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Weißeritz-Zeitung : 13.02.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191502137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19150213
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19150213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1915
-
Monat
1915-02
- Tag 1915-02-13
-
Monat
1915-02
-
Jahr
1915
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 13.02.1915
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, Feldpostbriefe. WM Oberkommando z« B»röft«M<h«ng zn-«taL«tz 7m TIrgonner Wald. Recht herzlichen Dank für Ihre freundlichen Zeilen, verzeihen Sie bitte, daß ich so lange nichts von mir hören ließ. Aber, wer, wie ich hoffte, in erster Stelle mit auszu- rücken, und dann elf Wochen zusehen mußte, der fand zu meist nicht die Stimmung, etwas von sich hören zu lassen, während die anderen draußen bluteten und Lorbeeren ernte ten. Mich faßte das Geschick in Frankfurt a. O., im Ee- fangenenlager verlauste Russen zu bewachen, etwa drei Wochen lang und hinterher acht Wochen junge Rekruten «uizubilden, und da die Besichtigung dieser Rekruten sehr aut ausfiel, so wurde das ganze Ausbildungspersonal zu- fnmmenbehalten, und ich wäre wohl nie aus Frankfurt her- «»gekommen, wenn es mir nicht gelungen wäre, meine alten yr«unde beim Jäger-Bataillon, bei dem ich gedient hatte, Mr mich mobil zu machen und so sitz« ich denn glücklicherweise (nach einer febr schönen, interessanten Fahrt von H. über Köln nach Hervesthal durch das sehr schön« Maasferntal nach Lüttich, von dort durch das wundervolle Maastal nach Na- »ur, von da über Libramont, Jemell« nach Sedan und von dort nach vielen Schwierigkeiten nach Apremont) im sehr Mnen, wenn auch etwa« unruhigen Argonner Walde, im ständigen, wenn auch ziemlich unblutigen Waldgefecht. Di« Kämpf« sind hier sehr interessant, wir führen »tnen Waldkrirg und zugleich einen Festungs- Der Stellungskampf. ,,, G« geht uns allen gut. Nachdem bislang vier Wochen lang unser Regiment dem Verbände der . .. Infam terie-Brigade angehört hatte, sind die Verbände jetzt wieder Lergestellt und kämpfen wieder Schulter an Schulter mit. .. Das Regiment hat fett vielen Tagen seinen Abschnitt ver- tauscht. Wir befinden uns nicht mehr im schönen . . . und Laben da» Vergnügen, jeden Abend dort die freundlichen blitze d« französischen schweren Artillerie in Empfang «hme« zu können. Jetzt sitzen wir im . . . ., einer üblen Waldscheun«, wo von Komfort kaum dis Rede sein kann, Trotzdem haben wir uns schon ganznott eingerichtet. Der Gegner liegt uns zum Teil auch im neuen Abschnitt «mz nahe gegenüber. Sie können sich ja denken, daß öftere Schießereien an der Tages, und leider auch Nachtordnung sind. Unser« Stellung liegt fast ausschließlich im Wald. Uns gegenüber befindet sich noch immer die marokka- «isch« Division. H. C. ist stolz darauf, sein Schutz buch vor einigen Tagen um einen SenegalschUtzen vermehrt zu haben. Unsere Verluste sind in der letzten Zeit dank der guten Schützengräben gering gewesen. Die Angriffslust des Gegners ist seit seinem letzten großen Angriff speziell auf unsern Regimentsabschnitt merklich erlahmt. Nichtsdesto trotz müssen wir höllisch auftmsseu. Verpflegung ist gut. Die Mannschaften bekommen viel und reichlich bei dem anstrengenden, nervenaufreibenden Stellungskrieg. Da wir im Walde liegen, ist die Essenaus gabe viel leichter wie bei unserer früheren Stllung, wo wir, wenn die Feldküchen sich näherten, stets Verluste hatten. Da lagen wir fast ausschließlich im Freien. Unsere Herren be- finden sich wohl. Stimmung unter den Leuten ist vorzüg lich. Ich kann unsere braven Kerls gar nicht genug loben. Vor wenigen Tagen haben wir erhebend Kaiserin-Geburts tag gefeiert. Vom rechten Flügel unseres Regiments pflanzte sich am Morgen ein dreifaches Hurra in den Schützengräben fort. Kurze Ansprachen der Zugführer gingen voran. Den toderschrockenen schwarzen Lumpen wurden danach drei Salven hinübergeschickt, worauf diese mit einem von uns gar nicht erwiderten Feuergefecht ant worteten. Tief ergreifend hörte es sich im Walde an, als, während die Franzosen heftig schossen, unsere Leute markig „Herl dir im Eiegerkranz" und die „Wacht am Rhein" fangen. Diesen Moment wird man als herrliche Kund gebung für unsere geliebte Kaiserin wohl nie vergessen. Es war wirklich zu ergreifend. Ich erzähle Ihnen diese Episode, weil sie jedes Soldatenherz als Zeichen für die herrliche Stimmung, die bei uns herrscht, erfreuen wird. Der Stellungskampf ist sonst nicht sehr schön. Wir möchten lieber vor. Aber es geht nicht. Der Gegner liegt außerordentlich stark eingegraben vor uns. Und daß die französische Artillerie nicht schlecht ist, wissen Sie. Aller dings ist die unsere, soweit ich es in unserem Abschnitt be- urteilen kann, doch erheblich besser. Was hat die brav«. Ihnen nicht unbekannte . . . Abteilung F. A. . . . doch dem Gegner bei seinem Angriffe aus uns seinerzeit für Verluste beigebracht! Die Granaten und Schrapnells platzten nur so in ihren Unterstützungen. Unsere Infanterie ist so ruhig, daß das Feuer erst eröffnet wird, wenn er etwa auf fünfzig Meter heran ist. Dann aber Gnade ihm! Bis jetzt hat er stets die tollsten Verluste gehabt. Vielleicht haben wir das Glück, auch die Inder noch vor uns zu bekommen. Dann hätte man uns das ganze Lumpenpack ja glücklich auf den Hals gejagt. Na, sie haben vor uns einen Höllenrespekt. Aber fi« sind großartige Schützen. Zeigt sich am Tage nur eine Helm- jpitze über der Brüstung, sofort „pinkt" es von drüben und trifft oder schlägt sicher dicht in der Nähe ein. Die Kerls sitzen am Tage mit Vorliebe auf den Bäumen und schießen von dort herunter. Natürlich sitzen unsere „Scharfschützen" jetzt auch oben, und wenn sie einen Kerl herunterholen, ist stets großer Jubel. Oft machen sich unsere Kerls den Spaß und halten absichtlich einen Helm hoch. Meistens gehen dann die ersten Schüsse des Gegners vorbei; dann wird aus dem Schützengraben heraus mit einem langen Spaten den Franzosen das Zeichen „Fehler" gegeben. Na, genug davon! In der Heimat wird man die ehedem fast täglich ein. gelaufenen Siegesnachrichten allerdings jetzt vermissen. Für Eingeweihte nur zu erklärlich! — Nun habe ich ja entsetzlich viel geschrieben! Ich bitte um Verzeihung, aber es macht mir soviel Freude, mich mal auszusprechen! Was macht die liebe Heimat? Man hört zu wenig und sehnt sich doch so rasend danach. Mir geht es weiter, gottlob, gut. Ich kann *gar nicht genug danken, daß ich trotz der vielen Gefahren noch heil geblieben bin. Erst vor ganz kurzer Zeit waren mein Kommandeur und ich, als wir zu Fuß in den neuen Ab schnitt gingen, in einem derartigen Granat- und Schrapnell hagel, daß wir nur wie durch ein Wunder gesund blieben. Das ist aber nur ein Beispiel von vielen. krieg. Man gräbt sich «twa zwei Meter tief «in und grwr . - pch so an den Feind heran, ebenso zum Teil die Franzosen an uns. Alle Kampfarten sind erlaubt: ist eine Stellung von vorn nicht zu nehmen, wird sie unterminiert und mit ihrer Besatzung in die Luft gesprengt. Minen, Bomben, Handgrantaen find an der Tagesordnung, und trotzdem passiert herzlich wenig, weil sich nämlich beide Parteien an den Kampf solcher Art gewöhnt haben und doppelt vorsichtig geworden sind. In der Verzwicktheit der Anlagen sind die Franzosen uns über, in der Gründlichkeit wir ihnen. Daher sind die Verluste der Franzmänner erheblich größer. Sie räumen daher (oder vielleicht auch aus anderen Gründen) bei einem Sturm unsererseits meist kampflos ihre Stellung und ziehen sich zurück. Uns überlassen sie dann ihr« toten Kameraden zu begraben. Unsere Verluste täglich sind nicht bedeutend, nur läppert sich das allmählich zusammen. Heute hatten wir bei einem Sturmangriff auf einen französischen Schützengraben von 500 Meter Länge 3 Tote, L Verwundete, während 60 Franzosen gefangen wurden, 20 verwundet waren und außerdem noch beinah« 50 Tote im Graben lagen. Seit gestern haben wir hier oben Schnee. Bis dahin hatten wir abwechselnd gutes, trockenes Wetter und Frost oder starken Regen. Da wir hier nur lehmigen oder tonigen Boden haben, überlasse ich es Ihrer Einbildungskraft, sich vorzustellen, wie die tiefen Erdgänge bei uns aussehen. Gesundheitlich geht es mir wie allen hier oben ausgezeichnet. Ueber etwas Reißen kommt man durch starken Erogtrunk hinweg. Die Verpflegung ist ausgezeich net und unsere Wohnungen verdienen patentiert zu werden, so trocken und warm können sie gemacht werden, trotz Kälte, Schnee und Regen. Ich wohne in einer zwei Meter breiten, drei Meter langen und 1Z4 Meter tiefen Erdhöhle, die innen mit sechs starken Baumstämmen abgedeckt ist, worüber leichteres Kleinholz, dann Ginster und schließlich Lehm ge legt ist. In das Innere haben wir einen Einschnitt für einen Kamin gemacht: abends wird stark gefeuert, weil man ja in der Dunkelheit den Rauch nicht erkennen kann. Tagsüber wird in einer alten Rollmopsblech- ktste Holzkohle verfeuert, und so die Bude ständig in angenehmer Temperatur gehalten. Ich wohne in solcher Erdhöhle allein mit meinem Leibjäger, der stündig wie eine Kinderfrau um mich ist und für mich sorgt. Zwei Tage, 48 Stunden, habe ich ununterbrochen Dienst im Schützengraben. Entweder wird gestürmt oder die Stellung wird hergerichtet, die Schießscharten, Unterstände, Deckungen eingebaut. Dann kommen 48 Stunden Ruhe, davon verschläft man bei solchem Wetter wie jetzt wohl 20 Stunden. Dann beginnt der Ge nuß der Ruhe. Meine Rollmopskiste habe ich als Grill her gerichtet. Dann wird Holzkohle zum Glühen gebracht, und auf dem Oberblech mit etwas Fett Kotelett oder Beefsteak hergerichtet oder wie jetzt eben Brotschnitte geröstet, um guten französischen Camembert mit Genuß zu verspeisen. An Brot ist kein Mangel. Pro Mann alle zwei Tage ein Brot. Alle Lebensmittel werden aus M. per Lastautomobil heran geschafft. Butter pro Pfund 1,70 M., Kognak (gut) 3,50 M., Rum 5,20 M., Rotwein 1,50 M., Weißwein 2 M.; Zigarren und Schokolade usw., Wollsachen erhält man in großen Massen als Liebesgaben. Wir hier oben haben daher allen Grund, sofern wir nicht verwundet oder krank werden, unser Dasein als angenehm und erträglich zu betrach ten. Es gefällt mir daher auch recht gut hier. Da ich erst 14 Tage oben bin, habe ich noch kein Anrecht auf das Eiserne Kreuz, aber demnächst hoffe ich doch zu den Mitinhabern zu zählen. Vriefe vom Südsee-Geschwsder. Nachfolgende Briefe eines jungen Leutnants zur See von S. M. S. „Nürnberg", der am 8. November 1914 bet den Falkland-Jnseln unterging, werden uns von dem Vater, einem Berliner Pfarrer, zur Verfügung gestellt: M. E. u. E. Hoffentlich seid Ihr alle recht wohl trotz des Krieges. Ich bin's jedenfalls bis jetzt. Leider kann ich Euch vorläufig nur diesen kurzen Brief senden. Außerdem kann ich natürlich über alle näheren Umstande nicht schreiben, denn wer weiß, wer diesen Brief alles liest und ob er überhaupt ankommt. Augenblicklich sind wir kurz vor Honolulu, wo wir morgen früh zum Kohlennchmen einlaufen wollen. Ob wir rein- und wieder gut rauskommen werden, wissen wir nicht. Bis jetzt sind wir leider noch nicht an den Feind gekommen, so sehr wir's uns gewünscht haben. Dagegen hören wir täglich durch Funkentelegraphie die Nachrichten von zu Hause, die uns fast dauernd siegreiches Vor dringen der Deutschen melden. Gebe Gott, daß auch wir bald dazu kommen, uns zu schlagen, und sei der Feind auch noch so in der Uebermacht. Daß die Japaner sich auf Tsingtau stürzen, ist ja sehr traurig. (Nebenbei liegt dort meine gesamte Offiziers- ausrllstung uud mein Zivil.) Wir können sie ja aber nicht daran hindern. Mehr kann ich Euch leider nicht schreiben. Wo wir hin gehen, wenn wir aus Honolulu glücklich wieder raus sind, weiß ich selbst nicht. Deshalb viele, viele herzliche Grüße an Euch all«. Grüßt bitte auch Großvater und sämtliche Tanten und Onkels, Werner und mein Patchen von Eurem alten treuen und dank baren Sohn und Bruder M. l. E. u. G.I Nach langer Zeit bin ich jetzt wieder mal in der Lage, ein Lebenszeichen von mir zu geben. Es ist mir bis jetzt sehr gut gegangen und tut es auch noch. Nur daß wir noch nicht an den Feind gekommen sind, ist sehr traurig. Es wird sich aber hosfent- lich bald machen. Unangenehm ist es auch, daß wir nur sehr mangelhafte, fast immer unzuverlässige oder falsche Nachrichten über die Lage zu Hause haben. Von hier darf ich leider nichts berichten; denn wer weiß, in wessen Hände unsere Briefe fallen können. Die letzten Briefe von Euch werd« ich wohl auch nicht be kommen haben. Sie werden wohl sonstwo in der Welt hcrum- liegen. Das letzte waren meine Geturtstagsbriese. Ich Hofs« aber, daß es Euch allen recht, recht gut geht, und daß ich auch keinen Grund bekommen werd«, etwas anderes anzunehmen. Nun Schluß. Hoffentlich hört Ihr bald mal etwas von uns, und dann hoffentlich Guter. Lebt all« wohl und seid alle recht herzlich gegrüßt und geküßt von Eurem dankbaren Sohn Liebste Eltern uyd Geschwister! Nnn sind wir allo doch ins Gefecht gekommen. Das war gestern abend. Wir hatten vorgestern in Erfahrung gebracht, daß «in englisches Kriegsschiff im Hafen Eoronel (an der chilenischen Küst«, etwa« südlich von Valparaiso.) Da« ganz« schwader, bestehend aus „Scharnhorst", „Gneisenau", berg", „Leipzig" und „Dresden", li«f sofort mit hoher Fahrt hin. Gegen Abend trafen „Scharnhorst", „Gneisenau" „Leipzig" auf di« englischen Schiff«: Dr. Kreuzer „GoodH und „Monmouth", Kl. Kreuzer „Glasgow" nick s kreuzer „Otra «t o". Wir waren mit d«r „Nürnberg" etwa 1)L Stunden z weil wir vorher einen Dampfer, den wir unterwegs trafen, dj suchen mußten, und „Dresden" erhielt zuerst Verbindung mit^ ging aber noch während des Gefechtes in die Gescchtslinie. I das Gefecht begann, waren die Engländer also etwas überll Aber schon nach kurzem Feuern wurde das englische ß schwächer. Al» „Dresden" in di« Eefechtslinie kam, kniff»« „Glasgow" und „Otranto" aus. Nach etwa halbstündigem f«cht erfolgten bei den Engländern auf „Good Hope" drei sch Explosionen und das Schiff fing vorn und achtern an zu bren In diesem Zustande ist es außer Eicht gekommen, jedenfalls schnell gesunken. Auf „Monmouth" explodierte der vordere« schlltzturm. Gleich darauf hört« auf beiden Seiten das FeLM auf. Leider kam plötzlich eine Regenbö, so daß die S«M au« Sicht kamen. Nun fing das Suchen an. Wir warerM zwischen auch ran. Nachdem uns erst di« „Glasgow" (etwasW schädigt) infolge ihrer großen Geschwindigkeit weglief, trafen^V di« „Monmouth". Sie wehrte sich kaum noch, versuchte nu^ ?i paarmal uns zu rammen, und ging dann, nachdem st« inst »s unseres Feuerns gekentert war, unter. „Glasgow" und „Otranto" find vorläufig entwischt, M beide beschädigt. Und nun kommt das Schönste: bei dem deutschen Geschwader gibt es kein« Beschädigung, keinen TsÄ und keinen Verwundeten. Di« Engländer haben schlecht schossen. Wir dagegen sehr gut. Es war viel Seegang. Nun lebt alle wohl. Hoffentlich bald mehr. Viele herzliche Grüße sendet auch allen Euer dankbM Sohn und Bruder Kne Kriegslist der englischen MmiralM Ueber Amerika gehen dem „B. L.-A." Nachriq» zu, nach denen in der letzten Zeit von der englischen AdmM lität über 100 ältere Passagierdampfer auD kauft worden sind, die in aller Heimlichkeit mitZem «M undSteinen beluden werden und zum großen Teil dW Holzausbauten in Scheinkriegsschiffe inH gewande lt werden. Die Dampfer sind wie die riL H gen Kriegsschiffe angestrichen, haben hölzerne Geschütze M sogar Aufbauten, wie sie sonst nur Kriegsschiffe besitzen. sK sollen Kriegsschiffen täuschend ähnlich sehen. Einig« di« , Scheinkriegsschiffe sind in Belfast hergerichtet worden tz schon fertiggestellt. Der frühere Kapitän der „Olymp? H. I. Haddock, ist im Auftrage der Admiralität in Bei sa st mit diesen geheimnisvollen Vorbereitungen beschäfti Von bedeutenderen Schiffen sind für diesen Zweck angekai worden: Von der White-Star-Linie die „Cevic", von !, ? Dominion-Linie die „Merion", von der Royal-Mail-Ste» Paket-Linie die „Oruba" und die „Orotava" und von K-H Cunard-Linie die „Campania". In interessanter Weise werden diese Mitteilungen ergAz» durch einen Bericht, den die „New Porl Times" nach E>A zählungen eines Passagiers bringt, der mit NW „Baltic" (White-Star-Linie) von Liverpool in Neuyork einÄ troffen ist. Nach dem Bericht dieses Gewährsmannes wird HD und Nacht an diesen Schiffen gearbeitet. Di« inneren Schiß wände werden zum größten Teil entfernt, sodann wird h Schiffsrumpf durch stählerne Querbalken versteift und mit Zennt ' Cin Arte» Vismarcks über Ruhland. ! Der Londoner „Daily Telegraph" veröffentlicht einen vie! Spalten langen Artikel, der «in Gespräch William Beat Kingstons mit Bismarck im Jahre 18V7 wiedergibt. Kingston an 1867 Korrespondent des „Daily Telegraph". Der Bericht ist z» Information niedergeschricben worden und wurde nie »erösfc^ ncht. Kingston hatte, wie es heißt, Bismarck sein Ehrenwort g' aeb«n, dies ni« zu tun. Hier sei wiederholt, was Bismarck im Rußland sagte. Rußland ist wie ein starker, gesund« Mensch, der krank wird. Nimmt er-guten Rat an und bleii zwei, dr«i Tage zu Hause, dann wird er wieder gesund und ist! stark wie zuvor. Besteht er aber daraus, auszugehen und sein« M schäfte zu erledigen, so wird seine Krankheit schlimmer, und er im vielleicht sterben. Zwei, drei Tage im Leben eines Mannes b« deuten zwanzig, dreißig Jahre im Leben einer Nation. Ruh land muß zu Hause bleiben; es hat eine große Zutuns sein höchster Adel ist Intelligent, seine Bauern find gute Kerle, sei Beamtenadel ab«r ist ein Krebs, der an seinen Eingt weiden nagt.. — Wir kommen auf den auch sonst richt inhall reichen Aufsatz noch zurück. ausgegossen. Später werden die Holztürme und -batterien in hölzerne Kriegsschiffmasten aufgesetzt und dar Ganze in der i» Achen grauen Farbe der Kriegsschiffe angestrichen. Durch !« Vermittlung eines Freundes in der Werft bekam dieser Gewäh:« mann einen alten Passagierdampfer zu sehen, der mit hölzern, s neunzölligen Kanonen ausgestattet war und sich sehr furchm tz ausnahm. Während er dort war, fiel ein Maler, der an eimi -i nachgemachten Turm arbeitete, von seinem Arbeitsstuhl herum Ä und brach durch seinen Sturz eine Kanone über den Haufen. A der Tat wären alle diese Attrappen von sehr leichter Konstruktiv; und es müsse sehr sorgsam mit ihnen umgegangen werden, dam' sie nicht entzweibrächen. Auf einigen von den kleineren SchiM geht die Arbeit sehr schnell vor sich. Man erzählte, daß ein F«E> zeug, das um 5 Uhr nachmittags ein schmieriger alter FraM Kämpfer war, um 8 Uhr abends am Tage darauf sich in eiW eleganten Kleinen Kreuzer mit acht dem Anschein nach dräueM sechszölligen Kanonen und Schnellfeuergeschützen umgewanW hatte. Der Zweck dieser Bauten ist natürlich GeheiiH nis. Die wahrscheinlichste Annahme ist die, daß die SchiW in ähnlicher Weise, wie das im spanisch-amerikanisch« Kriege Leutnant Hopson mit dem Hafen von Santiago W Cuba tat, dazu dienen sollen, für uns wichtige Häfen» nD Seewege zu blockieren. Es wird behauptet, daß W Schiffe an der belgischen Küste verwendet werden u« weiter durch die dänischen Gewässer nach Kiel gehen sollcÄ Vermutlich aber ist mindestens in gleichem Maß« ihr ZweM die Angriffe von Unterseebooten und de»W schen Kriegsschiffen auf sich zu ziehen und M ourch von den echten Kriegsschiffen ab zu lenke» Bei der außerordentlichen Gefährdung, der diese durch nichW verteidigten und rom ersten Volltreffer in Splitter v«W wandelten Scheinkriegsschiffe ausgesetzt sind, ist es etwoA unwahrscheinlich, daß die Freiwilligen zu ihrer Besetzung s'V stark herbeiströmen, wie das in England unter der Haf'4 versichert wird.
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