Volltext Seite (XML)
2lnfon 23rutfner 3. Äapifel (Sin beuffd;cc 3Itpffifcc ßin beufgger DKgftifer Com Ofang eines ^afob 23ögme, eines -Öeinnrf) ©ufo, eines grang D. 23aber, eines XHap ©dreier mar biefer OTufifer, 6er beim DHuggieren, beim .'tamponieren forfmägrenb an einer Orgel gu figen freien, an einer Orgel, 6eren geroalfigeS 23raujen 6er gangen OTenfdggeit galt. ßr lägt ful) 6arum aurf; niegf auf eine Äonfeffion feftlegen. 23ruiner roar Äatgolif, gläubiger jfatgoli! — in feinem Sieben, fomie 3of>ann ßebaftian Sari) Profejlanf mar. 3lber mie Sari) aurf; ben Äatgolifen, fo gegärt Sruriner aurf) 6en Protestanten. 2Bie Sari; 6en OTeffetert oerfonf [;af, fo gaf tSrucfner nari; 6em proteftantifegen ßgoral gegriffen. Oer religiäfe ©runbfon autg feiner ©infonien ift unoerfennbar. 21utg meitn niegf, mie in 6er fünften, ein ßgoral ertönt. Oie neunte gar ift „6em lieben ©oft" aus= brüeflieg geroibmef. 2Bie 6aS gange ßeben bes DlteifterS. 3Hif 6er neunten fegte er ficg ben figönften ©rabftein. Orei ©äge tamponierte er, über ben ©figgen gu einem ginale iff er geflorben. ßr rougfe es, bag es igm niegf aergönnf fein roerbe, bas 233erf gu t>olI= enben. greunben gegenüber äugerfe er ficg: „Jlteine frügeren ©infonien gäbe icg biefem unb jenem eblen Äungfreunbe gemibmef, bie legte, neunte, foll nun bem lieben ©off geroeigf fein — roenn er’s annimmf, unb bamit bas unoollcnbefe 2Berf einen 21bfcglug ergalfe, möge man naeg meinem Oobe gierauf mein Te Deum auffügren, bas ja für biefen geiligen 3n>ee£ befonbcrS pagt. Oerraten borg bie oon mir gleicg auf bem Oifelblaff aufgefegten 23ucgftaben O. A. M. D. G. (Omnia ad majorem Dei gloriam), bag icg gerabe aueg biefe .'tompofifion aus meinem innergen Sergen gcraus ©off bem Jperrn gugebaegf gaffe !" ßs mar allgu groge Sefcgeibengeif beS immer allgu Sefcgeibenen, bag er feine Sinfonie für „utmollenbef" gielf. 233ir fegen geufe in igm fein fragmentarifeges 2Öerf, fonbern ein in füg abgerunbefeS uitb brauegen besgalb autg nitgf bie oofale ßrgängung, gumal aus ben ©figgen beS OTeifterS einbeufig geroorgegt, bag er ben oierten ©ag als reinen 3njirumentalfag gu fegreiben gebatgfe, anbers als Scefgooen, ber für feine Jteunfe (mit bem bie Sruefnerfege bie Xonart dOKolI gemeinfam gaf) bie menfcglidge Stimme als Xlusbruefsmittel gerangog. 3ntere|fant ift eine Xlugcrung Jlrtgur Ocififcgs: „OaS ,Te Deum' ift t>iel älter, pagt niegf gum Stil; autg bietet bas in gögeren ©pgären fügrenbe 21bagio einen 2lbfcglug, natg bem nitgfs anberes megr als ein jjerunferjteigen, eine Jlnriilimar möglieg märe, ägnliig mie bei ©cguberfs li-.'lioll Sinfonie. Oie Jteunfe ift mit igren brei Sägen ein bramafifeg=fmfonifegeS Oongebiegf, fein Xorfo." Dltan fann fie als ein Oongebiegf auffaffen, als ein ©igluggebef, eine legte 23er= fenfung in bas ©egeimnis beS l'ebens unb ©offeS, als eine 3{üe£fegau, eine legte 35eiegfe. 3m erften ©ag bas mit ungegeurer 23uegf in bie Oftaoen gerabftürgenbe 'iGorangeige Dtftiftoocb, 8. Januar 1936, 20 Llf>r, ©ett>erbef>au0 4. 2tnrecfyf0=&ongerf Ceifuntg: ^3a«I Pan Kempen ©oliff: jpelge 9to0te>amge Sebuffp: „1,’apres-midi d’un faune" / Scrlioj: OuDerfüre „Benvenuto Cellini" / SIrien unb 2iebcr oon Sornetius, Serlioj, 9*. ©frauß / 91. © f r n u : „Zob unb 23erf[ärung"