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Dresdner Journal : 29.03.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188503294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18850329
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18850329
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-03
- Tag 1885-03-29
-
Monat
1885-03
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Journal : 29.03.1885
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Lrpeäitioo äs» Orsiäner lourusl^ Orssäso. ilvin^snitr»»^ tio 80. Abonnements - Einladung. Auf das mit dem 1. April d. I. begin nende neue vierteljährliche Abonnement des „Dresdner Journals" werden Bestellungen zum Preise von 4 M. 50 Pf. angenommen für Dresden bei der unterzeichneten Expedition (Zwingerstraße Nr. 20), fiir auswärts bei den betreffenden Postanstalten. Lönial. Erpe-ition des Dresdner Journals. (Zwingerstraße Nr. 20, in der Nähe des neuen Postgebäudes.) i1ui)Lttmüiüjtr Chcil. Telegraphische Nachrichten. Wien, Freitag, 27. März, Abend». (W.T.B.) Der Cardinal Fürst Schwarzenberg ist gestorben. Das Abgeordnetenhaus bat in seiner heutigen Abendsitzung die Sprrngstoffvorlage und daS So- cialistrngesetz in zweiter uud dritter Lesung un verändert angenommen und fick sodann bis nach dem Osterfeste vertagt. (Vgl. die „Tagesgeschichte".) Prag, Sounabeud, 28. März, Mittags. (Privat-Tel. d. Dresdn. Journ.) DaS in der heu tiger. Capitelfitzung eröffnete Testament des ver storbenen Cardinals Kürsten Schwarzenberg spricht den Wunsch aus, wie seine Vorgänger iu der Prager Domkirche beigesetzt zu werden. DaS Be- gräbniß wird erst nach Ostern stattfindrn. Die Wahl drS CapitrlvicarS uud der beiden Admini stratoren der Erzdiöcese erfolgt binnen 8 Tagen. Buda-Pest, Freitag, 27- März, Abendö. (Lorr.-Bur.) Da» Oberhau» hat in seiner heutigen Sitzung den Gesetzentwurf über die Reform de» Oberhauses »ach den Anträgen des DreierauS- Ichusseö und den Antrag des Ministerpräfideuten TiSza auf Entsendung einer Regnicolardeputation in der kroatischen Krage angenommen. - Pari», Freitag, 27. März, Abend». (M. T. B.) Der Senat hat die von der Deputirtrnkam- wer beschlossenen Zuschläge zu den Getreidezöllen auch seinerseits angenommen. Die Fiuanzcom- Mission des Senats wählte einstimmig Kreycinrt zu ihrem Borfitzenden. Alle Mitglieder der SrnatScommission für die Lorberathung der Vorlage über Wiedereinführung de» LlstenscrutiniumS sind für den Entwurf, vor behaltlich unbedeutender Aenderungen. Nach dem Journal „Pari»" erhielt der Ge- ueral Mgrier 4009 Mann Verstärkung, darunter 2999 Zuaven und 169 SpahiS Die von ihm be fehligten Truppen betragen gegenwärtig 19999 Mann. Rom, Freitag, 27. März, Abend». Jm heuti- gen Confistorium wurde Cardinal Oreglia zum Kämmerling der Kirche ernannt uud werden d,r Erzbischöfe von Lemberg, lateinischen und griechi schen Ritus, sowie der Bischof von Linz präconi- firt werden. London, Freitag, 27. März, Nacht». (W. T. B.) In der heutigen Sitzung de» Oberhauses wieS der Staatssekretär des Auswärtigen, Earl Granville, die von dem MarquiS v. Salisbury geäußerte Meinung, daß die Regierung in ihrer Feuilleton. Rrdtgirt von Otto Banck. PreiSvertheilnng bei der königl. Akademie der bildenden Künste zu Dresden am 28. März 1885. Entsprechend dem außerordentlich befriedigenden Erfolge der im verstossenen Studienjahre bei der hie sigen Kunstakademie betriebenen Studien haben die- Mal einer besonders großen Anzahl von Schülern der Akademie für ihre im Ausstellungsgebäude auf der Brühl'schen Terrasse bis mit l. April ausgestellten Arbeiten Auszeichnungen verliehen werden können. Der große Preis, das akademische Reise- stipendium, in diesem Jahre den Bildhauern Vor behalten, wurde mit allerhöchster Genehmigung Sr. Majestät des König- auf die nächsten zwei Jahre mit 2400 M. dem Mitbewerber Hans Hartmann aus Dresden, Schüler im aka demischen Atelier des Prof. 0r. Schilling für das lebensgroße Gypsmodell „Der verlorene Sohn" zu erkannt. Die übrigen Auszeichnungen waren: 5 kleine goldene Medaillen, welche empfingen: Bruno Fischer aus Dresden und Johannes Uhde au- Altona (Beide im Atelier de» Prof. 0r. Schil ling), August Frind au» Schönlinde, Robert Völcker au» Dohna und Paul Pötzsch aus Dresden (sämmt- lich im Atelier des Hofraths Prof. Pauwel»), Frind und Völker anstatt der wiederholten Verleihung dieser Medaille ein Ehrenzeugniß; d große silberne Medaillen, welche zuerkannt Politik bezüglich Afghanistan» schwanke, zurück und erklärte, die Regierung halte an der von den beiden großen Parteien gewünschten Politik fest; sie könne den Tag de» Beginne» der Grenz- absteckuug nock nicht angrben, weil in Betreff der jüngsten Mittheilung der englischen Regierung der russische Botschafter Baron Staal gestern erklärt habe, er sei angewiesen, den Empfang derselben zu bestätigen; die russische Regierung ziehe dieselbe in Erwägung und werde alsdann antworten. Der Emir von Afghanistan sei von dem jüngsten Ar rangement mit der russischen Regierung verstän digt worden und habe an seine Truppen Befehle ergehen lassen, welche von denselben jetzt befolgt würden. Die Bewegung afghanischer Truppen »ach Pendjeh sei vor LumSden'S Ankunft daselbst erfolgt. Im Unterhause erklärte der UnterstaatSsecrekär deS Auswärtigen, Lord Fitzmaurice, auf bezügliche Anfragen, mit der französischen Regierung hätten keine neuercn Verhandlungen, betreffend die ncuen Hebriden, stattgekabt. Die Regierung erachte daS mit Frankreich bestehende Uederrinkommrn bezüg lich dieser Inselgruppe als nock in voller Kraft befindlich. Zebebr Pascha werde in Gibraltar so lange detinirt bleiben, wie dies auö militärischen Gründen nothwcndig erscheine. ES werde nickt beabsichtigt, ihm den Proceß machen. DaS Unter haus nahm schließlich mit 294 gegen 246 Stim men den gestern von Gladstone eingebrachten An irag der Regierung bezüglich de» ägyptischen Fii anzabkommen» an. Wie die „Time»" erfahren, ordnete die russische Regierung die Concentrirnng von 59 099 Mann bei Baku an und berief den Gouverneur des Kau kasus zu einem Kriegsrathe nack St. Petersburg. Die„Times" erblicken hierin ein Anzeichen, daß Ruß land entschlossen sei, die englischen Vorschläge nicht anzunehmen. Dasselbe Blak' erfährt ferner, daß die russische Regierung versucht habe, mehrere der größten und schnellsten Dampfer der englischen Handelsmarine anzukaufen, die englische Regie- rung sei ihr jedoch zuvorgekommen. London, Sonnabend, 28. MLrz, Vormittags. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Im Unterhause theilte der Staatssekretär des Krieges, Marquis v. Hartington, mit, daß die DiSrussion über die Botschaft der Königin am Montag nicht statt findrn könne, der Tag werde am Montag an beraumt weiden. Die Proklamation der Königin habe die sofortige Wirkung, den Uebertritt der Mannschaften zur Reserve und die Verabschiedung solcher, die sonst zum Abschied berechtigt seien, zu suSpiNdiren; sie ermächtige außerdem die Re gierung, jedwede Reserveclasse einzubcrusen. Die Frage, welche Classen einzuberufen seien, unter- liege jetzt der Erwägung der Militärbehörden; es sei besser, die DiSrussion über die Botschaft bi» zur Entscheidung auSrusetzen, die nöthigen Maßregeln würd.n dadurch nicht verzögert, sie würden vielmehr sofort getroffen werden. — Der Staatssekretär des Schatzamts, Childers, glaubt, wenn, wie zu erwarten, England während der nächsten 2 Jahre freie Hand behalte, um alle Zweige der ägyptischen Finanzvrrwaltung sorg fältig zu prüfen, so werde es nack Ablauf dieser Frist nicht nöthig Haden, die Mitwirkung der Mächte anzurufen. Die wegen Theilnahme an den Explosionen im Tower und in der Westminster Hall Arge- klagten Cunningham und Burton sind gestern vor die Assisen verwiesen worben. Der Vieekönig von Indien ist in Rawalpindi eingetroffeu und von den Chef» von Punjab und wurden: Richard Kretzschmar und Georg Gröne aus Dresden (Beide im Atelier des Prof. I)r. Hähnel), Karl Lotzmann aus Schneeberg (im Atelier deS Prof. l)r. Grosse), Ernst Götze aus Lichtensee, Arno See mann aus Meißen und Konstantin Feudel aus Harthau (sämmtlich im Atelier des Hofraths Prof. PauwelS), Hugo Börner aus Leipzig (im Atelier des Prof. Preller), Raimund Carl aus Lucka und Max Poscharsky aus Dresden (Beide im Atelier des Bauraths Prof. Lipsius), Götze ebenfalls anstatt der wiederholten Verleihung dieser Medaille einEhren- zeugniß. 21 kleine silberne Medaillen, welche erhielten: Richard Thiele aus Rochlitz, Otto Dobbertin aus Brühl in Mecklenburg und Otto Schneizer aus Zürich (Beide im Atelier des Pros. vr. Schilling), Max Ring aus Lublinitz (im Atelier des Prof, vr. Grosse), Arthur Tröbs aus Geithain, Moritz Heidel, Johanne» Jentzsch und Walter Scholtz au» Dresden, Alexander Marcks aus Hannover, Johannes Dietrich au» Altenburg und Richard Hesse aus Dresden (sämmtlich im Atelier des Hofraths Prof. Pauwel»), Karl Arends aus Plauen i. V., Franz Arnold aus Eilenburg und Otto Schneider aus Dresden (sämmtlich im Atelier de» Prof. Preller), Emil Scherz aus Blasewitz, Richard Blauert aus Trogen, Albin Menzel au» Zittau, Max Hohl au» Mittwecka, Gustav Raffelt und Johann Oberle aus Dresden, Eugen Hennig au» Grimma und Paul Zimmer au» Lausiak (sämmtlich im Atelier des Bau- rath» Prof. Lipsiu-), Tröbs und Heidel ebenfalls anstatt der wiederholten Verleihung dieser Medaille ein Ehrenzeugniß. anderen angesrhrnen Persönlichkeiten empfangen worden. Dresden, 28. März. Die centralamerikanischen Angelegenheiten, welche durch das gewoltthätige Auftreten des Präsi denten von Guatemala, Rufino Barrios, plötzlich ein so beunruhigendes Aussehen bekommen haben, werden in Washington sehr ernst genommen. Die neue Re gierung ist durchaus nicht geneigt, das Entstehen einer Diktatur in Centralamerika gleichgiltig anzuschen, sie leitet sich vielmehr aus dem noch nicht rectificirten Vertrage mit Nicaragua zum Zwecke des Baues cine- Canals das Recht her, für die Selbstständigkeit dieses Staates cinzutreten. Bei dem Aussehen, welches die Nachricht aus Mittelamenka gemacht, der Präsident von Guatemala habe offen die Absicht kundgegeben, die 5 Republiken Guatemala. Honduras, San Sal vador, Nicaragua und Costarica in eine einzige zu verschmelzen, um sie namentlich gegen fremde Einflüsse widerstandsfähiger zu machen, dürfte eine Charakter schilderung des Divisionsgenerals Rufino Barrios, welcher seit 11 Jahren Präsident von Guatemala fft, aus der Feder des spanischen Schriftstellers M. Llo rente willkommen fein, obgleich darin die ganze Pe riode von 1863 übergegangen ist, während welcher Barrios die Präsidentschaft von San Salvador mne hatte und mit dem damaligen klerikalen Präsidenten Carrera sowohl bei Coatepeque als Sieger, als ouck in der Hauptstadt San Salvador selbst als Besiegter heftige Kampfe bestand. Nach derselben ist Barrios 1835 in San Lorenzo im guatemaltekischen Departe ment San Marcos geboren, erhielt daselbst seine erste Erziehung, besuchte später die Lateinschule von Ouezal- tenango, widmete sich dann juristischen Studien und erwarb sich den Titel eines öffentlichen Notars Als solcher kehrle er in seine Heimath zurück, um die Lei tung seines ländlichen Besitzthums zu übernehmen. Bald jedoch ließ er sich durch seine erhitzt.n Ideen in eine Verschwörung gegen die Landesregier ng ein, und da er sich mit einigen wenigen Genossen zu einem Angriffe auf den Wachtposten zu San Marcos, welche Stadt er nebst seiner Familie damals bewohnte, hatte hinrerßen lassen, so sah er sick nach Mißlingen des selben genöthigt, auf mexikanisches Gebiet zu flüchten, von wo aus er seine Umtriebe fortsetzte. Im Vereine mit General Serapio Cruz zog er nach einiger Zett gegen die Streitkräfte im Departement Huebuetenango zu Felde, erlitt aber dabei eine schwere Verwundung und mußte sich, nachdem der General Cruz versprengt worden, bei Eingeborenen Chiautla's verbergen, bis er, wieder her gestellt, wiederum die angrenzende Provinz Soconusco erreichen konnte, von wo ihn die mexikanische Regierung in jener von Chiapas interniren ließ. Er fuhr indeß fort, mittelst der Presse seine Freunde in Guatemala zu ermuthigen, immer bestrebt, im fortschrittlichen Sinne zu wirken und mit allen Kräften den Sturz der Landesregierung herbeizuführen Zu diesem Zwecke verband er sich mit dem General Garcia Granados, sammelte, nachdem sie sich Waffen verschafft, eine Schaar von 60 Mann und über schritt damit im April 1871 aufs Neue die Grenze. 5 hartnäckige Kämpfe hatte er zu bestehen, bevor er seinen Bestrebungen Geltung erzwang, und erst am 30. Juni 1871 zog General Barr os mit seinem aus 20(X) Mann bestehenden Heere in der Hauptstadt Guatemala ein. Kraft der ihm von den Führern des Heeres übertragenen Vollmachten erhielt der General Garcia Granados den Oberbefehl. Obgleich es diesem nicht an Anerkennung im Lande mangelte, so waren doch feine Charaktereigenschaften keine derartigen, daß er die. oberste Staatswürde hätte bekleiden können. Aus diesem Grunde löste ihn Barrios darin ab und 26 Ehrenzeugntsse, deren Empfänger waren: Richard Thiele, aus Rochlitz (im Atelier des Prof. Dr. Hähnel), Ludwig Hintzelmann au» Doberan und Friedrich Hecht aus Dresden (Beide im Atelier des Prof. l)r. Schilling), Theodor Gruft ans Meißen und Guido Richter aus Altstriesen (Beide im Atelier des Prof. !)r. Grosse), Alfred Reuter aus Chemnitz (imAtelier des Hofraths Prof. PauwelS), Clemens Türke aus Eisenberg Moritzburg, Paul Beuthner aus Dres den und Richard Schleinitz aus Pillnitz sämmtlich im Atelier des Bauraths Prof. Lipsius), Max Henze aus Berlin, Hans Koberstein aus Köjen, Max Pietzschmann aus Dresden, Eugen Saupe au» Chemnitz, Theodor Arldt aus Dresden, Otto Nah ler aus Falkenberg, Konrad Böhringer aus Grimma. Oskar Gräf aus Plauen i. V., Ludwig v. Hof mann aus Darmstadt, Willy Lehmann aus Dres den, Hermann Linde aus Lübeck, Hermann Rasche aus Berthelsdorf, Osmar Schindler au-Burkhardts dorf, Georg Schwenk aus Dresden, Hermann Sterl ans Großdobritz, Rudolf Drache und Walther Wit ting aus Dresden (sämmtlich in der Oberclasse); 15 mündliche Belobigungen, welche zuge- sprochen wurden: Richard König aus Leobschütz (lin Atelier des Prof. Di. Hähnel), Ernst Seifert ans Dresden, Fritz Mühlberg aus Lugau und Richard Koch aus Dresden (sämmtlich im Atelier der Bauraths Prof. Lipsiu»), Oskar Bluhm au» Lockwitz, Feodor Lzabran aus Dresden, Georg Häntzschel aus Mittweida, Oskar Jacobi au» Meerane, Johannes Lehmann au» Löbau, Albert Stagura au» Dresden und Walter Syrutschöck au- Leipzig (sämmtlich in der Mittelklasse), Hermann bewies sich bald nicht allein thatkräftiger, sondern auch allen Parteien Achtung gebietender. Hatte sich bis dahin General BarrioS im offenen Kampfe auf dem Schlachtfelde bewährt, was ja nur in Uebereinstimmung mit seinem ganzen Wesen war, so galt es nun, in sei ner neuen Stellung auch den Kampf mit Ränken und Kniffen aufzunehmen, und das widerstrebte ihm inner lich. Seine Gegner, unter ihnen Manche, die ihm Wohlthaten zu verdanken hatten, setzten ihre Zette- lungen gegen ihn aus der Ferne ins Werk, warfen ihm Trieb zu Blutvergießen vor und bemängelten alle seine Anordnungen, sobald sie aus Befestigung seines Ansehens abzielten. Freilich konnten nicht alle seine Handlungen gutgeheißen werden, aber Leidenschaftlich keit gegen ihn war stets ein vorherrschender Zug. Denn es ist zu beachten, daß Barrios zur Präsident schaft gelangte, als diese durch die Amtsführung seine» Vorgängers vollständig in Mißkredit gerathen war. Was Wunder also, daß er die Schwere seines Armes Die jenigen empfinden ließ, die sein Ansehen schädigten? Zuchtlose Horden verwandelte er in Soldaten, Ver schwörer ließ er erschießen und deren Vermögen ein ziehen. Dadurch blieb er der Partei, die im Lande den Rückschritt vertritt und resormfeindlich im alten Gleise bleiben möchte, überlegen, ve>schaffte Guatemala das ihm in Mittelamerika gebührende Uebergewicht, konnte indeß alles dies nicht erreichen, ohne daß dre große Masse, auf die doch seine ganze Fürsorge ge richtet ist, ihn» zuweilen Trotz bot und ihn dadurch zu Gewaltmaßregeln nöthigle. Deshalb nennen ihn seine Feinde einen Autokraten, obschon, Dank dieser Selbstherrschaft, das Land seit Jahren sich eine- oc- tavianischen Friedens erfreut, gedeiht und in seiner Aufklärung m einem Grade fortschreitet, daß die Million Indianer, welche den Kern der Bevölkerung ausmachen, wohl unter den Begriff gebracht werden kann, den man in Europa mit Civilisirten verbindet. Der große Einfluß von Barrios in Guatemala, an dessi n Spitze er feit 1 l Jahren unter Aufrechterhaltung des Autorttätsprincips steht, kam ihm zu Statten, um im Lande die lang entbehrten Telegraphen ein zurichten, Eisenbahnen zu bauen, das Heer neuzuge stalten und zu unifornuren, eine Militär- und eine Veterinärschule zu gründen, Gewerbeausstellungen zu veranstalten, eine musterhafte Polizei zu schaffen und vornehmlich dem Landbaue förderlich zu sein, mit i .nein Worte, um allen solchen Unternehmungen Vorsckub zu leisten, welche der Ausklärung und der materiellen Entwickelung der Republik zu Gute kommen. Präsi dent BarrioS, der selbst mehrere Landgüter besitzt, auf denen der Anbau von Zuckerrohr, Kaffee und allerlei anderen Pflanzen betrieben wird, hat eine ausgesprochene Vorliebe für die Landwirthschaft und bemüht sich, durch Samenvertheilung und sonstige Unterstützung andere Gutsbesitzer zu besserer Bewirthschaftung ihrer Ländereien anzuspornen. Angelegentlich befaßt er sich auch mit der Veredelung der von ihm eingeführten andalusischen Pferde durch Kreuzung mit nordamerika nischen Stuten, und hat damit in der That einen vor züglichen Schlag erzielt. Seinem nie rastenden Un ternehmungsgeiste ist auch das Projekt einer inter- oceanischen Eisenbahn entsprungen, mit deren Aus führung schon der Anfang gemacht ist. Es gelang ihm, Capitaliften, Landeigenthümer, sowie einheimische und fremde Kaufleute zur Actienzeichnung zu bewegen und mittelst administrativer Erleichterungen sogar den arbeitenden Classen die Betheiligung zu ermöglichen. Mit Geschick wußte er den Enthusiasmus jder Einen, die politische Richtung der Anderen und nebenher die Furcht Vieler, ihm zu mißfallen, diesem Zwecke dienst bar zu machen, mochte auch Mancher bei der Zeich nung geglaubt haben, daß es gar nicht zur Einzahlung kommen werde. Aber ungeachtet aller seiner Ver dienste um das Wohl des Landes blieben ihm Müller aus Herzberg a. H. und Alfred Schmidt aus Dresden (Beide in der Landschaftsclasfe), Georg Hellmich aus Oschatz und Friedrich Hofmann au» Moskau (Beide in der Unterklasse). Die Verkündigung dieser Auszeichnungen erfolgte am 28. d. Mts. in feierlicher Versammlung der Akademie, die Aushändigung der Preise selbst dnrch den durch lauchtigsten Curator der Letztern, Se. königl. Hoheit den Prinzen Georg, Herzog zu Sachsen. Eingeleitet wurde die Feierlichkeit durch einen Vortrag des Direktor- Prof. Dr. Treu über Lionardo da Vinci'- Reiterstatue des Francesco Sforza. Eine Stiftung zu Freitischen für akademische Schüler. Im Jahre 1865 bestimmte der akademische Rath auf Anregung des damaligen Secretär» der hiesigen Kunstakademie, Hrn. geh. RegierungSrath Or. Wießner, den Betrag von 37 Thlr. 4 Ngr 2 Pf. als ersten Grundstock zu einer Sti'tung von Freitischen für aka- demische Schüler. Diese 37 Thlr. 4 Ngr. 2 Pf. waren ein Theil der Reineinnahme, welche durch die Ausstellung der berühmten Odysseecarton- von Fr. Preller gewonnen worden war. Durch kleine wohl wollende Zuwendungen und sorgsame Verwaltung ist diese Summe zwar auf 337 M. 46 Pf. gewachsen, sie hat aber selbstverständlich ihrem Zwecke entsprechend noch nicht verwendet werden können. Nun hat da- verstorbene Fräulein Auguste de Wilde, die Wohlthäterm so vieler Nothleidenden, welche stet» auch für die Bedrängnih der strebenden Jugend ein mitfühlende- Herz und eine offene Hand
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