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Dresdner Journal : 13.11.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188411136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18841113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18841113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-11
- Tag 1884-11-13
-
Monat
1884-11
-
Jahr
1884
- Titel
- Dresdner Journal : 13.11.1884
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den-Neust. II, Gößnitz, Meißen, Pirna und Zwickau; Karl Bernhard Stock, zeither BureauaWent II El., al» Bureauassistent I. El. in Zittau; Anton Emil Isidor Anger, Rudolf Paul Ehrich, zeither Expe- ditionShilfsardeiter, al» Bureauassistenten II. El. in Döbeln und Dresden; Otto Bernhard Mauckisch, zeither ExpeditionShilfSarbelter, al» Eisenbahnassistent III. El. in Pirna; Adolf Bernhard Potel, zeither Bahn und Haltestellenwärter, al» Aufseher II. El. in Langenleuba. Dresdner Nachrichten vom 12. November. * Die gestrige engere Wahl für den Reichs, tag in DreSden-Altstadt zwischen dem Drechsler August Bebel und dem Baumeister Gustav Hartwig ist zu Gunsten des Letztem ausgefallen, indem für ihn nach der vorläufigen Zählung >3 793 Stimmen abgegeben wurde», während Ersterer mit 11 105 Stimmen in der Minderzahl blieb. Aus der Bergleichung mit den giltig abgegebenen Stimmen am 23. vor. Mts. ergiebt sich die überraichende Thatsache, daß dies Mal nur 2 Stimmen mehr abgegeben wurden. Bei der Haupt, wähl belief sich nämlich die Zahl der Stimmen auf 24 390, wählend sie dies Mat 24 898 beträgt. Zur weitern Vergleichung sei das Resultat der engern Wahl sür den Reichstag im Jahre 1881 zwischen dem Oberbürgermeister Or. Stübel und dem Drechsler August Bebel daneben gestellt. Damals erhielt der Dr. Stübel 14134 und Bebel 10827 Stimmen, während bei der Hauptwahl überhaupt 23 268 und bei der engern Wahl 24 966 Stimmen abgegeben wurden. Aus dem Polizeiberichte. Am Sonntag Abends stürzte in einem Hause der Wölfuitzstraße eine Frauens person die Treppe hinunter und erlitt einen Bein bruch. — Auf dem Schlachthofe wurde vorgestern Vormittags ein Lehrling von einem Fleijcherhunde in den Arm gebissen und trug eine tiefe Wunde davon. — In Lingke's Hotelrestaurationwurde gestern Abends ein junger Mann von Gästen in dem Augenblicke an gehalten, als er sich mit einem fremden Ueber- zieher entfernen wollte. Auf dem Transporte nach der Bezirlswache ergriff der Mensch die Flucht, wurde aber eingeholt. Man fand bei Durchsuchung seiner Taschen einen scharfgeladenen Revolver vor. — Bei den hiesigen Postanstallen, sowie bei dem Telegraphenamte aus der WafienhaaSstraße werden Einschreibbriejsendungen gegen eine besondere Gebühr von 20 Pf. für jede Sendung außerhalb der gewöhnlichen Postdienststunden im Dienst- z> mmer angenommen, wenn die Einlieferung minde stens eine halbe Stunde vor dem Abgänge der näch sten Beförderungsgelegenheit erfolgt und ein Beamter in Dienstgeschästen anwesend ist. In welchem Dienst zimmer die Annahme slattfindei, ist bei jeder Verkehrs anstalt durch Aushang bekannt gemacht. Die beson dere Gebühr von 20 Pf. kann man baar oder in Freimarken entrichten. Durch diese Einrichtung wird die Möglichkeit geboten, eilige und wichtige Briese auch außerhalb der gewöhnlichen Postschalterdienststun den auszuliefern. — Erhaltenem Auftrage zufolge sind vom Stadt bauamte Anschläge für die Erneuerung der Kreuz blumen und der anderen zum Schmucke des Gebäudes dienenden äußeren Bautheile der Kreuzschule in bestem Postelwitzer Sandstein aufgestellt, und eS ist hierbei der Vorschlag gemacht worden, die Flächen des Maßwerkes mit einem kupfernen Drahtgeflechte abzu- schließen, um dadurch da- Einnlsten der zahlreichen herrenlosen Tauben zu verhüten, welche jetzt das Bau werk in bedauerlichem Grade beschmutzen und be schädigen. Der Rath ist, dem „Anz." zufolge, mit der Ausführung der vorgeschlagcnen Bauarbeiten ein- verstanden und hat die Anschlagssumme von 6494 M. 50 Pf. bewilligt. — Für die Ausstellung des Julius Otto- Denkmals, welches nach erfolgter Fertigstellung in städtische Unterhaltung genommen werden soll, ist dem Comite von dem Rathe unter Zustimmung der Stadt verordneten seiner Zett die Äartenanlage am Güntz- platz zur Verfügung gestellt worden. Der akademische Rath, aus dessen Gutachten hin von dem königl. Mi nisterium des Innern eine Beihilfe von 9500 M. für den Denkmalbau aus dem allgemeinen Kunstsond be willigt worden ist, hat sich indessen gegen den ge wählten Platz ausgesprochen, und das Denkinalcomitä hat deshalb in Uebereinstimmunz mit den Wünschen des ausführenden Künstlers, I)r. Gustav Kietz, an den literarische Arbeit des Institut-Mitgliedes Ur. jur. Rätzsch über „das System Arends für Kenner der Äabelsberger'schen Stenographie", um deren auto- graphische und typographische Herstellung sich die Mitglieder Giebner, Kreuzburg und Winterlich aner kannte Verdienste erworben haben. Neuerdings sind wieder zwei von JnstitutSmitgl.edern geleitete Wmter- curse im Hörjaale des JnstttuleS eröffnet worden, sür welche 124 Anmeldungen eingegangen waren An dem vom Vorsitzenden für Schriftsetzer und Buchdrucker kürzlich ebenfalls eingeleiteten honorarfreien Privat- cursuö betheiligen sich einige 60 Personen, während der vom hiesigen Damenverem abgehaltene Cursus von 40 jungen Damen besuch! wird. In Uebereliistim- mung mit dem Referenten Or. Lehmann wurde ferner der Fassung eines an die MttgUedsvereine des Ge- sammtvereins gerichteten Circulars gutgeheißen, in welchem es sich um die für die jedesmalige General versammlung zulässige Zahl zu vertretender Vereins- stünmen handelt. Im Anschluß kam ein brieflicher Vorschlag de» Hrn. Prof. vr. Tupez in Prag über Vorprüfung von Systemsänderungsanträgeu durch einen besondern Ausschuß zur Kenntlich. Einver- ftandniß waltete auch in Bezug aus ein von Prof. Oppermann vorgetragenes, sür die Mitglieder des Ge- sammtvereins bestimmtes Circular betreffs des vom Institute wegen der Verwendung des Gabelsberger- fvnd» gefaßten Beschlusse». Hiernach sollen im Wesent lichen die bisher angesammelten und noch eingehenden Gelder für Zwecke de- im Jubeljahre 1689 in Mün chen zu errichtenden Gabel-bergeroenkmals verwendet werden. Vom JnstitutSmitgliede I-r. Weiß, welcher das statistische Jahrbuch berührende Wünsche au»jprach Rath da» Ersuchen gerichtet, die Gartenanlage auf der Nordseite des Georg»platze» (nördlich vom Körner denkmal) al» Aufstellung-platz für da» Julius Otto- denkmal zu überlasten. Nachdem das an dem zuletzt bezeichneten Platze probemeife ausgestellte Modell von Mitgliedern de- Raths besichtigt worden, hat sich der Rath, wie der „Anz." mittheilt, mit der Uebcrlassung dieses Platze- einverstanden erklärt und beschlossen, die künftige Unterhaltung des Denkmals auf Stadtkosten auch bei Errichtung an dieser Stelle zu übernehmen. * Mit dem Herannahen de» Winters haben auch die Dresdner Wohlthätigleitsvereine wieder eine größere Thätigkeit zu entwickeln. Der Verein gegen Armen noth und Bettelei, welcher in das Jahr 1864 mit einem Mitgliederbestände von 5094 Personen einge treten ist, hatte im Octoder d. I. 809 Durchreisende zu unterstützen, von denen 132 Mittagessen und 677 Abendbrod, Nachtquartier und Frühstück erhielten Von einheimischen hilfsbedürftigen Personen wurden im October 76 Fälle behandelt, in denen je nach Be dürftigkeit und Würdigkeit Unterstützungen theils in baarem Gelde, theils m Naturalien, theils in Holz- und Kohlenmarken, gemährt wurden. In den beiden Localen der neueirichteten Arbeitsstätte des Vereins, Neuegasse 25 und Elbberg 5, wurden l9 männliche Personen theils mit Kryolithpochen, theils mit Holz spalten befchästigt. Der Vorstand des Vereins hat sich genöthigt gesehen, für die Zwecke der Arbeits stätte für arbeitslose hilfsbedürftige Personen größere Lokalitäten am Elbberg 5 zu miethen, wo weit mehr Personen als bisher beschäftigt werden können. Der Vorstand bittet, bei Bedarf von Arbeitern die in der Arbeitsstätte beschäftigten Personen zu berücksichtigen und das schwierige Unlernehmen, Arbeit statt Almosen zu gewähren, durch Bestellungen von gespaltenem Holze zu fördern. Die vom Vereinsvorstand unternommene Speisung armer Schulkinder, welche daheim nichts Warmes zu essen erhalten, hat unter der Controle sämmtlicher Bezirksschuldirecioren im November be gonnen und eS sind dabei mehrere Hundert Schul kinder bechettigt. An den Miethzinssparcassen waren Ende September d. I. 404 Sparer betheiligt. An fragen über die Wirksamkeit des Vereins, sowie An meldungen zum Beitritt, Bestellungen von Holz und Nachfragen nach Arbeitern werden an der Centralstelle, Sporergasse 3, I, erbeten. — Wie wir dem „Anz." entnehmen, hat der Rath beschlossen, 4000 M. zur Verwendung für Beförde rung der Eisbahnbenutzung seiten derJugend ein zustellen und hiervon 2000 M. dem Schulausschusse zur Vertheilung von Eintrittskarten zu bestehenden Prwat- cisbahnen an Schüler und Schülerinnen der Bürger- und Bezirksschulen und ebensoviel dem Ausschüsse des gemeinnützigen Vereins sür Jugendspiele zur Errich tung öffentlicher, ausschließlich von Schulkindern zu benutzender Eisbahnen zur Verfügung zu stellen. Proomzialnachrichtkn. Leipzig, 11. November. (L. Tgbl.) In verschie denen hiesigen Consections - und Posamentmgeschäften war in letzterer Zeit eine junge Frauensperson er schienen, welche lin Auftrage der oder jener Dame, meist auswärtige Rittergutsdesitzerin, Bestellungen ge macht und, da sie m der Regel schriftliche Anweisungen überbrachte, auch mit den Verhältnissen der betreffen den Persönlichkeiten durchaus bekannt zu sein schien, das Verlangte, als Regenmäntel, Kleiderstoffe, Tücher, ferner allerhand Posainentenwaaren arglos ausgehän digt erhalten hatte Später ergab sich, daß die Waaren- bestellungen erlogen gewesen, die Bestellbriefe durch weg gefälscht, mithin die betreffenden Geschäfte von einer ausgefeimten Schwindlerin betrogen worden waren. Nach einigen vergeblichen Nachforschungen führte gestern die Beschreibung der Gaunerin auf deren Ermittelung und zugleich zur polizeilichen Fest nahme derselben. Es ist ein hier wohnhaftes, dienst loses Mädchen aus Lützen, erst 16 Jahre, Tochter einer Boienfrau, aus welch' letzten« Umstande sie ihre Bekanntschaft mit den angeblichen auswärtigen Auf traggeberinnen hergeleilet hatte. Die jugendliche Be trügerin, welche die erschwindelten Waaren meist durch Verpfändung zu Gelde gemacht und die frag lichen Gefchäfte um etwa 700 M. geschädigt hatte, kam zur Hast. lL. Stollberg, 11. November. Heute Vormittags fand in Anwesenheit der Mitglieder der städtischen Collegien u. s. m. durch den Regierungsassessor t)r. Kunze die Verpflichtung und Einweisung des zum Bürgermeister hiesiger Stadt gewählten AmtsgerichtS- assessors Schomburg! im ScssionSzimmer des hiesigen und Mittheilungen aus der Lehmann'schen Schule der Stenotachygraphie in Berlin, sowie über eine neue Uebertragung des englischen Systems von Pitman auf das deutsche brachte, wurde noch in eingehen der Weise berichtet über einen Stolze'scherseits von einem Vertreter dieses Systems namens Böller in Berlin beim hiesigen königl. Amtsgerichte gegen ihn angestrengten Beleidigungsproceß, der mit Frei sprechung des Sprechers geendigt hatte. Die Nach richt von der Begründung eines Stenographenvereins in hiesiger Friedrichstadt wurde mit allseitiger Be friedigung entgegengenommen. Auf eine Anfrage aus der Milte der Versammlung über die Berechtigung außerhalb des Stadtgebietes wohnender Personen zur Mitgliedschaft erklärte Hr. Geh Rath Häpe, daß hier für die Möglichkeit einer persönlichen Antheiluahme an den Sitzungen maßgebend sei. Nachdem noch von dem Bankbeamten Giebner über zwei vom Vororte des deutschen Stenographenbundes empfohlene Mit gliedsdiplome reserirt worden war, erließ der Vor sitzende schließlich noch eine Aufforderung an die Mit glieder zur Einsendung ihrer Photographien sür das beim stenographischen Institute befindliche Kunst- genossenalbum. Literatur. Eine frisch und munter geschriebene Schilderung einer Erdumsegelung durch das deutsche Schiff „Elisabeth" bietet da» Buch des Marmepsarrers P. G. Helm-: „Unter der Knegsflagge de- deutschen Reichs." (LeipM, F. Hirt u Sohn.) Außer ost be schriebenen Platzen m Südamerika und Ostasien be suchte das Schiff von unbekannteren Gegenden nameut» RathhauseS Statt. Sodann wurde im Gasthause „zum weißen Roß" ein Festmahl abgehalten, bei wel chem der bisherige, seit dem 1. März wirkende Jn- terimsvertreter des Bürgermeisters, AmtSrechtSanwalt Schröter, den Toast auf Se. Majestät den König aus- brachte, welcher enthusiastisch ausgenommen wurde. U»gliSSfälIe in der Provinz. In Reichenbach i. V hatte am Sonntag Abend» der von einem AuSgange heimkehrende 73 Jahre alte Tuchmacher Gottlieb Danner das Unglück, in der Dunkelheit die Treppe zu verfehlen und über die selbe hinabzustürzen. Der seither noch rüstig und bei guten Kräften gewesene Mann zog sich durch den Sturz mehrfache Verletzungen zu und verschied, ohne das Bewußtsein wieder zu erhalten, am lO. d. Abend- — Am 10. d. Abends hat sich in Plauen i. V. ein bedauerlicher Unglücksfall ereignet. Ter Schieferdeckermeister Wolf und sein Geselle Schmied aus Lerchenhübel bei Hirschberg, Beide noch unver- heirathel, waren auf dem Dache eines Hauses und zwar aus der Seite nach dem Hose zu, wo das Ge bäude dreistöckig ist, mit dem Decken von Schiefer be schäftigt. Plötzlich brach die auf den „Böcken" auf gelegte Pfoste, aus welchen die beiden Schieferdecker sich befanden. Beide fielen hierauf vom Dache. Wolf blieb, nachdem er 2 Stock hoch herabgefallen war, auf den im ersten Stockwerke befindlichen sog. Schußriegeln liegen und erlitt einen Rippenbruch. Schmied fiel zu ebener Erde auf den Kopf, sich da durch eine schwere Kopfwunde zuziehend. Letzterer wurde mittelst des Siechkorbes in das Krankenhaus übergeführt, sein Zustand soll jedoch nicht besorgniß erregend sein. Vermtschles. * Dieser Tage fand vor dem Schöffengerichte zu Würzburg eine Verhandlung Statt, die auch für wei tere Kreise von Interesse sein dürfte. Ter königl. Schloßverwalter, Finster, erhielt vom königl. Oberhof- marschallstabe in München den Auftrag, sämmtliche Katzen, die im königl. Hofgarien unter den nistenden Vögeln großen Schaden anrichteten, im Bereiche des Hofgartens tödlen zu lassen. Demgemäß ließ Finster im Lause dieses Sommers inmitten des Hofgartens einige eiserne Fallen ausstellen, in denen mehrere Katzen gefangen und dann getödtet wurden; ferner hat Finster auch einige Katzen geschossen. Wegen dieser Reale stand nun Finster vor dem hiesigen Schöffengerichte, da der in der Nachbarschaft des Hof- gartens wohnende Weinwirth Fürther der Staats anwaltschaft hiervon Anzeige erstattet hatte. Bei der Verhandlung ergab sich noch, daß Finster, um die Katzen in die Falle zu locken, Baldrianwurzeln in die selbe gelegt hatte, welche bekanntlich einen ganz eigen- thümlichen, starken Reiz auf die Katzen ausüben. Nach dem aber schon vom Reichsgerichte entschieden wurde, daß das Tödlen sremder Katzen in Gärten nicht straf bar ist, ferner nicht bewiesen werden konnte, daß irgend ein verbotenes Mittel zum Anlocken der Katzen ge braucht wurde, da die Fallen nicht neben den Emfaß- mauern, sondern inmitten des Hosgartens aufgestellt waren, so mußte der Amtsanwalt selbst die Frei sprechung beantragen. Demgemäß wurde auch ent schieden. * Bei einer am I I. d. im Wiener Hofopern- iheater abgehaltenen Arrangirprobe von „Jphigenia" ist das Gewichtsjeil einer Versenkung gerissen, wodurch letztere circa 12 Fuß tief hmablief. Auf derselben be fanden sich die Tänzer Nunziante und A. Klaß, welche Prellungen erlitten. Ein Arbeiter wurde am Knie verletzt. Sämmiliche Verletzungen sind leichter Natur. * Ein schreckliches Unglück durch die Explosion schlagender Wetter hat am Sonnabend in der Hochin- Kohlengrube im Sirhowythale, ungefähr 3 Meilen von Tredegar in Südwales, stattgesunden. Von den zur Zeit mit der Reparatur von Grubeugängeu in der Tiefe beschäftigten 15 Arbeitern sind bereits 8 Leichen geborgen woroeu, und man Hal keine Hoffnung, daß von den übrigen 7 auch nur ein einziger am Leben geblieben ist. Ein Maschinengehilse, der sich nur in halber Grubentiefe befand, wurde schwer verletzt von der Rettungsabtheilung an die Oberfläche gebracht. Ein weiteres Menschenleben ging verloren, indem ein Mann aus der Menschenmenge, die sich an der Gruben- öffnung versammelt hatte, trotz der Wachsamkeit der Beamten sich so nahe an den Rand drängte, daß er in die Tiefe stürzte, wo später seine verstümmelte Leiche aufgefunden wurde. Die in der Grube befind lich die Nordostküste von Nippon, über welche wir manches Neue erfahren; auch die Schilderungen von Waidah, Ketah und anderen Punkten der Goldküste werden gerade jetzt Interesse erregen. Den Deutschen in den überseeischen Hafenstädten widmet der Verfasser seine besondere Aufmerksamkeit; wir führen als Bei spiel an, was er über unsere Landsleute in Hawaii mittheilt. „In Honolulu nehmen sie (oie Deutschen) eine hohe Stelle in Handel, Wandel und Cultur des ganzen Landes em. Im Jahre 1878 wurden im Königreich der „Hawanan JSlanvS" (so der osficielle Name) 272 Deutsche gezählt, darunter in Honolulu l39. Ihre Zahl soll sich auf 500 vermehrt haben; jedenfalls aber sind die größten Handelshäuser deutsche Firmen oder Deutsche haben au ihnen Theil; einem deutschen Forstmanne ist die Verwaltung der arg ver nachlässigten Waldwirthschast übertragen worden; einem Deutschen die Erziehung der Hawaiianer zu regelrechtem Gartenbau; seit über 10 Jahre wird die vortreffliche königl. Militärkapelle von Hru. Kapell meister Berger vorzüglich dirigirt zur Freude und zum Stolz der Eingeborenen; denn die Bande besteht aus schließlich aus Kanälen, denen die musikalische Be gabung, welche bei richtiger Leitung sehr Gutes leisten kann, gar nicht abzusprechen ist.... In deutschen Händen ist ferner eine Einrichtung, die geradezu in ihrer Art groß artig und musterhaft genannt zu werden verdient: der Betrieb der Telephonie in seiner Anwendung aus hen Pnvatverkehr, von der wir leider daheim kaum eine schwache Ahnung haben. Die ganze Insel ist mit einem weitmaschigen Netz von Drahtleitungen über- zogeu, das in Honolulu zu einem so engmaschigen wird, daß lu besagter Stadt von 14000 Euiwqhperu nicht lichen 43 Pferde wurden gleichfalls sämmtlich getödtet. Die Gewalt der Explosion war so groß, daß daS am Eingänge der Grube stehende Maschinenbau- mit sei nem Inhalte vollständig zertrümmert und nach allen Richtungen hin geschleudert wurde. Statistik und Volkswirtschaft. ' Dresden, 12 November. Laut dem Berichte de- „statisti- scheu Amtes ' der Stadt Dressen heiratheten in der Woche vom 26. vor. MtS- bis i. d Mis zusammen bl (7t) Paare. Geboren wurden lebend in der Woche vom iS bis 25. vor. MlS 7b Knaben und 76 Mädchen, d. r. aus 1000 Lebende jähr lich 34,» Knaben, 32,n Mädchen uns 33,' Kinder zusammen. Todt geboren wurden je 2 «naben und Mädchen, d i. nach obigem Verhältnisse 0,^ Knabe, 0,» Mädchen und o,» Kind zu sammen. Gestorben sind in der Woche vom 26. vor. MtS. dis l. d. MlS 46 (47) Personen manniichen und 4l (bl) weiblichen Geschlechts, d i. aus 1000 Lebende jährlich m der Berrchlwoche >S,r. il. Dresden, 12. November. Der allgemeine Con- sum verein, c. G. zu Chemnitz Hal trotz mehrsacher Preis rückgänge ein recht ersreulicheS Ergebnis sür die 16X3 84er GeschaslSperiode geliejert welches neben reichlichen Abschrei bungen und einem ansehnlichen Gewinnvortrage sür das lau sende Jahr die Verlheilung einer dem Vorjahre gleichen Dividende von 7^> oder 2l Pf. pro Umsatzlhaler auf 781 63l M. gestaltet. Im Vereinsjayre ermäßigte sich der Markenver- taus von 857 vib M im Vorjahre aus 782 235 M, der Ge- sammtwaarenumsatz von 864 023 M aus 776 688 M Der Bruttogewinn beträgt 6 > V28 M, welcher abzüglich der Ad Schreibungen einen Ueberschuß von 58 171 M erübrigt. Hier von entfallen L4 714 M aus die Dividende. *Oheml.iy, l1.November Die sreiwillige Bildung einer BerufSgenossenschast sür alle im Königreiche Sachsen, den preußischen Regierungsbezirken Merse burg und Erfurt und den thüringischen Herzog- und Fürstenthümern vorhandenen Betriebe, in denen Eisen und Stahl entweder erzeugt oder als Hauptmaterial verarbeitet wird, erscheint als gesichert Dem von dem Vereine deutscher Eisen- und Stahlindustrieller, mitteldeutsche Gruppe, angeregten Anträge haben unter Einsendung der vollzogenen behufigen Zuslimmungserklarunge» und Vollmachten an den GejchäslSsührer gedachter Gruppe (Or. Zimmer, Chemnitz) bis mit dem 7. d. Mls. lb Betriebs- Unternehmer mit 2v 135 Arbeitern zugeslimmt. Leiten des Präsidenten des Reichsversicherungsamles ist dieser Antrag, welchem namentlich auch viele Eisengießereien zugeslimmt, als begründet anerkannt und die Ausschreibung der ersten General versammlung (8 13 des Gesetzes) sür December d. I. in Aussicht gestellt worden Es ip, da bei Ueberreichung des Antrages der Vorbehalt gemacht und zugestanden wurde, noch weitere Zu- slimmungserttärungen zu den Acten zu bringen und zwar mittelst eines alle nachlräglichen Beitrittserklärungen enthal tcnden Verzeichnisses —, sehr erwünscht, dav die Eisen- und Slahlindustriellen, soweit es noch nicht geschehe», recht bald ihre bezüglichen Erklärungen an die oben getachle Gruppe nach Chemnitz einsenden. Dem Vernehmen nach ist der Schriilsüyrer dieser Gruppe mit der Entwersung eines Genofjenjchaitsnaluts beauflagt und beschäftigt so daß in der ersten Generatvcrjamm- lung schon über die Hauptfragen Bejchluß gefaßt werden könnte. Etwaige Wünsche und Ralhjchlage bezüglich dieses Ltatutenent- wurss werden sicherlich mit größtem Danke eulgegengenommen und gewisjenhaü erwogen werden, dasern sie nur baldigst em- gehen. Hainichen, 11. November. Ueber die hiesige Gewerbe ausstellung dieses Jahres, welche auch die königl. Maiestälen niit Ihrem Besuche erfreuten, berichlet man der .L. Ztg ", daß sie. nach Abzug des Betrages sür Ehrengaben an besonders um ihre Einrichtung verdiente Manner, einen Reingewinn von 1000 M. ergeben hat; dieser wird zu einer Stistung verwandt, mit deren Zinsen ein tüchtiger Lehrling aus der Stadl be jchcnkl werde» soll, welcher eine höhne Fachschule besucht. Be schickt war die Ausstellung von 150 Ausilellern, das Eintritts geld ergab ungefähr 5ooo M., mit Ausschluß der 6770 M., welche während der laiidwirthschajtiichen Ausstellung entgingen. Tie Verloojung ergab 11 400 M. Etnnahme und 10 740 M Ausgabe ;sür Ankauf vou Gewinnen). Buda-Pest, 11. November. (Tel.) Das .Amtsblatt" veröffentlicht eine Verordnung des Handelsmimsters, nach wel cher wegen der in der Sleinbrucher Lchweinequarantäueanstalt herrschenden Maul- und Klauenseuche die Abse »düng von Schweinetransporten aus Steinbruck) über Bodenbach und Zittau nach Sachsen 24 Stunde» vor Eintrejfen derselben dem grcnzpolizeilicheii Cominifiar«ate der erwähnten Station behufs der Vetermarunterjuchung anzuzeigcn sind Paris, il. November. (Tel.) Der Mulylerrath hat die Erhöhung der Eingau gszölle auf ausländische Cerea lien im Princip angenommen; die Ziffer sür die Erhöhung soll in der Weise festgesetzt werden, baß die Landwirthichajl den gleichen Schutz erhält, welcher anderen Industriezweigen zugeftanden ist. Paris, 11. November (Tel.) Nach osficielle» Berichten kamen gestern in der Stadt und in den Hospitäler» 83 Tobes- sälle a» der Cholera vor; die Zahl der gestern in die Hospi täler eingelieserlcn Cholerakranle» betrug iiü; die Zahl der in den Hospitälern augenblicklich in ärztlicher Behandlung be findlichen Cholerakrauken betragt IG. Eine Millheilung der Seincpräsectur consialirt, daß gestern in ganz Paris, sowohl in der Stadt wie in den Ho;pitalern von Mitternachts bis Müteinachls S-, Choleratodessälle vorgelommen sind. Tie Totalfumme der Todesfälle von Mitternachts bis 1 Uhr Mit tags des heutigen Tages betrügt 36 Die Epidemie beschrankt sich fortgesetzt auf die ungesunden Stadtviertel; die gesunderen Stadtviertel sind cholerasrei. — Aus Nantes werden 2, aus Oran 4 Choleratodessälle gemeldet. Madrid, 11 November. (Tel.) Regierungsseitig ist eine intägige Quarantäne sur Reisende welche ans Frankreich und aus verfeuchlen Hajen kommen, und eine 7 tägige für die aus verseuchten Hasen Komn end.n angeocdnet worden. weniger als derzeit 230 Telephonstalionen in Privat häusern errichtet find." * Ueber das Telephon als Wetterankündiger fchreibt das Pariser „Journal des Jnventions" Fol gendes: Ein Gelehrter hat in dem Hofe feines Hauses zwei Eisenstangen al- Pfähle in die Erde gesetzt. Von jeder derselben führt ein mit Kautschuk überjponnener Rupserdraht zu einem in der Wohnung aufgestellten Telephon, welches er täglich zwei oder drei Mal be obachtet. Seit mehreren Monaten verfehlt es niemals, ihm die Gewitter zwölf bis fünfzehn Stunden im Voraus anzuzeigen. Wenn ein Gewitter in der Luft liegt, giebl die Membrane des Telephons ein ganz clgenthümliches Geräusch von sich, das dem Rauschen des Wassers ähnelt. Mit dem Nahen des Gewitters verstärkt sich dies Geräusch und wird schließlich so stark, daß es dem Anschlägen des Hagels an Fenster scheiben gleich». Jedes Wetterleuchten kündigt sich durch einen Schlag an, als ob ein Stein in das Tele phon fiele. Die Veränderungen in der Atmosphäre, den Wechsel der Temperatur zeigt dieses Telephon durch ein besonderes Geräusch an, welches der beobach tende Gelehrte mit dem Gezwitscher der Vögel ver gleicht. Sei das Ohr einmal eingeübt, so sei es leicht, jede Wetterveränderung und jedes Gewitter 12 bi» 15 und selbst mehr Stunden un Voran» zu wissen. Die Einrichtung ist dabei sehr einfach. Die Eiien- stangen müssen mindestens 7 bis 8 w von einander in die Erde gepflanzt sein. Eine genügende Erklärung dieser Erscheinungen hat der fragliche Gelehrte noch nicht versucht; er will erst noch längere Beobachtungen, namentlich auch «ährend tze» Wuitzs^ cchMrten.
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