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<86 und sanctiontre." Und daS Ministerium fodert Geld. E- wird e- auch erhalten, denn es ward beschlossen, dem Finanzausschuß die Sache zur Berichterstattung binnen 8 Tagen wegen Dring lichkeit zu überweisen. Der neu ernannte Minister Kulmer, ein Ungar (nicht Kroate), war Secretair bei Zellachich und steht mit ihm auf dem freundschaftlichsten Fuße. «Italien. Der Papst war am 26.Nov. in Gaeta angekom men und geblieben, wo der König von Neapel ihn sogleich aufsuchte. Er war seit mehren Tagen in Rom auf das strengste bewacht, als am 2L. Nov. der bairische Gesandte v. Spaur erschien und um eine Audienz nachsuchte, angeblich um einen Dispens für «ine Heirath zwischen einer bairischen Prinzessin und dem Gra fen Trapani zu erlangen. Er wurde in des Papstes Cabinet geführt, aber die Thür blieb offen und mehre Personen hielten im Vorzimmer Wacht. Die Audienz des Gesandten war noch nicht zu Ende, als auch, der französische Gesandte d'Harcourt erschien und ebenfalls eine Audienz verlangte. Das Erscheinen V. Spaur's erwartend unterhielt er sich mit den wachthabenden Personen und wußte sie allmälig in eine Ecke des Zimmers zu ziehen, wo sie das Zimmer des Papstes nicht mehr übersehen konnten. Als sie endlich wieder hineinblickten, war der Papst verschwunden. In eine einfache Soutine gekleidet, war er mit V. Spaur als dessen Kaplan mitten durch die Reihen der Civica gegangen. In derselben Verkleidung überschritt er als Flücht ling die neapolitanische Grenze. -ESkSZtzKM- Plau-erstübchen. (Ernst und Scherz in bunter Reihe.) Nachstehende „Oeffentliche Danksagung" befindet sich im Wurzener Tageblatte: „Wer eine Katzenmusik noch niemals ge hört, setze sich in meine Lage. Der vergangene Kirmeßtag hatte die enormsten Talente des Wurzener Katzenmusikanten-Vereins zu uns herausgeführt: mir wurde das Glück zu Theil, eine derartige vorgetragen zu erhalten, und in der That, sie haben die Kunst weit gebracht, so daß sie allgemeine Anerkennung fin den und öfters geübt werden müßte. Das ganze Vieh im Dorfe schien übrigens für derartige Concerte ein ganz musikalisches Ge hör zu haben, denn Ochsen-, Schweine-, Hunde-, Katzen-, Esels- und dergleichen Stimmen waren in demselben vertreten und er steres stimmte auf die harmonischste Weise mit dem andern mit ein. Ganz besonders genußreich war der Schluß, denn sie ha ben keinen Fetzen Eßbares in meinem Haushalte übrig gelas sen. Schließlich zeige ich nun noch an, daß von einem der Concertgeber ein Regenschirm und ein Cigarrenetui liegen ge blieben ist; ich weiß nun nicht, ob er einen Ochsen, einen Esel oder Katze vvrgesiellt hat, bin daher außer Stand gesetzt, diese Mobilien an ihn zu adressircn und bitte daher, daß Besitzer sich bei mir melden möge. Hiermit sage ich daher auf diesem Wege wiederholt meinen herzlichen Dank. Müller, Gutsbesitzer in Pausitz." Ein Fremder, der kürzlich in Leipzig übernachtete, als ge rade Ecneralmarsch geschlagen wurde, hört, als er schon im Bette liegt, das melodische Blasen der Nachtwächter und der Signalisten vom Schützenbataillon. Am andern Morgen fragt er das Dienstmädchen, welches ihm den Kaffee bringt: „Was war denn gestern Abend los?" — „Sie thaten tuten!" er widerte befremdet über solche Frage die Kaffeespenderin. — „Ja, was ist denn das?" fragte kopfschüttelnd der Fremde.— „Nu, sie thaten tuten, wie sie schon vorige Woche tuten tha ten I" — Eine Katzenmusik mit-hoher obrigkeitlicher Be willigung hat unlängst (nach Berliner Blättern) in Frankfurt a.d.O. stattgefunden. Diezweile dieser Katzenmusiken fand „un ter Assistenz von vier Polizeibeamten statt," und der Unfug soll unter der Bedingung, sich weiterer Beschädigungen zu enthalten, förmlich erlaubt worden sein. Wenn dem so ist, hat die betreffende Frankfurter Behörde wahrscheinlich die Er- laubniß zu einer Katzenmusik wie eine zeitgemäße Concert-E» laubniß betrachtet. Die braven Wiener haben in all' ihrem Unglück doch den Witz nicht verloren. Die grauen Schlapphüte (bekannte Tracht der Freischärler) sind unter dem Windischgrätz'schen SchreckenS- Regiment völlig von den Köpfen verschwunden, und man sieht auf den Straßen fast nichts mehr als die erhabenen schwarzen Cylinderhüte. Der Wiener Witz hat nun die Cylinderhüte mit dem trefflichen Namen „Angströhren" getauft. Windischgrätz und Jellachich haben als Verdiensteskrone ih rer vaterländischen Heldenthaten nun auch russische Orden er halten. Die geistreiche Königin Christine von Schweden erlaubte den Ihrigen nicht die Annahme eines auswärtigen Ordens, in dem sie sagte: „Ich kann nicht zugeben, daß meine Schafe von einer fremden Hand gezeichnet werden." Hofrath Welcker äußerte neulich im Parlament: „Alles Un glück rührt daher, weil Männer bisher die Hände in den Ta schen hatten, und weil deßwegen die Buben regieren!" Aber wo hatte der Reichsabgeordnete denn die Hände in Wien, oder richtiger in Olmütz? Praktisches fürs Leben. Sehr marmhaltende Einlegesohlen in Stieseln. Vs Pfd. guter Tischlerleim wird in Wasser eingeweicht. Wenn er aufgequollen ist, wktd Loth chromsaures Kali zu gesetzt und nicht lange gekocht. Mit dieser heißen Leim auflösung wird nun starkes Papier auf beiden Seiten mehr mals überstrichen, und dann, ehe der letzte Aufstrich trocken ist, Wollenstaub darauf gestreut, so viel, als das Papier nur an nimmt. Dieser wird etwas angedrückt und getrocknet, worauf die Sohle geschnitten und in Gebrauch genommen werden kann. Diese Sohlen erhalten einen warmen Fuß und ziehen die Feuch tigkeit nicht leicht an. Getreidepreise. Namen der Orte. ä Dresdner Scheffel Weizen Korn Gerste Hafer Altenburg"), am 9. Decbr. Leipzig, d. 9. Decbr. Zwickau, d. 2. Decbr. ') Die Altenb. Getreidepre fel berechnet. Der Altenb. S Leipzig, den 9. Dec. 4 4 4 4 4 ise si cheff R 372 nd hie» l ist i üböl 2 2 2 2 2 gl-, m 12' 7'/- 8 7'/2 10 17'/, ch nacl « groß 1 26'/, 1 277- 2 - 1 25 2 2'/- dem Dres er, als der 12'/, Thlr 1 1 1 1 r d». 6 Drei 4 27. 5 2'/- 10 -chef- »dner. Course -er Leipziger Aörse am 11. December 1818. 1 Louisd'or 5 Tblr. 19 Ngr. 1 Pf. 1 Ducatm 3 Thlr. 5 Ngr. 9 Pf. Kirchennachrichten au« Kirchberg, vom 3. bis 9. Dec. 1818. Gelauste: Eleonore Pauline, C. F. Langer'«, B. n. Tuchm. hier, ehel. T.; — Herrmann, Mstr. A. F. Schmidt's, B. u. Tuchm. hier, ehel. S.; — Rosa, Mstr. F. I. Ungers, Tuchm. und HandelSM 1» Saupi in Saupi metz's in Händl, al Tuchm. h in Cuner Am 3. A Aiü ' (208.) Unte gerichte hiermit z Stimmze der des 1 2) i t l 3) i i l L) i c z 8) i r 6) i! o a 7) n o 8) i, S) ii 10) ii b festgesetzt Diejk ten Zeit ben, wer von Vor ». d i d. t c. d ii «r. d i» «. di w