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WHmtz-Ieitimg Die ÄMitW Md Wger siir HstlMstte, SAie-tittg ll ll. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. MU achtsettigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. träger nehmen Vestel, lungen an. nähme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge- Nch 1 M. KO Pf-, zwei- Monatlich 1 Mark, ein- monatlich 60 Pf. Ein zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten,Post boten, sowie unsere Aus- Inserate werden mit 15 Pf., solche aus unserer Amtshauptmannschaft mit 12Pf.die Spaltzelle oder deren Naum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 85 bez. 30 Pf. — Tabellarische undkomplizierteJnserate mit entsprechendem Auf schlag.— Eingesandt, im redaktionellen Teile, dis Spaltenzeile 30 Pf. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Nr. 14 Dienstag den 19. Januar 1915 81. Jahrgang Verfügung. Die im Verlag: Buchhandlung Vorwärts Paul Singer, G. m. b. H. in Berlin erschienene Broschüre „Gehörst Du zu uns? Eine Anrede an einen jungen Arbeiter", zweite, durchgesehene und verbesserte Auslage, wird hiermit im Bereich des Xll. Armee- korps beschlagnahmt und ihr Vertrieb für die Dauer des Krieges untersagt. Zuwiderhandlungen werden mit Gefängnis bis zu einem Jahre bestraft. Der kommandierende General. gez. von Broizem. Formulare und andere Drucksachen für Gemeinde- und andere Behörden liefert in zweckentsprechender Ausführung die Buchdruckerei von Earl Aehne, Dippoldiswald« Grohes Hauptquartier, 18. Januar vormitt. Westlicher Kriegsschauplatz: In der Gegend Nieuport nur Artilleriekämpfe. Feindliche Angrisssbewegungen sind in den letzten Tagen nicht vorgenommen worden. An der Küste wurden an mehreren Stellen Minen angeschwemmt. Bei La Voiselle, nordwestlich Albert, warfen unsere Truppen im Bajonett-Angriff die Franzosen, die sich im Kirchhof und dem Gehöft südwestlich davon festgesetzt hatten, heraus und machten drei Offiziere sowie 100 Mann zu Gefangenen. Im Argonnenwalde wurden mehrere franzö sische Gräben erobert und die französische Besatzung fast ausgerieben. Ein Angriff der Franzosen aus unsere Stellungen nordwestlich Pont ä Mousson führte aus den Höhen nordwestlich Vilzey bis in unsere Gräben. Der Kamps dauert noch an. In den Vogesen und im Ober-Elsah herrschte starkes Schneetreiben und Nebel, was die Gesechts- tätigkeit behinderte. Oestlicher Kriegsschauplatz. In Ostpreußen ist die Lage unverändert. Im nördlichen Polen versuchten die Nüssen über den Wkra-Abschnitt bei Radzanow vorzustoßen, wurden aber zurückgewiesen. In Polen westlich der Weichsel hat sich nichts wesentliches ereignet. Oberste Heeresleitung. Ein Erfolg der polnischen Legion. Krakau. „Naprzod" meldet aus den Karpathen: Das erste Legtonsregiment unter dem Kommando des Oberst leutnants Zsrsenkowiski hat den Russen bei L. eine schwere Niederlage beigebracht. In 16 Angriffen wurde das ganze Bender-Regiment vernichtet. 3000 Russen bedeckten die Wahlstatt, II Ossiziere und 600 Mann wurden gefangengenommen, 3 Maschinengewehre und viel Kriegs material erbeutet. Der Kommandant des 4. Korps, Er zherzog Joseph-Ferdinand, hat demLegionskommandanlen seine höchste Anerkennung für diese Leistung ausgesprochen. Eine Reihe von Legionären wurde zur Auszeichnung vorgeschlagen. Schlechtes Ergebnis der englischen Werbungen. Berlin. Die „Morningpost" klagt über die geringe Anzahl der neu angcworbenen Mannschaften. An ein zelnen Tagen meldeten sich weniger als 200 Leute zum Heeresdienst, während die täglichen Verluste des englischen Heeres 500 bis 600 Mann betrügen. Beschießung von Swakopmund durch Engländer. Berlin. Das Berliner Tageblatt schreibt: Nach amt licher Meldung des Gouverneurs von Deutsch-Südwestafrika wurde am 21. Oktober v. I der osfene und unverteidigte Ort Swakopmund von den Engländern beschossen, nachdem schon vorher der Kommandant des in der Wulsischbucht liegenden Hilfskreuzers „Kinfauns Castle" Kapitän Crampton wiederholt die Beschießung angedroht hatte. Räumung Belgrads seitens der Zivilbevölkerung. Wien. Aus Wien wird gemeldet: Die serbische Re- gierung hat die Zivilbevölkerung von Belgrad aus mili tärisch-taktischen Gründen ausgefordert, Belgrad zu verlassen. Das serbische Hauptquartier wird neuerlich nach Nisch ver legt, wo schon der König weilt. Feuer im Arsenal von Brest. Genf, 18. Januar. Jin Brester Arsenal brach gestern ein Brand aus, durch den, wie es heißt, sämtliche Pläne zum Bauen von Ueberdreadnoughts vernichtet wurden. Es M Ehrentafel M ^siir klitscht WM iiiiii Aus der Verlustliste Nr. 06 der König!. Sächs. Armee. Reserve-Jnfanterie-Regiment Nr. 102. 6. Kompanie. Schosser, Hugo Richard, Wehrm. aus Gottgetreu, bisher vermißt, befindet sich in französischer Ge fangenschaft in Toulouse. Landwehr-Jnfanterle-Reglment Nr. 133. 2. Kompanie. Roitzsch, Otto, Gefreiter aus Glashütte, schwer ver wundet, Hals. Reserve-Fuhrpark-Kolonne Nr. 87. Knauthe, Friedrich Georg Paul, Fahrer aus Altenberg, im Lazarett in Lendelede Der in Nr. 95 der Sächs. Verlustliste als leicht verwundet gemeldete Kricgsfreiw. Arthur Schiffel aus Dippoldiswalde, Res Jn?ant.-Reg. Nr. 235, Koblenz, ist, wie uns mitgeteilt wird, im Lazarett in Aachen am 19. Nov. v. I. s. war in dem Bureau entstanden und dehnte sich auf die Zeichens«!- für Schiffbau aus. Es wurde erst nach meh reren Stunden gelöscht. Die Deutschenhetze in Rußland. Kopenhagen. Wie Kopenhagener Blätter melden, ist in Libau eine Deutsche, Frau Lina Grünfeld, zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt worden, weil sie abends die Fenster mit roten Gardinen verhängte, was al« Signal »ufgefaßt wurde. Ferner sind in Reval zwei Personen zu je 3000 Rube! Geldstrafe verurteilt worden, weil sie auf der Straße deutsch gesprochen haben. Neue Einzelheiten über die Kämpfe im Kongo. London. (Telunion.) Der „Daily Telegraph" ver öffentlicht eine Reihe weiterer Einzelheiten über die Kämpfe im Kongo, aus denen hervorgeht, daß die Handvoll deutscher Schutzlruppler dort es verstanden hat, dem vereinten Vor gehen belgischer und französischer Streitkräfte nicht nur hartnäckig Widerstand zu leisten, sondern auch selbst eine siegreiche Offensive zu ergreifen. Dre Streitkräfte, die mit der Eroberung Middle Sanghas beauftragt waren, setzten sich aus mehreren französischen Kolonialregimentern und einem Bataillon Belgier unter dem Oberbefehl des Kom- Mandanten Bal zusammen. Zu Wasser wurden sie von dem geschützten Flußdampfer „Luxemburg" unter Kapitän Goranson unterstützt. Die gesamte Streitmacht wurde von Oberst Hutin befehligt. Am 6. Oktober besetzten die Ver bündeten die deutsche Ansiedelung Djombe, ohne Wider stand zu finden. Zwei Tage später erfolgte jedoch ein plötzlicher Ueberfall seitens der Deutschen, der die Ver- kündeten zu schleunigem Rückzüge zwang, unter Zurück lassung einer Reihe Toter und Verwundeter. Die Deutschen ergriffen ihrerseits die Offensive und in schneller Reihen folge beschien sie N'Zimu, Vomassa, um erst in Uassa einigen Widerstand zu finden. Die hier befindliche Garnison mußte sich jedoch nach mehrtägigem Kampfe den deutschen Streitkräften ergeben. Alle eroberten Stellungen wurden von den Deutschen sofort stark befestigt. Ende Oktober wurde französischerseils ein gleichzeitiger Angriff gegen N'Zimu, Bamassa unb Uassa zu Wasser und zu Lande unternommen. Der Dampfer „Luxemburg" wurde dabei durch deutsches Maschinengewehrseuer schwer beschädigt und geriet in Gefahr zu sinken. In den ersten Tagen wurden alle Angriffe der Verbündeten von den Deutschen siegreich zurückgeschlagen. - Die Verbündeten mußten Ver stärkungen erwarten, die nach einiger Zeit in Höhe von 500 Mann eintrasen, und nahmen bei N'Zimu neue starke Stellungen ein, die besonders durch Schützengräben ver teidigt wurden. Hier leisteten sie dem Ansturm der Ver bündeten lange Zeit hindurch den hartnäckigsten Widerstand und räumten den Platz erst, als gegnerischerseits schwere Artillerie aufgefahren wurde, die die deutschen Ver-' schanzungen in Trümmer legte. Eine Verfolgung der sich zurückziehenden deutschen Streitkräfte konnte französischer- seits nicht durchgesührt werden. Die Deutschen verloren an Toten im ganzen nur 25 Mann, die Zahl der Ver wundeten ist nicht bekannt, da sie auf dem Rückzüge mit genommen wurden. Die Franzosen verloren 4 Offiziere, die Belgier 3 Die Mannsckastsverluste sind nicht genau bekannt, dürften jedoch sicherlich nach den Ofsiziersverluften zu rechnen, ungleich bedeutender sein, als die Verluste der Deutschen. Eine Geldsammlung für deutsche Kriegszwecke in Rußland entdeckt. Kopenhageu. Das Blatt Rußkoje Slowo meldet au» Rostow (Don): Hier wurde unter den deutschen Kolonisten eine Sammlung für deutsche Kriegszwecke entdeckt. Der bisherige Erlös von 5000 Rubel wurde beschlagnahmt. Die Kolonisten erklärten, das Geld sei für Missionszwecke bestimmt. 25 jähriges Regierungsjubiläum des Fürsten Günther zu Schwarzburg-Rudolstadt. Fürst Günther zu Schwarzburg-Rudolstadt und Sondershausen, Chef des 3. Thüringischen Infanterie- Regiments Nr. 7 l und des 3. Bataillons des 7. Thüringischen Infanterie-Regiments Nr. 96 sowie a la suite des Garde- Kürassier-Regiments, feiert am 19. Januar sein 25 jähriges Regierungsjubiläum. Am 21. August 1852 als Sohn des Prinzen Adolph zu Schwarzburg-Rudolstadt und dessen Gemahlin Mathilde geb. Prinzessin von Schönburg- Waldenburg geboren, besuchte er das Vitzthumsche Gymnasium in Dresden und trat beim Ausbruch de» Krieges gegen Frankreich in das l. Eroßherzoglich Mecklenburgische Dragoner-Regiment Rr. 17 in Ludwigslust ein, in dem er am 6. September 1870 Offizier wurde und sich das Eiserne Kreuz ll. Klasse erwarb. Nachdem er seinen Ofsizierseramen an der Kriegsschule in Dresden gemacht hatte, studierte er an der Universität Leipzig und wurde dann am 14. Februar 1874 in das jetzige Königs-UIanen» Negiment (1. Hannoversches) Nr. 13 in Hannover versetzt. Am 17. August 1877 zum Oberleutnant und am 16. August 1883 zum Rittmeister besördert, übernahm er am 12. August 1884 die Eskadron des Regiments. In gleicher Eigen schaft am 12. August 1889 in das Garde-Kürassier-Reg. in Berlin versetzt, trat er nach dem Tode des Fürsten Georg die Regierung im Fürstentum Schwarzburg-Rudol stadt an. Nach dem Ableben des Fürsten Günther von Schwarzburg-Sondershaufen fiel ihm auch das Fürsten tum Schwarzburg-Sondershausen zu. Am 27. Januar 1890 wurde er zum Obersten, am 21. August 1891 zum Generalmajor, am 18 April 1895 zum Generalleutnant und am 27. Januar 1900 zum General der Kavallerie befördert. Ter Fürst ist seit dem 9. Dezember 1891 in kinderloser Ehe mit Anna Luise von Schönburg-Waldenburg vermählt. Thronfolger ist Prinz Sizzo von Schwarzburg früher Prinz von Leutenberg. Englische Riesenverluste. Die Reihen der fechtenden englischen Truppen sind allein seit dem Jahreswechsel so gelichtet worden — nach den Veröffentlichungen in Londoner Blättern bis ein schließlich 13. 6706 Offiziere und Mannschaften — daß blaßes Entsetzen auf den, Jnselreich herrschen dürfte. Ein tägliches Opfer von durchschnittlich 500 Mann! Auf die Woche mindestens läßt sich da berechnen, wann Kitcheners Millionenheer vom Erdboden verschwunden sein würde. Und die furchtbaren Verluste werden dem Vermuten nach aus die Neigung der männlichen Bevölkerung in England, Kriegsdienste zu nehmen, stark abkühlcnd wirken. Die