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gehalt von etwa 60 000 Tonnen, von denen jede Nachricht fehlt. Man nimmt daher an, bah sie verloren sind. Die meisten dieser Schiffe waren auf dem Wege nach Süd amerika. In Schifsahrlskreisen glaubt man, bah ihr Ver schwinden auf rin neuerliche» Auftreten deutscher Kreuzer im Atlantischen Ozean, namentlich auf den Kreuzer „Kron prinz Wilhelm" zurückzufahren sei. Da» Verschwinden der Schisse hat große Unruhe hervorgerusen und die Ver sicherungsprämien besonders für Nückoerscherung sind plötz lich bedeutend gestiegen. st" ' -vÄrH-U 4'/2 Millionen Mark für Lumpen aus der Reichswollwoche. Nachdem die Sortierung bei der Zentralsammelstelle der Reichswollwoche beendet ist, werden die eingegangrnen Lumpen, die für die Zwecke der Reichswollwoche unver wendbar sind, verkauft. So sind auf diese Lumpen bereits Angebote im Betrage von 41/2 Millionen gemacht worden. Ein Einheitsbrot für das ganze Reich? Wie wir zuverlässig ersahren sind die Verbandlungen der Bundesregierungen über die Einführung eines Linheits- drote» für das ganze Reich bereits abgeschlossen. Eine Verfügung des Bundesrates ist zu erwarten. Erhöhung der Getreidepreise in Argentien. Rom. Die Getreidepreise in Argentinien steigen stark. Al» Grund wird angegeben, datz England alle Vorräte aufkauft, um die Versorgung der Neutralen mit Brot in die Hand zu bekommen. Zwei weitere englische Kriegsschiffe im Dock von Gibraltar. Einem Telegramm des Mailänder „Epoca" aus Alge ciras vom 21. Januar zufolge sind in Gibraltar zwei weitere beschädigte englische Kriegsschiffe angekommen und in Dock gegangen. Die Namen werden nicht mitgeteilt. Es handelt sich aber um Schiffe, die in der Schlacht bei den Falklandsinsetn beschädigt worden sind. Die rumänischen Rüstungen. Aus Konstantinopel wiid berichtet: Der Korrespondent de» „Turan" in Sofia meldet, datz sämtliche Reserve- ofsizieie einberufen worden seien, um die schleunige Aus bildung der Rekruten, namentlich auch aus den neu erworbenen Gebieten, durchzusühren. Einer Meldung des gleichen Blattes au» Bukarest zufolge wird die Regierung einen Gesetzentwurf vorlegen, der sie ermächtigt, nötigen falls den Belagerungszustand über ganz Rumänien zu verhängen. Ein politisches Attentat gegen den englischen Oberkommandierenden in Aegypten? Nach einer über Äthen in Konstantinopel eingetroffenen Meldung soll in Kairo ein Attentat gegen den Ober lommandanten in Aegypten, Marwell, verübt worden fein. Als er die Strotze Kasre el-Nil passierte, seien gegen ihn mehrere Revolverschüsse abgegeben worden. Er sei unverletzt geblieben, während ein ihn begleitender Adjutant getötet worden sei. Die Tat sei von einem indischen Mohammedaner verübt worden. Unsere Siegeszuversicht. Wien. Im geltrigen Mtnisterrat kam auch die militärische Lage zur Sprache. Es wurde mitgeteilt, datz auf den Kriegsschauplätzen, wo derzeit österreichisch-un garische Truppen im Kampfe stehen, namentlich in den Karpathen und in der Bukowina, die strategische Lage vollkommen befriedigend ist und einen rascheren erfolg reichen Fortgang erhoffen lätzt. Die „Grazer Tagespost" meldet: In dem ge,trigen Mtnisterrat wurde mitgeteilt, die militärische Lage sei augenblicklich für uns und unseren Bundesgenossen sehr günstig und die Zuversicht, die wir auf den Sieg hegen, habe bereits eine reale Basis an genommen. Ein hoher Staatsfunktionär sagte: Wir stehen heute viel besser, als unsere Gegner; wir stehen aber auch besser, als vor Monaten! Oesterreichische Flieger über Cetinje. Budapest. Der Aviatiker Stephan Davor flog über Cetinje und warf sechs Bomben ab. Drei fielen in da» Arsenal, zwei in eine Kaserne und eine in ein Prioathaus. 34 Grimsbyer Dampfer verloren! Der Grimsbyer Fischdampfer „Carl Howard" wird mit der Besatzung verloren gegeben. Es ist dies der 34. Grims byer Fischdampfer, der seit Beginn des Krieges verloren gegangen ist. Japans Forderungen von China. Hamburg. Den „Hamb. Nachr." wird aus Peking über Kopenhagen gemeldet: Der japanische Gesandte über reichte Puanschikai folgende Forderungen der japanischen Regierung: Uebertragung aller deutschen Rechte in Schon- tung an Japan, Pachtoerlängerung Kwantungs und Ab schluß eines Vertrage» über den Bau der südmandschu rischen Bahn, Kapitalisierung der Bergwerke im Jangtse- Tal mit japanischem Gelbe. Ueber die Antwort China» verlautet noch nicht». Der russische linke Flügel bereits eingedrückt. Budapest. Der „Magyar-Orszag" meldet vom nord- westlichen Kriegsschauplatz: Unsere Offensive in den Tälern Ung-Latorcza und NagyAg schreitet unaufhallsam vorwärt». Wo der Feind mit Gegenangriffen antwortet, erleidet er schwere Verluste. Mit Hilfe der verbündeten Truppen haben wir die Mitte des linken Flügels bereit» eingedrückt. Wien. „A-Nap" meldet: Westlich von Lubkow dauern die Kämpf« noch unvermindert an. D!e Russen richten mit verzweifelter Anstrengnng immer neue Angriffe gegen unsere Stellung, doch blieben ihre Versuche, durchzubrechen, erfolglos Die Absicht des Feinde» ist offenbar, die Siege unserer Truppen durch einen Angriff degen den Duklapatz auszugleichen. Unsere Kriegsleitung kam aber bald da hinter und sorgte rechtzeitig für den Schutz der Zempliner Grenze. Alle Angriffe auf dieser Front wurden zurück gewiesen. Die Russen hatten große Verluste und unsere Truppen machten viele Gefangene. Die Senussen fallen in Aegypten ein. Zürich. „Messagers" meldet au» Kairo, die Streit kräfte der Senussen seien, von Djarabu kommend, in die Oase Siwah (Jupiter Ammon in Unterägypten) in ägyp tisches Gebiet eingedrungen. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Die beiden bereits angekündigten öffentlichen Vorträge des Gewerbevereins finden am 24. Februar und am 6. März statt. Näheres später. — Nach einer Bekanntmachung des Stadtrats in heutiger Nummer werden die Ferkelmärkte bis aus weiteres nicht mehr abgehalten. — Der Kriegsabend des Militärvereins am Donnerstag abend im Steinbruch war von zirka 45 Per sonen, Mitglieder mit ihren Angehörigen und Gästen be sucht. An die im Felde Stehenden wurden Zeitungen verschickt. Eine Reihe eingegangener Feldpostbriefe wurde verlesen und von den Teilnehmern gern angehört. Auch konnte bekannt gegeben werden, daß in letzter Zeit wieder reichliche Geldspenden zum Ankauf von Liebesgaben eingcgangen waren. Dippoldiswalde. In hiesiger Stadt sind im Januar 48 Hotel- und 232 Herbergssremde über Nacht geblieben. — Der Pädagogische Verein Dippoldiswalde (Zweig- verein des Bezirkslehrervereins) hält Sonnabend den 6. Februar im Bereinslokal „Stadt Dresden" seine Haupt versammlung ab. — Es gelangen noch immer ziemlich viel Feldpost briefe nach dem Feldheer zur Auflieferung, welche das zulässige Höchstgewicht überschreiten und deshalb von der Beförderung ausgeschlossen werden müssen. Es wird des halb noch einmal darauf hingewiesen, daß bei porto pflichtigen Briesen zwar ein geringes Ueberschreiten des Höchstgewichtes zulässig ist, datz dies Uebergewicht aber nicht mehr als 10 0/0 des Höchstgewichtes betragen darf, also 25 L bei Briefen bis 250 A und 50 bei Briesen bis 500 Mit 10 Pf. frankierte Briefe dürfen also nicht mehr als 275 x. mit 20 Pf. frankierte nicht mehr als 550 § wiegen. Lei portofreien Briefen, Höchstgewicht 50 8, ist kein Uebergewicht gestattet. — In einer mit verschiedenen Abbildungen versehenen 23seitigcn Druckschrift, die unentgeltlich von der Spiritus- Zentrale Berlin-Tempelhof bezogen werden kann, werden die Vorteile der Verwendung von Spiritus zu Leucht-, Koch- und Plältzecken in anschaulicher Weise besprochen. Im Interesse der Einschränkung de» Petroleumoer- brauchs kann die Durchsicht der Schrift jedermann nur empfohlen werden. Reichstädt. Die von den Mitgliedern des hiesigen Frauenvereins genähten Decken werden nächsten Sonntag im hiesigen Kirchichulzimmer ausgestellt sein. Ein Besuch dieser Ausstellung dürfte besonders für Frauen und Mädchen, aber auch für Herren sehr interessant sein. Seisersdorf. Bei der hiesigen Gemeindeoerbands- sparkasse wurden im Monat Januar 153 Einzahlungen im Betrage von 17 919.94 M. bewirkt, dagegen erfolgten 76 Rückzahlungen im Betrage von 18680,45 M. Krrischa. Am Mittwoch abend ist in Lockwitz Sanitäls- rat vr. Bamberg, der lange Zeit in Kreischa seine Praris aurübte, gestorben. Dresden. Prinz Johann Georg hat sich am Donners tag früh nach dem östlichen Kriegsschauplatz« begeben. — Beim Ministerium des Innern war die Genehmi gung zur Ausnahme von Krankenkassen in den Landes, pensionsverband sächsischer Gemeinden beantragt worden. Das Ministerium gab einen ablehnenden Bescheid, weil die Anstellungs-Verhältnisse der Gemeindebeamten und der Krankcnkassenbeamten wesentliche Verschiedenheiten auf- weisen. Freiberg. In der letzten Ratssitzung wurde beschossen, diejenigen Fleischer, die sich Dauerwaren zulegen wollen, im Bedarfsfälle durch Darlehen zu unterstützen. Die not- wendigen Mittel hierzu wurden in der letzten Ratssitzung bereitgestellt. Leipzig. Sechs englische Geschütze, die in Belgien er beutet worden, sind gestern auf dem Marktplätze vor dem Siegesdenkmal ausgestellt worden. — Die Einführung eines Einheitsbrote» ist vom Gesamtrat beschlossen worden. Plaue« i. B. Oberlehrer Prof. vr. Fährmann hat sich seit Wochen bemüht, Gold gegen Papiergeld um- zutauschen, um die Münzen an die Reichsbank abzugeben. Es ist ihm gelungen, im Bezirk der Amlshauptmannschast Plauen über 200000 M. Gold zusammenzubringen und seiner Bestimmung zuzuführen. Letzte Nachrichten Sorge um eln englisches Schiff. Amsterdam. Nieuwes van den Dag melden aus London, daß in den Schisfahrtskreisen grohe Unruhe über da» Schicksal de» am Freitag von London nach Havre abgegangenen Dampfer» Oktale herrscht. Man glaubt, daß eine» der beiden unbekannten, von einem deutschen Unterseeboote torpedierten Schiffe die Oriole sein könnte. Wettervorhersage. Oestliche Winde, meist heiter, zeitweise Nebel, vor wiegend trocken. Spionenfurcht in Frankreich. Pari«. In St. Makent, wo sich eine Militärschule befindet, ist dem „Matin" zufolge der Brauereidirektor Laugel, ein seit langen Jahren naturalisierter Elsässer, unter dem Verdacht der Spionage verhaftet worden, ob wohl er eine angesehene Persönlichkeit ist und bei den letzten Gemeinderatswahlen sogar Kandidat war. Strategische Bahnlinien in Feindesland. Paris. Der „Temps" veröffentlicht eine Karte mit den von den Deutschen erbauten strategischen Bahnlinien im Woevre. Die eine bildet einen Halbkreis um da» verschanzte Lager von Verdun, di« andere geht bis Sankt Mihiel. Rußlands Stellungnahme zu amerikanischen Hilfsaktionen. Rotterdam. Aus Washington wird gemeldet: Die russische Regierung erklärte, daß die Verteilung von Lebens mitteln, Geld und Kleidern an deutsche und österreichische Kriegsgefangene in Sibirien nur durch die russischen Mi litärbehörden geschehen könne. Ausländische Unterstützungen könnten daher nicht zugelassen werden. Diese Erklärung richtet sich gegen ein amerikanisches Unterstützungskommitee, das bereit» von Peking nach Sibirien unterwegs ist, und macht in hiesigen Regierungskreisen den denkbar schlech testen Eindruck. England ohne Nachrichten vom Kriegsschauplatz. London. Nachdem die letzten Kämpse bei Labassee in der englischen Presse als ein englischer Sieg hingestellt worden sind, ist es interessant, was die „Times" schreibt: Die britische Armee hat kürzlich heftige Angriffe bei La- bassee auszuhalten gehabt. Wir vermuten, daß, während unsere eigenen Verluste sehr beträchtlich gewesen sind, die Deutschen gleichfalls schwere Verluste gehabt haben und nur geringe Fortschritte machten. Da wir keinerlei genaue und in die Einzelheiten gehende Nachrichten haben, köncken wir nichts weiter tun, als zu verzeichnen, daß diese Teile der britischen Armee nahe bei Labassee standen und tapfer gefochten haben. Die letzte Meldung des Generals French berichtet über die Ereignisse bis zum 30. Oktober. Das Land ist ohne irgend welche offizielle Nachricht über den Fortschritt des Krieges während der letzten drei Monate; denn man warnt uns ja täglich, daß die Erzählungen der Augenzeugen nicht offiziell sind. Die Mittel unserer Gegner. Wien. Der Berichterstatter der „Reichspost" in Mlawa berichtet aus Gesprächen mit russischen Gefangenen, daß viele von der Uebergabe nur zurückgehalten wurden durch die Drohung, unverwundete Gefangene würden nach der Rückkehr noch Rußland erschossen werden. Die Bauern wurden anfänglich durch das Versprechen ge lockt, daß alles eroberte Land unter sie verteilt werden soll. Jetzt sind sie längst enttäuscht und das Vertrauen zur Führung ist entschwunden. Was wird aus Tsingtau? Pari«. Die „Agence Havas" veröffentlicht «ine au» Tokio vom I. Januar datierte Ausführung als endgiltige Darlegung der Politik Japans bezüglich Tsingtaus. Japan verlangte Tsingtaus Uebergabe im Interesse des fernen Osten und um Tsingtau schließlich an China zurückzugeben. England undJapan nahmen Tsingtau mit Waffengewalt. Deutschland hätte die Besitzung für 99 Jahre von China gepachtet und dieses habe augenblicklich kein Recht auf Tsingtau, außer nach Erlöschen des Vertrage. Um dem Verbündeten gegen über loyal zu handeln, könne Japan die Besitzung nicht zurückgeben. Könne man zulassen, daß Japan ein Ge biet zurückgebe, welches japanische und englische Truppen während zweier Monate unter einem Kostenaufwand von 5 Millionen Pfund Sterling blockiert hätten? Japan hätte die Bedingungen seine» Ultimatum» aufs schärfste beobachtet, wenn Deutschland ihm die Festung friedlich vor dem 15. September 1914 übergeben hätte. Die Verträge Japans mit England und Amerika zum Schutze der Un verletzlichkeit Chinas werden von Japan gewissenhaft beobachtet. (To viel Worte, so viele Ausreden) Sehr Vernünftiges aus der badischen Kammer. Berlin. Am Schlüsse der gestrigen Sitzung der ba dischen Kammer brachte Vizepräsident Gaiß, ein Sozial demokrat, ein Hoch aus den Großherzog und das deutsche Vaterland aus, nachdem er vorher oer Hoffnung Ausdruck gegeben, daß den deutschen Bürgern ein ehrenvoller Frieden beschieden sein werde. Chinas Verhalten gegenüber Japans Forderung. London. Das Reuierbureau meldet au» Peking: Amtlich wird Schweigen über die Fo.derung Japans bewahrt, die Eisenbahn-, industrielle und Bergwerks-Konzessionen in verschiedenen Provinzen sowie die Erneuerung der Pacht von Port Arthur verlangt. Die Reuierung verhält sich ruhig und vorsichtig, da« Publikum ist erregt. Kirchen-Nachrichten. Bärenburp. Vormittag» >/212 Uhr Predigtgotle»dienst in der evangelischen Kapelle. — Pfarrer Kropp.