III. Franz Liszt. Les Preludes, sinfonische Dichtung, C-Dur. Die Geschichte der Entstehung des „Pröludes“ ist — im Hinblick auf den Charakter der sinfonischen Dichtung — merkwürdig und interessant. Sie haben, wie L. Ramann mit teilt, eine kleine Vorgeschichte und Vorarbeit in einer anderen, während des Pariser Aufenthalts gegen 1844 entstandenen Komposition Liszts: „Die vier Elemente“ nach einem Gedicht von Aubray. „Schon ziemlich mit dem Werke vorgeschritten, sah sich Liszt durch die Mattigkeit des Gedichts an seiner weiteren Ausführung gehemmt.“ Im Anfang des Jahres 1854 erinnerte er sich der Komposition und gestaltete „Die vier Elemente“ um zu der sinfonischen Dichtung „Les Preludes“ nach einem Programm aus den „Möditations poötiques“ von Lamartine. Die erste Aufführung fand statt in einem Pensions-Konzert der Weimarer Hofkapelle am 23. Februar 1854. Im Druck erschien das Werk 1856 bei Breitkopf & Härtel in Leipzig (Partitur und Klavier-Bearbeitungen zu zwei und vier Händen). Im Vorwort empfiehlt Liszt „geteilte Vorproben“ und gestattet sich „gleichzeitig zu bemerken, dass er das mechanische, takt mässige, zerschnittene Auf- und Abspielen, wie es an manchen Orten noch üblich ist, möglichst beseitigt wünscht und nur den periodischen Vortrag, mit dem Hervortreten der besonderen Accente und der Abrundung der melodischen und rhyth mischen Nuancierung, als sachgemäss anerkennen kann. In der geistigen Auffassung des Dirigenten liegt der Lebensnerv einer sinfonischen Produktion, vorausgesetzt, dass im Orchester die geziemenden Mittel zu deren Verwirklichung sich vorfinden;