Abonnementspreis für Nichtvereins mitglieder : 12 Mark jährlich. Insertionspreis: 25 Pf. für die zweigespaltene l’etitzeile, bei Jahresinserat 400/0 Rabatt. --Q- 1 der nordwestlichen Gruppe des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustrieller und des Vereins deutscher Eisenhüttenleute. K Herausgegeben von den Vereins verständen. Redigirt von den Geschäftsführern beider Vereine: Generalsecretir H. A. Bueck für den wirthschafllichen Theil und Ingenieur F. Osann für den technischen Theil. Commieajona-Verlag von A. Bügel in Düsseldorf. N 12. December 1883. 3. Jahrgang. Vergleichung der Betriebsresultate deutscher,und englischer Hochöfen bei Erzeugung von grauem Roheisen. Von Dr. Gustav Klüpfel. as Decemberheft 1882 von »Stahl und Eisen« brachte einen interessanten Vortrag von L. Bell über die Betriebs- resultale schwedischer und öster reichischer Holzkohlen-Hochöfen im Vergleich mit denen der grofsen englischen Koks hochöfen im Cleveland-District. Der verdienstvolle englische Eisenwerksbesitzer sucht uns hier an neuen Beispielen die Richtigkeit seiner Hochofen- Theorie nachzuweisen, wie er dieselbe schon vor 14 Jahren in seinen Vorträgen im englischen Eisen- und Stahl-Institut den Fachgenossen vorgelegt hat. Diese Vorträge wurden bekanntlich schon damals von dem österreichischen Nestor der Eisenhütten kunde, Peter Tunner, in die deutsche Literatur eingeführt und fanden vielfachen Wiederhall bei französischen, schwedischen und amerikanischen Metallurgen — in Deutschland verhältnifsmäfsig noch am wenigsten. Fast scheint es, als ob die Vielschreiberei, die in der Eisenhüttenkunde noch vor 25 Jahren so manchen Unsinn zu Tage förderte, wenigstens was den Hochofen betrifft, alle Theorie in Verruf gebracht habe — doch gewifs auch ein falsches Extrem! Zeigen doch gerade die schätzenswerthen Verhandlungen im Eisenhütten-Verein in den wichtigsten Fragen der Hochofentechnik, wie die nothwendige Gröfse des Ofenraums, die Nützlichkeit hocherhitzten Windes, Ofenprofil und dergl. auffallende Unsicherheiten, XII.3 welche doch nur durch Richtigstellung der Theorie gehoben werden können. Damit aber die Theorie richtig gestellt werden kann, ist es nöthig, dafs die Praktiker ihre Erfahrungen in bezug auf die selbe austauschen. Dazu möchte der Verfasser im Nachstehenden eine Anregung und einen Beitrag geben. Er wählt dazu die Betrachtung der Betriebsresultate englischer und deutscher Hochöfen bei Erzeugung von grauem Eisen und glaubt hierbei um so mehr Interesse beanspruchen zu können, als der Kampf gegen die englische Ueberlegenheit in diesen Roh eisensorten heule in Deutschland mehr als je auf der Tagesordnung steht. In der Production von Puddeleisen und Thomaseisen sind wir ja gottlob so weit, dafs wir ohne Neid nach England hinüberschauen können, aber schon beim Bessemer eisen können wir uns trotz Zoll knapp auf der Höhe der englischen Leistungsfähigkeit halten, und vollends beim Giefserei- Roheisen haben wir es immer noch nicht dahin gebracht, den alt gewohnten Procentsatz der englischen Einfuhr (50 % des Verbrauchs) wesentlich zu vermindern. Kurzum, wir haben gerade hier allen Grund zu einer ernsthaften theoretischen Kritik unserer Leistung, um zu sehen, inwieweit wirklich unabänderliche Nalurverhältnisse einer Annäherung an englische Gestehungskosten im Wege stehen. Unsere ungünstigen Frachtverhältnisse sind an 1