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258 Nr. 6 STAHL UND EISEN. März 1893. Längsrisses oder in Gestalt eines in der Längs richtung belegenen Andreaskreuzes. Bei keinem der untersuchten Probestücke sind Stücke ab gerissen. Das Versuchsobject blieb vielmehr voll ständig zusammenhängend, und der hohen Dehnung entsprechend ging dem Bruch jedesmal eine wesent liche Aufbauchung voran, welche nicht wie bei den kaltgezogenen Rohren kurz vor dem Aufreifsen, sondern ungefähr bei zwei Drittel der Bruchbelastung erfolgte. Dieses charakteristische Verhallen der nach dem Mannesmannverfahren hergestellten Stahlrohre wird uns als der wesentlichste Vorzug derselben bezeichnet Referate und kleinere Mittheilungen. Martinofen von H. Schönwälder. Bezüglich der nach den Patenten Nr. 55 707 und 64235 construirten Martinöfen liegen z. Zt. folgende weitere Resultate vor: Ofen N r. 1, erwähnt in dem Heft Nr. 16 »Stahl und Eisen“ vom 15. August 1892, sowie in dem Vor trag des Unterzeichneten in Heft Nr. 22 vom 15. No vember 1892, Seite 994, hat mit denselben Köpfen nach der Hüttenreise von 712 Chargen eine weitere von 530 Chargen zurückgelegt. Er war im Betriebe vom 27. Juli 1892 bis 16. Februar 1893, arbeitete 160 Schichten und erzeugte 6598 t Blöcke. Nach der 365. Charge war eine dreitägige Gewölbereparatur nothwendig. Die Leistung pro Arbeitstag war dem nach 3,31 Chargen zu 12 449 kg Blöcke, Tagesproduction 41 205 kg. Das erzeugte Material bestand hauptsäch lich aus weichem Flufseisen, nur ein geringer Theil war von härterer Qualität für besondere Zwecke. 335 Chargen hatten unter . . . 0,05 % P. 188 , 0,05 bis 0,08 , . 7 , , über . . , 0,08 , » Der Kohlenstoffgehalt betrug bei 435 Chargen unter 0,1 % 69 0,1 bis 0,2 » 5 , über 0,2 , Der Ofen befindet sich in Reparatur, und um- fafst dieselbe das Neuaussetzen der Wärmespeicher, das Erneuern der Gas- und Luftzüge, das Erneuern der Köpfe, des Bodens und des Gewölbes. Die Repa ratur wird voraussichtlich drei Wochen Zeit in An spruch nehmen. Ofen Nr. 2, welcher in dem erwähnten Vortrag ebenfalls angeführt wurde und damals 240 Chargen zurückgelegt hatte, ist heute bei 668 Chargen ange- langt. Es war am 8. December nach 428 Chargen eine eintägige Gewölbereparatur nothwendig, und be findet sich der Ofen heute in solchem Zustaude, dafs man annehmen kann, er werde sicher über 700 Chargen erreichen. Weitere Notizen über die beiden Oefen werden s Zt. veröffentlicht werden. Friedenshütte, den 3. März 1893. Doicerg. Schienenverbrauch in Frankreich. Den jährlichen Schienenverbrauch Frankreichs geben die folgenden Zahlen an : 1869 . . 183 628 t 1875 . . 217 546 t 1880 . . 208 553 t 1883 . . 341 334 t 1884 . . 284 031 t 1885 . . 249 416 t 1886 . . 170 595 t 1887 . . 108 898 t 1888 . . 93 868 t 1889 . . 58 046 t 1890 . . 66 844 t 1891 . . 112 857 t 1892 . . 163 840 t Ein- und Ausfuhr Spaniens an Erzen und Metallen im Jahre 1892. Einfuhr Kohle Koks t ' t Roheisen t Gufs* eisen t Stahlschie nen und Stabeisen t Blech t 1891 1892 1 634 400 228 926 1 688 537 175 872 31 609 30 022 18 014 10 177 34 269 31 637 2639 2433 Ausfuhr an Erzen Eisenerze t Kupfererze t Zinkerze 1 Bleierze t 18 4 4 343 884 661762 39 582 8 233 1892 4 773 827 512015 39 574 10613 Ausfuhr an Metallen („Revista Minera“ 1893, S. 48.) Eisen t Kupfer t Blei t 1891 66 657 32 270 146 029 1892 43 412 36 862 153 859 lieber Ferro wolfra in berichtet Win. H. Wahl (»Journ. of the Franklin Instit.“ 1892, Bd. 134, 470), dafs unter einer Anzahl von Wolframlegirungen mit Eisen, die bei ähnlichen physikalischen Eigenschaften, nämlich beträchtlicher Härte und Zähigkeit, äufserst feinkrystallinischem Gefüge, einem Bruch ähnlich demjenigen von Werkzeugstahl, und einem specifischen Gewicht zwischen 9,3 bis 10,4, etliche Brüche von nicht gänz lich homogener Beschaffenheit zeigten. Vielmehr ergab sich unter der Lupe die Gegenwart leichter Blätterungen von unvollständigen, durch die fein- ki ystallinische Grundmasse hin verstreuten Krystallen. Nach der von v. Benneville mit einem der Probestücke von 10,14 specifischem Gewicht angestellten Analyse ergab sich, dafs ein grofser Theil des Wolframs in ungebundenem Zustande, als metallisches Wolfram in der Grundmasse der Legirung vorhanden war. Durch wiederholte Behandlung in Königswasser, welches die Legirung nicht kräflig angriff, erhielt man einen Rückstand, welcher der ferneren Einwirkung durch Säuren oder Schmelzung mit Na:COa und KNOs widerstand; derselbe war ein schweres schwarzes Pulver und betrug 22,54 % der ursprünglichen Sub stanzmenge. Eine zweite Probemenge, in einem Stahl mörser verrieben und mit einem Gemenge von NazCOs und KNOs geschmolzen und ausgelaugt, gab einen Rückstand, der auch bei abermaliger Schmelzung sowie nach Behandlung mit starker HCl, Glühen und wiederholter Behandlung mit Säure, 21,74% wog.