Volltext Seite (XML)
und das Chromerz : Cr203 50 % FeO 12 , • Al203 11 » MgO 8 » Si0z 9 » so erhält man beim Schmelzen des entsprechend vorbereiteten Gemischs* eine Legirung mit etwa 20 % Mangan, 50 % Chrom und 26 % Eisen; daneben eine Schlacke mit etwa 50 % SiO2, 1 bis 2 % FeO, 14 % A1 2 O 3 , 18 % MnO, 16 % MgO und nur Spuren von CrgOs. Die Scheidung des Metalls von der Schlacke soll leicht erfolgen, weil die Bessemerschlacke ein vortreffliches Lösungsmittel für die erdigen Be standtheile des Chromerzes bilden, und weil andererseits der Mangangehalt der Legirung deren Schmelzbarkeit erhöht. Durch Zusatz von Mangan erzen neben der Bessemerschlacke würde sich der Mangangehalt der Legirung regeln lassen. Nachstehend einige Analysen von Eisenchrom- legirungen, welche theils im Tiegel, theils im Hochofen dargestellt worden sind. • Herk un ft der Legirung Kohlenstoff Silicium Schwefel Phosphor Mangan Chrom Chromhaltiges Roheisen aus Tasmanien (1876) . . . 4,20 0,98 0,21 0,06 — 6,29 do — 1,44 0,21 0,09 — 6,55 do 4,35 1,04 0,069 0,063 1,61 6,5 do Terre-Noire Co. (Pariser Aus- 4,14 1,60 — — 1,46 6,32 Stellung 1878).... 4,75 — — — 13,20 25,30 Firminy Co 3,80 4,50 0,02 0,08 2,50 23,00 St. Chamond Co. (Adour) . 8,50 — — — 0,80 44,80 9,38 — — — 0,50 57,96 9,55 — — — 0,45 60,35 11,25 — — — 0,43 62,70 10,56 — 0,00 0,08 0,40 64,50 12,00 — — — 0,43 64,80 Holtzer & Co. (Unieux) . . 1,20 — — — — 7,00 5,00 — 0,40 — 0,40 7,00 2,70 — 0,40 — — 16,00 4,70 — — — — 30,00 7,30 — 2,10 — 0,40 43,00 8,10 — — — — 48,20 7,50 — — — — 50,00 3,40 — — — — 71,50 11,00 — — — — 80,00 7,50 — 8,20 — • — 82,00 9,00 — — — 84,00 A. Reich 6,47 4,10 0,07 0,02 72 65,87 Darnen and Mostyn Co. (Engi.) 4,40 2,20 Spur 0,05 5,57 6,18 3,95 1,85 0,03 0,05 72 20,17 4,78 42 0,03 0,04 1,20 30,10 4,85 1,50 0,00 0.08 1,10 30,20 • n 5,00 1,23 0,00 0,08 1,21 31,25 Krystallisation des Eisenchroms. Roheisen mit niedrigem Chromgehalte besitzt, wenn es rasch abgekühlt wurde, eine gewisse Aehnlichkeit mit Spiegeleisen. Die reicheren * In welchen Verhältnissen die Mischung statt finden soll, ist nicht angegeben, würde sich aber be rechnen lassen. Der Bearbeiter. Arten zeigen ein ihnen allein eigenthümliches Gefüge mit nadelförmigen oder auch schmal flächigen Krystallen. In einzelnen Stücken tritt dieses Gefüge besonders deutlich hervor, und ver- muthlich spielt die Abkühlung dabei eine Rolle. Die Nadelbildung vollzieht sich ganz plötzlich. Bru stlein erzählt einen Fall, wo durch Umkippen des Tiegels ein Theil seines Inhalts auf den Boden des Schmelzofens flofs und die Nadel bildung während der Abkühlung sich ganz deutlich verfolgen liefs. Nach Brustlein sind die Unter schiede im Gefüge mehr durch die Abweichungen des Kohlenstoff- und Siliciumgehalts als durch diejenigen des Chromgehalts bedingt. Daher ist es schwer, aus dem Bruchaussehen auf den Chrom gehalt zu schliefsen. Ist die Legirung reich an Kohlenstoff oder an Kohlenstoff und Silicium, so ist sie stets geneigt, nadelförmig zu krystallisiren und ist hart und spröde; bei Abnahme des Ge halts an jenen Metalloiden wird auch die Härte und Sprödigkeit geringer. Magnetische Eigenschaften des Eisenchroms. Nach Beobachtungen Hadfields, welche durch Holgate bestätigt werden, wird Eisenchrom mit 8 und mit 28 % Chrom leicht durch den Magneten angezogen; bei 44 % Chrom wird es noch an gezogen, wenn es feinstückig, bei 66 % Chrom, wenn es pulverförmig ist. Brustlein machte die Beobachtung, dafs eine Legirung mit 71 % Chrom und 3,45 % Kohle stark angezogen werde, Stücke mit gleich hohem Chromgelalte dagegen unbeeinflufst blieben, wenn ihr Kohlenstoffgehalt höher war. Benutzung des Eisenchroms für die Giefserei. Es ist nicht wahrscheinlich, dafs ein Chrom zusatz zum Gufseisen irgend eine ausgedehntere Anwendung finden wird. Chrom macht das Gufseisen hart, nicht sowohl unmittelbar, als vielmehr, indem es die Graphitbildung erschwert. Möglicherweise könnte dieser Umstand von Nutzen für die Herstellung von Hartgufs. sein; Versuche darüber fehlen. In einzelnen Fällen würde sich durch Zusatz einer beschränkten Menge Chrom vielleicht auch eine höhere Festigkeit der Gufs- waaren erzielen lassen; aber der Zusatz darf nicht so hoch sein, um den Gehalt an gebundener Kohle zu erhöhen, weil sonst das Material spröde wird. * Geschmolzenes chromhaltiges Roheisen wirft keine Funken, wie geschmolzenes Weifseisen mit ähnlichem Kohlenstoffgehalte; es fliefst ruhig, | auch wenn sein Siliciumgehalt gering ist. * Es möge hier erwähnt werden, dafs ich mehr fach in Gufseisenstücken, welche von den Giefsereien oder den Empfängern als auffallend spröde bezeichnet wurden, kleine Mengen Chrom fand. Ich nehme keinen Anstand, den Chromgehalt als die Ursache jener Sprödigkeit zu betrachten. Anm. d. Bearbeiters.