr Ende Zanuar 1915 auf 103 864 gestiegen. (Zugang im Monat Januar 796.) Auf diesen Postscheckkonten wurden tm Januar gebucht 1875 Millionen Mark Gutschriften und 1877 Millionen Mark Lastschriften. Bargeldlos wurden 2020 Millionen Mark des Umsatzes beglichen. Da- Ge- samtguthaben der Kontoinhaber betrug im Januar durch- schnittlich 264,6 Millionen Mark. Im internationalen Post- Überweisungsverkehr wurden 4,2 Millionen Mark umgesetzt. Die erste preußische Katzensteuer. Wie dem -Tag" berichtet wird, hat als erste in Preußen die Stadt Görlitz die Einführung einer Katzensteuer von 10 jährlich beschlossen. Eine ganze Gemeinde vnker einer Decke. In den letzten Tagen sind verschiedene Fälle bekannt geworden, wonach Landwirte bei der Angabe ihrer Getreideoorräte den Behörden unrichtige Angaben gemacht haben. Ein besonders krasses Vorkommnis dieser Art wird jetzt aus der Gemeinde Plastau bei Wolfenbüttel durch folgende Veröffentlichung des dortigen kommissarischen Landrats bekannt: „Bel einer durch den Gendarmeriewachtmeister kn der Ge meinde Plastau vorgevommenen Revision der Roggenbestände ist sestgestellt worden, daß statt 39 Zentner gedroschenen und «89 Zentner ungedroschenen Roggens, wie er bei der von mir ange ordneten Bestandsaufnahme von Mitte Januar angezeigt war, 356 Zentner gedroschener und etwa 1100 Zentner ungedroschener Roggen tatsächlich vorhanden war. Ich bringe diese Tatsache hiermit zur öffentlichen Kenntnis und überlasse die Beurteilung eines solchen Verhaltens in der augenblicklichen Zelt den Rreireinge- sessenen. Gleichzeitig möge es allen übrigen Kreiseingesessenen zur Warnung dienen." Und wie steht es mit der Ausführung der ange drohten Strafbestimmungen wegen Verheimlichung von Getreidevorräten? Aus aller Welt. - s- Kaisers Geburtstag in Spanien. Auf brieflichem Wege wird aus Madrid gemeldet: „Das Geburtstagsfest des Kaisers hat sich in Spanien zu einer spontanen Hul digung weiter Kreise gestaltet. Auf der deutschen Bot schaft und den deutschen Konsulaten ganz Spaniens wur den am 27. Januar viele Tausende von Karten mit Glück wünschen für den Deutschen Kaiser abgegeben. Allein aus der Kaiserlichen Botschaft in Madrid betrug die Zahl der eingegangenen Telegramme, Schreiben, Besuchskarten nach oberflächlicher Schätzung an zehntausend. Die ge samte spanische Presse bespricht diese außerordentliche Kundgebung und hebt hervor, daß bei der dem Deutschen Kaiser dargebrachten Huldigung alle Kreise vertreten waren, von der hohen Aristokratie und dem Klerus bis hinab zu dem einfachsten Arbeiter. In politischen Kreisen werden diese erfreulichen Kundgebungen als ein beredtes Zeugnis für die eifrige Tätigkeit der deutschen offiziellen Vertreter und der deutschen Kolonien Spaniens angeseben, die seit Beginn des Krieges unverdrossen für die Aufklärung der spanischen öffentlichen Meinung über die wahren Ur sachen des Weltkrieges und die Ziele Deutschlands ge arbeitet haben." uuynanoe im franzastsche« SanilSksblenste. Das Blatt „Guerre sociale" berichtet, den „Leipz. N. Nachr." zufolge, einen Fall, der typisch ist für die Planlosigkeit, die im französischen Sanitätsdienst herrscht. Ein verwun deter Franzose wurde nur mit eiSttm Notverband ver sehen, von der Front nach Marseille und dort drei Tage lang von einem Hospital zum andern abgeschoben, ohne Aufnahme finden zu können. Der Verwundete wurde schließlich nach Paris geschafft, wo er sich dann einer doppelten Amputation unterziehen mußte. - f- Feindliche Aeberraschungen auf arlllleriftischem Gebiet? Der Pester „Lloyd" veröffentlicht eine Unter redung mit dem Leiter der Skodafabrik Freiherrn von Skoda, welcher auf eine an ihn gerichtete Frage, ob im Laufe des Krieges seitens unserer Feinde eine Ueberraschung aus artilleristischem Gebiet zu erwarten sei, antwortete: „Hätten die Franzosen die Absicht, unsere Mörser nachzuahmen, so würden sie mit der Ausführung des Planes kaum fertig werden, denn hierzu brauchten sie, vorausgesetzt daß alles glatt geht und klappt, im besten Falle zwölf bis fünfzehn Monate, um auch nur einige kampffähige und leistungsfähige 30,5-Zentimeter-Mörser herzustellen. Der große Wert des Mörsers besteht darin, daß er, der vorerst nur als Belagerungsgeschütz gedacht war, später sogar im Schützengraben zur Verwendung gelangte und sich als ein auf allen Straßen und Wegen fort kommendes beweglicher Geschütz bewährt hat. Der Mörser kann sogar minder fahrbares Gelände überwinden, er braucht keine Eisenbahn, er ist an keine Strecke gebunden, verschwindet vor den Augen feindlicher Flieger im Terrain und ist sehr bald gefechtsfähig. Schließlich bezeichnete Freiherr von Skoda es als Glück, daß der Plan einer Einbeziehung der englischen Firma Vickers bei der Gründung einer un g arischen Ka- nonenfabrik aufgegeben worden ist. Die englische Firma dürfte die verborgene Absicht gehabt haben, heraus zubekommen, was bei uns, und vor allem was in Deutsch land auf unserem Gebiete geplant und gearbeitet wird. Die Firma hätte natürlich auch die erste Form unseres Mörsers kennen gelernt und Zeit und Gelegenheit gehabt, auch für die Entente Mörfer herzustellen. _ _
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